CASTOR-Rückblick Frankr. / Aktuelles Südwest

pressestelle südwest 20.11.2005 13:59 Themen: Atom
CASTOR-Transport hat Bahnhof Wörth erreicht

Zug mit radioaktiver Fracht fährt in hohem Tempo durch Frankreich.
Protestaktionen französischer AtomkraftgegnerInnen bei Arras und
zwischen Maxéville und Nancy.
Zahlreiche deutsche AtomkraftgegnerInnen am Bahnhof Wörth in
Gewahrsam genommen. Derzeit Mahnwache in Wörth
Französische Anti-Atom-AktivistInnen haben den CASTOR-Transport
zwischen Maxéville und Nancy heute gegen 7:45 Uhr mit einer
Schienenblockade für etwa eine Viertelstunde aufgehalten.

In der Nähe von Avricourt, wo im vergangenen Jahr beim CASTOR-
Transport Sébastien Briat ums Leben kam, hielten französische
AtomkraftgegnerInnen eine Gedenkveranstaltung ab. Gegenüber des
Gleisabschnitts, auf dem der Unfall geschah, wurde eine Gedenktafel
angebracht, sowie Blumen niedergelegt und Kerzen angezündet.

Zuvor hatte es in der Nähe von Arras Rangeleien zwischen einer
Gruppe von Anti-Atom-AktivistInnen und der Polizei gegeben. An dieser
Stelle war im vergangenen Jahr ein Zug auf einen mit Gasflaschen
beladenen Lkw aufgefahren. "Durch die Wahl dieses Orts für unseren
Protest wollen wir auf die Risiken aufmerksam machen, die der
Transport des radioaktiven Abfalls mit sich bringt", so eine Sprecherin
der AktivistInnen.

Zur Stunde befindet sich der Zug im Bahnhof Wörth, wo Waggons
umgekoppelt werden. Nach den bisherigen Erfahrungen wird erwartet,
dass der Zug ab ca. 14:30 Uhr weiterfährt. Es gibt Hinweise darauf,
dass die Route Karlsruhe - Pforzheim - Bietigheim-Bissingen -
Heilbronn genommen wird.

Am Bahnhof Wörth hat die Polizei insgesamt etwa 40 bis 50
Demonstranten in Gewahrsam genommen.
"Mit dieser massenhaften Ingewahrsamnahme will die Polizei
verhindern, dass friedliche AtomkraftgegnerInnen ihren Protest
öffentlich zum Ausdruck bringen. Dagegen protestieren wir aufs
Schärfste", so eine Sprecherin der südwestdeutschen Anti-Atom-
Initiativen. Derzeit findet in Wörth eine Mahnwache mit ca. 30 Personen
statt.

Der Transportzug hatte nach dem Verlassen des Verladebahnhofs in
Valognes um 17:26 Uhr am gestrigen Abend mit hoher
Geschwindigkeit Frankreich durchquert. Französische Atomkraft-
GegnerInnen vermuten, dass der Zeitplan auf jeden Fall eingehalten
werden musste, weil die französischen Lokführer Warnstreiks
angekündigt haben. Trotz der hohen Geschwindigkeit wurde kein
Begleithubschrauber zur Absicherung der Bahnstrecke eingesetzt.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Handlungsweise der Polizei

südwest 21.11.2005 - 14:05
Bereits am Samstagabend erhielten Castorgegner mit Laternen in Hagenbach ein Näherungsverbot von Lauterburg bis Rheinbrücke bis Montag 8.oo Uhr !!
Am Sonntagmorgen wurde dieses auf der Straße zw. Hagenbach und Lauterburg, meilenweit von Schienen entfernt !!! erneut ausgesprochen, nachdem 2 Fahrzeuge angehalten worden waren.
Am Mühlburger Bahnhof = MCD wurde das Näherungsverbot erneut ausgesprochen und auf die gesamte Castortransportstrecke erweitert, bis ins Wendland!
Offensichtlich hatten sie ganz schön Sorge um neue Zwischenfälle und friedliche Demonstranten sind immernoch die leichtesten Opfer.