Kosova/Kosovo-Streik der Lehrer

Agron Sadiku 27.10.2005 23:35 Themen: Soziale Kämpfe Weltweit
Seit 3. Oktober im Streik- Lehrergewerkschaft demonstriert in Prishtina
Prishtina- Gewerkschaft kämpft weiter für höhere Löhne im Bildungsbereich

Am Dienstag den 25. Oktober zog ein Protestzug der Arbeiter und Angestellten aus dem Bildungswesen und den wissenschaftlichen Bereichen durch Prishtina. Seit dem 3. Oktober befinden sich die Kollegen und Kolleginnen im Streik. Die Gewerkschaft „SBASHK“ fordert drastische Lohnerhöhungen. Konkret wird verlangt die Löhne im Grundschulbereich auf 216 Euro brutto zu erhöhen, für die Mittelschulen wird ein Einkommen von 244 Euro verlangt, Professoren und Wissenschaftler sollen 495 Euro erhalten. Gegenwärtig bekommen die Beschäftigten zwischen 130 und 220 Euro. Damit ist ein Leben in Würde und die qualifizierte Ausübung des Berufes nicht möglich. Der Euro ist in Kosova Landeswährung, die Lebenshaltungskosten sind im Schnitt mit der Preislage in Deutschland vergleichbar. Adem Salihaj ( stellvertretender Premierminister) wird nicht müde zu betonen, „ dass die Regierung keinerlei Möglichkeiten habe die Forderungen zu erfüllen“. Vergangene Woche jammerte die Regierung Kosovas über „den Druck den die Arbeiter und die Weltbank auf sie ausüben“. Hinter der Jammerei verbirgt sich die Tatsache, dass es von der„Weltbank“ ( die Weltbank finanziert und steuert zu einem großen Teil den Haushalt Kosovas) keine Knete für die Arbeiter gibt. Dennoch protestierten die Arbeiter vor dem Sitz der kosovarischen Regierung. Auf vielen Tafeln und Transparenten wurde das „ Luxusleben“ der politischen Kaste angeprangert. Es gab Bilder zu sehen auf dehnen Privatmaschinen und Hubschrauber von Regierungsmitgliedern abgelichtet waren. Das Angebot der Regierung die Löhne zwischen 3 und 7 Euro pro Monat anzuheben, wurde von der Gewerkschaft brüsk abgelehnt. Ali Shabanaj ( Vorstandsmitglied der SBASHK) erklärte: „ Das Angebot der Regierung ist absolut inakzeptabel .Unsere Forderungen sind der Regierung bekannt, offensichtlich wollen sie uns provozieren“. Shabanaj kündigte weitere Proteste an.

Agron Sadiku
Prishtina

Quellen: Koha Ditore 26.10.05  http://kosovapress.com  http://www.Kosova-Aktuell.de
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