Erneut rechte Neofolk Veranstaltung in RO

indymedia Rosenheim 21.10.2005 08:14
Am kommenden Samstag (22.10) findet in Rosenheim erneut eine rechte Industrial/Neofolk Veranstaltung statt. Auf dem sogenannten Neofolk.Industrial.Event im Club Blackout tritt neben der
Band "Graumahd" der Österreicher Albin Julius als DJ auf. Albin ist Frontmann einer Band Namens „Der Blutharsch“, welcher der Nordreinwestfälischen Verfassungsschutz in der Broschüre „Musik –
Mode-Markenzeichen“ „Affinitäten zum Rechtsextremismus“ attestiert.
Erneut rechte Neofolk/Industrial Veranstaltung in Rosenheim
Am kommenden Samstag (22.10) findet in Rosenheim erneut eine rechte Industrial/Neofolk Veranstaltung statt, welche von "weltenwende"( http://www.weltenwende.org/;  nordenslicht@web.de) organisiert wird. Auf dem sogenannten Neofolk.Industrial.Event im Club Blackout(Club Blackout,Am Rossacker 7 83022 Rosenheim, Tel.: +49 (8031) 380 328,E-Mail:  info@club-blackout.de) tritt neben der Band "Graumahd" der Österreicher Albin Julius als DJ auf. Albin ist Frontmann einer Band Namens „Der Blutharsch“, welcher der Nordreinwestfälischen Verfassungsschutz in der Broschüre „Musik –Mode-Markenzeichen“ „Affinitäten zum Rechtsextremismus“ arttestiert [1].
Neben Gehard Petak („Allerseelen“) gilt Albin Julius („Der Blutharsch“) als Vordenker der Wiener "Neofolk"-Szene. Diese ist geprägt ist von einem vorsätzlichen, provokativen und lustvollen Kokettieren mit faschistoiden Symbolen und Texten. Man versucht man, eine elitär antidemokratische Ästhetik und Ideologie zu pflegen, ohne sich dabei jemals in den banal-politischen Neonazismus herabzulassen. Die Veröffentlichung von “Der Blutharsch” scheinen oft das Dritte Reich und Krieg allgemein zu verherrlichen. Dazu tragen optische Mittel bei: Es werden die Sig-Rune (bekannt als das S der SS im Dritten Reich) und das Eiserne Kreuz bedenkenlos verwendet. Einen Höhepunkt an faschistischer Ästhetik erreichte “Der Blutharsch” mit dem 1998 erschienen Live-Video “Gold gab ich für Eisen”. Geboten wurde unter anderem die “Finnish version of “Lili Marleen” named “Lisa Pien” to Europäische Freiwillige der Waffen SS an Mrsch der Sturmartillerie.” ( http://drugie.here.ru/derblut/main 12.03.2000). “Lili Marleen” wurde 1915 von Hans Leip geschrieben, welcher später durch den fragwürdigen Hit des Dritten Reichs “Bomben auf England” traurige Berühmtheit erreichen sollte. Weiterhin verwundert die Verehrung der “europäischen Freiwilligen der Waffen SS”, welche oft Gefangene in Straflagern waren und damit dem Tod entkamen. Wie weit hier also von überzeugten Nazis geredet werden kann oder von stolzen Soldaten und Freiwilligen mag also im Raume stehen bleiben. Wilhelm Herich (von der Gruppe “Genocide Organ”), neben Albin zweiter Sänger auf dieser Tour, beendet den Mitschnitt mit den Worten “free Pinochet, Freiheit für Pinochet!”. Hier wird Solidarität mit dem grausamen Ex-Diktator von Chile gezeigt, welcher vielen Nazigrößen nach dem Untergang des Dritten Reichs Unterschlupf gewährte. Weiterhin wurde er dafür bekannt, dass er viele seiner politischen Gegner in einem Sportstadion foltern und töten ließ. Weiterhin wird in dem Video eine Flasche mit einem Hakenkreuz-Etikett in die Kamera gehalten [2].
Auch "Graumahd" gehören in das Umfeld dieser Wiener "Neofolk"-Szene. Mit dem Gitarrist Jörg B. gibt es sogar personelle Überschneidungen mit „Der Blutharrsch“. Desweiteren beteiligte sich "Graumahd" an einer rechten Compilation mit dem Titel „Wir rufen deine Wölfe“. Diese ist dem Begründer des „Neuen Nationalismus“ und Kämpfer gegen die Weimarer Republik Friedrich Hielscher gewidmet. [3]
Dies ist bereits die zweite Veranstaltung mit „rechten Künstlern“ in der Discothek Blackout. Am Sa 16.04.05 trat in diesem Rosenheimer Club bereits "Allerseelen" auf. Diese Band und ihr Frontmann Gerhard Petak sind führende Protagonisten, die das Musikgenre Dark Wave nutzen um ihre rechtsextreme Ideologie zu transportieren. (infomationen zum Allerseelenauftrit in Rosenheim gibt es unter http://de.indymedia.org//2005/04/111177.shtml,  http://de.indymedia.org//2005/04/111799.shtml,
Der AK Antifaschismus fordert das Blackout auf, diese Veranstaltung abzusagen und zukünftig seine Räumlichkeiten nicht mehr für rechte Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen. An alle demokratischen Kräfte appelliert Michael Kurz, ein Sprecher des Bündnisses, sich eindeutig zu positionieren und gegen jede Form von rechten Aktivitäten aktiv zu werden. „Währet den Anfängen“ so Kurz wörtlich.




