"So primitiv sind wir nicht!" - DB-Rassimus

Michal Stachura 30.10.2005 16:01 Themen: Antifa Antirassismus Repression
Der Rassimus in Deutschland ist längst zum Alltag geworden. Besonders ernüchternd wird er immer dann, wenn man selbst Zeuge eines völlig ungerechtfertigten Gewalt-Angriffs der Polizei in Kooperation mit der Deutschen Bahn wird. In diesem Fall wuchs die Brutalität des BGS proportional zur dessen Rechtslosigkeit. ZEUGINNEN des Vorfalls werden dringend gesucht !
Es war ein sonniger Oktober-Samstag. Jean-Paul besuchte einen Freund in Frankfurt (Oder), dann nahm er die Bahn und fuhr nach Berlin zurück. Als der Schaffner kam zeigte er sein Wochenendticket. Dann kam der BGS. Insgesamt 9 BGS- BeamtInnen. Hauptmeister Grabs sagt dazu vor Ort: „Versuchter Betrug und Erschleichung von Leistungen“. Jean-Paul vergaß seinen Namen in das Wochenendticket einzutragen, "er hätte das Wochenendticket ja auch weitergeben oder verkaufen können". Doch zur Aufklärung des Sachverhalts war der BGS nicht vom Zugführer gerufen. Ohne zu fragen gingen die PolizistInnen auf den jungen Mann los und traktierten diesen mehrmals mit Tränengas. Fast eine halbe Stunde verdrehten die BeamtInnen seine Hände, drückten ihn zwischen die Sitze. Die Fahrgäste des Regionalexpresses lasen ruhig ihre Zeitung weiter, ab und zu schauten sie sich den Überfall an. Der Zug fuhr nun plötzlich wieder los, doch dann stoppte er wieder nach weinigen Metern.

Der BGS fesselte den Studenten mit Handschellen auf dem Rücken. Er schrie vor Schmerzen und weinte, konnte nicht mehr atmen. Ein Beamter sprühte dann das Tränengas noch mal von unten direkt ins Gesicht. „Der soll gefälligst seinen Ausweis zeigen“ brummte ein Fahrgast. Ein polnischer Student der Europa-Universität Viadrina aus Frankfurt (Oder) protestierte. Doch dann riefen einige: „Jetzt wird man sogar im eigenen Land Mundtod gemacht“. Ein anderer Passagier meinte schlicht: „ein Illegaler“. Aber Jean-Paul ist kein Illegaler, den illegal kann kein Mensch sein. Er ist 29 und studiert Lebensmitteltechnik an der Technischen Universität in Berlin. Er besitzt auch eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis, falls dieses Fetzten Papier eine bessere Behandlung überhaupt legitimisieren hätte können.

Jean-Paul hat ein anderes Problem. Er ist Schwarz.

Dann wird der junge Mann aus der Bahn heraus getragen und auf den Bahnsteig des Ostbahnhofes geworfen. Er weint, aus seiner Nase quellt Schleim heraus, er ist wegen dem Pfefferspray-Einsatz in Atemnot. Auf den Bahngleisen stehen, mehrere DB-Angestellte. Eine Frau schreit aus dieser Gruppe heraus: „in Frankreich hätte man mit dem gar nicht so lange gezappelt“. Nur ein junger Medizinstudent, der ebenfalls auf dem Bahnsteig stand, findet Mut um gegen diese Behandlung zu protestieren: "Warum sitzt der Mann auf dem Boden, was hat er denn gemacht, ich habe noch nie einen Menschen gesehen der wegen einem Wochenendticket so brutal misshandelt wird !".
Polizeimeister Lenk antwortet ihm; „Wir handeln nach Recht. Die Beamten hatten keine Lust sich da anzulegen. Jeder Reisende der sich widersetzt muss mit Gewaltanwendung rechnen. So primitiv sind wir nicht!“
Jean-Pauls Pullover ist Blutverschmiert. Aus seinem Ohr kommt Blut. Das Geicht ist voller Tränen. Während der Medizinstudent noch diskutiert, bringt endlich jemand ein Rollstuhl. Wir fahren auf die Wache, dort werden seine Personalien noch einmal kontrolliert und Jean-Paul kann gleich gehen.

