Niederbayern: B&H-Konzert

hinterlandantifa 15.11.2005 01:15 Themen: Antifa
Am 22.Oktober fand in Mitterskirchen-Mittelschwaib(Niederbayern) ein von Norman Bordin organisiertes Neonazikonzert mit B&H "Hintergrund" statt.
Bei dem strafrechtlich relevanten Konzert,(wie der am vergangenen Sonntag ausgestrahlter Bericht von Spiegel TV belegt,)griffen die Staatsschützer nicht ein.
Presseinformation vom 14.11.05:
Bordin organisiert B&H-Konzert, die Polizei schaut weg

Am Samstag, 22. Oktober 2005 organisierte der NPD-Funktionär Norman Bordin ein Neonazikonzert der verbotenen Gruppierung „Blood & Honour“ in Mitterskirchen (Niederbayern). Die bayerische Polizei war vor Ort, übersah aber geflissentlich die zahlreichen Straftaten, die Neonazis bei dieser Gelegenheit begingen.
Bereits am 9. November 2005 verherrlichte Norman Bordin bei Kundgebung in München die Hitler-Putschisten. Auch hier war die Polizei vor Ort, griff aber nicht ein. Die Beweise für beides hat „Spiegel-TV“ (RTL) in seiner gestrigen Sendung am Sonntag, 13.11.2005, gesendet.
Am Samstag, 22.10.05 organisierten Neonazis aus Baden-Württemberg und Niederbayern um Norman Bordin („Kameradschaft München“ und NPD-Vizebezirksvorsitzender Oberbayern) ein Rechtsrockkonzert im niederbayerischen Mitterskirchen (300-400 TeilnehmerInnen). Dieses Konzert hatte einen unbestreitbaren Hintergrund in den Kreisen des verbotenen Blood & Honour (B&H) -Netzwerkes.
Bei der zuständigen Behörde wurde das Konzert auf dem Gelände des ehemaligen „Gasthaus Wagner“ in Mitterskirchen-Mitterschweib durch den Kirchdorfer Erich Kaiser offiziell als NPD-Veranstaltung angemeldet. Die anwesende Polizei will „keinerlei Vorkommnisse“ bemerkt haben. „Vorkommnisse“ gab es allerdings zahlreiche, wie ein Sonntagabend ausgestrahlter Bericht von „Spiegel-TV“ (RTL) nachwies.

Bands / Einbindung verbotenes Blood&Honour-Netzwerk / belegbare Zusammenarbeit der NPD mit Blood & Honour

Bei dem Konzert traten die neonazistischen Bands „Spreegeschwader“ (Berlin),„Act of Violence“ (Laupheim), „Blutstahl“, „SKD“ (Thüringen) und „Burning Hate“ auf. Es ist belegbar, dass hinter dem Konzert das international agierende gewalttätige Netzwerk „Blood and Honour“ („Blut und Ehre“) stand, das in der BRD seit September 2000 verboten ist. Spiegel-TV strahlte die Auffassung Bordins aus, dass das Konzert „B&H-Hintergrund“ habe. Auch die einschlägige Symbolik („28“, für die Buchstaben B & H) beispielsweise auf der Getränkekarte sowie die Anwesenheit von Mitglieder von B&H Vorarlberg, bestätigen dies. Eines der gespielten Lieder war „For Blood & Honour“.
Darauf deutet auch die Bandauswahl hin: Die Berliner Band „Spreegeschwader“ ist auf verschiedenen nationalen und internationalen Blood & Honour-CD-Samplern vertreten, so z.B. für Blood & Honour (B&H) Frankreich und B&H Brandenburg. Ihre neueste CD „Gefangen im System“ wurde im Oktober 2004 indiziert. Gegen die Band wird wegen Volksverhetzung in ihren Liedern auf der CD „White Covers to Landser“ ermittelt. Diese CD ist der Berliner Nazi-Band Landser gewidmet, deren Mitglieder das Kammergericht Berlin als kriminelle Vereinigung abgeurteilt hat.
„Blutstahl“ spielte im Mai 2005 auf einem skandinavischen B&H-Festival. Die Band „Act of Violence“ um den Sänger Stefan Schneider aus Laupheim (Baden-Württemberg), die beim Konzert ihre neue CD („Veritas“) vorstellte, bewies ihre Nähe zu „Blood & Honour“ mit einem Auftritt am 26. Februar 2005 auf dem Blood & Honour-Festival im schwedischen Vara.
Auf der Homepage der internationalen B&H-Organisation wurde das Konzert von „Sturm-München“ beworben. „Sturm München“ ist der Nickname von Thomas Wittke (Kirchheim), „Anti-Antifa“-Möchtegern-Aktivist und Mitglied der „Kameradschaft München“ und der „Jungen Nationaldemokraten“.

