HH: Nazi-Konzert/Party am Nobistor

warda 05.11.2005 22:23 Themen: Antifa
Zur Zeit findet ein Nazi-Konzert bzw.eine Party im ex-C&A-Gebäude am Nobistor statt. Die Polizei hat den Bereich abgesperrt. Trotzdem solles (gem.Ausage eines Polizisten) zu "Ausschreitungen rivalisierender Jugendlicher" gekommen sein. Hingehen lohnt! - Sind bereits über 200 Linke da.
(weshalb wurde der bereits gepostete Beitrag gelöscht?)

Situation um 22 Uhr:

Polizeisperre an der Holstenstrasse, Höhe Simon von Utrecht-Strasse. Auch fürAutos kein Durchkommen. Ca. 50 Antifas halten sich hier auf.

Marienstr. (zwischen C&A und Endo-Klinik) ist komplett von der Polizei abgesperrt.

Nobistor ist frei,auch der Seiteneingang des Gebäudes mit Click und Echochamber) ist frei.

Direkt an der Südlichen Eckedes Gebäudes beginnt wieder eine Bullenkette über die Holstenstr. Hier stehen 7 Wannen - trotzdem kann man/frau hier nahe an die Nazis rankommen. Hier stehen auch ca. 150Linke - kommen ständig mehr.

Die Weltbühne ist durch die Bullenkette abgeschnitten - deren Betreiber stehen davor und sind entsprechend genervt.

Gerücht von ca. 22:15: Der Besitzer des von den Nazis gemieteten Raumes (Hinterzimmer der Echochamber) ist auf dem Weg zum Gebäude und will die Veranstaltung sofort beenden. Wusste nichts davon....

Also: Kommt alle schnell her!!!!
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Ergänzungen

Aktuelle Situation

nochmalda 05.11.2005 - 23:59
die Situation ca. 23:45 Uhr:

- Bullenabsperrung wie bisher

- ca. 200 Linke direkt am Gebäude (zwischen Reeperbahn und Nobistor) und 30-50 Linke nördlich der Absperrung.

Die Nazis provozieren durch ein Fenster im 2. Stock - mit der Folge, dass bereits 4 Scheiben futsch sind und die Bullen jetzt mit Scheinwerfer und Popel-Handkamera in die Menge filmen.

Sollen ca. 150 Nazis sein. Dem Lärm nach hat auch mindestens eine Band gespielt.

Der Pächter versucht, die Nazis rauszuschmeissen, was aber bis jetzt nicht gelang, da die Bullen aus Angst vor den Faschos und Linken ohne Verstärkung nicht räumen wollen (Aussage des Pächters) oder die Nazis einen gültigen Mietvertrag haben (Aussage Bullen). Den Strom-Hauptschalter findet offenbar auch niemand....

Hingehen lohnt sich, da eher früher als später geräumt wird. Warme Sachen nicht vergessen und über die eine oder andere Kanne Kaffe oder Tee würden sich alle sehr freuen...

00:15

nochmal 06.11.2005 - 00:22
die bullen fahren grad massiv verstärkung ran und fangen auch an, leute aus der menge zu greifen (bzw. versuchen das).

Nazi Busse entglast

antifa 06.11.2005 - 02:34
die nazis wurden vor ca 1 stunde weggefahren dabei kam es aus den seitenstraßen der holstenstraße zu massiven stein und flaschen würfen auf die nazi busse. einer busse wurde fast komplett entglast. allerdings haben die nazis an einer stelle auch sachen aus dem bus geworfen und mit leuchtspur geschossen.alles in allem haben sie aber kassiert!

1:0 für die antifa

nazis aufs maul!!!

rio

r. 06.11.2005 - 03:49
Die Nazis sind zum grössten teil wohl nach Hammerbrock gebracht wurden, dort haben sich zumindest viele aufgehalten, nähe der s-bahn, viele haben dort in seitenstraße geparkt, teilweise sind sie von dort alleine zu ihren autos gegangen, ein polizeiwagen stand dort vor ort.

