NPD-NRW, "freie"Nationalisten und die Landtagswahlen

I´m always Butter 03.11.2005 00:06 Themen: Antifa
Dieser Artikel entstand bei der Auswertung der FW-Daten, nochmal einen lieben Dank an die Daten-Antifa.
Es soll hier genauer um die Vereinbarungen gehen, die NRW Nazis im Vorfeld zur Landtagswahl getätigt haben, interesant sind
vor allem Namen und Strukturen die von den Faschos in ihrem internen Forum ausgequatscht wurden.
Den Anfang macht eine Erklärung der NPD-nahen Faschos, die sich riesig darüber freuen, dass ihre beiden Kader Christian Malocci und Daniela Wegener auf der NPD Landesliste antretten dürfen.
"Mit der Wahl der parteifreien Kandidaten Christian Malcoci und Daniela Wegener auf die Plätze 8 und 10 der Landesreserveliste hat der NPD-Landesverband NRW deutlich gezeigt, daß eine Bündnispolitik in NRW gewünscht und notwendig ist, wenn man einen erfolgreichen Wahlkampf führen möchte."

Diese Erklärung wird vom Hamburger Möchtegern Führer Worch natürlich sofort kritisiert, er erinnert daran, das Wegener und Malocci ja gar nicht so parteifrei sind wie in dieser Erklärung zu lesen ist. Eigentlich hat er da ja Recht, da Wegener wohl seid einiger Zeit mit dem Bochumer NPD Claus Cremer verbandelt ist und Malocci für die niederländische NVU aktiv ist.
Worch selbst schreibt.
"Es scheint, als gäbe es tatsächlich eine vertragliche Vereinbarung zwischen der NPD und parteifreien Kräften in Nordrhein-Westfalen. Wobei Mustermanns bzw. die von ihm gepostete Erklärung natürlich ein schlechter Witz ist, wie wohl alle in diesem eher exklusiven Forumsbereich wissen. Der Verein, der damit zum Vertragspartner der NPD geworden ist, wurde gegründet, ohne daß man sich vorher die Mühe gemacht hat, Leuten wie Siggi Borchard oder Axel Reitz davon was zu sagen; allerdings ist Siggi als Mitglied vorgesehen...."

Dazu äußert sich dann "Spektakor" vom Leverkusener Aufbruch.
"Einen Punk möchte ich allerdings richtigstellen: Siggi und Axel wussten sehr wohl von dem Vorhaben einer vertraglichen Vereinbarung mit der NPD-NRW. Als Malkotschi & Co diese Idee aus dem Haut zauberten, waren Siggi und Axel anwesend. Und zu diesem Zeitpunkt existierte der besagte Verein noch nicht, d.h. keiner der beiden wurde vor vollendete Tatsachen gestellt. Desweiteren erinnere ich mich sehr deutlich daran, dass sowohl Siggi wie auch Axel als Mitglieder in diesem Verein vorgesehen waren. Vielleicht kann Axel auch nochmal was dazu sagen."

Außerdem äußert er sich zur Rolle des NIT-Rheinland Webmasters Sven Skoda, welcher wohl auf den NPD Zug aufgesprungen ist um nicht völlig in der Versenkung zu verschwinden.
"Demnächst soll eine Sonderseite über die Arbeit der parteifreien Wahlhelfer der NPD in NRW berichten. Dahinter steckt Skoda. Der wesentliche Inhalt dieser Seite wird vermutlich aus der jüngsten Presseerklärung von Mustermann Malkotschi und den "vielen, freien Nationalisten" bestehen."...
"Skodas Anfrage, ob auch "Leverkusener Aufbruch" bei den Wahlhelfern genannt werden dürfe, habe ich zunächst zugestimmt (da kannte ich die Mustermann-Erklärung allerdings noch nicht). Nach Lektüre der Erklärung ist eine Nennung für mich nicht mehr akzeptabel."

Im Anschluss gibt es eine kurze Diskussion darüber, ob Axel Reitz den nun bei dem NPD Zusammenarbeits Verein als Mitglied eingeplannt war aber dazu äußert er sich auch selbst.
"In der Tat war die Gründung des besagten Vereines anläßlich einer Besprechung der führenden (und solcher die es gerne noch immer wären :D ) Vertreter parteifreier bzw. nichtmehrsoganzalsparteifreizubetrachtender Kräfte beschlossen und die 7 Gründungsmitglieder benannt."
"Um für ein ausgewogenes Kräfteverhältnis zwischen dem sog. Worch-Flügel und dem sog. Wulff-Flügel der nordrhein-westfälischen freien Kräften zu sorgen sollten Siggi Borchardt, Jens Bucheli und meine Wenigkeit als Vertreter des ersteren, sowie Malcoci, Skoda, Wegener und ein weiterer Kandidat als Vertreter des Letztgenannten in den Verein eintreten."
(Wer ist Jens Bucheli?)

