Reporter ohne Grenzen ? ...

@ 29.10.2005 05:24 Themen: Medien
Reporter ohne Grenzen und der Fall Couso
Schwere Vorwürfe gegen die NGO: von der CIA finanziert; Medienkrieg gegen Kuba aufgrund Korruption .... Contraversion zur Pressefreiheit
"Reporter ohne Grenzen ist eine NGO die von Multinationalen finanziert wird", diesen Vorwurf erhebt ein Artikel aus dem argentinischen Netz von EMILIO MARÍN, unter:  http://www.laarena.com.ar
Freie Übersetzung:

"Diese Korruption ist die Basis der Anklage der Organisation Reporter ohne Grenzen gegen Kuba, das von ihr bezüglich der Pressefreiheit, als das schlimmste Land Lateinamerikas dargestellt wird. Die Realität aber zeigt tote Reporter im Irak, wie José Couso´s, der durch Schüsse aus einem us-amerikanischen Panzer umkam.

Das "Silber" von MÉNARD

Anlass zur Verärgerung aufrgrund der einschränkenden ideologischen Grenzen (der NGO) bietet der Name Robert Ménard, lebenslanger Präsident von Reporter ohne Grenzen.

Während der Nato-Agression 1999 gegen Jugoslawien starben in Serbien 16 JounalistInnen während der Bombardierung des Radio-und Fernsehgebäudes . Der Report von RSF (Reporter ohne Grenzen) lässt sie unerwähnt. Vielleicht hielt sich die Amnestie, weil die Organisation Zuwendungen in Millionen Dollar Höhe von den bekannten Waffenproduzenten Jean-Guy Lagardère und Serge Dassault erhielt.

Im November vergangenen Jahres gestand Ménard in einem von der Wochenschrift Le Nouvel Observateur organisierten Internet-Forum ein, dass das Jahresbudget seiner Organisation mehr als 4 Millionen Dollar umfasst. Obwohl er sich bemühte, dies mit der Auschreibung von Reportagen und Bildmaterial zu rechtfertigen, flossen der NGO auf diesem Wege tatsächlich nur einige Tausende Euro zu.

Das grosse Geld stammt von Unternehmen und der CIA, welche die "Reporter" als Speerspitze für ihre (medienpolitischen) Angriffe auf Kuba benutzt. Unter den Unterschriften, die RSF an der Börse notieren, steht etwa Publicis, ein multinationales Unternehmen, das einen Löwenanteil am internationalen Publikationswesen hält; seine Teilhaber sind Saatchi & Saatchi in New York und Vivendi in Frankreich, über die Verzweigung Vivendi Universal Publishing Services.

Ménard´s Vorgehensweise 1998, als er versuchte, kubanische JournalistInnen für die Sektion Nordamerikanischer Interessen (SINA) zu gewinnen, erfolgte auf Rechung der CIA. Er hatte jedoch das Pech, dass seine Pläne von einem vermeintlichen Söldner, Néstor Baguer, der in Wirklichkeit ein Agent des kubanischen Sicherheitsdienstes war, aufgedeckt wurden.

Angesichts dieser Vorgeschichte verwundern die Veröffentlichungen, nach Vorlagen der RSF, in den letzten Tagen, ebensowenig, wie die dadurch entstehende Folgerung, dass die kubanische Regierung, als die Schlimmste hervorgeht, was die Freiheit der Presse anbelangt. Havanna "verbesserte" demzufolge seine vorletzte Position unter den "Schlechten der Welt " auf Platz sieben nur, weil sich in anderen Ländern die Situation verschärft hat. Ménard lieferte somit ein höchst ironisches Bild von Verbesserung.

PURE SUBJEKTIVITÄT

Das Kriterium mit dem die pariser Waffe, den Kampf um die Pressefreiheit führt, erscheint als nichts weiter, denn ein Tropfen Wasser im Ozean mehr, der durch die Interamerikanische Pressegemeinschaft (SIP) über die Region geschwemmt wird. Beide benutzen es als eine Blankovollmacht in ihren Angriffen auf Kuba und Venezuela.

Aufgrund der Verhaftungen von 70 Conterrevolutionären im März 2003, gegen die wegen hochrangigen Spionageverdachtes im Dienste der Angreifer des Landes verhandelt worden war, wurde Fidel Castro ans Ende der Tabelle gesetzt. Nur vier der Genannten waren Journalisten; der bekannteste davon, Raúl Rivero, wurde bereits aus gesundheitlichen Gründen, freigelassen.

Wieviel Grund zur Verdunklung wird die ideologische Version Ménard´s, die Kuba zum schlimmsten Land Lateinamerikas erhebt, noch aufwerfen, angesichts der Tatsache dass die Insel keinen Fall aussergerichtlicher Exekution, gewaltsamen Verschwindenlassens oder der Folter, auch an keinen JournalistInnen, aufweist ? Weshalb "befördern" die "Reporter" als gegenteiligen Kontrast nicht Kolumbien, wo die ( künftige ) Regierung, ihre Militärs und Paramilitärs in den letzten Jahrfünften Hunderte JournalistInnen ermordeten...
Die Erklärung ist ganz einfach. Menárd unterhält politische Verbindungen und betreibt Geschäfte mit dem Freedom House des CIA-Agenten Frank Calzón, des Ex-Königs (de la pizza?...) und dem ehemaligen Marinekapitän in Vietnam, Leopoldo Fernández Pujals, der in Miami wiedereingeschaltet wurde.

