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Neonazi an VHS in Münster (Westf.) geoutet

Hanno Mangold 25.10.2005 14:58
Am vergangen Samstag wurde Matthias Ries als Neonazis an der VHS Münster geoutet. Er wollte hier im Auftrag der VHS einen Vortrag zum Thema "Die Frau bei den Kelten" halten. Eine kleinere Gruppe aktiver AntifaschistInnen machte jedoch auf neonazistische Aktivitäten des Referenten aufmerksam. Mittlerweile ist M. Ries nicht mehr für die VHS aktiv.
Die Pressemitteilung zur Outing-Aktion:

Am vergangenen Samstag (22.10.2005) fand in den Räumlichkeiten der Volkshochschule Münster (VHS Aegidiimarkt 3) ein zweiteiliges Seminar mit dem Titel „Die Frau bei den Kelten“ statt.
Bei dem Referenten Matthias Ries aus Münster-Nienberge, handelt es sich um einen seit Jahren aktiven und bekannten Neonazi-Kader.
AntifaschistInnen aus Münster informierten die Seminarteilnehmerinnen und Passanten mit Flugblättern und in persönlichen Gesprächen, über diesen skandalösen Vorgang.

Matthias Ries ist seit rund 20 Jahren aktiver Bestandteil der regionalen, aber auch bundesweiten Neonazi-Szene. Bereits in seiner frühen Jugend engagierte sich der gebürtige Duisburger in der inzwischen verbotenen Wiking Jugend (WJ). Es folgten Mitgliedschaften in NPD und der ebenfalls verbotenen Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP). Besonders letztere galt Anfang der 90-er Jahre als Sammelbecken der militanten Neonazi-Szene. Neonazi-Kader wie der Dortmunder Siegfried „SS-Siggi“ Borchert, der notorische münsteraner Holocaust-Leuger Erhard Kemper oder Ralf Tegetoff (heute NPD), durchliefen und engagierten sich in dieser Vereinigung. Nach seinem Umzug nach Münster Nienberge führte der Geschichtsstudent an der Universität Münster, seinen extrem Rechten Aktivitäten für WJ und FAP fort. Ries veranstaltete sogennante Sonnenwendfeiern, verteilte ein selbstproduziertes Falltblatt mit menschenverachtendem Inhalt und beteiligte sich an Neonazi-Aufmärschen.
Nachdem es einige Zeit still um Ries wurde, tauchte dieser Anfang 2002 bei regionalen Neonazi-Aufmärschen und NPD-Infoständen wieder auf.
Paralell zu seinen regionalen Aktivitäten im NPD-Kreisverband Münster, referiert Ries seit 2000 jährlich bei den sogennanten Gästewochen vom Freundeskreis Ulrich von Hutten und der Deutschen Kulturgemeinschaft Österreich (DKG) im süddeutschen Raum. Neben Ries treten dort, vor einer Vielzahl von Alt- und Neonazis, Menschen wie Wolfram Nahrath, dem ehemaligen Wiking Jugend Bundesführer, auf.
Ries, der inzwischen im sprachwissenschaftlichen Institut der Universität Münster unterrichtet, kann aus diesen vielen Gründen (siehe auch: Anhang mit Material zu M. Ries) mit Sicherheit nicht als „geläuterter“ Ex-Neonazi betrachtet werden.

Hanno Mangold, Pressesprecher der Antifaschistischen Aktion, erklärte hierzu:
„Es ist ein Unding, dass ein seit Jahrzehnten aktiver und vorallem bekannter Neonazi-Kader an der Volkshochschule und der Universität Münster sein Unwesen treiben kann. Auch wenn Herr Ries in seinen Vorlesungen und Seminaren nicht offensichtlich oder offensiv neonazistisches und geschichtsrevisionistisches Gedankengut verbreiten mag, so ist es doch ein unhaltbarer Zustand, dass dieser Mensch bildungspolitische Aufgaben übernimmt, bzw. übertragen bekommt! Wir fordern die verantwortlichen Personen auf, schnellstmöglich zu Handeln“
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Ergänzungen

weiterer Pressebericht

mz 25.10.2005 - 23:29
Ex-Neonazi: Lehrauftrag weg

Münster - "Das wäre schlimm, eine ernste Sache." So kommentierte Montag Prof. Dr. Michael Janda die Vorwürfe gegen einen seiner Lehrbeauftragten.

Der geschäftsführende Direktor des Instituts für Indogermanische Sprachwissenschaft der Uni Münster wollte gar nicht glauben, dass der Münsteraner Matthias R. eine Vergangenheit als Aktivist der Neonazi-Szene hat.

Dieser soll schon als Jugendlicher in der inzwischen verbotenen Wiking Jugend mitgemacht haben, war später Mitglied in der NPD und der ebenfalls verbotenen Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP). Bei NPD-Aufmärschen war er noch Anfang 2002 gesichtet worden.

Gestern dann die Entscheidung von Prof. Janda und dem Dekan des Fachbereichs Philologie: Der Lehrauftrag, lediglich ein Sprachkurs Walisisch, finde nicht statt. Er ruhe vorerst, die Rechtsabteilung der Univerwaltung prüfe das Verfahren, so Janda gegenüber der MZ. "Wir wollen keine Berührung mit der rechten Szene, können das am Institut nicht dulden und distanzieren uns eindeutig."

Abgeschworen

Da nützte es auch nichts, das R. " heute 36 Jahre alt " versicherte seit drei Jahren seine Ideologie abgeändert, seine "Lebensgestaltung und -planung von Grund auf umgestellt" zu haben, wie er es auch gegenüber unserer Zeitung formulierte. Er bestritt seine Vergangenheit nicht, die eine "Antifaschistische Aktion" exakt recherchiert hatte.

Rund ein Dutzend Mitglieder dieser Gruppe war am Samstag in ein Seminar der VHS am Aegidiimarkt gestürmt. R. referierte dort zum Thema "Die Frau bei den Kelten". Die sechs Teilnehmer wurden mit Flugblättern über die rechten Aktivitäten des Dozenten aufgeklärt.

Auch die VHS trennte sich umgehend von der Honorarkraft. Direktor Dr. Hans-Werner Gummersbach wollte dies nicht zu hoch aufhängen, sprach von einem "einmaligen Missgeschick". Allerdings hofft er, dass sein Haus "nicht in schlechten Ruf" gerate. Demnächst wolle man bei der Dozentenauswahl, immerhin beschäftige man rund 700 Kräfte auf Honorarbasis, etwas genauer hinsehen.

Jedenfalls habe R. die Volkshochschule nicht als Bühne für Propagandazwecke genutzt, erklärte Gummersbach nach Rücksprache mit Kursteilnehmern. Es sei ja lediglich eine zweiteilige Seminarreihe gewesen, von denen man im Fachbereich Geschichte einige anbiete und auch weiterhin anbieten wolle. - Michael Neumann

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Ok — Mobster

gute aktion — huy

Ja, ja... — Heil Mielke oder was?

Sicher — Antifa