Sofortige Stilllegung - Atom Demo in Lüneburg

Paul 06.11.2005 06:02 Themen: Atom
Demo gegen Atomkraft, für erneuerbare Energien und gegen den beforstehenden Castor nach Gorleben ab dem 19.11.05. Kraftvolle Demospitze und Aktive Menschen.
Am Samstag fand eine Bundesweite Demonstration nach dem offiziellen Motto "Atomkraft nein Danke, Erneuerbare Energien jetzt" mit nach Polizeianaben 2600 und nach Veranstaltermeldung 7000 TeilnehmerInnen statt. Die Polizeiangabe ist aber totaler Humbug, es waren mindestens 5000 und eher mehr.
Vor der Demo sammelten sich ca. 200 Leute bei dem Berufzentrun und gingen dann zum Auftaktort. Der auf dem Zentralen Platz "am Sande" verboten war, und aus der Innenstadt verbannt wurde. Diese Gruppe wuchs aber schon nach kurzer Zeit auf 300-400 Leute an, die dann einfach eine Polizeikette durchbrachen, und den Direkten Weg über den Platz am Sande zur Kundgebung gingen. Dieses Fronttransparent wurde dann bei der eigentlichen Demo auch als Fronttransparent genutzt, da es mehr aussagekraft hatte als das eigentlich von den Veranstaltern vorgesehenden. So liefen alle hinter dem Transparent "Sofortige Stilllegung aller Atomanlagen und der Herschenden Klasse weltweit!" hinterher.
Alles lief wunderbar, vom Filmen der Bullen und der nicht besonders Atraktiven Demorute mal abgesehen, bis es eine Wanne nicht schaffte etwas schneller zu fahren und wurde so von der Demo rechts überholt, und da sie auch nicht nach links fuhren (es wäre möglich gewesen)umschloss die Demo nach kurzer Zeit die Wanne, wo die Polizei dann ankommen mußten um sie Freiknüppeln (es hielt sich nach meinem wissen in Grenzen).
Dann sollte eigentlich noch eine Zwüschenkundgebung gehalten werden, aber der Anmelder wollte es absolut nicht (sehr unverständlich) und so mußte die Vorbereitete Rede aus dem Dehliplenunsspektrum auf einem leisen Megafonwagen im gehen gehalten werden. Der Weg zurück ging dann sehr zügig und es wurde dann noch in die Innenstadt gelaufen, was dort aber im einzelnen geschah, kann ich nicht sagen.
Nun waren auch schon ein großer Teil der Leute nach Hause gegangen, sodass nicht mehr viele den letzte 3 RednerInnen zuhörten.
Die Demo in Lüneburg war trotz so mancher Qerelen mit den AnmelderInnen im vorfeld, die sich dann auch nochmal auf der Demo bestätigten, doch im Ganzen ganz gut und läst auf mehr hoffen... Für die

Sofortige Stilllegung
aller Atomanlagen und
der herrschenden Klasse
WELTWEIT!

weitere Infos  http://www.castor.de
 http://www.nadir.org/sand

Bleibt wachsam, und macht Aktionen!
Auftaktdemo am Sa. 19.11.05 in Hitzacker
u.a. fahren Busse aus HH, 9h S-Bahn Sternschanze.
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Ergänzungen

was mir bei allen Berichten fehlt

Horst-Wilhelm 06.11.2005 - 13:23
ist der Punkt, daß das Verhalten der Polizei alles andere als deeskalierend war. Es war vollkommen unverständlich warum die Bullen mit Helmen und Knüppeln an den Straßenrändern standen und, aber das wurde bereits angesprochen, alles gefilmt haben. (Früher habe ich es vermieden Polizisten Bullen zu nennen, aber es fällt mir schwer nach eigenen Erlebnissen diesen Leuten Pespekt zu zollen, zumindest denen die gestern wieder am Rande der Demo tätig waren.) Schon zwei Stunden vorher wurden um LG herum Autos aus dem Verkehr gezogen und die Insassen kontrolliert und die Autos gefilzt, auch hier ein völlig übertriebenes Auftreten, gepanzerte Bullen mit Schlagstöcken etc. . Das Auftreten der Beamten war zum Teil sehr arrogant. Es kann sein, dass die Einsatzleitung einfach mit der Situation überfordert war, dass die Menschen nach der Demo nicht in die Innenstadt durfte (die einzelnen Beamten waren es mit Sicherheit), es ist aber auch zu vermuten, daß eine Eskalation im gewissen Rahmen durchaus gewünscht gewesen war. Wie soll jetzt die Stadt LG ihre völlig kranken Demoauflagen rechtfertigen - O.K. sie erzählen jetzt einen Randalierer aus Göttingen erkannt und verhaftet zu haben - Na herzlichen Glückwunsch. Ich denke wenn wir hier nicht demnächst Pariser Verhältnisse wollem, sollte mit der Einschränkung von Grundrechten etwas sensibler umgegangen werden.
Hat eigentlich noch jemand kontrolliert, ob die Polizei ihren Einsatzort sauber hinterlassen hat, also auch alle Zigarettenstummel in der bzw. um die Stadt herum aufgesammelt hat?

