Streik bei Gate Gourmet in Düsseldorf

wildcat 30.10.2005 13:36 Themen: Globalisierung Soziale Kämpfe
Auf dem Düsseldorfer Flughafen streiken die ArbeiterInnen der Catering-Firma Gate Gourmet seit 24 Tagen. Hier ein Bericht, nach unserem gestrigen Besuch bei den Streikenden, und ein Aufruf zur Solidarität, nicht nur in Düsseldorf.
Streik bei Gate Gourmet in Düsseldorf

Solidarität ist angesagt – und möglich: in Frankfurt, Berlin, Stuttgart, Köln, München, Saarbrücken, Hamburg, Zürich und weltweit …

Durch einen spektakulären Streik am Londoner Flughafen Heathrow, der im August für tagelange Turbulenzen im internationalen Luftverkehr sorgte, wurde die Cateringfirma Gate Gourmet weltweit bekannt. (Siehe Artikel im express 8/2005,
 http://www.labournet.de/branchen/dienstleistung/tw/luftverkehr/kaufmann.html).

Seit dem 7. Oktober wird der Betrieb dieses weltweiten Multis (laut Selbstdarstellung „150 Betriebe in 5 Kontinenten mit 26 000 Beschäftigten“) am Düsseldorfer Flughafen bestreikt. Von den etwa 120 Beschäftigten beteiligen sich 85 aktiv am Streik und halten das Streikzelt vor dem Betriebstor rund um die Uhr besetzt. Vorbeikommende Streikbrecher werden mit Pfiffen und Buhrufen bedacht, auf der Fahrbahn vor dem Betrieb ist mit weißer Farbe eine „Schleimspur für Streikbrecher“ markiert. SolidaritätsbesucherInnen werden mit Kaffee und Brötchen empfangen und über den Verlauf des Streiks und seine Hintergründe informiert.

Den Zusammenhalt unter den Streikenden beschreiben sie als ausgezeichnet und betonen, dass sie sich jetzt endlich richtig kennen lernen – obwohl einige von ihnen schon seit sechzehn Jahren zusammenarbeiten. Aber da sie keine gemeinsamen Pausen haben und aufgrund der enormen Arbeitsverdichtung bleibt während der Arbeit kaum Zeit für Gespräche.

Weit über die Hälfte der Beschäftigten sind MigrantInnen, die meisten von ihnen stammen aus der Türkei, aber auch Menschen aus Polen, Marokko, Kroatien, Griechenland, Sri Lanka oder Brasilien sind unter ihnen, was den Zusammenhalt aber offensichtlich nicht beeinträchtigt.

„Es hat einfach gereicht!“

Anlass für den Streik waren die ständig steigende Arbeitshetze und neue Zumutungen des Unternehmers. Seit drei Jahren hat es im Betrieb keine Lohnerhöhungen mehr gegeben. In den letzten zwei Jahren hatten die ArbeiterInnen bereits auf die Hälfte ihres Weihnachtsgeldes verzichtet. Nun will der Unternehmer weitgehende Verschlechterungen durchsetzen: Verlängerung der Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 40 Stunden, Kürzung des Jahresurlaubs um 5 auf 25 Tage, eine noch flexiblere Gestaltung der Arbeitszeit und eine Reduzierung der Zuschläge für Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit. Im Gegenzug fordert die Gewerkschaft NGG eine Lohnerhöhung um 4,5 Prozent. Als die Verhandlungen scheiterten, stimmten 93 Prozent für Streik.

