Berlin: Kundgebung gegen den Krieg gegen Flüchtlinge

Lotti 18.10.2005 00:31 Themen: Antirassismus
Auchin Berlin wurde gegen die Abschiebungen afrikanischerFlüchtlinge aus Spanien und Marokko demonstriert. Etwa 150Menschen versammelten sich heute an der Spanischen Botschaft inTiergarten zu einer Kundgebung. Dazu gibt es auch ein Video von Kanal B.
Aus dem Aufruf:

"(...)Spanien hat mit der Abschiebung von Fluechtlingen ohne Asylverfahrengegen Voelkerrecht verstossen und mit der bewaffneten Abschottung derEU-Aussengrenze in besonderer Weise an einer menschenrechtsverachtendenFluechtlingspolitik mitgewirkt.
Transparent
Wir fordern die Spanische Regierung auf, die Deportationenunverzueglich zu stoppen und den Fluechtlingen ein Bleiberecht zugewaehren!

Unser Protest richtet sich zugleich an alle anderen Verantwortlichen,an die EU und ihre Mitgliedsstaaten, aber auch die Regime inNordafrika. Wir wissen dabei um die treibende RolleDeutschlands,besonders in Person des scheidenden Innenministers Otto Schily.

Nein zur Festung Europa! Neinzu allenLagern, ob hier oder woanders!(...)








Trotz der für viele ungünstigen Uhrzeit um 14 Uhrwaren sehr unterschiedlicheGruppenpräsent. Es wurden vieleRedebeiträge gehalten, die im publikumsarmen BerlinerBotschaftsviertel leider nur wenige erreichten. Durch dieBotschaftsfensterwar kaum jemand zu sehen.

botschaft
Aus dem Lautsprecherwagen war nach einer Weile zu hören, derBotschafter wolle herauskommen, um eine Petition entgegen zu nehmen;allerdings wurde er nicht gesehen.


transparent
massacreDer Aufruf der 'PlataformaBerlin'

DerAnsturm auf die Festung Europa ist einelogische Konsequenz aus derAusplünderung des Trikonts, die Grundlage des hiesigenReichtums ist. Keine auchso massive und hochtechnologisierte Festung Europa, wird den Kampffür einebessere Lebensperspektive aufhalten. Der Ausbau der Festung Europa isteineFortsetzung des Kolonialismus im Gewand der„Globalisierung“.

Esist kein Schicksal, dass im 21.Jh. Menschen aus dem Trikont voneiner sichzivilisatorisch bezeichnenden Gesellschaft immer noch als Untermenschenbehandeltwerden. Auf der einen Seite häuft sich das Reichtum durch dieweltweite Ausbeutung,Ausplünderung und Unterwerfung, aufder anderen Seite wird Millionen vonMenschen Elend, Verzweiflung und Gewalt zugemutet. Es ist kein Alptraumaus derals vergangen abgetanenen Kolonialzeit, sondern es ist die bittereRealität in einersich „globalisierenden“ Welt.

Selbstwenn die Grenze überwunden ist, gehen dieUnterdrückung, Ausgrenzungund Gewalt weiter. Seit Jahren zeichnet sich die Politik derBundesregierung durchdie Kriminalisierung, Abschiebungen, Ausgrenzung, Isolation undpsychischenZerstörung von Flüchtlingen und MigrantInnen aus.Einige Beispiele dafür sind dieAbschaffung des Grundrechts auf Asyl 1993, die Residenzpflicht, das2005 in Kraftgetretene (Anti-)Zuwanderungsgesetz, und die Unterordnung vonFlüchtlingen unterdie sog. Anti-Terror-Gesetze. Diese Abschottungspolitik wird geradedurchDeutschland europaweit forciert.
  • Abschaffungvon Lagern innerhalb und außerhalb von Europa !
  • GleicheRechte für alle !
  • offenesEuropa ohne vorgeschobene Lager !
  • Schließungaller Ausreisezentren undAbschiebegefängnisse !
  • SofortigenStopp aller Abschiebungen !
  • Abschaffungdes tödlichen Grenzregimes !

samba

unbekannter fotograf
Nach dem Ende der Kundgebung gab eseine Spontandemo, die zurMarokkanischen Botschaft in der Nähe des Brandenburger Toreslief.
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Ergänzungen

redebeiträge vor der spanischen botschaft

ari und fib 18.10.2005 - 05:02
Hello every body,

I read from many Europeans that Africans from sub Sahara
are storming Europe in search of better life. That is the racist mentality
and the falsehood of European media. Ask the African point of view, it is
totaly different. Black Africans are legitimately storming Europe to reclaim
the property Europeans stole from Africa and brought to Europe. Many
Europeans are decived that the riches here belong to Europe. They are all
stolen goods. The rightful owners are demanding them. The shooting of
innocent Africans by the European and Morrocan forces is a cosmetic solution
to the problem. This problem must be resolved. In resolving this problem,
the Europeans have to appologise to Africans for the crimes commited in
Africa in the colonial era and later pay a reparation.

