Demo gegen Festung Europa in Bremen

Teilnehmer 19.10.2005 12:16 Themen: Antirassismus Repression Weltweit
Letzten Donnerstag gab es in Bremen eine Demonstartion von ca. 200 Leuten gegen die Festung Europa und den tödlichen Umgang der Marokkanischen und Europäischen Behörden mit Flüchtlingen.
Trotz des sehr kurzfristgen Aufrufs kamen dann doch immerhin 200 Menschen zur Demo aufgrund der Ereignisse in Marokko und Melilla. Aufgebracht durch die jüngsten Ereignisse war die Stimmung recht lautstark. Und so wurde durch Bremens Innenstadt gezogen.
Vom Publikum gab es alles zwischen erstaunlich häufigem Zuspruch und Kommentaren wie "die Schwarzen sollen nach Afrika gehen und dort Arbeiten" (was sie die letzten 200 Jahre dank Kolonialismus, Sklaverei und jetzt postkolonialen Herrschaftverhältnissen zu Europas Profit schon fleißig gemacht haben). Ein ausführlicher Bericht der Demo folgt noch.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Demo in Düsseldorf für den 29.10. geplant

knopf 19.10.2005 - 19:45
Zu den Fragen, ob was in Köln bzw. Düsseldorf geht:
So weit ich weiß, planen verschiedene Gruppen aus Köln, Düsseldorf, Wuppertal u.a. eine Demo/Aktion für Samstag, den 29.10., in Düsseldorf. Also achtet auf entsprechende Ankündigungen und beteiligt euch mit eigenen Aktionen.

DEMO IN DÜSSELDORF

für die kölner nörgler 19.10.2005 - 20:48
29.10.2005 in Düsseldorf.
Treffpunkt: Spanisches Konsulat (Hombergerstr.)
Uhrzeit: 12:00 Uhr

Anfahrt:
Mit den U-Bahn-Linien U78/U79 (Richtung Messe
Düsseldorf bzw. Duisburg) vom HBF, Ausstieg
U-Bahnhaltestelle Kennedydamm (6. Haltestelle vom HBF)