Der kleine Axel regt sich dann im weiteren darüber auf, dass er und seine Kameraden dann nicht mehr von der NPD berücksichtigt wurden und sie demnach auch keinen Finger für die Partei krumm machen.

Im weiteren Unterhalten sich die Faschos über die NPD "Volksfront" und einen Text auf der Homepage "eine-Bewegung-werden" in dem Worch und Reitz als Störer, die aus persönlichen Eitelkeiten nicht ins Boot der "Volksfront" gestiegen sind bezeichnet werden.

Sehr interesant, dieses Posting vom alten KDS-Recken Thomas Brehl, in dem er von einem Telefonat mit Thomas Wulff (Steiner) berichtet, die beiden Plaudern über das "Volksfront" Papier, "Die Nennung von Namen (Worch, Reitz) geht tatsächlich auf ]Steiner[ zurück, was er mir gegenüber auch unumwunden einräumte.
Ich habe ihm gesagt, daß ich das für keine gute Idee hielt, er meinte aber, daß man die Saboteure der Volksfront ruhig beim Namen nennen sollte, damit die Leute bescheid wüßten...na, ja..." und über Thorsten Crämer, NPD´ler aus Schwelm, der sich fröhlich an der Hetze gegen "freie" Nationalisten beteiligte, bis ihn die Landes-NPD sogar rausschmeißen wollte.

"Zum Fall "Cremer" legt ]Steiner[ Wert auf die Tatsache, daß

1. auch der Landesvorstand für einen Ausschluß dieses unmöglichen Provokateurs war und es

2. selbstverständlich kein "Entschuldigungsschreiben" von Haase gäbe, nie gegeben hätte und auch nie geben würde.

Haase sei im Gegenteil verbittert, daß dieses Gerücht kursiere, gerade auch deshalb, weil er sich selbst stets für einen Ausschluß Cremers stark gemacht habe, den er übrigens kennt, seit dieser 13 Jahre alt war und den er für einen politikunfähigen, eitlen Selbstdarsteller hält. (Einschätzung von mir nicht wörtlich, sondern sinngemäß wiedergegeben!)" (Der Haase von dem hier die Rede ist, ist Stephan Haase, Landesvorsitzender der NPD aus Lüdenscheid und ehemaliges Mitglied der NF.)

Natürlich hat auch der kleine Axel eine Meinung zu dieser Thematik:
"Was abermals die Frage aufwirft weshalb dann nicht der Versuch unternommen wurde Crämer zu entfernen. Spätesten nach seiner Kemna-Aktion und nun nach seinem auch gegenüber Haase und Claus Cremer beleidigendem Brief wäre hier Handlungsspielraum für die Partei zur genüge dagewesen."

Thomas Brehl, der Mann mit dem heißen Draht, unterhält natürlich auch Kontakte zu Claus Cremer, der sich zur Sache Thorsten Crämer äußert.

"Ein Entschuldigungsschreiben von Stephan Haase (oder dem LV-NRW) an die Person Thorsten Crämer gibt es nicht!
Falls ein solches Schreiben aufgetaucht sein sollte, muß es sich daher um eine Fälschung handeln, welche anscheinend in der Absicht gefertigt wurde, den Kameraden Haase (bzw. den LV) zu diskreditieren.
Kameraden Haase, sowie dem NPD-LV, wäre sehr an einer Kopie dieses angeblichen Entschuldigungsschreibens gelegen, damit:
a) dieses Schreiben überhaupt erst einmal gesehen wird und
b) ggf. rechtliche Schritte eingeleitet werden können.
Eine Kopie des Schreibens ( wenn denn eine Kopie existiert ) kann entweder direkt zu meinen Händen (Axel müßte die Adresse haben), oder an den LV-NRW geschickt werden. Dort jedoch bitte mit dem Zusatz: z.Hd. Stephan Haase oder z.Hd. Claus Cremer."


Das wars erstmal mit ausgewählten Zitaten aus dem FW, ich hoffe mal euch damit ein wenig geholfen zu haben, ein kleiner Einblick in die strukturen der Nazis in NRW dürfte es zumindest sein.

