Aktion in München zum Aufstand in Frankreich

munich_solidarity 08.11.2005 21:39 Themen: Repression
Auf Initative der SDAJ München wurde eine abendliche Mahnwache gegen die Repressionen und die arroganten rassistischen Äusserung der Herrschenden vor dem französischen Generalkonsulat in München abgehalten.
Nachdem der Aufstand in Frankreich Nacht für Nacht weiter ging und immer mehr Städte betroffen waren und die Regierung nichts Besseres zu tun hatte, als von "Abschaum" zu sprechen, entschlossen wir uns, mit unseren Möglichkeiten die Forderungen der Jugend- und Schülerorganisatioen und der PCF aufzugreifen.
Etwa 30 Menschen, größtenteils Jugendliche aus der SDAJ, aber auch Genossen aus dem sozialistischen/anarchistischen Spektrum nahmen teil.

In seiner Ansprache griff der MÜnchner die menschenunwürdigen Bedingungen, in denen die Arbeiterjugend Frankreichs in den Ghettos zu leben haben. Der Sprecher der SDAJ Bayern verurteilte die hohe Jugendarbeitslosigkeit und die Abgrenzung der Migranten vom Rest der Gesellscahft als Symptome des EU-Imperialismus. Er warnte, dass die sozialen Gegensätze auch in anderen westeuropäischen Ländern immer offener zu Tage träten und mit immer instabileren gesellschaftlichen Zuständen zu rechnen sei.
Das an Passanten verteilte Flugblatt wiederholte: "Die Grenzen verlaufen nicht zwischen den Grenzen sondern zwischen Oben und Unten!"
Der Rücktritt von Innenminister Sarkozy und Präsident Chirac sowie ein sofoertiges Sozial- und Bildungsprogramm wurde gefordert.
"Ein Mensch ohne Arbeit kann nicht frei sein."


Due heute demonstrierenden Jugendlichen in München fordern Aktivisten, Arbeiter und Jugendliche auf, ebenfalls in ganz Deutschland und Europa die Maßnahmen, Repressionen und Schnellverfahren der französischen Regierung zu verurteilen und Aktionen vor französischen EInrichtungen zu machen.



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Ergänzungen

Aufstand in Frankreich?

antifa 09.11.2005 - 07:46
Ich kann in Frankreich keinen Aufstand erkennen. Das ist doch eher blinde Gewalt. Was fehlt, sind Demos mit mehreren 10.000 Teilnehmern.

Maßnahmen zur Förderung des PKW Absatzes

Nicolas Sarkozy 09.11.2005 - 07:53
Der französiche Innenminister kündigt an, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

Glauben Sie ihm nicht, er ist ein Schwätzer, er geht nicht als Häftling ins Gefängnis.

Bei 30 AktionsteilnehmerInnen in München und 14 Ergänzungen, sehe ich eine Marginalisierung von 16 AktionsteilnehmerInnen.

mal wieder ein zitat

zum unsinnigen verändert 09.11.2005 - 08:35
es muss heißen "die grenze verläuft nicht zwischen den völkern, sondern zwischen oben und unten". was ihr da geschrieben habt ist schwachsinn... wenn man schon einen aufmacher-schlagsatz hat sollte man noch denkfähig genug sein seinen sinn zu verstehen und ihn wiedergeben zu können...

Spinner gibts immer.

saul 09.11.2005 - 11:00
Das war eher eine Ausnahme, sonst stellt man bei den Linken eher ein verwirrtes Schweigen fest. Dabei sollt man annehmen, Riot, Feuer und Terz, das sollt doch für jeden Linken ein gefundenes Fressen für Solidarität sein. Ist nicht der Fall. Die Jugendlichen, die zwar alle Voraussetzungen für Parteinahme erfüllen, jung, benachteiligt, perspektivlos usw. führen ihre Aktionen in einer Art durch, die auch Gutwillige abstößt. Die Gewalt richtet sich gegen die eigenen Leute und zudem ist es ne Männergeschichte. Die Frauen bleiben bei denen brav in der Bude. Das dürfte der Grund für weitgehendes Schweigen hier sein. In Frankreich selbst, sind sie offenbar auch unter den Linken recht isoliert und in der Bevölkerung erst recht. Der Staat stößt hier auf wenig Widerspruch wenn Ausgangssperren verhängt werden, eher auf Zustimmung.