Wir stehen in der Empfangshalle des Ostbahnhofes. „Ich komme aus Kamerun, habe doch nur meinen Freund besucht in Frankfurt (Oder). Warum haben sie mich so gedemütigt?“

Jean-Paul zittert am ganzen Leib, aus seinem Ohr kommt immer noch Blut. Ich empfehle ihm sich an die Antirassistische Initiative zu wenden und eine Dienstaufsichtsklage und Anzeige wegen Körperverletzung gegen die prügelnden Beamten einzuleiten. Ich schäme mich. Dann lasse ich ihn alleine in der Empfangshalle stehen.


ZEUGINNEN DES VORFALLS GESUCHT !!! Bitte melden unter folgender Mail: kamil (at) peaceresearch.com

Wer hat den Vorfall am Samstag den 29.10.2005 gegen 12:00 Uhr aufGleis 6 des Ostbahnhofes im Zusammenhang mit dem eingefahrenen Regionalexpress der Relation Frankfurt (Oder) - Magdeburg (RE 38020) beobachtet und will sich Jean-Paul als Zeuge zur Verfügung stellen.
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Ergänzungen

Alltag bei DB

M. 30.10.2005 - 16:40
Zwischen Kassel und Bebra (im "braunen Hessen") hatte ich mal vor einigen Jahren ein ähnliches, aber nicht ganz so heftiges Erlebnis. Im Regionalzug wollte ein Tourist mit schwarzer Hautfarbe eine Fahrkarte nachkaufen. Das war damals in Regionalbahnen noch üblich. Es waren 4 oder 5 Mark fällig. Der Tourist hatte allerdings nur einen 100-Markschein bei sich. Der Schaffner behielt das Restgeld ein und sagte: so hohe Summen müsse er nicht wechseln, "der Ausländer" solle sich die restlichen 95 Mark in Frankfurt am Hauptbahnhof abholen - aber erst am Montag. Einige Fahrgäste mischten sich ein diskutierten mit dem Schaffner.
Naja, ich hab dann mit meinen Kumpels zusammen die Fahrkarte für ihn bezahlt, damit er seine 100 Mark zurückbekommen konnte. Der Schaffner geriet dabei ausser sich vor Wut und fing an den gesamten Waggon zu belehren, daß es "DIE" Ausländer doch immer so machen würden und die nicht ohne Grund so viel Geld hätten.
Leider war ich damals noch zu unpolitisch und unbewusst, um gegen den Schaffner was zu machen (Anzeige? Beschwerde bei der Bahn?). So gaben wir ihm noch einige Sprüche mit, worauf hin er meinte, er würden den BGS rufen und die würden uns schon so behandeln, wie wir es verdient hätten. Da wir die Rucksäcke voller Sprühdosen hatten, haben wir dann lieber erst mal nicht weiter eskaliert.

Seither bekomme ich solche und ähnliche Geschichten immer wieder mit. Meist sind es Bahnangestellte, die sich weigern Fahrgäste zu verstehen, die nicht perfekt deutsch kennen und dann irgendwelche rassistischen Bemerkungen fallen oder ihnen falsche Auskunft geben. Das hat sicher nicht unbedingt was mit der Bahn allein zu tun, sondern spiegelt eine bestimmte gesellschaftliche Stimmung wieder, die im Lande existiert (und sich durch rot-grün mit ihrer Law&Order-Ideologie noch mal verschärft hat). Der Bahn kann man den Vorwurf machen, kaum auf solche Vorfälle zu reagieren oder unter den Teppich zu kehren. Teilweise auch sehr aggressiv, wie etwa das Vorgehen gegen den Versuch des Auschwitz-Gedenken zeigt (z.B. Hanau:  http://de.indymedia.org/2005/01/105314.shtml -siehe vor allem die Ergänzungen).. daß die Bahn sowieso ein korrupter Haufen ist, deren Chefetage sich die Kohle in private taschen steckt steht vielleicht auf einem anderen Blatt, kann aber in diesem Zusammenhang mal erwähnt werden :-)

Ja ja die böse DB

Torsten Hinsch 30.10.2005 - 19:24
Dass bei dem dargestelltem Vorfall Rassismus vorlag, muss doch sehr angezweifelt werden. Tatsache ist, dass der Reisende - solange er das Wochenendticket nicht mit seinem Namen (nicht unterschreiben, sondern lesbare Blockschrift) versehen hatte, ohne gültigen Fahrausweis war. Normalerweise reicht aber ein nachträgliches Versehen des Fahrscheins mit dem Namen im Zug aus. Erst bei einer Weigerung wird die Bundespolizei (früher mal BGS - nicht ganz auf dem Laufenden, Herr Autor, nicht?) um Feststellung der Personalien gebeten.