Eine etwas grössere Gruppe befand sich bei Mc Donalds auf dem parkplatz (ob sie was gegessen haben konnte nicht gesehen werden). Zumindest haben sie sich allen anschein nach dort sehr sicher gefühlt, und auch die Polizei hat hier keine Präsenz gezeigt (1 Streifenwagen, Zivis konnten nicht gesehen werden, zumindest in umherfahrenden fahrzeugen konnten keine entdeckt werden, wie auch augenscheinlich nicht in stehenden).


Der Kampf den Faschismus ist Kampf den ganzen!

Das war ja mal was...

... 06.11.2005 - 03:58
...
neben bei wurde ein anrauschendes sixpack massiv von allen seiten angegriffen, wo wohl auch die ein oder andere scheibe zu bruch ging.
Die bullen haben nicht grad ihr bestes für ihre kameraden gegeben, imma hin mit nen tonfa recht nen tonfa links inne menge gerannt aba sonst auch nur flaschen hagel abbekommen...

Die scherben der busse breiten sich über einige hundertmeter aus da ging viel zu bruch, ein aldi laden inna nähe hat auch ne große scheibe weniger.
Die bullen waren schon ziemlich planlos erst nach stunden kam die BFE und wasserwerfer. Naja war ja nur n samstag abend... habt ja immerhin ne bründung wenn ihr nach hause kommt...


Welcher von euch zivis hat sich eigentlich diesmal aufs maul gelegt ?
Ihr jungs habt in letzter zeit ziemlich pech wenn man sich so ans schanzenfest erinnert oda an die action letztens am hbf...
passt auf euch auf jungs und mädels, eure fressen sind bekannt ! ;-)

Augenzeugenbericht

Felix 06.11.2005 - 05:55
Die Nazis feierten eine PArty in dem ehemaligen C&A Gebäude am Nobistor in Hamburg. Gegen 20 Uhr 30 traffen die ersten Antifaschisten/innen ein und störten die Party durch einen kurzen Angriff gefolgt durch Flaschenwürfe. Die offene Tür der Naziparty wurde dichtgehalten und die 2 Polizeiwannen durch ein Groaufgebot an Polizeieinsatzkräften unterstützt. Das Gebiet wurde weiträumig durch Polizeiketten geschützt wobei sich die antifaschistischen Aktivitäten bis 23 Uhr beruhigt hatten. Dann ab 1 Uhr wurde die Party offizell für beendet erklärt wobei die Nazis von HVV Bussen abgeholt werden sollten, diese wurden dann aber zum Tei bei ihrer Ankunft schon massiv entglasst. Als die Nazis abrücken wollten, gab es massiven Steinhagel auf die Nazis in den HVVBussen,der von den Polizeikräften durch einen vorrausfahrenen Wasserwerfer erwiedert wurde. Manche Busse waren total entglasst, die BFEEinheit versuchte zwar die Antifaschisten/innen abzudrängen was sie aber nicht schafften und erst nach einiger Zeit beruhigte sich die Lage....

hintergünde

flippy 06.11.2005 - 10:40
kennt jmd die hintergünde, den anlass der feier?

Randale auf St. Pauli

abendblatt 06.11.2005 - 10:58
Randale auf St. Pauli - Steinwürfe gegen Neonazis

Hamburg (dpa/lno) - Rund 200 linke Demonstranten haben in der Nacht zum Sonntag im Hamburger Stadtteil St. Pauli massiv eine Feier von Neonazis gestört. Nach Angaben der Polizei hatten rund 300 Rechte in einem Veranstaltungszentrum einen Geburtstag gefeiert. Daraufhin hätten einige der Demonstranten mit Steinen und Flaschen auf das Gebäude geworfen. Mehrere Auto seien dabei beschädigt worden, darunter auch ein Streifewagen. Ein Polizist wurde leicht verletzt. Mit mehreren Bussen wurden die Neonazis anschließend weggebracht.

erschienen am 06.11.2005 um 10:19 Uhr
© Hamburger Abendblatt

(muss ausgefüllt werden)

(muss ausgefüllt werden) 06.11.2005 - 11:03
Es soll sich um ein Konzert von Torben Klebe(Ex-Hamurger Sturm) gehandelt haben. Klebe war/ist im Blood and Honor Bereich sehr aktiv.