Der Betrieb in Düsseldorf, der früher LTC hieß, wurde vor drei Jahren von dem Multi Gate Gourmet übernommen, der schon damals mit einem Haustarifvertrag die Bedingungen verschlechterte. Seitdem ist die Arbeit immer weiter intensiviert worden. An den Bändern, an denen täglich 10-15.000 Essentabletts „bestückt“ werden, gibt es keinerlei Verschnaufpause mehr. Die Fahrer der LKWs, mit denen die Bordverpflegung zum Flugzeug gebracht wird, haben bei einer Untersuchung ihrer eigenen Arbeitsbedingungen festgestellt, dass sie in einer Schicht 15-20 Kilometer laufen und 10 Tonnen per Hand bewegen. Durch Drohung mit fristloser Entlassungen und ständige Abmahnungen wegen Kleinigkeiten werden die ArbeiterInnen unter Druck gesetzt und bei Krankheit zu Hause angerufen. Wegen der viel zu knappen Personaldecke müssen im Sommer oftmals 10-Stunden-Schichten gearbeitet werden, denen der Betriebsrat bisher zugestimmt hat. Die meisten haben 50-70 Plusstunden auf dem Arbeitszeitkonto. In diesem Streik geht es nicht nur um die 4,5 Prozent Lohn, sondern um die ganze Situation – die heutzutage sicher nicht ungewöhnlich ist, ungewöhnlich ist aber, dass die ArbeiterInnen sich dagegen wehren.

Organisierter Streikbruch

Der Streik hat die Firma bisher bereits eine Menge Geld gekostet und auch den Service bei den von Gate Gourmet belieferten Fluglinien beeinträchtigt (u.a. LTU, Air France, Iberia, Air Maroc, Turkish Airlines, Scandinavian Airlines, Deutsche BA, Egypt Air). Anfangs kam es sogar zu Verspätungen von Flügen, was mit enormen Konventionalstrafen verbunden ist. Entgegen der offiziellen Behauptung, dass der Betrieb normal läuft, berichten die Streikenden, dass die von außen hinzukommenden Streikbrecher immer noch große Schwierigkeiten mit der Arbeit und den eingespielten Abläufen haben. Vom Aussichtspunkt des Flughafens beobachten sie, dass Anlieferung und Einladen der Bordverpflegung in die Flugzeuge nicht reibungslos funktioniert. Trotzdem ist der Firma jetzt schon 23 Tage lang gelungen, die Produktion halbwegs aufrechtzuerhalten. Um den Streik ins Leere laufen zu lassen, investieren sie in Streikbrucharbeit und zusätzliche Security-Leute, die die Tore und die Streikbrecher vor der Wut der KollegInnen schützen sollen.

Unter den wenigen Streikbrechern aus dem Düsseldorfer Betrieb befinden sich drei der insgesamt neun Betriebsräte, darunter der ehemalige Betriebsratsvorsitzende und sein Stellvertreter, die vor drei Monaten im Betriebsrat abgewählt wurden. „Die haben mehr die Interessen der Firma als die der Beschäftigten vertreten“, sagt eine Arbeiterin am Streikzelt. Auch einige der Chefs arbeiten jetzt in der Produktion mit. Vor allem aber werden ArbeiterInnen aus anderen Standorten von Gate Gourmet (Frankfurt, München, Stockholm …) in Düsseldorf eingesetzt. Die NGG, die den Streik in Düsseldorf organisiert, könne dagegen nichts unternehmen, da die anderen Betriebe bei der Gewerkschaft ver.di organisiert sind!? Von zwei Leiharbeitsfirmen – Tertia in Krefeld und G+A in Duisburg – werden zusätzliche Streikbrecher angefordert, und einige chinesische StudentInnen arbeiten, für die die Streikenden ein gewisses Verständnis aufbringen: „Die sind halt auf den Job angewiesen, die können sich das nicht leisten.“

Ein Großteil der Produktionsausfälle wird durch Anlieferungen aus den beiden Frankfurter Standorten (Zeppelinheim und Kelsterbach, siehe Adressen unten) ausgeglichen. Am 19.10. fuhr daher eine Delegation von 25 Streikenden nach Frankfurt, um mit den dortigen KollegInnen zu reden. In die Betriebe kamen sie aber nicht hinein, vor einem der Tore wurden sie von einem Produktionsleiter und einem Betriebsrat abgefertigt.