Vorfälle auf dem Konzert

Von den Augen der zahlreichen anwesenden Polizeikräften IN der Halle wurden neben der eindeutigen B&H-Ausrichtung zahlreiche Straftaten ignoriert: Das Abspielen verschiedener indizierter oder verbotener Lieder (Landser: „Polackentango“; Kraftschlag: „Trotz Verbot nicht tot“; „Volk ans Gewehr gegen Reemtsma und Heer“ etc. etc.) zum Teil bei abgeschalteter Hallen-Beleuchtung (die Sänger wollten anonym bleiben). Am Mikrofon soll gar der Bau einer „U-Bahn bis nach Auschwitz“ gefordert worden sein.

Zusammenarbeit NPD/Blood&Honour: legale Durchführung sonst nur konspirativ stattfindender Neonazikonzerte

Entgegen der sonstigen konspirativen Vorgehensweise war dieses Konzert durch Mithilfe der NPD Eggenfelden als „Parteiveranstaltung“ durch offizielle Anmeldung (Erich Kaiser, Mitglied des neonazistischen „Freizeitvereins Südbayern e. V.“) abgesichert. Die NPD hat diese Veranstaltung allerdings nirgendwo beworben.... Bereits im Juli und September sorgte u. a. Norman Bordin dafür, dass neonazistische Konzerte in Mitterskirchen-Mitterschweib einen offiziellen Status bekamen, mindestens eines davon galt in Neonazikreisen als Konzert der international agierenden „Hammerskin Nation“.

Gelände des ehem. „Gasthaus Wagner“ und „Freizeitverein Südbayern e. V.“

Das Konzertgelände war von einem eingetragenen Verein in Mitterskirchen angemietet („Freizeitverein Südbayern e. V.“). Alle Mitglieder des Vereins sind namentlich bekannt: ausschließlich neonazistische Aktivisten aus Niederbayern und Österreich sowie NPD-Funktionäre. Die Gemeinnützigkeit ist beantragt. Jan Gragert (Eggenfelden) und Rene Gellert (Aidenbach), die Vorstände des „Freizeitvereins Südbayern e.V.“ werden sich allerdings nach einer neuen Lokalität umsehen müssen. Das „Gasthaus Wagner“ wurde am 24.10. 2005 zum Mindestgebot von 194.000 Euro zwangsversteigert.

Zur Person: Norman Bordin

Norman Bordin als Anführer der „Kameradschaft München“ und in diesem Amt Vorgänger und Nachfolger des Rechtsterroristen Martin Wiese („Kameradschaft Süd“). Seit 2004 Mitglied der NPD, zur Zeit Vizebezirksvorsitzender Oberbayern, Direktkandidat zur Bundestagswahl 2005 im Wahlkreis München Land (Otto-Schily-Wahlkreis). Versuchte u. a. in Zusammenhang mit seiner Versammlungsanmeldung am 9.11.05 (Tag der Reichspogromnacht) seine Vergangenheit als Schläger und Krimineller auch gerichtlich reinzuwaschen, gibt, in Ablehnung der „Autonomen Nationalisten“ gern den braven, biederen, gewaltfreien, legalen, NPD-Politiker ab (der er natürlich nicht ist). Norman Bordin verlas beim Konzert die Auflagen und moderierte den Abend.

NS-Verherrlichung am 9. November 2005 in München

Am 9. November 2005 fand auf dem Stachus in München eine Neonazi-Kundgebung statt, die Norman Bordin unter dem Motto „16. Jahrestag des Mauerfalls" angemeldet hatte. Angekündigt war die Verlesung einer Namensliste von Personen, die in diesem Zusammenhang ums Leben gekommen waren. Zahlreiche uniformierte und Zivil-Polizeibeamte waren anwesend, um den ordnungsgemäßen Ablauf der Veranstaltung zu garantieren. Statt der Mauer-Toten verlas Bordin allerdings die Namen der 16 beim Hitlerputsch 1923 ums Leben gekommenen Nationalsozialisten. Die Polizei griff nicht ein.