So dolle wars nun wirklich nicht...

forza stadtteilantifa 06.11.2005 - 12:46
...die Nazis konnten vor der Haustür der Szene mehrere Stunden relativ ungestört ihr Konzert feiern. Probleme bekamen sie erst beim Abmarsch, nehmen diese vermutlich aber sogar eher sportlich. Ich war eher enttäuscht das so wenige Leute vor Ort waren. Eigentlich hätten wir problemlos mindestens 1000 Leute werden sollen, die Veranstaltung war ja nicht in Rothenburgsort sondern im Szenestadtteil, in einem Gebäude wo ausgesprochen linke Veranstaltungsorte sind. Die Veranstaltung hätte zum Desaster werden müßen und können. So war das Ganze trotz einiger sehr positiver Geschichten am Rande eher depremierend.

Seit der Naziladen in der Talstraße aufgemacht hat nehmen Provokationen von Nazis zu. Es reicht jetzt! Es braucht eine breite Organisierung gegen Nazis in den Vierteln die konkreten Widerstand leistet. Eine Identitätsantifa die ein paar zerbrochene Scheiben bereits als antifaschistischen Erfolg feiert hilft im Moment nicht weiter. Organisiert euch damit die nächsten Veranstaltungen so ein Desaster werden, das sich Nazis in Zukunft wieder zweimal überlegen Ob sie so eine Veranstaltung abhalten wollen. Naziladen Talstraße dichtmachen.

19.11.05 DEMO - 14 UHR FELDSTRASSE

nn 06.11.2005 - 12:51
Am 19.11.05 wollen wir mit einer gemeinsamen Demonstration durch St. Pauli und das Schanzenviertel den Protest gegen das Hotel im Wasserturm mit anderen Widerständen gegen das Konzept der wachsenden Stadt verknüpfen. In diesem Rahmen wollen wir auch gegen den Naziladen in der Talstraße 17 demonstrieren. Dieser existiert seit einigen Monaten, trotz anlaufender Proteste, weitgehend unbehelligt. Wir wollen dazu beitragen dies zu ändern. Organisiert die antifaschistische Selbsthilfe - Keine Toleranz für Faschismus, Rassismus und Antisemitismus auf St. Pauli und anderswo.

INFOS:
 http://www.regierung-stuerzen.de
 http://www.schanzenturm.de

polizeipresse....

. 06.11.2005 - 15:11
POL-HH: 051106-5. Geburtstags-Veranstaltung der "Rechten" wurden von "Linken" gestört

06.11.2005 - 14:38 Uhr

Hamburg (ots) - Zeit: 05.11.05, 20.00 Uhr bis 06.11.05, 04.10 Uhr
Ort: Hamburg-Altona, Kleine Marienstraße, "Weltbühne"

Ein privater Veranstalter hat gestern Abend mit rund 300 Gästen,
die dem rechten Spektrum zuzurechnen sind, in der "Weltbühne"
Geburtstag gefeiert. Die Veranstaltung wurde von 400 bis 500
Personen, darunter 200 bis 250 zum größten Teil vermummten Personen
aus dem linken Spektrum, massiv gestört. Es kam zu
Sachbeschädigungen, Flaschen und Steine wurden geworfen, vereinzelt
wurden Feuerwerkskörper abgeschossen. Ein Polizeibeamter wurde
verletzt.