Solidarität

Die Streikenden haben bisher zweimal auf dem Flughafengelände demonstriert und in den Terminals Flugblätter an die Passagiere verteilt. Eine weitere Demonstration, vielleicht in der Düsseldorfer Innenstadt ist im Gespräch (wird auf www.ngg.net bekannt gegeben). Da Gate Gourmet an vielen Flughäfen der Welt präsent ist, bieten sich aber auch zahlreiche Möglichkeiten, dort vor Ort tätig zu werden. Wir können damit diesem Multi zeigen, dass auch wir überall sind, und wir können die ArbeiterInnen an den anderen Standorten, die vermutlich mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben, über den Streik in Düsseldorf informieren. Der weitere Verlauf des Streiks wird insbesondere davon abhängen, ob es gelingt, den massiven Streikbruch zu unterbinden. Erst wenn sich der Streik im Cateringbereich auch auf den internationalen Flugbetrieb auswirkt, wie es in Heathrow durch den Solidaritätsstreik des Bodenpersonals in massiver Weise passiert ist, werden sich die ArbeiterInnen in diesem Kampf durchsetzen können.

Schon jetzt sind eine große Menge Solidaritätsadressen aus dem Bereich der NGG, aber auch international – bis hin zu einem Solidaritätsschreiben der IWW aus Australien – im Streikzelt angekommen. Der Betriebsrat der Leiharbeitsfirma G+A war zu Besuch und versprach, die eigene Geschäftsleitung zu überreden, keine ArbeiterInnen mehr zu schicken.

Wer die Streikenden besuchen will: Bahnhof Düsseldorf-Flughafen (nicht Terminal), von dort aus die Straße entlang des Skytrains in Richtung Flughafen, kurz hinter dem LTU-Gebäude seht ihr die Transparente und das Streikzelt.
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Standorte von Gate Gourmet an Flughäfen in Deutschland und der Schweiz

(Alle weltweiten Adressen finden sich unter:
 http://www.gategourmet.com/797/798/835.asp)

Frankfurt
Admiral-Rosendahl-Strasse 2-8
63263 Neu-Isenburg / Zeppelinheim

Frankfurt
Am Grünen Weg 6
65451 Kelsterbach

Berlin Tegel
Breitenbachstrasse 34-36
13509 Berlin

Berlin-Schönefeld
Flughafen Berlin Schönefeld
12521 Berlin

Hamburg
Gutenbergring 69 b
22848 Norderstedt

Hannover
Industriestrasse 7
30855 Langenhagen

Köln
Hansestrasse 93
51149 Köln

München
Nordallee 10
85356 München-Airport

Saarbrücken
Balthasar-Goldstein-Strasse
Flughafen Saarbrücken
66131 Saarbrücken

Stuttgart
Weidacherstraße 18
70794 Filderstadt/Bernhausen

Zürich
Borddienststrasse
8058 Zürich-Airport
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Ergänzungen

Auch wir können helfen

Bullenfeind 30.10.2005 - 15:29
Gerade am Düsseldorfer Flughafen herrscht ein harter Konkurrenzkampf zwischen den Urlauber- und Billigairlines. Neben den in dem Artikel angegebenen LTU und deutschen BA sind u.a. noch die Air Berlin, die Hapag und die Abschiebe Airline Aero Flight, die ihr Geschäft auch immer mehr auf Touri Flüge verlagert, angesiedelt. Alle diese Airlines sind nicht nur per Pauschalreise zu buchen, sondern bieten ihre Flüge auch direkt z.B. im Web an. Während der Hochsaison starten die Maschinen dieser Gesellschaften teilweise zeitgleich zu identischen Destinationen. Auch preislich tun die sich nicht viel.

Es wäre daher vorstellbar, dass diese Gesellschaften sicher auch Druck auf die Geschäftsführung von GateGourmet ausüben werden, wenn sie in der Öffentlichkeit im Zusamenhang mit diesen skandalösen Vorgängen genannt werden.

Daher sollte Frau/Mann eine Mail an LTU und die deutsche BA schreiben, was man von von diesen Vorgängen hält.

Adressen:

 service@ltu.de

Die BA gibt keine e-mail adresse an, aber auf deren Web Site kann man seinem Unmut Luft machen.

 https://www.flydba.com/de/Unternehmen_dba/Marketing/Kontakt/

Jeder nicht verkaufte Platz ist nach dem Start unwiederbringbar verloren. Daher sind die ziemlich um ihr Image besorgt. Vielleicht hilft es ja, wenn wir auch ein wenig Druck machen.