Dieses geschieht wohlgemerkt auch tausendfach bei deutschen Reisenden, daher ist der Vorwurf des Rassismus völlig an den Haaren herbeigezogen.

Sollten Sprachschwierigkeiten ursächlich gewesen sein, frage ich mich, warum denn der Herr Stachura nicht gedolmetscht hat, wo er doch Zeit genug fand, Namen einzelner Polzeibeamter festzuhalten und sogar noch zu erfragen, welcher Tätigkeit denn der junge Mann auf dem Bahnsteig (Medizinstudent) nachging, obwohl ich das in dieser Situation eher für nebensächlich erachtet hätte. Wieso er dann nicht nach dessen Namen fragte, bleibt obskur genug (Medizinstudent stand ja wohl nicht auf seiner Stirn eintätowiert). Insgesamt weckt der romanhafte Schreibstil in mir gewisse Zweifel, nun, vielleicht zu unrecht, aber ich würde ein vergleichbares Ereignis etwa einleiten mit: "Als ich heute Vormittag von Frankfurt nach Berlin fuhr, wurde ich zeuge folgenden Vorfalls...".

Abschließend möchte ich - nun gut, ich bin Eisenbahner - noch festhalten, welches Gebaren denn solche oder ähnliche Vorfälle überhaupt erst hat möglich werden lassen. Nämlich der unzulässige Weiterverkauf von Wochenendtickets nach deren Benutzung. Da frage ich mich immer: Ist denn unsere Arbeit als Eisenbahner einen Dreck wird. Wir wollen leben und auch bezahlt werden. Und dafür bedarf es nun mal Fahrgeldeinnahmen. Schwarzfahrerei oder Weitergabe benutzter Tickets ist und bleibt Diebstahl von Beförderungsdienstleistungen und gehört deshalb auch geahndet. Von Menschen, die mehr Gerechtigkeit auf der Welt fordern, hätte ich diese Einsicht längst erwartet.

@ Herr Hinsch

Bahnersohn 30.10.2005 - 20:17
Hallo Herr Hinsch,

ich weiß ja nicht, an welcher Stelle in der Hierarchie der Bahn AG Sie stehen, aber sie muss sich sehr weit oben befinden, denn in der Regel kommen die Fahrgeldeinnahmen nicht den Angestellten zugute. Wenn Sie sich für Ihren eigenen Betrieb mehr interessieren würden als für die Umbenennung des BGS, dann hätten sie von den letzten Entlassungswellen der DB gehört. Den steigenden Fahrpreisen zum trotz verringert also die Bahn proportional dazu die Anzahl ihrer Lohnabhängigen, womit ihre alte Wirtschaftswunder-Logik wohl nichts mehr zu tun hat. Ihre gesunde Loyalität zu Ihrem Arbeitgeber-Konzern ist selten heutzutage und wird immer seltener, denn die meisten bei der Bahn, die nämlich auf der Karriereleiter nich so hoch geklettert sind wie Sie, empfinden ihre Arbeit einen "Dreck wert", wie Sie sagen, nicht wegen der Fahrgäste und Weigerungen den Fahrpreis zu zahlen, sondern wegen entwürdigendem Verhalten der Bahn gegenüber eigenen "Angestellten". Sie könnten sich mal umhören, wie viele der Lohnabhängigen bei der Bahn Angst haben, ihren Lebensunterhalt zu verlieren, und wie "wert" sie sich dementsprechend fühlen. Haben sie Mut! Erkundigen Sie sich nach der tatsächlichen Stimmung in ihrem Konzern, aber bei denen, die nur nen 1000er im Monat kriegen, und nutzen Sie die Zeit damit konstruktiv, annstatt zu viel mit den Bundespolizisten zu schwatzen.

Von wegen Diebstahl

Zara 30.10.2005 - 20:48
Eigentum ist ja nun bekanntlich kein Wert an sich, sondern immer auch dem Gemeinwohl verpflichtet. Diebstahl ist es, wenn z.B. an den Unis oder bei den Arbeitslosen gekürzt wird und gleichezeitig die Einkommensteuern gesenkt werden. Natürlich kann der Staat Gesetze erlassen, die das Eigentum schützen. Vielleicht ist es sogar möglich, das "Beförderungsdienstleistungen" Eigentum von jemanden sein können. Vielleicht auch nicht. Der Zug fährt ja eh nach Plan, egal wieviele Schwarzfahrer darin sind. Das ist aber gar nicht der Punkt. Eine Gesellschaft, die (mit Steuergeldern) Flughäfen und Autobahnen baut, damit jeder überall hinkann, wird ja wohl zugestehen, dass es ein Grundrecht auf Mobilität gibt. Natürlich heißt das nicht, dass Bahnfahren kostenlos sein sollte (das wäre dann ja keine Marktwirtschaft mehr...).Aber was soll ich den machen, wenn ich mir die Reise, die alle für selbstverständlich erachten nicht leisten kann.