An dem Veranstaltungsort hatten sich bis zu 300 Personen, rechten
Klientels eingefunden. Zu Beginn der Feier in der "Weltbühne" hielten
sich zunächst 30 bis 40 Personen aus dem Linken Spektrum im Bereich
der Simon-von-Utrecht-Straße auf. Die Anzahl stieg im Umfeld des
Veranstaltungsortes rasch auf 400-500 Personen an. Darunter waren
rund 200 bis 250 Personen aus dem Linken Spektrum sowie angetrunkene
St. Pauli Besucher.

Gegen 21.00 Uhr kam es zu den ersten Stein- und Flaschenwürfen
durch die Linken. Im Bereich Nobistor wurde ein Pkw umgekippt, Benzin
lief aus.
Der Veranstaltungsraum wurde abgesperrt, um ein Aufeinandertreffen
der Störergruppen zu verhindern.

Die Rechten versuchten ihrer Gegner aus den geöffneten Fenstern
des Veranstaltungssaales mit lauter Musik zu provozieren. Zudem
wurden Gegenstände aus den Fenstern geworfen. Diese Störungen wurden
durch polizeiliche Verfügungen umgehend unterbunden.
Gegen Mitternacht warfen Linke massiv mit Flaschen und Steinen auf
Polizeibeamte und auf das Gebäude. Ein Polizeibeamter wurde durch
einen Flaschenwurf verletzt. Es folgten zwei Festnahmen nach
Flaschenwürfen.
Gegen 00.30 Uhr blockierten ca. 50 Linke die Reeperbahn im Bereich
Millerntor, sie wurden durch Polizeikräfte schnell zurückgedrängt.

Gegen 01.00 Uhr war die Geburtstagsfeier beendet. Um ein
Aufeinandertreffen der beiden Gruppen zu verhindern, wurden für die
Teilnehmer der Geburtstagsfeier Busse angefordert, um sie vom
Veranstaltungsort wegzubringen.
Schon bei der Anfahrt der leeren Busse wurden diese massiv mit
Steinen beworfen, so dass Scheiben zu Bruch gingen.
Die Abfahrt der Busse mit den Teilnehmern der Feier verzögerte sich,
sie dauerte fast eine Stunde, da sich Teilnehmer der Veranstaltung
nicht kooperativ zeigten. Mitunter mussten sie in die Busse gedrängt
werden.
Im Bereich Holstenstraße mussten immer wieder Störergruppen von der
Polizei abgedrängt werden, da sie massiv Busse mit Steinen und
Flaschen bewarfen.
Die Fußgängerbrücke über der Holstenstraße wurde von der Polizei
geräumt, da von dort aus ebenfalls Störergruppen mit Steinen auf
Busse warfen.
Durch die Stein- und Flaschenwürfe wurden die Busse erheblich
beschädigt. Eine Fahrgast zog sich dadurch Verletzungen zu.

In der Paul-Roosen-Straße wurde die Scheibe eines Supermarktes
eingeworfen.
Mehrere Einsatzfahrzeuge der Polizei sind während des Einsatzes
beschädigt worden.
Es waren über 300 Polizeibeamte und mehrere Diensthunde im Einsatz.

dreiste lüge der polizei

m. 06.11.2005 - 15:27
das die nazi-veranstaltung in der weltbühne stattgefunden haben soll, ist eine lüge seitens der polizei. denn die weltbühne ist im ersten stockwerk, die nazis feierten aber im zweiten. ausserdem ist die weltbühne für ihr antinationales engagement bekannt: letztes jahr gab es montasprogramme mit durchgestrichenen brd-flaggen und dieses jahr gab es "cant't relax in deutschland"-konzert.

weitere Hintergründe

mein name 06.11.2005 - 15:44
noch ein paar Einzelheiten zu gestern Abend:

- die Nazi-Party fand selbstverständlich nicht in der Weltbühne statt. Die Weltbühne wurde durch die Polizei komplett abgeschnitten, Mitarbeiter wurden nicht hinein gelassen und die bereits anwesenden Veranstalter und Gäste von den Nazis und der Polizei bedrohnt.

- Die Nazis reisten mit der U-Bahn an, sammelten sich erst in der Station Reeperbahn und gingen dann geschlossen zum Gebäude (die Station ist direkt daneben).

