Rechte Töne aus Rosenheimer Neofolkszene

rosenheimerin 22.10.2005 09:09
Nachdem der Rosenheimer Club "Blackout" bereits im April diesen Jahres der rechtsextremistischen Musikgruppe "Allerseelen" als Auftrittsort diente, plant der veranstalter Weltenwende in demselben Clubs für heute Samstag, den 22. Oktober erneut eine Veranstaltung mit rechter Beteiligung.
Wieder rechte Töne aus Rosenheimer Dark-Wave-Club

Nachdem der Rosenheimer Club "Blackout" bereits im April diesen Jahres der rechtsextremistischen Musikgruppe "Allerseelen" als Auftrittsort diente, plant der Betreiber des Clubs für den morgigen Samstag, den 22. Oktober erneut eine Veranstaltung mit rechter Beteiligung.
Erst 48 Stunden vor dem sogenannten "Neofolk-Industrial-Event" gab der Veranstalter bekannt, welche "Künstler" er engagiert hat. Offensichtlich sollten so antifaschistische Proteste wie im April vermieden werden. Doch sowohl die Jusos Rosenheim als auch der AK Antifaschismus machten nun die rechte Veranstaltung öffentlich.


Wir dokumentieren eine Erklärung des AK Antifaschismus sowie einen offenen Brief der Jusos an den Club "Blackout". weitere Infos zu der Blutharsch gibt es bei turn it down:  http://www.turnitdown.de/208.html ,  http://www.turnitdown.de/91.html ,  http://www.turnitdown.de/musik.html ,  http://www.turnitdown.de/258.html




Erneut rechte Neofolk/Industrial Veranstaltung in Rosenheim

Am kommenden Samstag (22.10) findet in Rosenheim erneut eine rechte Industrial/Neofolk Veranstaltung statt.. Auf dem sogenannten Neofolk.Industrial.Event im Club Blackout tritt neben der Band "Graumahd" der Österreicher Albin Julius als DJ auf. Albin ist Frontmann einer Band Namens „Der Blutharsch“, welcher der Nordreinwestfälischen Verfassungsschutz in der Broschüre „Musik –Mode-Markenzeichen“ „Affinitäten zum Rechtsextremismus“ attestiert.
Neben Gehard Petak („Allerseelen“) gilt Albin Julius („Der Blutharsch“) als Vordenker der Wiener "Neofolk"-Szene. Diese ist geprägt ist von einem vorsätzlichen, provokativen und lustvollen Kokettieren mit faschistoiden Symbolen und Texten. Man versucht man, eine elitär antidemokratische Ästhetik und Ideologie zu pflegen, ohne sich dabei jemals in den banal-politischen Neonazismus herabzulassen. Die Veröffentlichung von “Der Blutharsch” scheinen oft das Dritte Reich und Krieg allgemein zu verherrlichen. Dazu tragen optische Mittel bei: Es werden die Sig-Rune (bekannt als das S der SS im Dritten Reich) und das Eiserne Kreuz bedenkenlos verwendet. Einen Höhepunkt an faschistischer Ästhetik erreichte “Der Blutharsch” mit dem 1998 erschienen Live-Video “Gold gab ich für Eisen”. Geboten wurde unter anderem die “Finnish version of “Lili Marleen” named “Lisa Pien” to Europäische Freiwillige der Waffen SS an Mrsch der Sturmartillerie.” ( http://drugie.here.ru/derblut/main 12.03.2000). “Lili Marleen” wurde 1915 von Hans Leip geschrieben, welcher später durch den fragwürdigen Hit des Dritten Reichs “Bomben auf England” traurige Berühmtheit erreichen sollte. Weiterhin verwundert die Verehrung der “europäischen Freiwilligen der Waffen SS”, welche oft Gefangene in Straflagern waren und damit dem Tod entkamen. Wie weit hier also von überzeugten Nazis geredet werden kann oder von stolzen Soldaten und Freiwilligen mag also im Raume stehen bleiben. Wilhelm Herich (von der Gruppe “Genocide Organ”), neben Albin zweiter Sänger auf dieser Tour, beendet den Mitschnitt mit den Worten “free Pinochet, Freiheit für Pinochet!”. Hier wird Solidarität mit dem grausamen Ex-Diktator von Chile gezeigt, welcher vielen Nazigrößen nach dem Untergang des Dritten Reichs Unterschlupf gewährte. Weiterhin wurde er dafür bekannt, dass er viele seiner politischen Gegner in einem Sportstadion foltern und töten ließ. Weiterhin wird in dem Video eine Flasche mit einem Hakenkreuz-Etikett in die Kamera gehalten [1].
Auch "Graumahd" gehören in das Umfeld dieser Wiener "Neofolk"-Szene. Mit dem Gitarrist Jörg B. gibt es sogar personelle Überschneidungen mit „Der Blutharrsch“. Desweiteren beteiligte sich "Graumahd" an einer rechten Compilation mit dem Titel „Wir rufen deine Wölfe“. Diese ist dem Begründer des „Neuen Nationalismus“ und Kämpfer gegen die Weimarer Republik Friedrich Hielscher gewidmet. [2]
Dies ist bereits die zweite Veranstaltung mit „rechten Künstlern“ in der Discothek Blackout. Am Sa 16.04.05 trat in diesem Rosenheimer Club bereits "Allerseelen" auf. Diese Band und ihr Frontmann Gerhard Petak sind führende Protagonisten, die das Musikgenre Dark Wave nutzen um ihre rechtsextreme Ideologie zu transportieren.
Der AK Antifaschismus fordert das Blackout auf, diese Veranstaltung abzusagen und zukünftig seine Räumlichkeiten nicht mehr für rechte Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen. An alle demokratischen Kräfte appelliert Michael Kurz, ein Sprecher des Bündnisses, sich eindeutig zu positionieren und gegen jede Form von rechten Aktivitäten aktiv zu werden. „Wehret den Anfängen“ so Kurz wörtlich.