D Präkär

Helmuth Qualtinger 09.11.2005 - 11:13
Ein telepolisartikel:
 http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21305/1.html
bemüht zur theoretischen Betrachtung Carl von Clausewitz und den rechten Knochen: Carl Schmitt.
Als Denkamateur kenne ich von Clausewitz nur die These, dass der Krieg die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln sei und von Schmitt, als Beschreibung des Polizeistaates des 19Jh. „Da ist keine Politik nur Polizei“

Möglicherweise trifft das auch auf die Situation in Deutschland zu.
Gibt es qualifizierende Vergleiche über die Präkarisierung von MigrantInnnen in Deutschland und Frankreich?

Trauer und Wut

Ratlos 09.11.2005 - 15:44
Die Vorgänge in Frankreich sind tiefgreifend erschütternd.
Über Ursachen und über Schuld bzw. Schuldige ist schon mehrfach gepostet worden. Vieles davon ist wohl zutreffend.
Ich möchte mein Augenmerk allerdings auf Jean-Jacques Le Chenadec lenken und seine Familie lenken. Diesen Namen sollten wir in Ehrfurcht in Erinnerung rufen.
Wieso "musste" dieser 61-Jährige sterben? Hätte Sébastien's Gedenktag nicht anders begangen werden können?

Ökonomische Zustände

Autonom Decision 09.11.2005 - 16:08
Es gibt In Frankreich schon seit längerem rassistische Sondergesetze. Ich habe gelesen, das aus bestimmten Vororten in Marseille z.B. des nachts keine S/U-Bahnen mehr in die Stadt fahren um diese wie Ghettos abzuriegeln. Viele sollten sich vielleicht erstma ein solchen Pariser Vorort ansehen, bevor sie sich über die Reaktionen der Menschen dort wundern. Natürlich werden Jugendlich dort auch spass daran haben steine zu schmeißen. Das ist aber doch niemals grund für den AUsbruch von Gewalt. Was Kann man sagen zu Menschen die selbst den Ausbruch von Gewalt nicht verstehen? Muss sich Villepin darüber wundern, dass rassistische Äußerungen ("Abschaum") seinerseits zu Agressionen auf der anderen Seite führen und zwar von Menschen, die (Frankreich KOloniales Erbe) selbst, oder deren Eltern ALgerien miterlebt haben. Natürlich bekommt Villepin dabei bürgerliche Unterstützung, sind diese doch an dem Erhalt der Eigentumsverhältnisse und des Staates, der sie sichert, interessiert. Wie In einem vorangegangenem Beitrag bereits erwähnt, ist die soziale Ungleichheit, die aus den Produktionsverhältnissen resultiert (logisch: rationalisiertere, produktivere Fornen der Arbeit und Maschinen machen gesamtgesellschaftlich immer mehr Arbeit überflüssig. 5 Millionen Arbeitslose in Deutschland z.B. sind ein Produkt hochproduktiver Arbeit! Statt das man sich überlegt in welcher Art die Produktionsweise ummodeliert werden müssete, um die überhaupt noch für den Erhalt der (WELT!)Gesellschaft notwendige Arbeit aufzuteilen. 15 Stunden Arbeit pro Woche für alle MEnschen auf der Welt wäre z.B. eine mögliche Methode. Mann muss sich nur die verschwenderische Überproduktion klar machen: Die Vernichtung von Nahrungsmitteln, um den Marktpreis stabil zu halten ist zynisch, weil statt dessen lieber menschen verhungern sollen. Das ist die Logik unserer Produktionsweise!)
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ALSO: Solange von den Wohlstand produzierenden Errungenschaften, die der Menschheit als ganzes zu stehen, nur ein kleiner Teil profitiert ist Terror, Agression,Aufstand nur ein einfaches soziales Abbild dieser ökonomischen Ungleichheit. Frankreichs Staatsapparat reagiert mit Repression, weil die Einsicht für die Ursache des Probelms ihm selbst die Existenzberechtigung entziehen würde!
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Mit autonomen Grüßen,
Für Dezentralisierung, Enteignung, Solidarität