- Die Polizei war bereits um 20:20 Uhr mit mehreren "Wannen" präsent.

- Der Veranstaltungsort der Nazis wurde ihnen von der Verwaltung der Endo-Klinik (der das Gebäude gehört) vermietet. Dabei wurde eine private Feier angemeldet.
Als die Person aus der Endo-Klinik-Verwaltung von der Nazi-Veranstaltung erfuhr, stellte sie wohl Strafanzeige bei der Polizei und wollte die Räumlichkeiten räumen lassen. Die Polizei weigerte sich, dies zu tun.
Die Endo-Klinik-Person weigerte sich allerdings auch, den Strom abzustellen.

- Aus der Nazi-Party war vielfach "Sieg Heil"-Gegröhle zu vernehmen. Obwohl auch dagegen Strafanzeige gestellt wurde und die Polzei das Gegröhle selber gehört hat, griff sie nicht ein.

- Der Polzei-Einsatzleiter bezeichnete die Gegendemonstranten den ganzen Abend generell als "die Kriminellen".

- Der Nazi-Laden in der Talstrasse wurde die ganze Zeit von 2-3 Polizei-PKWs bewacht.

jaja, is ja schon gut , mein lieber m.

m&m 06.11.2005 - 16:05
wollen wir den bullen die "verwechslung" mal als unkenntniss ihres eigenen wirkungsbezirkes zu gute halten, nicht so aufregen, ist nicht gesund. du hast natürlich recht.
ansonsten wars ja ein gewisser erfolg von unserer seite, einige blutige schädel bei den nasen, ein eindeutiger hinweis an den HVV, und eine geburtstagsparty die wohl nicht im sinne des erfinders war. im grossen und ganzen ein "erfolgreicher" abend.
nun ja, was mir allerdings so garnicht gefallen hat waren die clubgänger, die nix anderes vorhatten als zu ihrer miss kittin ins KDW zu laufen (show must go on?). naja, ich habs halt aufgegeben solche leuten verstehen zu wollen, gilt auch für die anwesenden türkischen kids "weissu aller, was nazzis? na wennde feier wollen, iss doch korreckt" oh mann, das tut weh...
ach ja, gabs eigentlich irgendwelche verluste auf unserer seite?

die weltbühne meldet sich...

...per mail 06.11.2005 - 17:28
Wie Neonazis am Nobistor ein illegales Konzert gaben und dabei von
der Hamburger Polizei beschützt wurden

