Kundgebung bei Burschenschaft Germania Hamburg

ali 13.11.2005 13:23 Themen: Antifa
Am vergangenen Donnerstag protestierten kurzfristig 50 AntifaschistInnen gegen einen Vortrag von Bernd Rabehl über "Die Auswirkungen eines EU-Beitritts der Türkei auf die deutsche und europäische Innenpolitik" beim "Germanenabend" der neonazistischen Hamburger Burschenschaft Germania.
Bernd Rabehl war während der APO-Zeiten der engste Vertraute von Rudi Dutschke. Heute behauptet er schon damals einer "nationalen Fraktion" angehört zu haben. Der inzwischen pensionierte Professor der Berliner FU fiel seit Ende der 1990er Jahre wiederholt im Zusammenhang mit rechten und neofaschistischen Organisationen auf. Im Dezember 1998 hielt er einen Vortrag bei der rechtsradikalen Münchner Burschenschaft Danubia. Bis heute folgten Vorträge bei weiteren Burschenschaften und beim 7. Berliner Kolleg der neurechten Kaderschmiede "Institut für Staatspolitik" und der neurechten Wochenzeitung "Junge Freiheit". Interviews und Artikel veröffentlichte er in der "Konservativen Deutschen Zeitung", der "National-Zeitung" der DVU und der NPD-Zeitung "Deutsche Stimme". Der zwischenzeitliche NPD-Anwalt und ebenfalls ehemaliger SDS-Aktivist Horst Mahler war Gast in einem Seminar von Rabehl. Wegen seiner rechtsradikalen Aktivitäten trennte sich die Hans-Böckler-Stiftung von ihrem Vertrauensdozenten und die FU versucht die Seminare von Rabehl abzuwenden.
Am 8. Juni diesen Jahres hielt Rabehl einen Vortrag vor der NPD-Landtagsfraktion in Sachsen. Der Soziologe wähnt sich und die NPD darin als Opfer eines in Europa angeblich von den USA und ausländischen Geheimdiensten maßgeblich gesteuerten "Ausnahmestaats", der seine Gegner mundtot macht. Explizit rief Rabehl nicht zum Kampf gegen den von ihm fantasierten "Ausnahmestaat" auf, er lieferte allerdings alle Argumente dafür. Rabehl hat jede Distanz zum organisierten Rechtsradikalismus aufgegeben.
(weitere Informationen über Rabehl unter dem Titel "Der APO-Opa und die NPD":  http://www.idgr.de/texte/querfront/rabehl-dossier/rabehl-1.php)

Unter den Hamburger Studentenverbindungen gehört die Burschenschaft Germania zum äußersten rechten Rand. Auf ihrem Haus wohnte der Hamburger Landesvorsitzende der 1995 verbotenen "Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei" (FAP) und Betreiber des "Nationalen Info-Telefons". Wie viele seiner Devotionalien der Betreiber des Neonazi-Versands "Nordic Hammer" an seine Bundesbrüder verkauft ist nicht bekannt, aber er durfte in der Sierichstraße wohnen und war der Hamburger Kontakt der sog. "Schulhof-CD", die von Mitgliedern der "freien Kameradschaften" hergestellt und vertrieben wurde. "Republikaner" und Germane zu sein ist ebenfalls kein Widerspruch. Der Hochschulpolitische Sprecher der ehemaligen Schill-Partei war ebenfalls ein Germane. Auf ihrer Homepage und in ihren Veröffentlichungen macht die Germania keinen Hehl aus ihrer deutschnationalen und rassistischen Gesinnung. Die NPD empfiehlt auf Anfrage die Mitgliedschaft in der Germania. Auch mit dem NPD-Freund Rabehl und seiner Anti-Türkei-Agitation bestätigt die Germania mal wieder ihre personelle und ideologische Nähe zu der ältesten neofaschistischen Partei Deutschlands. Hetze gegen einen möglichen EU-Beitritt zur Türkei war eines der Hauptthemen der NPD im Bundestagswahlkampf.
Das alles ist für andere studentische Verbindungen kein Grund auf Abstand zur Germania zur gehen. Es wird nicht nur gemeinsam gefochten, sondern ohne Berührungsängste gefeiert. Im April 2005 versammelten sich um die 400 Verbindungsstudenten und Alte Herren zum einem "Königsberg-Kommers". Nicht nur 750 Jahre Königsberg wurden mit dem Gastredner Jörg Schönbohm (CDU-Innenminister von Brandenburg) mit viel Bier begoßen, sondern auch den im zweiten Weltkrieg verlorenen Gebieten nachgetrauert und deren Rückkehr ins "deutsche Kernland" mindestens erträumt. Eine Protestkundgebung des AStA und anderer Gruppen durfte nicht auf dem Platz der jüdischen Deportierten stattfinden. Laut Polizei sei es zu nah am Saal der Feier des Hamburger Waffenrings.
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Ergänzungen

Schönes Ding

ausgebeuteter 13.11.2005 - 18:18
Gut so,Bullen auf trab halten,Burschies und Nazis verjagen.Spontan bleiben und groben Unfug überall treiben!!

Ab morgen die wochen blau machen ,ausschlafen und samstag fit für mehr sein:

19.11.2005 14.00 - U-Bahn Feldstrasse
DEMO »Wachsende Stadt«:
gegen Umstrukturierung, Ausbeutung, Repression und Vertreibung


wohl in der schule nicht aufgepasst?