das schreibt die taz

muss ausgefüllt werden 07.11.2005 - 10:27
im folgenden taz artikel findet amn auch die antwort auf die vielen cops...

Atomkraftgegner feiern ein Familienfest
Demonstranten in Lüneburg fordern die SPD auf, ihr Wahlversprechen einzuhalten und den Atomausstieg zu sichern

LÜNEBURG taz Wenn man die Polizeieinsatzkräfte mitzählt, die am vergangenen Samstag die Lüneburger Innenstadt bevölkerten, dann war die Demonstration gegen Atomkraft und für erneuerbare Energien eine sehr gut besuchte Veranstaltung: Schon am frühen Vormittag schillerte die Fußgängerzone der niedersächsischen Kleinstadt in Grün und Silber. Und das hatte ausnahmsweise nichts mit vorweihnachtlicher Dekoration zu tun.

Die Einsatzkräfte observierten alle Knotenpunkte in der City. Angeblich hatten sie Hinweise auf die Anreise von zirka " 200 Personen aus dem gewaltbereiten Spektrum", vor allem aus Göttingen, erhalten. Doch blieb die Veranstaltung ein Familienfest der Antiatomkraftszene.

Die geschätzte Teilnehmerzahl der Veranstaltung lag laut Auskunft der Polizeidirektion in Lüneburg bei 2.600 Personen, an die 7.000 Leute meinte der Veranstalter gesehen zu haben. Die Demo jedenfalls hatte Freizeitwert. Im Lüneburger Stadtpark wurde gesungen und getanzt, selbst gebackener Kuchen machte die Runde. Und die eigens geprägte "Wendlandmünze" zum Mitnehmen gab es auch. Eine originelle Idee steuerte das Netzwerk "Campact" aus Verden zur Veranstaltung bei: Per Mail konnten hier Demoteilnehmer die SPD-Zentrale in Berlin an die Einhaltung eines Versprechens aus dem letzten Bundestagswahlkampf erinnern: Denn "Für den Atomausstieg, gegen neue Atomkraftwerke" hatte es seitens der SPD auf zahlreichen Wahlplakaten noch im September geheißen.

Doch die Anti-AKW-Bewegung fürchtet nun, dass die SPD bei den Koalitionsverhandlungen ins Wackeln kommt. "Entscheidend ist, ob es jetzt genügend öffentlichen Druck für den Atomausstieg gibt", meinte Christoph Bautz vom Netzwerk "Campact". Auch Thorben Becker, der zum Organisationsstab der Veranstalter gehörte, will die SPD nicht aus ihrer Pflicht entlassen: "Wir müssen diese Leute massiv an die Einhaltung ihres Wahlversprechens erinnern."

Den Anti-AKW-Demonstranten macht dabei auch nur wenig Hoffnung, dass SPD-Mann Sigmar Gabriel jetzt Bundesumweltminister werden soll. Keiner von ihnen glaubt, dass der Ex -Ministerpräsident von Niedersachsen sich wirklich gegen die Atomkraft stemmt. "Wenn die SPD ihre Linie zum Atomausstieg schon in den Koalitionsverhandlungen nicht halten kann, ist das Gabriels erste Fehlleistung vor Amtsantritt", sagt Bettina Dannheim, Mitglied im Presseteam des Veranstalters.

Inhaltlich sind die Forderungen der Anti-AKW-Bewegung im Übrigen die Alten geblieben: Die Abkehr "von Öl, Gas und Atom", verlangte der Vorstand der Firma Eurosolar, Fabio Longo. Er sagte: "Wer mit erneuerbaren Energien arbeitet, braucht keine Kriege um Öl zu führen und leistet keinen Beitrag zum Bau von Atombomben." ELKE SCHNEEFUSS

taz Nr. 7813 vom 7.11.2005, Seite 7, 93 Zeilen (TAZ-Bericht), ELKE SCHNEEFUSS

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Schade — Zwei Leute aus Bremen