Im übrigen ist es furchtbar moralistisch, dass jemand der für 30 Euro eine "Beförderungsdienstleistung" erschleicht, als Dieb bezeichnet wird und eine Strafe zu fürchten hat während Aufsichtsratsmitglieder, die sich 30 Millionen Euro genemigen immer noch nicht bestraft sind.

Sehen sie es doch einfach so, Herr Hirsch: Arme Leute fahren schwarz, reiche Leute hinterziehen steuern bzw. machen Lobbyarbeit damit ihre Steuern gesenkt werden. Kategorien wie Diebstahl sind hier völlig unangemssen.

Massenphänomene (Danke, TV! Danke, Bild!)

yhvh 31.10.2005 - 09:19
Ich gehe davon aus, dass *zumindest* die Kerndaten des Artikels richtig sind. Und da hätten wir: 9 Beamte und 1 Zielperson.

Selbst wenn sich die (laut Artikel unbewaffnete) Zielperson wehrt, sind 9 Beamte wirklich genug, um Handschellen zu applizieren, ohne dass die Zielperson mit Tränengas traktiert werden muss, dass Schleim aus der Nase und Blut aus den Ohren läuft.

Sofern der Artikel nicht komplett erstunken und erlogen ist (was ich nicht glaube) haben wir hier einen klaren Fall von Polizeibrutalität. Und falls die Zusatzinfos über die Reaktionen der Unbeteiligten korrekt sind (z.B. "Ein polnischer Student der Europa-Universität Viadrina aus Frankfurt (Oder) protestierte. Doch dann riefen einige: „Jetzt wird man sogar im eigenen Land Mundtod gemacht“"), stinkt es doch was die Volksmentalität angeht teilweise extrem nach Rassismus und Massenwahn. Übel. Das sind so Situationen, wenn du da mit der Kamera dabei bist und den Leuten (den Unbeteiligten) dann ihre Reaktionen zeigst und sie erkennen, dass sie nichts weiter als sprechende Tiere sind, dann schweigen sie auf einmal betreten.

Warum soll dass nicht geschehen sein?

tut nichts zur Sache 31.10.2005 - 13:58
Mir erscheint die Schilderung durchaus plausibel, und bei aller Rücksicht auf eure Selbstwahrnehmung, liebe Eisenbahner, sei euch gesagt, dass gerade Ihr oftmals für rassistische und brutale Übergriffe schuld seid. Dabei fallen mir folgende Situationen ein: 1. RE zwischen Aachen und Hamm, wir steigen in Köln dazu. Neben mir sitzt mein Freund, welcher ein Farbiger ist. Dies scheint wichtig, da es wohl der Auslöser für folgende Situation war. Schaffner kommt und kontrolliert die Tickets, für zeigen unser Schöner- Tag Ticket. Er schaut meinem Freund ins Gesicht, dann nochmal zu mir, zweifelnd auf die Fahrkarte, gibt sie mir zurück. Dann zückt er sein handy, telefoniert, und schaut immer wieder zu uns hin, und wir bekommen mit, wie er sagt "...ja ja genau, im ersten Wagen, direkt vor der Behindertentoilette..." . In Düsseldorf steigen dann 4 BGS (oder wie klugscheißer sagen würden: Bundespolizei) Menschen ein, kommen auf uns zu, und sagen "kommen sie mal mit." Als ich frage, warum, hieß es, dass sie nicht diskutieren würden und ich meine Klappe halten solle, da ich nicht angesprochen wurde. Ich habe gesagt, dass dieser Mensch mein Freund sei, und dass mich das was angeht. Im Hintergrund fuchtelte die ganze Zeit der Schaffner rum, und beobachtete dass ganze aus einem scheinbar sicheren Abstand. Daraufhin wurden wir beide gepackt, mit den Kopf nach unten gedrückt, mein Freund bekam ein Knie ins Gesicht. Wir wurden auf den Bahnsteig gezerrt, und während ich zur Seite gestossen wurde, bekam mein Freund auf den Boden liegend Plastikfesseln angelegt. Er wurde zur BGS- Wache geschleppt, und immer wieder, obwohl er keinen Widerstand leistete, getreten. Ich wurde auch von mittlerweile 2 weiteren aufgetauchten Bullen dahin mit genommen. Ich wies immer wieder darauf hin, dass mein Freund einen Arzt brauche. Auf der Wache wurde er vernommen. Er verweigerte jede Aussage. Nachdem wir frei gelassen wurden und dann ins Krankenhaus gingen, konnte er mir auch erklären, weswegen dass ganze Geschah: Weil der Schaffner Strafantrag wegen "Betrugs" stellte, angeblich weil wir kein gültiges Ticket besassen, weil der Name nicht eingetragen sei. Dass stimmte allerdings nicht, der Name war eingetragen!! Und zwar deutlich und lesbar. Aber wahrscheinlich war dass auch kein Rassismus, oder? Deswegen lautete die Anzeige auch nur gegen meinen Freund und nicht gegen mich. Reiner zufall, was? Geschehnisse dieser Art passieren uns laufend, und dass vor allem mit der Bahn und deren Personal. Das verführt zu der Aussage, gib dem Menschen eine Uniform, und er wird ein Monster.