Ali G 14.11.2005 - 08:40
Ali mal ganz ehrlich ich war dabei und wir waren 20 Mann!
Ansonsten hätten wir bei der Mobilisierung mehr sein müssen!
Burschis zerdingsen...

Frage

Dr. No Name 14.11.2005 - 13:43
Weiß jemand, ob die oben benannte Germania Hamburg dieselbe Burschenschaft ist wie die Germania Königsberg zu Hamburg oder handelt es sich um zwei verschiedene Burschenschaften?

Antworten

Langzeitstudent 14.11.2005 - 16:39
Die Germania und die Germania Königsberg zu Hamburg sind zwei verschiedene Verbindungen. Im Hinblick auf rechte politische Einstellungen nehmen sie sich jedoch beide nichts. Dies kann auch in diesem Reader nachgelesen werden:  http://www.gew-thueringen.de/Binaries/Binary1407/BurschiReader-hamburg.pdf

BERND RABEHL in BERLIN

(muss ausgefüllt werden) 14.11.2005 - 18:18
IM RECHTEN (Berliner) KNOTENPUNKT
"Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Stalinismus e.V."
(das Veranstaltungsarchiv beachten - das "Who ist Who" der rechten Scene)
Dienstag, 22. November 2005, 19:00 Uhr
Prof. Dr. Bernd Rabehl, Politik- und Sozialwissenschaftler der FU Berlin,
berichtet über:
Die Ausnahme und die Regel in der Verfassung der DDR.
Auch die DDR war bemüht, sich eine demokratische Legitimation zu geben und
benutzte deshalb einen "Boykottparagraphen", um das "Recht" auf Ausnahme
davon zu legalisieren. Staatsfeinde oder Regimekritiker, aber auch die
Organe des Ministeriums für Staatssicherheit agierten daraufhin "außerhalb" der Verfassung.
Ausgerechnet diese repressive Verfassungs-Dialektik will die PDS in die sächsische Verfassung zurückholen.
www.gedenkbibliothek.de/

DEUTSCHE STIMME März 2005 Befreiung
Das Ende der Dämonisierung
Bernd Rabehl im Gespräch über die alte und neue »Außerparlamentarische
Opposition«
www.deutsche-stimme.com/Ausgaben2005/Sites/03-05-Gespraech.html

"JUNGE FREIHEIT" 31-32/03 25. Juli 2003 S. 12 HINTERGRUND Ein großes Familienfest
380 Autoren und Förderer der JF trafen sich zum 3. Sommerfest mit
Dampferfahrt in Berlin
Neben den Rednern konnte eine illustre Zahl bekannter Namen an Bord des
Dampfers begrüßt werden: Ivan Denes, Chefredakteur der Deutschen
Konservativen Zeitung, Martin Hohmann, Bundestagsabgeordneter, Hans Hirzel,eines der letzten lebenden Mitglieder der "Weißen Rose", Professor Jens Jessen, Götz Kubitschek, Verleger der Zeitschrift Sezession, Detlef Kühn,ehemaliger Präsident des Gesamtdeutschen Instituts, Professor Klaus
Motschmann, Henry Nitzsche, Bundestagsabgeordneter, Professor Bernd Rabehl, Gerd Schultze-Rhonhof, Generalmajor a. D., Professor Eberhard Straub, Wolfgang Venohr, Reinhard Uhle-Wettler, Brigadegeneral a.D.
www.jf-archiv.de/archiv03/313yy38.htm

"JUNGE FREIHEIT" 12/05 18. März 2005 S. 6 POLITIK
Die Europawahlen als Perspektive
Kongreßbericht: Diskussion über rechtes Parteienbündnis / Jahrestagung der
Deutschen Konservativen in Blankenburg
Ivan Denes
Der Soziologe Bernd Rabehl referierte über das Thema, das derzeit in
Deutschland immer für Schlagzeilen gut ist: die NPD.
Seit den Ereignissen im Sächsischen Landtag sei landesweit eine Hysterie ausgebrochen, als ob der Einzug der rechtsradikalen Partei in den Bundestag oder gar die Machtübernahme durch die umstrittene Partei unmittelbar bevorstehe.
An diesen künstlich entfachten Sturm der Entrüstung - dessen Ziel es offenbar gewesen sei, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit von den erschreckenden Arbeitslosenzahlen abzulenken - änderte sich auch nach der Wahl in Schleswig-Holstein nichts, obwohl die NPD hier mit zwei Prozent keine politische Rolle spielte.
www.jf-archiv.de/archiv05/200512031820.htm

Ivan Denes ist ein Antisemit jüdischer Abstammung - Kronzeuge bei Holocaustleugner Prozessen z.B. "Sleipnir", Mitglied der "Deutsche Konservativen" (Sigerist/Lummer), "Junge Freiheit" Autor....




Rabehl Bernd Dr. Großbeerenstr. 64A 10963 Berlin 030 2 51 26 05
(Quelle:  http://www.dastelefonbuch.de/ )
um die Ecke vom Rathaus Kreuzberg
im gleichen Haus ne alternative Kneipe
 http://www.zyankali.de/html/kontakt.htm
hinter der Theke Chrsto Grossmann
 http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/21/0,1872,2248949,00.html
 http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/0/0,1872,2362208,00.html
 http://appdbremerhaven.schadhaft.de/christokommentar.htm

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nanü — kurzhosefanatiker

Addresse? — germanenschlächter

blub — bertus