Auch das A.I.D.A.-Archiv hatte bereits im Vorfeld des am 22. Oktober 2005 auf das neonazistische Konzert und einige seiner Hintergründe (soweit sie damals schon bekannt waren) aufmerksam gemacht.

Quelle:Aida-Archiv
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Ergänzungen

Video

... 15.11.2005 - 01:35
Im FW-Forum wurde das Spiegel-TV Video verlinkt. Wer sucht der findet ...

spiegel-tv video

(muss ausgefüllt werden) 15.11.2005 - 02:31

Links

Ich bins 15.11.2005 - 10:44
A.I.D.A. PM (same as here):  http://aida.open-lab.org/index.php?option=com_content&task=view&id=362&Itemid=154

A.I.D.A. PM zum Konzert vom 22.Oktober:  http://aida.open-lab.org/index.php?option=com_content&task=view&id=349&Itemid=186

Indynews zum 9. November in München:  http://www.indynews.net/inn/news/aktuell/article/1866/1013/6aa4afa376/

Besonders anzumerken ist die in die breite öffentlichkeit gestellte Unwissenheit über die Deutsche Geschichte vie Traspi mit der Aufschrift: "1. (!) November: Mauerfall. Tag der deutschen Selbstbestimmung!", mehr dazu in dem Indyartikel.

passau verrecke

antifa 15.11.2005 - 12:49
die aeusserungen des polizeisprechers manichel steht exemplarisch für den umgang der zuständigen passauer polizei mit rechts-kriminellen. ihre existenz wird einfach geleugnet und die gegner der faschisten zum problem erklärt. bei dem 129-verfahren gegen die 28 passauer antifaschisten kannte die passauer polizei solche beruehrungsängste nicht. passau verrecke.

manmanman

muss das denn sein ? 15.11.2005 - 17:05
Hallo Leute - wer linksradikal is sollte keine Microsoftformate benutzen - es gibt auch Leute die Linux nutzen und somit von WMW - Windows Videocodecs ausgeschlossen sind - Vorschlag ladet Videos doch demnächst bitte in DIVX Codec hoch - Danke

Bordin und die Bands

ASJ 15.11.2005 - 23:19
 http://de.wikipedia.org/wiki/Norman_Bordin

Neonazi-Konzert im Mitterskirchen (Bayern)
 http://de.indymedia.org//2005/10/130281.shtml

Das Konzert war angekündigt als "CD-Release-Party" von "Act of Violence".

Hierzu der Eintrag bei turnitdown:
Extrem rechte Band aus Babenhausen/Bayern, 2003 gegründet. Spielten z.B. einem Hammerskin-Konzert in Franken 2004. Der Gitarrist spielte vorher bei den -> National Born Haters. 2005 soll eine CD bei der Gjallarhorn Klangschmiede veröffentlicht werden.
 http://www.turnitdown.de/bands+M5ee0d72276a.html

Ausserdem spielen SKD/Blutstahl, Burning Hate und Spreegeschwader.

Spreegeschwader (Berlin)
1994 gegründete Band, die seit 1996 fünf CDs veröffentlichte. Die Split-CD mit ->Storm (S) von 1996 wurde am 30.09.2000 indiziert. Die CD White Power Skinheads, veröffentlicht beim Joe-Hawkins-Versand, Berlin, und Pühses Liste, Riesa, wurde am 31.01.2001 indiziert. Der Bassist spielt auch bei ->Proissenheads mit. Der Sänger Alexander Gast betreibt den Joe Hawkins-Versand. Siehe auch ->Spirit of 88.
 http://www.turnitdown.de/bands+M5b306b81dad.html
apabiz.de - Profil - Die Berliner Rechtsrock-Band Spreegeschwader
 http://www.apabiz.de/archiv/material/Profile/Spreegeschwader.htm
In Mitterskirchen erklangen Lieder aus ihrem Repertoire wie "Schenkt die Bastarde der Medizin"