To the argument the European media are using to persuade some Europeans that
Europe must be protected because hunger is not a nexus in the Geneva
Convention to seek asylum, it should be bore in mind that the Geneva
Convention is not an international document. It is a regional document that
was adopted in relation to EVENTS HAPPING IN EUROPE BEFORE 1951 and NOT
EVENTS HAPPENING IN THE WORLD. The then Organisation of African Unity (OAU)
has a different definition of who is an asylum seeker and thesame with the
Organisation of American States (OAS) in the Cartagena Declaration of who is
a refugee. The reason is that the Geneva Declaration of 1951 is a narrow
document which left out other nexus affecting other parts of the world
forcing its people to seek asylum. Despite the narowness of the Geneva
Convention, it at least mentioned the fact that signatories of this document
should not deport asylum seekers to countries where their lives are in
danger. The Europeans, the so called human rights defenders are not only
deporting but have gone to the extend of to SHOOT and KILL. The Geneva
Declaration should be scraped off and a real international documents adopted
with representatives from the different regions of the world to define who
is an asylum seeker.
At the time the Geneva Convention was adopted, neither African state nor
Latin America was there. Today, they MUST be there.

CALL: The African Colonial Conference 2004 is invitating every body infront
of the Spanish Embassy in Berlin to condemn the shooting of Sub Saharan
Africans at Inclaves of Ceuta and Mellila in Spain. The Fortress Europe must
be BROKEN.
Christopher Nsoh.

redebeitag ARI

Wir hoffen, dass die spanische Botschaft heute auch die unsere versteht, denn wir sind wütend. Wütend über das Vorgehen der spanischen Regierung an den Grenzen von Ceuta und Mellila. Noch wütender aber darüber, dass Tote und Verletzte längst zum Alltag an den Grenzen der Festung Europa geworden sind, dass wir jeden Tag hier stehen könnten – und nicht nur hier.

Seit Jahren kommen Menschen als direkte Folge der Militarisierung der Grenzen, der Asylgesetze, der Lager- und Abschiebungspolitik ums Leben. Die Organisation UNITED hat über 6000 solcher Todesfälle seit 1993 dokumentiert.

1993 – das Jahr, in dem das Recht auf Asyl in Deutschland faktisch abgeschafft wurde. Seitdem immer weniger Menschen hier Asyl erhalten. Die tausenden dokumentierten und undokumentierten Todesfälle haben etwas mit dieser Abschaffung zu tun. Sie zeigen, dass eben nicht alle Menschen gleich sind. Dass nicht alle Menschen die gleichen Rechte haben. Die deutsche, die spanische, die europäische Migrationspolitik ist eine Politik der Entrechtung. Eine Entrechtung, die das Ziel hat, Migration zu kontrollieren – koste es was es wolle.

Der Tod an den Grenzen, bei Abschiebungen, durch Selbstmorde ist die krasseste Konsequenz dieser Politik. Doch nicht der Tod ist das Ziel, das diese Politik verfolgt. Schily lügt nicht, wenn er meint, dass es keine weiteren Toten geben dürfe. Denn das Ziel der deutschen, der spanischen, der europäischen Politik ist es, das Leben und seine Bewegungen zu kontrollieren.

Die Politik der Entrechtung sperrt Menschen in Lager.
Die Politik der Entrechtung verwehrt Menschen das Wahlrecht.
Diese Politik verwehrt Menschen das Recht, dort zu leben wo sie leben wollen.
Sie verwehrt Menschen, dorthin zu gehen, wo sie hingehen wollen.
Sie verwehrt Menschen, Geld zu verdienen.

Diese Politik verwehrt Menschen immer wieder das Recht auf Leben, wenn sie diese Rechte einfordern. Wenn sie die Rechte einfordern, die eigentlich die Rechte aller Menschen sein sollen. Menschenrechte. Dieses scheinbar universale Recht, das immer wieder von den Staaten Europas hochgehalten wird. Dieses Menschenrecht, das Recht auf ein gutes Leben, das Recht auf die freie Entscheidung, wo wir leben wollen, wo wir hingehen wollen, wie wir unser Geld verdienen. Es ist im besten Fall ein Recht der Kolonialländer. Wie Spanien, wie Deutschland.

Dieser Zustand ist nicht neu, er ist unerträglich und zwar schon lange.

Was in Ceuta und Melilla in den letzten Tagen geschah und jetzt noch geschieht ist tragisch.. Und doch ist es nur ein winziger Blick in den Alltag der europäischen Migrationspolitik. Einer Politik der Illegalisierung und Kriminalisierung von Menschen, die täglich in ihrer Tötung münden kann.

