Anmerkung der Moderationsgruppe: Trotz der Bitte, de.indymedia.org zum Veröffentlichen von eigenen Berichten und selbst recherchierten Reportagen zu nutzen, wurde hier ein Text aus einer anderen Quelle, ein Flugblatt, eine Presseerklärung oder eine Stellungnahme einer Gruppe reinkopiert.
Es ist nicht das Ziel von Indymedia ein umfassendes Infoportal mit Kopien möglichst vieler vermeintlich wichtiger und lesenswerter Texte anzubieten. Indymedia will eine Plattform für engagierte MedienmacherInnen und ihre eigenen Inhalte bieten. Die strategische Zweitveröffentlichung von Texten gehört nicht zu den Zielen dieses Projektes.
Bitte lest zu diesem Thema auch die Crossposting FAQ.

Neonazi-Konzert im Mitterskirchen (Bayern)

aa 19.10.2005 12:04
Am Samstag, 22.10.05 planen Neonazis ein Konzert auf dem Gelände des ehemaligen "Gasthaus Wagner" in Mitterskirchen. Auftreten sollen die Bands Act of Violence, Burning Hate, SKD und sog. "special guests".
Das neonazistische Konzert wurde als "NPD-Veranstaltung" auf Privatgelände bei der Gemeinde offiziell angemeldet. Der Vize-Bezirksvorsitzende der NPD Oberbayern, Norman Bordin, hatte bereits beim letzten Neonazikonzert in Mitterskirchen durch eine Rede die Veranstaltung juristisch abgesichert.

Das Konzert wird mittlerweile auch von der international agierenden militanten Organisation "Blood and honour" beworben, die seit 2000 in der Bundesrepublik verboten ist.

Quelle:  http://aida.open-lab.org/index.php?option=com_content&task=view&id=347&Itemid=152
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Sinn und Unsinn solcher "Ankündigungen"

ASJ 19.10.2005 - 18:12
Zu allererst eine Antwort auf den absurden Vorwurf, Neonazis würden nun bei Indymedia für ihre Konzerte werben. Sie haben bekanntermassen ihre eigenen Wege und Möglichkeiten wie Webforen, Gästebücher etc., um so etwas in der extrem rechten Szene bekannt zu machen und sind nicht auf Indymedia angewiesen. Im Gegenteil, sie sind mehrheitlich ganz und gar nicht daran interessiert, dass solche Konzertankündigungen ausserhalb der Szene bekannt werden.

In gewisser Weise entsteht durch solche Artikel und das Aufgreifen von Indymedia-Berichten durch lokale (linke) Medien wie Freie Radios usw., aber auch in "normalen" Zeitungen Handlungsdruck auf lokale PolitikerInnen und Polizei, die so zumindest nicht sagen können, sie hätten ja nichts davon gewußt.

Wünschenswert wäre daher, dass die VerfasserInnen solcher Artikel tatsächlich auch verwertbare und möglichst durch Weblinks belegte Informationen liefern würden, die über eine reine Ankündigung hinaus gehen. Wichtig sind insbesondere Informationen über indizierte oder verbotene Lieder, über bisherige Auftrittsverbote der Bands, Urteile gegen Bandmitglieder wegen Volksverhetzung usw., ausserdem über die Organisatoren und Informationen z.B. darüber, ob in dieser Lokalität oder Region regelmässig Rechtsrock-Konzerte veranstaltet werden. Von grossem Interesse sind auch Infos über die lokalen Strukturen wie "Blood and Honour" oder den "Hammerskins", die solche Konzerte veranstalten.

Hier einige Hintergrundberichte aus der heutigen TAZ:

Musikalische Lebenswelten am rechten Rand
Der Alltag vor allem jugendlicher Neonazis wird von rechter Rockmusik geprägt. Die Dortmunder Band "Oidoxie" gehört zu den Protagonisten der Szene
 http://www.taz.de/pt/2005/10/19/a0026.nf/text.ges,1

DIE RECHTE SZENE IN NRW
 http://www.taz.de/pt/2005/10/19/a0027.nf/text.ges,1

Ungestörter Rechtsrock
 http://www.taz.de/pt/2005/10/18/a0260.nf/text.ges,1

Ähnliche Artikel könnten ihren Ausgangspunkt auch von Indymedia-Berichten nehmen.

Ausserdem sind Staatsschutz, Polizei und lokale PolitikerInnen nicht selten dabei, die Zahl und Bedeutung von Neonazi-Konzerten herunterzuspielen. Eine regelmäßige Berichterstattung kann diese Versuche erschweren bzw. sogar vereiteln und immer wieder den Finger in die eitrige Wunde bohren:

Thüringer VS auf dem rechten Auge blind?
Wie das Landesamt für Verfassungsschutz in einer Pressemeldung vom 4. August bekannt gab, fanden im Jahr 2005 bisher fünf Skinheadkonzerte in Thüringen statt. Wahrscheinlich wurden die anderen Veranstaltungen bewusst verschwiegen, um den rechten Trend, insbesondere die Zunahme von Konzerten der rechtsextremene Szene in Thüringen, zu verleugenen.
 http://lra.antifa.net/index.php?show=news&readmore=52

Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Versuche, Neonazi-Konzerte als politische Veranstaltungen der NPD zu deklarieren, womit zum einen die extrem rechte Partei im sogenannten vorpolitischen Bereich aktiv wird und Inhalte an anpolitisierte Jugendliche vermittelt und zum anderen versucht wird, Rechtsicherheit für die Konzerte zu erlangen. Zu den extremsten Beispielen gehören hier wieder Groß-Events wie das Pressefest der Deutschen Stimme (  http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Stimme ) oder die NPD-Festivals in Thüringen wie "Thüringentag" (  http://de.wikipedia.org/wiki/Th%C3%BCringentag_der_nationalen_Jugend ),
, "Fest der Völker" (  http://de.wikipedia.org/wiki/Fest_der_V%C3%B6lker ) und "Rock für Deutschland" (  http://de.wikipedia.org/wiki/Rock_f%C3%BCr_Deutschland ), wobei das Konzept ja auch immer öfter in andere Regionen importiert wird wie ins Saarland oder nun hier nach Mitterskirchen durch Norman Bordin (  http://de.wikipedia.org/wiki/Norman_Bordin ).

