Topf & Söhne Gelände in Erfurt wird verkauft
Topf & Söhne Gelände wird verkauft – politisches Hausprojekt von Räumung bedroht!
Das ehemalige Topf & Söhne Gelände in Erfurt soll verkauft werden. Die Stadt Erfurt hat die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) beauftragt, die gesamte Industriebrache zu erwerben.
Das ehemalige Topf & Söhne Gelände in Erfurt soll verkauft werden. Die Stadt Erfurt hat die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) beauftragt, die gesamte Industriebrache zu erwerben.
Die Stadt hat zur Bedingung gemacht, dass die LEG ihr das ehemalige Verwaltungsgebäude billig verkauft. Der Förderkreis „Geschichtsort Topf & Söhne“ fordert seit Jahren, dass die Stadt ihm zumindest dieses Gebäude überlässt, um einen Ort der Auseinandersetzung über die Geschichte der Firma Topf & Söhne zu schaffen.
Im Nationalsozialismus hatte das Unternehmen mit der Konstruktion und der Herstellung von Krematorien und Be – und Entlüftungsanlagen den reibungslosen Ablauf des Holocaust gewährleistet. Die schnelle Be – und Entlüftung der Gaskammern in Auschwitz und die massenhafte Verbrennung von Menschenleichen in den KZs wäre ohne die Initiative, den Bau und die Wartung durch MitarbeiterInnen der Firma Topf & Söhne nicht möglich gewesen. Die Geschichte des Unternehmens zeigt deutlich die Mittäterschaft der zivilen Industrie und der „ganz normalen“ Bevölkerung im NS auf.
Die Stadt geht nun endlich auf die Forderungen des Förderkreises ein und will das ehemalige Verwaltungsgebäude sanieren und 2 Etagen für eine Auseinandersetzung mit der Geschichte dieser Erfurter Firma zu Verfügung stellen. Eigentlich eine erfreuliche Nachricht.
Jedoch ist die Stadt nun auf ein wohlwollendes Verhalten der LEG angewiesen und diese fordert eine große Gestaltungsfreiheit für den Rest des Geländes, auf dem sich auch das besetzte Haus befindet. Sie will also alle anderen Gebäude abreißen und das Gebiet als potentielles Mischgebiet aus Wohnen und Gewerbe entwickeln. Das würde bedeuten, dass ein Lesecafé, Wohnraum, ein Büro, Veranstaltungsräume für Politik und Kultur, Bandproberäume, künstlerische Aktivitäten, regelmäßige „Küche für alle“, u.a. einfach verschwinden.
Es würde dadurch auch die Plattform für eine Auseinandersetzung der BesetzerInnen mit der Geschichte des Geländes gefährdet sowie für ihre Kritik an heutigen gesellschaftlichen Verhältnissen.
Die BesetzerInnen haben in einem offenen Brief an den Erfurter Stadtrat und die LEG den Erhalt ihres Projektes und eine Beteiligung an der Diskussion über die Zukunft des Geländes gefordert.
Paul und Paula
www.topf.squat.net
Im Nationalsozialismus hatte das Unternehmen mit der Konstruktion und der Herstellung von Krematorien und Be – und Entlüftungsanlagen den reibungslosen Ablauf des Holocaust gewährleistet. Die schnelle Be – und Entlüftung der Gaskammern in Auschwitz und die massenhafte Verbrennung von Menschenleichen in den KZs wäre ohne die Initiative, den Bau und die Wartung durch MitarbeiterInnen der Firma Topf & Söhne nicht möglich gewesen. Die Geschichte des Unternehmens zeigt deutlich die Mittäterschaft der zivilen Industrie und der „ganz normalen“ Bevölkerung im NS auf.
Die Stadt geht nun endlich auf die Forderungen des Förderkreises ein und will das ehemalige Verwaltungsgebäude sanieren und 2 Etagen für eine Auseinandersetzung mit der Geschichte dieser Erfurter Firma zu Verfügung stellen. Eigentlich eine erfreuliche Nachricht.
Jedoch ist die Stadt nun auf ein wohlwollendes Verhalten der LEG angewiesen und diese fordert eine große Gestaltungsfreiheit für den Rest des Geländes, auf dem sich auch das besetzte Haus befindet. Sie will also alle anderen Gebäude abreißen und das Gebiet als potentielles Mischgebiet aus Wohnen und Gewerbe entwickeln. Das würde bedeuten, dass ein Lesecafé, Wohnraum, ein Büro, Veranstaltungsräume für Politik und Kultur, Bandproberäume, künstlerische Aktivitäten, regelmäßige „Küche für alle“, u.a. einfach verschwinden.
Es würde dadurch auch die Plattform für eine Auseinandersetzung der BesetzerInnen mit der Geschichte des Geländes gefährdet sowie für ihre Kritik an heutigen gesellschaftlichen Verhältnissen.
Die BesetzerInnen haben in einem offenen Brief an den Erfurter Stadtrat und die LEG den Erhalt ihres Projektes und eine Beteiligung an der Diskussion über die Zukunft des Geländes gefordert.
Paul und Paula
www.topf.squat.net
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Ergänzungen
Gutes Projekt!
Lasst Euch nicht unterkriegen!
artikel vom 12.11. aus der tlz
Bleiben und mittun
Erfurt. (tlz) Ihr Projekt soll erhalten bleiben, und sie wollen in die Diskussion über die Zukunft des "Topf & Söhne"-Geländes einbezogen werden: Das fordern die BewohnerInnen des besetzten Hauses auf dem ehemaligen Firmenareal in einem Offenen Brief an Stadtrat und LEG. Die Gruppe freue sich über die Verwirklichung der Ausstellung "Techniker der ´Endlösung´" und darüber, dass die Forderungen des Förderkreises "Geschichtsort Topf & Söhne" nach einem Ort der Auseinandersetzung über die Geschichte der Firma auf derem einstigen Gelände endlich umgesetzt werden können.
Auch wenn der Förderkreis das weitaus professioneller und länger mache, gingen doch auch vom Hausprojekt Impulse für eine solche Auseinandersetzung aus. "Der virtuelle und tatsächliche Rundgang über das brachliegende Gelände, Führungen, Vorträge und Infostände zum Thema sind ein selbstverständlicher Teil unseres Projektes", schreibt die Gruppe.
Nicht wegzudenken
Besonders unter jungen Leuten der Region sei dadurch die Sensibilität für die Geschichte des Geländes immens gewachsen.
Das dokumentiere der Film "Topfgang" zur Geschichte des Geländes und zur Besetzung ebenso wie die Ausstellung "Stets gern für sie beschäftigt", die im Frühjahr in Berlin gezeigt wurde. Das Hausprojekt versuche außerdem, die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus auch in einen Zusammenhang mit der heutigen Gesellschaft zu stellen.
Aber nicht allein politische Arbeit mache seit viereinhalb Jahren das besetzte Haus aus. Auch ein Lesecafé, ein Büro, Wohnraum, kulturelle Veranstaltungen, Bandproberäume, künstlerische Aktivitäten und eine regelmäßige "Küche für alle" seien Bestandteile des selbstorganisierten Projektes, die "für uns nicht mehr wegzudenken sind". "Die Ignoranz der Stadt Erfurt und der LEG gegenüber diesem politischen und kulturellen Zentrum ist für uns nicht akzeptabel", schreibt die Gruppe - die bleiben und einbezogen werden will.
12.11.2005
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
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