Die Geschichte der Menschheit ist geprägt von
Ausbeutung und Unterdrückung sowie vom Widerstand
dagegen und der Migration nach besseren
Lebensbedingungen. Seit der Kolonialisierung bis heute
zerstören die in der EU vereinigten europäischen
Staaten allen voran das Vereinte Königreich England,
Frankreich und die Bundesrepublik Deutschland die
Lebensgrundlagen der Mehrheit der Menschheit. Sie
bestimmen die Regeln der internationalen Beziehungen,
fördern Regierungen nach ihren Interessen und setzen
sie ab, mit dem Ziel der völligen Kontrolle über die
Ressourcen der Welt, der Ausbeutung der Arbeitskräfte,
und der Sicherung von Absatzmärkten für ihre Produkte,
zu denen vor allem militärische Güter gehören. Der
Gewinn aus all diesen „Geschäften“ wird in
der Festung Europa in den Händen der Konzerne und
ihren Verwaltungen gehortet. Die Bekämpfung
sozialistischer und kommunistischer Formationen, der
Kampf gegen nationale, antiimperialistische
Unabhängigkeitsbewegungen und der Krieg gegen
„weltweiten Terror“ sollen den Triumphzug
und das dekadente Leben einer kleinen Minderheit auf
dem Rücken der überwältigenden Mehrheit weiter
garantieren. Dazu gehört auch, die Festung Europa mit
Zäunen, Mauern und militärischer Gewalt zu sichern und
den von dieser Politik betroffenen Menschen mit dem
Gewehr den Eintritt zu verwehren.
! FESTUNG EUROPA ÖFFNEN !
In Marokko an den Grenzen zu spanischem Kolonialbesitz
(Ceuta u. Melilla) werden Menschen an der
südwestlichen Grenze der EU erschossen und mit aller
Gewalt daran gehindert, europäischem Boden zu
betreten. Es wirft ein Schlaglicht auf das, was
tagtäglich in unterschiedlichem Ausmaß von der
Europäischen Öffentlichkeit unbeachtet passiert. Die
Grenzen der EU wachsen ständig und Woche für Woche
sterben unzählige Menschen auf dem Weg nach Europa.
Die privilegierten Partner und die Anrainerstaaten
werden gezwungen, ihre Grenzen zu sichern, und
Menschen mit aller Gewalt an ihren Grenzen
aufzuhalten. Dabei stellen die in Europa
schutzsuchenden Menschen nur einen kleinen Teil der
weltweit Schutzsuchenden dar. Die meisten bleiben in
den Nachbarländer ihrer Heimatländer, viele sterben
auf dem Weg zu einem sicheren Ort. Die Wenigen, die
den tödlichen Weg nach Europa überleben, werden dort
staatlich verfolgt, interniert, mißhandelt und
massenhaft abgeschoben.
! HÄNDE WEG VON DEN RESSOURCEN AFRIKAS !
In Afrika fliehen die Menschen vor Kriegen wie in
Kongo, Hungersnöte wie in Niger oder Bürgerkriege wie
in Sudan. Diese Länder sind wichtige Lieferanten von
Rohstoffen, Kongo für Germanium, Gold, Diamanten und
Coltan. Coltan ist ein wichtiger Rohstoff für die
Herstellung der Halbleiter in Handys und für die
Militärtechnologie und wurde daher von USA als
strategischer Rohstoff eingestuft. Niger ist das Land
mit dem drittgrößten Uranvorkommen. Im Sudan sind seit
Jahrzehnten die Länder Westeuropas, USA, Russland und
China im Wettbewerb um das dortige Erdöl in
Konkurrenz. Doch was haben die Menschen dort von
diesen Rohstoffen? Extreme Arbeitsbedingungen bei der
Förderung dieser Rohstoffe, Kriege und Warlords, die
mal von den einen und mal von den anderen Konzernen
oder Staaten unterstützt werden. Zusätzlich setzen die
Staaten der sog. ersten Welt alles daran, die Märkte
dieser Länder für ihre Produkte zu öffnen, und rauben
den dortigen Gesellschaften eine dauerhafte,
eigenständige Produktionsstruktur und unterwerfen sie
langjährigen Abhängigkeitsverhältnissen. Kein Cent des
Gewinns aus den Rohstoffen wird für Bildung, für
verarbeitende Industrien in den Ländern, für
medizinische Versorgung investiert! Unsere Kritik gilt
der weltweiten imperialen Ausbeutung! Denn der
Reichtum der Welt und der Ertrag der
gesellschaftlichen Produktion wird überall
monopolisiert. Die selben Konzerne, die ihre Waffen
und Produkte aus den Rohstoffen und durch die
gemeinschaftliche Arbeit herstellen, schöpfen die
steigenden Gewinne ab und setzen die Arbeiter vor die
Tür und konfrontieren ihn auch hier tagtäglich mit
neueren Formen der Erniedrigung (Hartz IV, Abbau von
Arbeitnehmerrechten etc...).

Wir setzen uns ein:
für die Abschaffung von Lagern innerhalb und außerhalb
von Europa
für gleiche soziale und politische Rechte für alle in
Deutschland lebende Menschen
für ein offenes Europa ohne vorgeschobenen Lagern
für die Schließung aller Ausreisezentren und
Abschiebegefängnisse
für den sofortigen Stopp aller Abschiebungen,
Rückschiebungen und Zurückweisungen
für die Abschaffung des tödlichen Grenzregimes
für den Stopp der Exporte von militärischen Gütern und
von militärischen Interventionen


29.10.2005 in Düsseldorf.
Treffpunkt: Spanisches Konsulat (Hombergerstr.)
Uhrzeit: 12:00 Uhr

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 7 Kommentare an

@... aus köln — achso

achso@ — ich

@ ich — ein kölner von vielen