Da ich allerdings nicht glaube, dass man Menschen über einen Kamm scheren sollte, glaube ich auch gerne, wenn jemand sagt, dass dieses Verhalten den vernünftig handelnden Bahnmitarbeitern (dem großteil)beschämt. Allerdings würde es den Menschen einfach gut zu Gesicht stehen, zu zu geben, dass es Rassismus gerade unter Bahnmitarbeitern gibt, dann kann man dass Problem auch offensiv angehen. Aber solange dass nicht geschieht, so sorry, gehe ich lieber jedem Schaffner aus dem Weg.

P.S.: Nur weil ein Artikel nicht im üblichen Stil geschrieben ist, heisst das noch lange nicht, dass der sachverhalt falsch ist.
P.P.S.: Wenn es den Bahn- Verfechtern immer noch nicht genug ist: Schaut euch mal die Leute an, die eure Züge vor einem Fussballspiel und erst recht danach bevölkern. Wenn Ihr bei denen mal mit den selben Massstäben messen würdet und genau so hart handeln würdet, wie wenn das Verhalten von einem farbigen käme, könnte man auch Samstags mal die Züge benutzen, und es wäre wieder die 30 € wert.

Grenzsoldaten & DB AG

Geht doch nix an 31.10.2005 - 14:45
Wie die Deutschen Grenzsoldaten so drauf sind und was Mehdorn von Schily erwartet (z.b. mehr Leistung für weniger Geld), zeigen verschiedene Berichte im Netz.


Die Sicherheit auf Bahnhöfen - Mehdorn contra Schily

 http://www.br-online.de/daserste/report/archiv/2004/00102/


"Sie haben der Deutschen Bahn Strom entwendet"

 http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,286921,00.html


Staatliche Willkür des BGS in Kassel

 http://weblog.plasticthinking.org/item/2209


BSG-Security schlägt zu!

 http://www.terz.org/texte/texte_05_02/security.htm


Aktuelle Nachrichten zur Privatisierung der inneren Sicherheit

 http://de.indymedia.org//2005/10/129567.shtml

"Bedauerliche Einzelfälle"?

Geht immer noch nix an 31.10.2005 - 19:46
Na, da will ich doch auch noch mal nachlegen um der "Mär der bedauerlichen Einzelfälle" zu widersprechen.

Kontrolle nach Hautfarbe
Köln: »Komitee gegen amtlichen Rasissmus« gratulierte dem Bundesgrenzschutz zum Geburtstag

 http://www.jungewelt.de/frameit.php?/2001/03-20/011.shtml


Sicher auf die Schiene

 http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_2001/14/10a.htm

Heutige TAZ Bestätigung

Information out of controll 02.11.2005 - 15:26
Der konkrete Vorfall ist nun auch in der Taz nachlesbar heut (2.11.05)
htt
 http://www.taz.de/pt/2005/11/02/a0239.nf/text

Rassismus ist ein Normalzustand, gerade im "Teut'schem Land" !

"Friede den teutonischen Wäldern - Krieg den Deutschen Zuständen" Karl Marx

Authenzität bestätigt - Taz berichtet

(muss ausgefüllt werden) 02.11.2005 - 17:29
Die Diskussion um die Glaubwürdigkeit / Wahrheit dieses Artikel hat sich wohl erledigt. Die Taz hat heute in ihrer gedruckten Ausgabe darüber berichtet und beruft sich auch darauf mit einem Zeugen sowie mit dem Geschädigten geredet zu haben. Ich kann mich nur für meine auch geäußerten Zweifel entschuldigen. Auch ich scheine manchmal einfach nicht glauben zu wollen, was nicht sein darf...