Als Gespann mit der SIP, unter der Präsidentschaft Alejo Miró Quesada Cisneros´, des "El Comercio de Lima", feuert Reporter ohne Grenze schwere Munition gegen Hugo Chávez. Einer der heftigsten, gemeinschaftlichen Angriffe der ONG, erfolgte Ende 2004 gegen das "Gesetz der Sozialen Verantwortlichkeit in Radio und TV der República Bolivariana de Venezuela". Die Behauptung, es handele sich um ein "Knebelgesetz", war jedoch in Wahrheit eine Verteidigung der grossen, privaten Medien, insbesondere des TV-Zars und Freund des ehemaligen spanischen Regierungspräsidenten José María Aznar ( der rechtskonservativen PP ), Gustavo Cisneros.

Die aktuelle Informationsschrift der "Reporter" nennt drei Zonen, in welchen die Pressefreiheit am schwersten angegriffen ist.: den Asiatischen Orient ( Birma, China, Vietnam und Laos); Zentralasien ( Turkmenien, Usbekistan und Kasachstan ) und dem Mittleren Orient ( Iran, Irak, Saudi Arabien und Syrien). Die vermeintlich gefährlichen Latainamerikas wurden bereits erwähnt. Jede Übereinstimmung mit der "Diagnostik" des Staatsdepartements und der CIA sind nicht mehr, als blosse Zufälligkeiten.


MIT DEN PANZERN

Dass Ménard es ablehnte, sich für das Leben des afro-amerikanischen Journalisten Mumia Abu Jamal ( seit 1982 im Todeskorridor inhaftiert ) einzusetzen, war absehbar. " Wir haben nichts unternommen und werden es auch weiterhin nicht. Es handelt sich nicht um ein Thema der Pressefreiheit.", lautete Ménard´s Antwort zu dem US-Gefangenen in einem Forum des Le Nouvel Observateur.

Trotzdem war nicht klar, dass er gegen die Verbreitung des Falles des Photoreporters von Telecinco de España, José Couso, operieren würde, der am 08.Okt.2003 im Hotel Palestina in Bagdad ermordet wurde. Couso starb durch einen Handgranatenangriff aus einem us-Panzer gegen das Hotel, wo die internationale Presse vor der militärischen Besatzung Quartier bezogen hatte.

Die Darstellung der antagonistischen Profile des Journalismus erfolgte am selben Tag mit der Verbreitung des verlogenen Infos Ménard´s, während die Familie und Freunde Couso´s die Resolution des Richters Santiago Pedraz Gómez, des Gerichts Juzgado Central de Instrucción n° 1 de la Audiencia Nacional, bekanntgaben, in dem die Auslieferung dreier, in das Verbrechen involvierter Militärs gefordert wurde: Sargent Thomas Gibson, der Kompanie A des verdeckten Regiments Nr.64 der dritten Panzerinfanterie und der Schütze; Kapitän Philiph Wolford, als Befehlshaber der selben Kompanie, und Generalleutnant Philiph de Camp, ebenfalls Befehlshabender derselben Kompanie, der Order zum Abschuss der Handgranate erteilt hatte.

Das Geschoss tötete nicht nur Couso, sondern auch den Reporter Taras Protsyuk der Agentur Reuters. Am selben Tag wurden die arabischen Ketten Al Jazeera und Abu Dhabis TV bombardiert wobei der Journalist Tareq Ayub ums Leben kam. Später ermordeten die Besatzungstruppen Mazen Dana, Reuters und Alí al Jabit und Alí Abdel Asís von Al Arabiya TV. Ausserdem kam die italienische Journalistin Giuliana Sgrena nur wie durch ein Wunder nicht dabei um, als sie nach ihrer Befreiung während des Transports zum Flughafen von der Marine beschossen wurde.

Die Resolution des spaniscxhen Richters erhebt Beschwerde über die " Null-Kooperation seitens der us-amerikanischen Autoritäten" bezüglich der Anfrage nach juristischer Unterstützung, die von dem Gericht am 21.April 2004 und am 06.Juni 2005 erhebend abgesandt worden ist ". Washington wird beschuldigt, keine Infortmationen über die Vorgehendweise während der Geschehnisse um das Hotel in Bagdad zu erteilen und den drei belasteten Militärs keine Aussagen abzunehmen.

Wird Bush dem Ziel der Madrider Justiz entsprechen und die Mörder der Journalisten ausliefern? Höchst unwahrscheinlich; umsomehr als Ménard beschlossen hat, den Fall Couso auf die internationale Ebene zu bringen ( wie der Internationale Gerichtshof nicht-funktioniert, ist bekannt ). Seine, Ménard´s Manier ist eine andere: Der Angriff auf Fidel Castro, um die Blockade und den Terrorismus zu rechtfertigen und die Tode der JournalistInnen zu vertuschen, die durch Handgranaten aus Abrams M1 bei Tigris verursacht wurden. Besagte "Reporter" haben ideologische Grenzen und Sponsoren unter den Millionären.

( Quellartikel:  http://barcelona.indymedia.org/newswire/display/210433/index.php )
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Ergänzungen

korrektur

tagmata 29.10.2005 - 13:25
"handgranate" = "(panzer)granate"

gegen die panzerbesatzung wird neuerdings in spanien ermittelt. endlich.