Samstag, 5. November, 20 Uhr, im ehemaligen C&A-Gebäude am
Nobistor: Man benachrichtigt uns per Telefon, dass in ‚unserem’
Gebäude ein Rechtsrockkonzert stattfinden wird – in einer Stunde.
Wir, das sind die Betreiber der in dem Gebäude ansässigen Clubs
Echochamber, KdW, Click und Weltbühne. Vor dem Haus tauchen die
ersten Neonazigruppen auf. Es ist Samstagabend, der für
Clubbetreiber wichtigste Tag der Woche. Alle Clubbetreiber des
Hauses kommen zu einem Krisentreffen zusammen.
Um 21 Uhr treffen die ersten Antifa-Gruppen ein und greifen die
Neonazis an, woraufhin sich diese im Treppenhaus verschanzen,
hinter einer roten Stahltür im Eingangsbereich Kleine
Marienstraße. Das C&A-Gebäude hat drei Eingänge: am Nobistor, an
der Holstenstraße und an der Kleinen Marienstraße. Letzteren
nutzen die Neonazis an diesem Abend für ihre Veranstaltung.
Kaum dass die ersten Rangeleien zwischen Antifa und Neonazis
beginnen, trifft die Polizei ein und drängt die Antifas auf die
andere Straßenseite. An den Kreuzungen Holstenstraße / Simon-von-
Utrecht-Straße und Nobistor / Holstenstraße werden
Polizeiabsperrungen errichtet. Die Polizei lässt nun niemandem
mehr zum Gebäude durch – bis auf die Neonazis, sie sich ungestört
im zweiten Stock versammeln können. Um 21 Uhr soll in der
Weltbühne eine Veranstaltung des Müller & Frank Musikverlages
stattfinden, die Frankfurter Gruppe Good Heart Boutique will ein
Konzert geben, DJs wurden engagiert. Doch alle Gäste, die zur
Weltbühne wollen, werden von der Polizei aufgehalten. Der Eingang
zur Weltbühne befindet sich nur fünf Meter hinter der
Polizeiabsperrung.
Der Hundertschaftsführer der Polizei weißt uns darauf hin, dass es
keinerlei rechtliche Handhabe gegen die Veranstaltung der Neonazis
gäbe, da es sich um eine friedliche Privatparty handele und die
Räumlichkeiten legal vermietet wurden. Sofort wird die Vermieterin
angerufen, die erklärt, dass ein klarer Vertragsbruch vorliege, da
von Seiten des Veranstalters explizit versichert wurde, dass keine
Bands auftreten werden, was schon allein aus Schallschutzgründen
nicht gestattet ist. Außerdem wusste die Dame nicht, an wen sie
die Räumlichkeiten vermietet hatte. Denn natürlich hatten sich die
Veranstalter nicht als Mitglieder und Anführer der der verbotenen
Neonaziorganisation „Blood & Honour“ vorgestellt, sondern als
Privatpersonen, die eine Geburtstagsfeier abhalten wollen.
Es ist 21:30 Uhr, als klar wird, dass die Neonazis gegenüber der
Vermieterin der Räumlichkeiten im zweiten Stock vertragsbrüchig
geworden sind. Die erste Neonaziband beginnt ihr Konzert. Sofort
meldet sich die Vermieterin bei der zuständigen Polizeiwache,
erstattet Anzeige und bittet um die Auflösung der Veranstaltung
Jedoch: Die Polizei lehnt ab. Es gäbe keine rechtliche Handhabe
gegen die „Privatparty“. Davon abgesehen, dass die Neonazi-
Veranstalter vertragsbrüchig geworden sind, wurde der komplette
Straßenabschnitt von etwa 22 bis 1 Uhr in hoher Lautstärke von
„Sieg Heil“-Sprechchören und Nazimusik beschallt. Bei wesentlich
geringeren Lärmverstößen ist die Polizei in der Regel sehr schnell
und massiv vertreten, erzwingt ein Runterfahren der Lautstärke und
droht barsch und unfreundlich mit Konsequenzen. Alle Clubbetreiber
des Hauses können dies bestätigen. Doch diesmal: Nichts. Die
Hamburger Polizei lässt die Neonazis ungehindert weiterlärmen.
Wir erstatten Anzeige wegen Lärmbelästigung und machen die Polizei
unmissverständlich darauf aufmerksam, dass wir ihrem Vorgehen
nicht einverstanden sind. Die Tür zur Weltbühne muss weiterhin
geschlossen bleiben, während die Neonazis unter Polizeischutz in
den zweiten Stock geleitet werden. Wie sich später herausstellen
wird, bewaffnen sich die Neonazis während des Konzertes. Nachdem
sie das Gebäude verlassen haben, finden wir überall im zweiten
Stock Knüppel und andere Schlagwaffen.
Während die Neonazis feiern, aus den Fenstern heraus „Sieg Heil“
skandieren und Passanten und Polizisten beschimpfen, werden wir
von der Polizei über Stunden hingehalten und belogen. So erklärt
uns der Polizeiführer um 23 Uhr, dass „in wenigen Augenblicken die
letzte Band ihr Konzert beenden wird und danach die Räumung
beginnt.“ Eine Minute später wird im Polizeifunk gemeldet, dass
das Konzert noch bis 1 Uhr gehe und die Veranstalter danach noch
eine Stunde Zeit hätten, die Musikanlage abzubauen und das Gebäude
zu verlassen.
Wir sehen uns nun genötigt, mittels eines Lautsprechers den vor
der Polizeisperre wartenden Gästen, Demonstranten und Passanten
mitzuteilen, dass wir gegen die im Stockwerk über uns
stattfindende Veranstaltung und das Vorgehen der Polizei
protestieren.
Mitarbeiter und Gäste der im Haus ansässigen Clubs werden derweil
weiter am Eintritt in das Gebäude gehindert. Gegen zwei Uhr
verlassen die Neonazis das Haus und steigen „Wir kommen wieder!“
und „Wir kriegen euch alle!“ brüllend in HVV-Busse, die direkt am
Eingang in der Kleinen Marienstraße stehen und den Neonazis eine
sichere Heimreise ermöglichen sollen.