[1] S.77, kostenloser download der Broschüre unter:
 http://www.im.nrw.de/sch/doks/vs/musik_mode_markenzeichen.pdf

[2] Die Informationen sind der Internetseite  http://www.turnitdown.de/208.html entnommen, dort gibt es weitere umfangreichere Informationen zu „Der Blurharrsch“
[3] Die CD wurde im übrigen auf dem Label „Aorta“ von Petak (Allerseelen) veröffentlicht, die LP-Fassung auf „Ahnstern“, einem Sublabel von „Steinklang Records“ (Österreich). Auch das Steinklanglable wird am 22.10 mit einem Verkaufsstand im Blackout anwesend sein.


zur Dokumentation, offenen Brief der Jusos:
AUFFORDERUNG ZUR ABSAGE DES N.I.E. II – OFFENER BRIEF

Der Name Ihres „hochkarätigen“ DJs aus Österreich ist weder den Jusos
Rosenheim Stadt noch Ihnen unbe-kannt. Der Grund, dass Sie ihn erst 48
Stunden vor Beginn der Veranstaltung veröffentlichen liegt auf der Hand.
Albin Julius, Kopf der Band „Der Blutharsch“, muss als einer der
bekanntesten Vertreter des ästhetisch – faschistoiden Bereichs der New Wave
und Gothic Szene gelten. Mit seinem Label „HAU RUCK (an allen Fronten)“
vernetzt er – neben einigen unpolitischen Bands – rechte und rechtsextreme
Bands und Projekte in Italien (Zeta-zeroalfa, SPQR), Russland (Reutoff),
Griechenland (Decadence) und Österreich (Der Blutharsch). Er steht offenbar
in einem unkritischen Verhältnis zum rechtsextremen Label VAWS, der Band
Death in June und einer ganzen Reihe anderer faschistoider Projekte. Julius
Äußerungen in Interviews lassen auf ein eindeutig revisionistisches und
nationalistisches Weltbild schließen, seine Verwendung
nationalsozia-listischer und esoterisch – faschistischer Symbolik bestätigen
darüber hinaus den Eindruck, dass es sich um einen Rechtsextremisten
handelt.
Nach Gerhard Petak laden Sie also einen weiteren „Künstler“ ein, dem auch
vom Verfassungsschutz NRW Affinitäten zum Rechtsextremismus attestiert
werden. Obwohl uns bereits seit geraumer Zeit bekannt war, dass es zwischen
„Der Blutharsch“ und der am Samstag auftretenden Band „Graumahd“ personelle
Über-schneidungen gibt, sahen wir zunächst nicht ausreichend Hinweise auf
eine rechtsextreme Ausrichtung des Konzerts. Durch die Benennung von Albin
Justus als „Stargast“ des Abends hingegen erhält das Neofolk Industrial
Event II (N.I.E. II) eine faschistische Stoßrichtung. Wir fordern Sie
deshalb auf:

* Sagen Sie das N.I.E. II ersatzlos ab!

* Sagen Sie jede Kooperation mit dem Weltenwendeteam, das für die
Gestaltung des Abends verantwortlich ist!

* Legen Sie dem Arbeitskreis Antifaschismus dar, welche Rolle Ihr
Angestellter DJ Rigor Mortis bei der Planung eingenommen hat!

Sollten Sie bisher nicht ausreichend über die politischen Hintergründe von
Albin Julius informiert gewesen sein, bitten wir den unfreundlichen Ton
dieses Briefes zu entschuldigen. Als Anlage übersenden wir Ihnen
Informationen zu „Der Blutharsch“, entnommen der Internetseite
www.turnitdown.de. Die Jusos Rosenheim werden sich bis auf weiteres nicht
von unqualifizierten Behauptungen Ihrer Anwältin einschüchtern lassen.

Grußlos!
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