Demo in Düsseldorf am Freitag, 4.11.

wildcat 01.11.2005 - 22:18
Der Streik bei der Niederlassung der weltweit zweitgrößten Cateringfirma
am Düsseldorfer Flughafen geht weiter - jetzt in der vierten Woche. Für
den kommenden Freitag, 4.11., 17 Uhr, Treffpunkt Oststr. / Ecke Am
Wehrhahn, ruft die NGG zur Demonstration auf. Eine gute Gelegenheit,
Solidarität zu zeigen.

Mit dem folgenden Flugi könnt ihr über den Streik informieren und für
die Demo mobilisieren:

 http://www.wildcat-www.de/streik/Gate_Gourmet_Demo_7_10.pdf

Die andere Seite

GG-Arbeiter 23.11.2005 - 20:33
Schade, daß hier so einseitig berichtet wird.

Hier mal einige "Insiderinformationen" zu dem Betrieb und den Kollegen in Düsseldorf:

1. Die Kollegen in Düsseldorf erhalten ca. 500,-€ mehr Lohn als ihre Kollegen an den anderen deutschen Standorten!

2. Die Zuschlägen der Kollegen in DUS für Sonn- und Feiertage beträgt
160%, an den anderen Standorten beträgt der Zuschlag für Sonn- und Feiertage 40%!

3. Schreibt doch bitte mal was dann die Kollegen brutto wie netto verdienen.

4. Die hohe Arbeitsbelastung ergab sich z.B. im Transport durch die durch eine hohe Krankenrate! In der Transportabteilung haben über Monate 11 etliche Kollegen krankgemacht!

5. Man lese sich die Gründe einiger Kollegen in der Streikzeitung und in den Flugblättern aufmerksam durch! Es werden Gründe angeführt die sind einfach nur ekelig! Beispiel:"Ich benötige die Loherhöhung, da ich mir sonst nicht mehr zweimal im Jahr den THAILANDURLAUB leisten kann!" Das stand da wirklich drin! Schauderhaft!

Im übrigen sehe ich das so: Wenn einer keinen Lust mehr hat und in dieser Firma nicht mehr arbeiten will, dann soll er sich was anderes suchen!
Wer wird garantiert nicht aufgehalten!
Aber sie wollen ja gar nicht gehen! Und warum? Weil es ihnen bei GateGourmet gefällt! Der Lohn ist am 28. auf dem Konto, Überstunden und Zuschlägen werden ohne Wenn und Aber bezahlt und um Stunden bescheisst die Firma auch nicht. Vermögenswirksame Leistungen werden im übrigen auch gezahlt, sowie Urlaubs- und Weihnachtsgeld!

Viele Grüße von einem Streikbrecher!!!!!!!!!

Streikbrecher,erzählt doch eine andere Story

GG-Arbeiter i.Streik 26.11.2005 - 02:34
Es ist ja schön zu sehen wieviel Ahnung solche sogenannten Streikbrecher haben!!
Mein Tipp für euch ihr solltet mal euren Kopf einschalten,man benutzt diesen auch zum Überlegen oder Denken,aber anscheinend habt ihr Den schön im A.... des Herrn drin,das die Sauerstoff zufuhr schon ausgeschaltet hat!
Ihr denkt einfach nur wenn ihr dadrin bleibt und den lieben fürsorglichen Mitarbeiter spielt werdet IHR irgendwelche NUTZEN oder VORTEILE haben,davon könnt ihr nur Träumen!Denn eines ist Gewiss:DER CHEF LIEBT DEN VERRAT,ABER HASST DEN VERRÄTER!!!
Zu unserer Bezahlung oder der sogenannten Krankmacherei,diese Firma macht uns kaputt,unsere Gesundheit und Freizeit sind nicht billig.
Wir machen einen Service gerechten Perekten JOB,wir die Mitarbeiter sorgen dafür das Geld in die Kasse der Firma fliesst,damit die Kunden immer zufrieden sind reissen wir uns den Arsch auf jeder Kollege egal in welcher Abteilung,das sieht nach dem Arschplatt sitzen den ganzen Tag aus!!
Nur Dumm das ihr denkt ihr seid was besseres,eure Armut kotzt mich einfach nur an.......
Schade das ihr so runtergekommen seid und nicht für eure Meinung stehen könnt.An unsere Heissmacher schöne Grüsse GG weiss wer gemeint ist,als erstes die Leute aufhetzen und nichts dahinter.
Nichts desto Trotz,wir sind und bleiben immer noch ARBEITSKOLLEGEN!!!!!