Insgesamt ist die Berichterstattung im Vorfeld oder Nachgang von Neonazi-Konzerten wichtig, um immer wieder klar zu machen, dass es sich nicht um ein ordnungspolitisches Problem - Neonazis sind laut, grölen und pissen gelegentlich mal in die Ecke - handelt, sondern um ein gesellschaftliches Problem, da hier mit Musik neonazistisches Gedankengut vermittelt wird.

Zwei Beispiel für Artikel aus unserer Tastatur, die aber leider von den Indymedia-Mods auch ein "Veranstaltungshinweis"-Banner verpaßt bekomen haben:

Heute großes Nazikonzert in Süddeutschland
von Auch Südwestdeutschland juckt uns [ASJ] - 17.09.2005 17:07
 http://de.indymedia.org/2005/09/128330.shtml

Neonazi-Konzerte in Dland, CZ, CH und I
von Arschgesicht Stuart würde Jubeln [ASJ] - 18.09.2005 16:12
 http://de.indymedia.org/2005/09/128395.shtml

Während auch die deutsche Presse zum Teil ausführlich über das Ian-Stuart- Gedächtniskonzert in Tschechien berichtete und sich darüber mokiert wurde, wie so etwas denn möglich sei, und es in der Schweiz bis heute die Presse und die Ermittlungsbehören beschäftigt, fiel das gleichzeitige und genau so große Konzert in Franken völlig unter den Teppich. Offenbar konnte es ohne Antifa, Presse und Cops über die Bühne gehen. Dies kann vielleicht künftig auch durch Indymedia-Berichte geändert werden.

Hier also erste Ergänzungen zum Konzert in Mitterskirchen (Bayern) am 22.10.:

Das Konzert ist angekündigt als "CD-Release-Party" von "Act of Violence".

Hierzu der Eintrag bei turnitdown:
Extrem rechte Band aus Babenhausen/Bayern, 2003 gegründet. Spielten z.B. einem Hammerskin-Konzert in Franken 2004. Der Gitarrist spielte vorher bei den -> National Born Haters. 2005 soll eine CD bei der Gjallarhorn Klangschmiede veröffentlicht werden.
 http://www.turnitdown.de/bands+M5ee0d72276a.html

Ausserdem spielen SKD, Burning Hate, Spreegeschwader und eine "Überraschungsband". Desweiteren wird eine "Strip-Show!" versprochen. Infos gibt es demnächst unter 0160-99691334 und 0175-3751956 .

Spreegeschwader (Berlin)
1994 gegründete Band, die seit 1996 fünf CDs veröffentlichte. Die Split-CD mit ->Storm (S) von 1996 wurde am 30.09.2000 indiziert. Die CD White Power Skinheads, veröffentlicht beim Joe-Hawkins-Versand, Berlin, und Pühses Liste, Riesa, wurde am 31.01.2001 indiziert. Der Bassist spielt auch bei ->Proissenheads mit. Der Sänger Alexander Gast betreibt den Joe Hawkins-Versand. Siehe auch ->Spirit of 88.
 http://www.turnitdown.de/bands+M5b306b81dad.html
apabiz.de - Profil - Die Berliner Rechtsrock-Band Spreegeschwader
 http://www.apabiz.de/archiv/material/Profile/Spreegeschwader.htm

Die Band SKD kommt aus Thüringen und ist bislang nur durch einige Konzerte
hier und in anderen Bundesländern aufgefallen. So spielten sie im Anschluß an das Jenaer "Fest der Völker" am 11.6.2005 zusammen mit "Brigade M" (Niederlande) und Skuld (Thüringen) in Saalfeld-Gorndorf. Der Thüringer VS "vergaß" das Konzert in seinem Monatsbericht: hxxp://www.verfassungsschutz.thueringen.de/monatschronik/juni.html
Einen Monat später wurde hier in Saalfeld-Gorndorf ein Konzert aufgelöst. Die Polizei stellte dabei ein Luftgewehr, Mehrzweckeinsatzstöcke („Tonfa“) und 63 CDs sicher, deren Inhalt auf strafrechtliche Relevanz überprüft wird.
hxxp://www.verfassungsschutz.thueringen.de/monatschronik/juli.html
Am 30.07.2005 spielte SKD wieder mit Skuld und Cherusker in Gotha in den Vereinsräumen des Vereins "Toringi e.V." Dieses Konzert wurde aufgelöst
 http://66.249.93.104/search?q=cache:DlukIRBMu5IJ:www.my-rock nord.de/viewtopic.php%3Ft%3D1901%26view%3Dnext%26sid%3D1a99b b16d3cf12434a282f06bfd476e3
Am 07.08.2005 traten sie in der Festhalle am Schwimmbad in Saarbrücken-Fechingen zusammen mit HKL (Hessen), Brigade M (NL), Selbststeller (Riesa), Lemovice (F) und Calslage (NL) vor etwa 200 Neonazis auf ( http://www.turnitdown.de/491.html).

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 3 Kommentare an

special Guests — Bärliner