Fazit: Die Polizei verhinderte ein legales und reguläres Konzert
in den Räumen der Weltbühne, um eine Veranstaltung einer illegalen
Neonazi-Organisation zu schützen. Die Partys von Echochamber und
Click begannen nach zweistündiger Verspätung um 1 Uhr. Alle Clubs
im Haus haben an diesem Abend Geld verloren, da ihre Partys
verspätet oder gar nicht stattfinden konnten. Doch größer als der
finanzielle Schaden ist der Ärger über die Nazis im Haus und das
Vorgehen der Polizei.

Am nächsten Tag um 14:38 Uhr veröffentlicht die Hamburger Polizei
folgende Pressemeldung:

„POL-HH: 051106-5. Geburtstags-Veranstaltung der "Rechten" wurden
von "Linken" gestört
06.11.2005 - 14:38 Uhr
Hamburg (ots) - Zeit: 05.11.05, 20.00 Uhr bis 06.11.05, 04.10 Uhr
Ort: Hamburg-Altona, Kleine Marienstraße, "Weltbühne"

Ein privater Veranstalter hat gestern Abend mit rund 300 Gästen,
die dem rechten Spektrum zuzurechnen sind, in der "Weltbühne"
Geburtstag gefeiert. Die Veranstaltung wurde von 400 bis 500
Personen, darunter 200 bis 250 zum größten Teil vermummten
Personen
aus dem linken Spektrum, massiv gestört…“

Wir melden uns sofort bei der Polizei und fragen höflich nach, ob
man nun, nachdem unsere Veranstaltung um Samstag unmöglich gemacht
wurde, auch noch unseren Ruf schädigen wolle. Um 15:24 Uhr
erscheint eine neue Pressemeldung:

„POL-HH: 051106-5. Geburtstags-Veranstaltung der "Rechten" wurden
von "Linken" gestört (Korrektur: Die Veranstaltung fand nicht in
der "Weltbühne" statt)“


Wir bitten alle Gäste, die gestern vergebens versuchten die
Weltbühne zu besuchen um Verständnis und verbleiben angewidert
über das Vorgehen der Polizei,

die Clubbetreiber vom Nobistor

NDR-Video

mad 06.11.2005 - 20:04
hier ein video zu ereignissen gestern abend aus dem Hamburger Journal

Gute Bilder

LÜNEBEST 06.11.2005 - 23:49
Auf dieser Site gibt ein paar schöne Bilder:)

 http://www.polizeireport-hamburg.de

anzeige erstatten!

ich 07.11.2005 - 15:02
die clubbetreiber sollten auf jeden fall anzeige erstatten. schon die tatsache, den anderen clubs den zugang zu versperrren damit die eine nazi-party stattfinden kann ist rechtswidrige. und das mit dem vertragsbruch natürlich auch. wenn die vermieter/besitzer die raus haben wollen, müssen die bulle das auch machenPUNKT!
aber da sieht mesch wieder auf welcher seite die bullen stehen...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 7 Kommentare an

Alerta Antifaschista — Peterle

wo — ist

supergeilll — luyluy

was kann denn das c und a gebäude dafür? — underground resistance

Unverständnis — Weltbühnenfreund

erfolg??? — burn