Raus aus der Bahn, rein in die BGS-Dienststelle
Ein Student aus Kamerun wurde von der Polizei aus dem Zug geholt. Laut Zeugen war der Einsatz überzogen
88 Zeilen, JÖRG MEYER (TAZ-Bericht)

 http://www.taz.de/pt/2005/11/02/a0239.nf/text

Neues Deutschland berichtete...

Nix 03.11.2005 - 08:19
"Wochenend-Ticket zum Arzt - Polizei verprügelte Afrikaner im Zug"

 http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=80386&IDC=2&DB=O2P

Posting in Eisenbahnforum

blubb 03.11.2005 - 16:55
Ich habe diesen Artikel in einem Eisenbahnforum gepostet, hoffentlich meldet sich hier jemand.

Die URL:  http://s134260722.online.de/drehscheibe-online/forum/read.php?f=2&i=202556&t=202556

RBB-Bericht über den rassistsichen Übergriff

John Travolta 11.11.2005 - 11:34
Hier ein Link zu dem RBB-Beitrag der gestern bei "Brandenburg aktuell" ausgestrahlt wurde:

 http://www.rbb-online.de/_/brandenburgaktuell/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_mini_3362541.html

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 19 Kommentare

Also

das 30.10.2005 - 16:41
gerade beim BGS einige dabei sind die offen Rassistisch agieren wissen wir alle aber bei aller Liebe, ich kann mir schlichtweg nicht vorstellen das das so war. Ich unterschreib des beispielsweise nie, wenn die Schaffner des sehen dann sagen sie halt man soll das nachholen. So wie du es darstellst haben die BGSler ja nur irgendeinen Grund gesucht um ihn zu misshandeln und alle die dabei waren fandens toll oder haben nichts gesagt. Also sorry aber neee

@ über mir

ich 30.10.2005 - 16:58
ach sooo ist das! weil du dir das nicht vorstellen kannst, wird das ganze gar nicht passiert sein. also alles nur einbidlung oder fiese lügen der gemeinen anarchistenkommunistennegerfreunde?

Ich bin kein Rassist!

antifa 30.10.2005 - 19:16
Wenn der Rassismus bei der Deutschen Bahn Alltag ist, dann sollte man das auch so schreiben, und nicht "in Deutschland". Sonst klingt das so, als wäre ich auch einer.

Bedrohungszenarium S-Greifswalder

ll 30.10.2005 - 20:48
heute gegen 16 Uhr "verscheuchten" rechtsextrem aussehende ältere Jugendliche einen vietnamesischen Zigarettenverkäufer ("Schwarzmarkthändler") im Berliner S-Bahnhof Greifswalder Str. im Bezirk Pankow. Sie waren nicht im Nazi-Autonomenstil sondern im Military-stil gekleidet, groß, sehr kurzer militärischer Haarschnitt, um die 22 Jahre alt. Sie grinsten sich an, und gingen dann auf den Vietnamesen bedrohlich mit Mackergesten zu. Der "verzog" sich Greifswalder Str. Richtung KAISERS. Nach einiger Zeit kehrten die rechten Macker zufrieden grinsend zurück. "Ordnung herrschte wieder in D."

hmm

Antikapitalist 30.10.2005 - 21:12
"Warum sitzt der Mann auf dem Boden, was hat er denn gemacht, ich habe noch nie einen Menschen gesehen der wegen einem Wochenendticket so brutal misshandelt wird !".

Genau dieser Satz lässt mich an der Wahrheit dieses Berichtes Zweifeln, ihr glaubt doch echt nicht, dass so etwas mit einem Menschen gemacht wird wegen einem Wochenendtickets. Und manchmal kommt es mir so vor, als ob sich die ganzen Pseudo-Linken alles als rassistisch betrachten. Es wird immer lächerlicher. Zumal es auch einen Bericht in der Presse dazu geben müsste, zumal alles in die Presse kommt, was mit Gewalr an Nichtdeutschen zu tun hat.

schaffner

???? 30.10.2005 - 22:12
das ist ja schön wie objektv alle ergänzungen hingenommen werden. danke daß ihr meine erste ergänzung gelöscht habt. fickt euch

@//

aiwp 30.10.2005 - 22:25
betrifft nazi-übergriff an der s greifswalder:

kannst du ne genauere personenbeschreibung der nazis geben? wie viele waren es? geschlecht? evtl. lassen sich diese ja zuordnen.
wie haben die unbeteiligten passantInnen reagiert?
nazis in p-berg tragen, wenn mal nicht thor steinar, gerne military klamotten. kommt außerdem öfters mal vor, dass sie in hip hop klamotten und picaldi jacken (in diesem falle auch gerne mit zahlencodes "18" oder "28") rumrennen...

keinen fußbreit den faschisten!

