Flugi-Aktion in Dresden-Lockwitz

antifanti 06.11.2005 21:18 Themen: Antifa
Mit einer Flugblätter-Aktion haben AktivistInnen heute auf die neue Dresdner Kampagne gegen Nazi-Immobilien aufmerksam gemacht.
Nach ihrem Einzug in den Landtag arbeitet die NPD massiv an Strukturen, um ihre Wählerbasis auszubauen. Konkret geht es momentan um Grundstückskäufe. Um dem Problem gleich von vornherein zu begegnen, haben sich in Dresden Initiativen und Gruppen für die Kampagne "Keine Geschäfte mit Nazis - der NPD den Boden entziehen" zusammengetan.

Am 12. November wird im Rahmen der Kampagne eine Demonstration zur NPD-Landeszentrale in Dresden stattfinden. Um die BürgerInnen vor Ort bereits vorher für das Anliegen der Kampagne einzunehmen, hat am heutigen Sonntag, eine große Flugblätterverteilaktion stattgefunden. Mehrere hundert Flyer wurden in dem beschaulich-idyllischen Stadtteil Lockwitz, der geprägt ist von Einfamilienhäusern, verteilt.

Am nächsten Samstag zur antifaschistischen Demonstration, könnte es weniger beschaulich zugehen. In den militanten Nazistrukturen aus Dresden und Umland wird bereits intern, aber dafür umso energischer, zu Gegenaktionen mobilisiert.

Am Sonntag hingegen schien alles ruhig, ein Bach - die Lockwitz? - plätscherte, die NPD-Zentrale war geschlossen. Das NPD-Haus macht übrigens einen seltsam konspirativen Anschein. Am Briefkasten firmieren kaum verständliche Kürzel, die auf den Sitz des Landesvorstands hinweisen und persönlich empfängt lediglich K. Mustermann Post.

Heute ist nicht alle Tage - wir kommen wieder keine Frage!


Das verteilte Flugi:

Dresden, den 6. November 2005

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

am nächsten Samstag, den 12. November 2005 findet eine antifaschistische Demonstration gegen die sächsischen NPD-Landeszentrale auf der Lockwitzgrundstrasse statt. Darüber möchten wir sie hiermit informieren und sie herzlich einladen, dabeizusein.

Das Haus auf der Lockwitzgrundstr. 62 hat die NPD dauerhaft gemietet, um sich mit ihrer Landeszentrale und mit Abgeordnetenbüros u.a. von Holger Apfel niederzulassen. Damit hat die NPD, deren Verbot lediglich aus verfahrensrechtlichen Gründen gescheitert ist, eine weitere Arbeitsgrundlage, um ihre Nazi-Propaganda zu verbreiten und zu verwalten.

Die antifaschistische Kampagne "Keine Geschäfte mit Nazis - Der NPD den Boden entziehen" veranstaltet die Demonstration am Samstag, um VermieterInnen, VerpächterInnen, oder GrundstücksverkäuferInnen davor zu warnen, sich mit der NPD einzulassen. Was möglicherweise nach einem guten Geschäft aussieht, ist für die NPD ein Puzzlestück mehr in eine braune Zukunft.

Das Haus im Lockwitzgrund, welches mit Landtagsgeldern bezahlt wird, ist nur die Ausgangsbasis für weitere Bestrebungen der NPD. Denn die Partei will ein größeres Grundstück mit Halle erwerben (wie es in Pappritz geplant war), um dort Nazievents in grösserem Stile durchzuführen, also z.B. Nazikonzerte mit mehreren hundert TeilnehmerInnen. Nazikonzerte sind oft verboten und müssen von der Polizei wegen der Vielzahl an Straftaten die dort verübt werden, aufgelöst werden. Die NPD legalisiert solche Konzerte, indem sie Parteiveranstaltungen daraus macht und dort Hetzreden schwingt. Mit einem großen Grundstück und entsprechendem Gebäude kann die NPD noch größere Events, wie beispielsweise das "Deutsche Stimme Pressefest" mit mehreren Tausend Nazis veranstalten. All dies festigt letztlich die Wählerbasis der NPD und das Verschwinden der Naziideologie wird verzögert.

Es gilt, sich offensiv gegen Nazis zu engagieren, gerade in der Nachbarschaft!

Treffpunkt zur antifaschistischen Demonstration am 12.11. ist 13 Uhr an der Endhaltestelle der Linie 13 in Prohlis.

Weitere Informationen zur Kampagne "Keine Geschäfte mit Nazis - der NPD den Boden entziehen" und zur Demonstration am 12. November finden sie im Internet unter  http://venceremos.antifa.net
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Ergänzungen

Pappritz

dd.antifa 07.11.2005 - 09:56
Im Flugi ist Dresden-Pappritz erwähnt, dort hat es eine ähnliche Aktion gegeben. Die NPD hat das Kaufgesuch für ein Grundstück in Pappritz inzwischen zurückgezogen.

 http://de.indymedia.org//2005/08/126352.shtml