...die andere Seite

GG Arbeiter 30.11.2005 - 12:00
Das Nivea des vorherigen Eintrag spiegelt wohl das allgemeine Niveau der Streikenden da draußen wider.
Unsere Antwort.
Kopf einsetzen und denken - gerne, aber dann bitte mal auch bei den Streikenden. Vielleicht mal mehr bilden und zwar nicht nur durch Bild. Im heutigen Wirtschaftsklima und bei den heute üblichen Entlassungen und wirklichen Kürzungen, sollte man sich über Arbeitsplatz und - Bedingungen freuen und weiter daran mitarbeiten.
Aber was die Streikenden von Arbeitsplatzsicherung und Erweiterungen halten, haben sie einem potentiellen Kunden letzten Montag ja unmissverständlich gezeigt. Nämlich offensichtlich gar nichts.
Wenn es den Herren und Damen offensichtlich so egal ist, was aus der Unit in DUS wird, kann ich nur sagen, dann bleibt doch zu Hause.
Und viel Spass beim k.....


Nurein paar Schnitten von den Gourmetprofiten

Hartmut Barth-Engelbart 16.12.2005 - 00:02
Zur Unterstützung der Kundgebung am Frankfurter Flughafen am 17.12.


(schickt den Text bitte an Hagen weiter und an andere KollegINNen, die dort reden werden. Sie sollen den Text vorlesen, wenn er ihnen gefällt und er der Sache dient.

Wir fordern erst nur ein paar Schnitten
von den Feinschmeckerprofiten
die wir mit unseren Pommfritten
ihnen erst erschafften
Die könnens ruhig verkraften
es bleibt schon noch genug
auch ohne Lohnbetrug

Wir kochen und backen
servieren, verpacken,
verteilen, verladen
rund um die Uhr
und dienen doch nur
mit unsren Pommfritten
Feinschmeckerprofiten
die sollen wir noch steigern
doch uns will man verweigern
die Löhne die wir brauchen
für Essen und Wohnen

für Kinder und Bildung
für Kleider und für Medizin
für Auto, Bus und Bahn
da sollen wir löhnen
das könnt ihr verteuern
Gebühren und Steuern
aus unseren Taschen
Profite und Diäten vernaschen
Und unsere Arbeit
soll sich lohnen
nur für euch


Wir backen und kochen
in Stress unter Dampf
uns bleiben als Lohn
die nackten Knochen
noch länger schufften
für weniger Geld
und nicht nur hier
rund um die Welt
dagegen richtet sich unser Kampf
Wir brauchen mehr Lohn
und mehr Zeit zum Leben
die wir uns und unseren Kindern geben
Ihr seid Gourmets
und uns bleibt der Fraß
das müssen wir ändern
in allen Ländern
Ihr wisst wir streiken
nicht nur zum Spaß

Und weils vielen Anderen auch so geht
Und weil sie sehn, dass der Streik noch steht
wächst in Herzen und Köpfen
die Solidarität
LEUTE jetzt
ist es noch nicht zu spät
Kommt alle
denn mit Hilfe eurer Kraft
wird auch dieses Streikziel geschafft
Kommt alle
zum FraPort
zum Gate
Gourmet
damit unser Streik
bis zum Erfolg
weiter geht


(geschrieben am 15.12. für den 17.12.2005)

Lest den Text laut vor, wenn er euch gefällt.