"Es gibt kein richtiges Leben im Falschen" (Theodor W.Adorno)

@ Ratlos

ich 09.11.2005 - 16:16
du bist scheinbar einer ente der deutschen presse aufgesessen. der mord hatte wahrscheinlich nichts mit den riots zu tun, sondern schien irgendein racheakt eines länger andauernden streits zu sein. er geschah nur zeitgleich mit den riots.
leider versucht die deutsche presse derzeit sämtliche straftaten die sich in europa ereignen, in zusammenhang mit den riots zu bringen. teilweise geht das sogar so: "jugendliche pöbeln auf spielplatz mütter an - wird es jetzt wie in paris werden?". diese absurden meldungen sind meist rassistisch unterlegt.
insofern ist es natürlich besonders kontraproduktiv, daß ausgerechnet eine stalinistische jugendsekte (deren mitglieder nicht mal einfache parolen nachplappern können) dieses thema politisch instrumentalisert. damit dteht die linke genauso schlecht da, wie die medien.

mal ne Frage

Interessierter 09.11.2005 - 17:48
Gibt es das dort verteilte Flugblatt irgendwo zu lesen, am besten noch layoutet, so dass es eventuell weiter verteilt werden kann?

Newsline Paris France Riot Rooster MC5

Schurke 1 09.11.2005 - 20:43
Die Berichterstattung zum Ausnahme ~ Zustand lasst vollkommen ausser acht, wie die Dinge um 1958 gelaufen sind.

Damals waren noch viel mehr Leute fuer hartes Durchgreifen,
als die heutigen 72% Fans von Notstand & Ausgangsverbot.

Trotzdem haben die Franzosen nach 500 Tausend Toten und dem Epolodieren ihrer Oel Raffinerie in Mourepian (Marseille) am 25 August 1958 den Weg an den Verhandlungstisch von Evian gesucht.

Darin liegt die einzige konkret fassbare historische Lehre die man aus der bisherigen Anwendung vom NS -Gesetz a la France ziehen kann.

Newslines der "Gruppe 25. August" in deutscher Sprache :

www.eday.cc/e26/E.026_France_Burns.Flammen_rund_um_Paris.htm

Mit Interiew des in Fresnes (Sueden von Paris) einsitzenden Carlos Ilich Ramirez Sachez zum Drumrum um seine Zelle,

 http://www.MC5.be/Frankreich/5b.fr_RR-8.9.-5J11.November.Riot_Paris.htm

www.Sozialnetz.net/EsoZ-Nusoz/snoz.KfZ-Tarif_National.htm

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Selbstdarstellung einer Jugendsekte — Gegen Stalinismus

Aha... — ...

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Zum Thema "Arbeit" — Kinderdoktor

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... — anarchist

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Verwundert — SDAJler

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Verbal-Krawall im Germanen-Stadl.. — wurstbrot ohne käsekuchen

Hmhm... — egal

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@antifa — ts ts

aufstand?! — plain

@normalo — normalisieren

Boah wie lol — hanischvergess

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urbaner protest — sevenID

gedanken — mensch meier

ACAB — Sahid

franz. Flugblatt — John Le Carré

@ Leo Trotzki — SDAJler

Hallo "Interessierter 09.11.2005 17:48" — Mitglied einer "stalinistischen Jugensekte"

SA und SS-Enkel — AZAD

Pauschal — Knut Knutsen

@azad & knut — nur ne Meinung