See you in Duisburg - 26.November, Naziaufmarsch verhindern!
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Ergänzungen

TV TIP "Nebenan der braune Sumpf"

xyz 03.11.2005 - 05:44
Nebenan der braune Sumpf
Neonazis, ihre Mitläufer und Drahtzieher
 http://www.phoenix.de/nebenan_der_braune_sumpf/2005/11/03/0/37123.1.htm
Sendetermine
Do, 03.11.05, 20.15 Uhr
Fr, 04.11.05, 07.30 Uhr
Fr, 04.11.05, 14.00 Uhr

Nebenan der braune Sumpf - Neonazis, ihre Mitläufer und Drahtzieher Autonome Nazis in ihrem Wohngebiet - Ihr Vorbild: Die SA
(Quelle: PHOENIX/WDR/MIGRA Filmproduktion)

Freie Kameradschaften, Autonome Nationalisten und braune Aktivisten - zwischen Köln, Duisburg, Essen und Dortmund hat sich eine neue militante Szene von Neonazis entwickelt. Sie will mit dem Marsch der NPD in die Parlamente wenig zu tun haben. Ihr Slogan lautet: "Die Straße gehört uns" - und die Extremsten unter ihnen sehen sich selbst als den "Keim einer neuen SA".

Die neuen Neonazis spielen mit der Ideologie, sind europäisch und antiimperialistisch gesinnt und berufen sich auf einen neuen "Antikapitalismus von rechts". Damit wollen sie den Unmut vieler Menschen über Verarmung und Globalisierung ausnutzen. Die Idole der neuen Rechten im Westen: Hitler, Che Guevara, Fidel Castro und Saddam Hussein. Dortmund reklamieren die Neonazis als "unsere Stadt" und rechtfertigen damit Gewalt auf offener Straße.
Sendetermine

Do, 03.11.05, 20.15 Uhr

Fr, 04.11.05, 07.30 Uhr

Fr, 04.11.05, 14.00 Uhr

Peter Schran und sein Kamerateam sind über ein halbes Jahr lang eingetaucht in den braunen Sumpf in NRW, waren auf Demonstrationen und in der Welt der Sympathisanten und Drahtzieher. Entstanden ist ein Film über eine neue Parallelwelt: das Neonazi-Netzwerk im Westen der Republik.

Film von Peter Schran (2005)
 http://www.phoenix.de/nebenan_der_braune_sumpf/2005/11/03/0/37123.1.htm

TV TIP

Normalo 04.11.2005 - 09:05
Also ich habe mir die Doku gestern abend auf Phönix reingezogen. Sehr viel neues war nicht dabei. Es ist nur traurig, wie viele Menschen keine Probleme mit den Rechten haben. Das Ding ist ja nunmal, das sie zunächst nur Themen in diesen Problemvierteln aufgreifen, die nun wirklich die Bürger betrifft. Ich wurde auch schon von ner tunesischen Jugendbande ausgeraubt und verprügelt (in Wolfsburg). Und ich sehe weder rechts noch links aus. Einfach so weil ich da langging. Da kann ich es nachvollziehen, dass Leute Angst vor einer wie sie es nennen "Überfremdung" haben. Ich würde es fehlende Integration nennen. Es ist Fakt dass sich viele Türken, Tunesier, Russen, wer auch immer, sich nicht in die deutsche Gesellschaft integrieren wollen. Nicht alle, aber viele! Diese Ghettobildung, die immer häufiger zu beobachten ist, führt sicherlich niemals zu einem "Dialog der Kulturen". So fällt es den NAsen in diesen durch Arbeitslosigkeit bebeutelten Stadtvierteln leicht, ihre Propaganda zu verbreiten...
Was mich mehr interessieren würde ob man gegen diesen "SS Siggi" strafrechtlich vorgehen könnte, er drohte dem Kameramann ja, dass er ihn nicht von hinten filmen dürfe, sonst "gäb'S ein paar"! Ich denke mal dass dort strafrechtlich relevante Tattoos zu sehen gewesen wären... kann man mit so einem Verdacht zur Bullerei rennen und das anzeigen? Weiß jemand mehr? Wer hat die Doku noch gesehen???

zu @ Normalo

Nur so, als Info 04.11.2005 - 11:38
Der Typ, der dem Kameramann damit gedroht hat, ihm den Arm zu brechen, ist nicht SS-Siggi, sondern ein Spezi von ihm. In der gleichen Doku waren sie Beide abgebildet. SS-Siggi ist weit über 50 Jahre alt und wiegt weit mehr als 100kg. Zu sehen bei der Duisburg-Demo, als er bei strömendem Regen mit(mit blondem Bart) in die Kamera grinst.

schon klar

Normalo 04.11.2005 - 14:59
Schon klar dass der Typ der aus dem "Donnerschlag"-Laden rauskam nich der SS-Siggi ist, ich meinte auch die Szene als die dicken Faschos beim baden gefilmt wurden. Da hat SS-Siggi dann gesagt (weil er ja nur ne Badehose anhatte) dass er nich von hinten gefilmt wird, sonst gäbe es ein paar an die Backen (oder so ähnlich). Nunja, es ist ja jetzt zu vermuten dass da hinten entsprechende Tatoos drauf sind.... ist das nicht ein Anfangsverdacht oder sowas??? Das müsste man doch anzeigen können......

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noch einmal zu @Normalo — Nur so, zur Info