Ich zweifle ebenfalls an diesem Bericht

Jörg 30.10.2005 - 22:34
Abgesehen von dem von Herr Hinsch schon erwaehnten seltsamen (in meinen Augen einfach schlecht und subjektiv) kommt mir das ganze mehr vor wie das Hirngespinst eines Wichtigmachers.
Wie waere es mit der Bewerbung bei einer Boulevardzeitung?
Ich finde Herr Hinschs Kritik ziemlich treffend, dass die Bahn Ticketpreise erhoeht und Personal entlaesst ist ein anderes Thema.

Ich zweifle...

rassisten aufs maul 30.10.2005 - 23:42
...an eurer fähigkeit, euer gehirn zu gebrauchen. hier scheinen einige faschos, provos & andere knallos rumzuspringen, die aus fadenscheinigen gründen (denn was nicht in meine kleine welt passt, das glaub ich nicht) den bericht anzweifeln. "antikapitalist" z.b. enttarnt sich durch das typische nazigeheul, dass alles in die presse kommen würde, was gewalt an nichtdeutschen betrifft. LÖSCHEN.

zu Hinsch und Co.

irgendwer 31.10.2005 - 09:45
Schon lustig die mentalität dieser Bahnfreaks: da tauchen ungute News über irgendwelche Bahner auf, die Bahnfreaks bekommen davon Wind, empören sich in ihren Forum und überfluten dann Indy mit ihren "das ist doch alles gelogen, Bahner würden sowas nie machen, weil sie Jesus sind". Mit dieser mentalität decken diese bahnfreaks nicht nur Rassisten, sie positionieren sich sogar ganz offen an ihrer Seite und machen alle weiteren Bahner-Meinungen unglaubwürdig.

@aiwp/ Greifswalder S-Vorfall

// 31.10.2005 - 11:03
kannst du ne genauere personenbeschreibung der nazis geben? AW: grüne (zwei unterschiedliche Schattierungen) relativ neuwertige, hochwertige "Schimanski" Armeejacken, pseudo-US- oder Franz. Armee Stil, Hosen: zwei unterschiedliche Schattierungen, grüne oder graue??? aber jedenfalls nicht schwarze Cargos. wie viele waren es? AW: 2 geschlecht? AW: Männlich, Blond, Arierfressen, 1.80/1.90, wie haben die unbeteiligten passantInnen reagiert? AW: es waren nur 2-3 da, eiliges weitergehen, so auffällig war die Situation ja nicht, beobachter ging ihnen Stück nach, verlor sie. Vielleicht waren es ja auch nur BGS-, PolizeiAzubis oder Bundis, die Sonntags Langeweile hatten und für Ordnung in Deutschland sorgen wollten, schließlich ist das Verkaufen der Zig. illegal und Polizei und BGS machen eigentlich mind. einmal pro Woche Jagd auf Vietn. an S-Greifsw. Ach so, da fällt mir ein: an Kneipe gegenüber hängt handgeschriebener Bürger-Possee-Zettel: Achtet auf Heroindealer am S-Greifswalder, S-usw, ...in dem Stil.

wow

affenkopp 31.10.2005 - 12:26
die geschichte stimmt also nicht, weil der autor nicht zu den weltbesten autoren dieser welt gehört? aha.
wieso sollten zeugen für etwas gesucht werden, was es nach eurem erachten gar nicht gab?

alles für alle.

Nanu, wo ist er denn hin...?

Teilnehmer 31.10.2005 - 13:02
Könnte es sein, daß unliebsame Beiträge auf dieser Seite neuerdings gelöscht werden?

Ich frage bloß, da ich heute morgen einen etwas längeren Beitrag (als Reaktion auf den Ausgangsbeitrag "So primitiv sind wir nicht") auf diese Seite gestellt habe, der nun - urplötzlich - verschwunden ist.