[1] Die Informationen sind der Internetseite www.turnitdown.de/208.html entnommen, dort gibt es weitere umfangreichere Informationen zu „Der Blurharrsch“



[2] Die CD wurde im übrigen auf dem Label „Aorta“ von Petak (Allerseelen) veröffentlicht, die LP-Fassung auf „Ahnstern“, einem Sublabel von „Steinklang Records“ (Österreich). Auch das Steinklanglable wird am 22.10 mit einem Verkaufsstand im Blackout anwesend sein.





Offener Brief der Jusos Rosenheim an den Club "Blackout"

Club Black Out
Am Rossacker 7
83022 Rosenheim
Tel.: +49 (8031) 380 328
E-Mail:  info@club-blackout.de



Rosenheim, 21.10.05

AUFFORDERUNG ZUR ABSAGE DES N.I.E. II – OFFENER BRIEF

Der Name Ihres „hochkarätigen“ DJs aus Österreich ist weder den Jusos Rosenheim Stadt noch Ihnen unbekannt. Der Grund, dass Sie ihn erst 48 Stunden vor Beginn der Veranstaltung veröffentlichen liegt auf der Hand.
Albin Julius, Kopf der Band „Der Blutharsch“, muss als einer der bekanntesten Vertreter des ästhetisch – faschistoiden Bereichs der New Wave und Gothic Szene gelten. Mit seinem Label „HAU RUCK (an allen Fronten)“ vernetzt er – neben einigen unpolitischen Bands – rechte und rechtsextreme Bands und Projekte in Italien (Zeta-zeroalfa, SPQR), Russland (Reutoff), Griechenland (Decadence) und Österreich (Der Blutharsch). Er steht offenbar in einem unkritischen Verhältnis zum rechtsextremen Label VAWS, der Band Death in June und einer ganzen Reihe anderer faschistoider Projekte. Julius Äußerungen in Interviews lassen auf ein eindeutig revisionistisches und nationalistisches Weltbild schließen, seine Verwendung nationalsozialistischer und esoterisch – faschistischer Symbolik bestätigen darüber hinaus den Eindruck, dass es sich um einen Rechtsextremisten handelt.
Nach Gerhard Petak laden Sie also einen weiteren „Künstler“ ein, dem auch vom Verfassungsschutz NRW Affinitäten zum Rechtsextremismus attestiert werden. Obwohl uns bereits seit geraumer Zeit bekannt war, dass es zwischen „Der Blutharsch“ und der am Samstag auftretenden Band „Graumahd“ personelle Überschneidungen gibt, sahen wir zunächst nicht ausreichend Hinweise auf eine rechtsextreme Ausrichtung des Konzerts. Durch die Benennung von Albin Justus als „Stargast“ des Abends hingegen erhält das Neofolk Industrial Event II (N.I.E. II) eine faschistische Stoßrichtung. Wir fordern Sie deshalb auf:

# Sagen Sie das N.I.E. II ersatzlos ab!

# Beenden Sie jede Kooperation mit dem Weltenwendeteam, das für die Gestaltung des Abends verantwortlich ist!

# Legen Sie dem Arbeitskreis Antifaschismus dar, welche Rolle Ihr Angestellter DJ Rigor Mortis bei der Planung eingenommen hat!

Sollten Sie bisher nicht ausreichend über die politischen Hintergründe von Albin Julius informiert gewesen sein, bitten wir den unfreundlichen Ton dieses Briefes zu entschuldigen. Als Anlage übersenden wir Ihnen Informationen zu „Der Blutharsch“, entnommen der Internetseite www.turnitdown.de. Die Jusos Rosenheim werden sich bis auf weiteres nicht von unqualifizierten Behauptungen Ihrer Anwältin einschüchtern lassen.

Grußlos!

M.M.
Im Namen der Jusos Rosenheim Stadt
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Ergänzungen

death in june heute abend auch da

neofolk is gooor nit da 22.10.2005 - 13:50
achtung: die nazis um death in june (england) werden heute abend auch da sein, albin julius (übrigens ne ableitung von julius streicher, judenhetzer)
wird die faschoband unterstützen, hat er schon öfters getan,
nicht selten kommt es vor das der rechte arm auf solchen konzerten gehoben wird und ein lautes "heil armin" gebrüllt wird, warum aber ausgerechnet "armin" gerufen wird ist mir bislang unerklärlich, oder stistanzieren neofolkler sich so dem rechtsradikahlismus?

nazikleidung auf dem konzert

beobachter 24.10.2005 - 01:19
habe gesehen das die anreisenden besucher des konzertes zum grössten teil alles leute waren die hitlerjugend ähnliche, b.z.w. führer ähnliche kleidung anhatten, aber diese gestalten trugen KEINE GLATZEN(!)
hat mich erlich gesagt etwas gewundert?
z.b. wurden welche gesehen die z.b. braunhemd, schwarze "bollerhose" (? keine ahnung wie die heisst)
und lächerliche schaftstiefel(keine dr. marten oder rangers wie es von nazis verwendet wird)
gesehen, ca. 300 - 400 waren anwesend, ganz genau weiss ich das aber nicht

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