Die Band SKD kommt aus Thüringen und ist bislang nur durch einige Konzerte
hier und in anderen Bundesländern aufgefallen. So spielten sie im Anschluß an das Jenaer "Fest der Völker" am 11.6.2005 zusammen mit "Brigade M" (Niederlande) und Skuld (Thüringen) in Saalfeld-Gorndorf. Der Thüringer VS "vergaß" das Konzert in seinem Monatsbericht: hxxp://www.verfassungsschutz.thueringen.de/monatschronik/juni.html
Einen Monat später wurde hier in Saalfeld-Gorndorf ein Konzert aufgelöst. Die Polizei stellte dabei ein Luftgewehr, Mehrzweckeinsatzstöcke („Tonfa“) und 63 CDs sicher, deren Inhalt auf strafrechtliche Relevanz überprüft wird.
hxxp://www.verfassungsschutz.thueringen.de/monatschronik/juli.html
Am 30.07.2005 spielte SKD wieder mit Skuld und Cherusker in Gotha in den Vereinsräumen des Vereins "Toringi e.V." Dieses Konzert wurde aufgelöst
 http://66.249.93.104/search?q=cache:DlukIRBMu5IJ:www.my-rock nord.de/viewtopic.php%3Ft%3D1901%26view%3Dnext%26sid%3D1a99b b16d3cf12434a282f06bfd476e3
Am 07.08.2005 traten sie in der Festhalle am Schwimmbad in Saarbrücken-Fechingen zusammen mit HKL (Hessen), Brigade M (NL), Selbststeller (Riesa), Lemovice (F) und Calslage (NL) vor etwa 200 Neonazis auf (  http://www.turnitdown.de/491.html).

Da der Sänger von SKD einen Tag vor dem Konzert wegen eines rassistischen Übergiffs verhaften worden war, lieh sich die Band kurzfristig den Sänger "Basti" der Jenaer Rechtsrock-Band "Blutstahl" aus. Gemeinsam traten sie als "SKBlutstahl" auf.

"Blutstahl" kommt aus Jena und ist der Nachfolger von "Division Viking". Die Band gibt es seit 1996, unter dem Namen und weitestgehend in der Besetzung seit 1998. Die Debütveröffentlichung "Volk wach auf" der Band "Blutstahl" enthält Lieder wie "Deutsche Soldaten", "Deutschlands Auferstehen", "Rote", "Vor 60 Jahren", "Rudolf Heß" und "Heil". Nach Interview-Aussagen der Band soll es Ende diesen/Anfang nächsten Jahres eine Veröffentlichung geben. Die Band stammt aus dem engeren Umfeld der
beiden Kameradschaften "Nationaler Widerstand Jena" (NWJ) und "Kameradschaft Jena-Ost" (KJO).
 http://de.wikipedia.org/wiki/Nationales_und_Soziales_Aktionsb%C3%BCndnis_Mitteldeutschland#.E2.80.9ENationaler_Widerstand_Jena.E2.80.9C_.28NWJ.29

Interessant ist z.B. ein Konzertbericht aus einem bekannten Neonazi-Forum kurz nach dem Konzert, in dem die Sprüche mit einer "U-Bahn bis Auschwitz" auch schon verzeichnet sind:

"... Alles in allem war es wieder ein super Konzert. Ein dickes Lob an die Veranstalter die wieder einmal die Veranstaltung ohne Probleme durchführen konnten, auch trotz einigen Kritikern die schon Stürmung, Verbot usw. vorausgesagt haben.... Diese wurde eines besseren Belehrt. Soll aber nun nicht großkotzig klingen, weil es ja auch schon oft genug in den weiten der BRD anders ausgegangen ist aber das war mittlerweile das dritte Konzert am selben Veranstaltungsort und wie gewohnt blieb FAST alles im braunen Bereich, denn zwischenzeitlich kam es leider wieder zu einem kleinen Aufruhr wo ein Vertreter von B&H-Vorarlberg sich das Mikro schnappte und wohl mit aller Macht versuchte die Veranstaltung vorzeitig aufzulösen, denn mit Sprüchen bzw. Gröhleinlagen wie "Eine U-Bahn bauen wir.........." werden nicht nur die Bereitstehenden Polizeibeamten drausen sondern auch die anwesenden Staatsschützer aufmerksam... Fragt sich nur ob es eine gezielte Provokation oder einfach nur Dummheit war. Lassen wir es dahingestellt. Jedenfalls wurde dieser Herr dann nach draussen gebracht wo es dann wohl auch noch zu einer Handgreiflichkeit mit genannter/n Person/en kam. Hab ich leider nicht genau mitbekommen, aber es standen wieder die Jungs mit den Lederwesten und B&H-Vorarlberg-Aufnähern im Mittelpunkt des Geschehens."