Alles böse Rassisten

Torsten Hinsch 31.10.2005 - 21:14
Sicherlich stecken da überall böse Rassisten hinter:

www.db.de/site/bahn/de/unternehmen/engagement/bildung__wissenschaft/chance__plus/chance__plus.html

www.db.de/site/bahn/de/unternehmen/engagement/soziales/bahnazubis/bahnazubis.html

Übrigens kostet eine Fahrkarte von Frankfurt(Oder) nach Berlin für Studenten 6,30€, Rückfahrt das Doppelte, ein Wochenendticket bekanntlich 30€. Wie alle Menschen lassen sich eben auch Eisenbahner ungern verar...

Ohne zusätzliche Infos von Herrn Stachura ist es aber schwer, hier sachlich zu klären, wie es zu dem Vorfall kam.

Sollte sich der Reisende wirklich geweigert haben, sein Ticket zu unterschreiben, wäre auch bei einem Deutschen die Bundespolizei gerufen worden. Und mit der ist ja selbst Herr Mehdorn (wie zu lesen) nicht ganz glücklich, aber wenn die Schilderung von Herrn Stachura wahr ist (gewisse Zweifel deutete ich an, können wir aber ohne Herrn Stachuras Hilfe nicht klären), wäre deren Verhalten tatsächlich nichts anderes als unverhältnismäßig.

Ah, und speziell @bahnersohn: Ich bekomme rund 2000€ im Monat. Ob ich sie verdiene, mögen andere beurteilen.

Tränengas in geschlossenen Räumen?

(muss ausgefüllt werden) 01.11.2005 - 10:16
Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass Tränengas in geschlossenen Räumen (Zug) eingesetzt wird ohne eine Reaktion der anderen Mitreisenden auszulösen.. Da kann dann nämlich zu mindest im ersten Moment keiner in nem großen Umkreis mehr atmen... Hab damit Erfahrung als die Bullen mal in ne S-Bahn reingesprüht haben, sie dann raus sind und die Türen zu gemacht haben...

Klassismus bei der Bahn

anonym 01.11.2005 - 19:20
Lange nicht so schlimm,wie rassistische Behandlung und Übergriffe,herrscht bei der Deutschen Bahn auch Klassendenken ,das kränkend wird ,wenn Erste und Zweite Klasse-Tickets an unterschiedlichen Schaltern verkauft werden und Kunden lautstark darauf hingewiesen werden," An diesem schalter nur Erste Klasse ",und dann stellt man sich als Kunde bei dem anderen Schalter an 82alle anderen Tickets ") und wartet ,und dann soll man auch noch nachrutschen ,nachdem Erste Klasse-Kunden am anderen Schalter ,vorgezogen,fertig bedient sind.Nee.Dann sollen sie sich den Luxus einer Arbeitskraft " Nur für Erste " leisten,die Schlange fülle ich dann nicht auf,nachdem sie mich erst weggeschickt haben.Da bleibe ich lieber am Schalter für alle anderen .
gegen rassistsiche Kontrollen von Fahrgästen.Kontrolle ? (Mit )Aussteigen !

Scheiss Ticketpraxis der DB

Stat 01.11.2005 - 20:23

Wenn es stimmt, dass das WE-Ticket nicht mehr weitergegeben werden kann oder ähnliches, dann ist die DB an dieser Reisende diffamierenden Praxis schuld und wird hier zurecht die DB kritisiert.

Diese Personalierung ist auch ein grobes Datenschutzproblem, was der DB dann auch vorzuwerfen ist, auch wenn es hier nur ein flüchtiges Zeigen der Papiere ist.

Als Bahnfan kotzt mich die immer schlechtere Ticketpraxis der DB an. Mensch, warum müssen die Bahner immer die Bahnfahrer vorm Kopf stoßen?

Klar gibt es ueberall Rassisten...

Jörg 02.11.2005 - 17:14
...aber trotzdem habe ich kein Bock mir nur weil ich den Wahrheitsgehalt eines Artikels anzweifle von irgendeinem Idioten Beschimpfungen wie Fascho und so anzuhoeren.

Armutszeugnis !

Michal Stachura 02.11.2005 - 23:17
Ah, ist die "taz" Herr Gott persönlich oder was? Und wenn der ND und die taz nix über die Geschichte gebracht hätte, dann wäre der Vorfall auch nicht passiert oder wie?

Einfach ein Armutszeugnis! Bei der Diskussion haben sich auch verkappte Nazis beteiligt und so die Stimmung schön manipuliert damit aus dem Opfer am Ende ein Täter wird. Lob an Leute die einen klaren Kopf bewahrt haben!