Es ist nicht Zynismus. Es ist die Konsequenz dieser Politik der Entrechtung, dass nun, im Namen der Menschenrechte, wieder verstärkt über die Einrichtung exterritorialer Lager in Nordafrika diskutiert wird. Diese von der EU schon länger verfolgten Pläne sollen Migration erschweren, Flucht verhindern. Indem Asylanträge bereits außerhalb der Grenzen Europas entschieden werden, sollen nur noch gezielt Ausgewählte die Möglichkeit haben, nach Europa einzureisen. Vor dem Hintergrund der dramatischen Ereignisse gelingt es der EU, diese Politik noch als Ausdruck eines besonderen Humanismus darzustellen. Diese Heuchelei kotzt uns an.

Um das grundsätzliche Problem eines krassen Wohlstandsgefälles zwischen dem europäischen und dem afrikanischen Kontinent zu lösen, wird derzeit von Seiten Europas versprochen, mehr Entwicklungshilfe zu leisten. Dabei wird ignoriert, dass die Ursache dieser Ungerechtigkeiten in der Geschichte der kolonialen Ausbeutung und der bis heute fortbestehenden Ausbeutung auf dem Weltmarkt zu suchen ist.

Es wäre besser, wir stünden heute vor der europäischen Kommission, denn nicht nur Spanien ist für die Toten an der eigenen Grenze verantwortlich. Die Toten sind die direkte Folge der europäischen Abschottungs- und Kontrollpolitik. Sie sind keine negativen Begleiterscheinungen.

Wir haben genug von Europas Heuchelei – Stoppt die Massaker

Schluss mit der Entrechtung und Kriminalisierung von MigrantInnen und Flüchtlingen

Weg mit den Plänen für exterritoriale Lager

Freedom of Movement – Kein Mensch ist illegal

Abgesehen vom ernsten Thema

AnwesendeR 18.10.2005 - 11:41
war es eine relativ entspannte Kundgebung, bzw. spätere Demo. Verhältnismäßig wenige Bullen, und Robocop-Ausrüstung hab' ich auch keine gesehen.

Redebeiträge in mehreren Sprachen, Englisch, Französisch, Spanisch u. Deutsch, sowie ein per Klampfe vorgetragenes Kinderlied(?).

Spontandemoroute: durch den Tiergarten, über Str. 17. Juni an der Siegessäule vorbei gen Brandenburger Tor, dann weiter Unter den Linden, Friedrichstrasse, bis zum Hausvogteiplatz zur Marokkanischen Botschaft. Zwischenzeitlich gab es so einige Touristen, die sich das ganze ansahen - negative Reaktionen blieben meines Erachtens nach aus (wobei sich die 'Masse' jetzt nicht unbedingt zahlreich in die Demo einreihte).

Bedauerlich fand ich, daß sich trotz des breiten Bündnis von aufrufenden Gruppen (vorbildlich, weiter so!) doch relativ wenige Kundgebungsbesucher einfanden, so 400 - 500 in etwa. Dies mag natürlich auch an der Uhrzeit gelegen haben.

Redebeitrag der Plataforma

Plataforma 20.10.2005 - 01:06
STOP STOP STOP KOLONIALISMUS STOP

Wir sind hier heute zusammengekommen um gegen die Brutalität der Europäischen Gesellschaft und ihrer Regierungen zu demonstrieren, die für schon viel zu lange Zeit Verbrechen gegen die Menschheit begangen haben. Ein System, das Menschen vertreibt und sie unter Zwang stellt um sich Speisen aufzutischen, den Tank mit Benzin zu füllen, Gummieinlagen in die Schuhe legen, Kaffee in die Tassen gießen und Schokolade zum Nachtisch genießen zu können. Auf den Punkt gebracht: wir sind heute hier um gegen die Kontinuitäten des Kolonialismus und seine verheerenden bis tödlichen Auswirkungen für die Leben so vieler Millionen von Menschenleben zu demonstrieren.

Mit der Ankunft der Europäer in Afrika, Asien und Amerika war ein Prozess in Gang gesetzt, der --nun schon über 500 Jahre später-- bis zum heutigen Tage andauert und sich durch Diebstahl und Zerstörung, Vergewaltigungen, Genozid und ewige Versklavung kennzeichnet.

Von dem Tag an, als Europäer ihre Füße auf Land setzten, welches nicht in ihrem Vermögen stand, haben sie unnachgiebig und gewaltsam ihre Herrschaft aufzuzwingen versucht und allen Nicht-Weissen das Menschsein aberkannt.

Heutzutage macht nun die Flüchtlings- und MigrantInnenpopulation die größte menschliche und soziale Gruppe in der Welt aus, die sowie historisch als auch für Ewigkeit entwurzelt; Menschen die stets unter Zwang vertrieben werden; Menschen, die zu Unrecht mit Kontinuität gewaltsam, inhuman, brutal und grausam in Ketten gelegt, versklavt, geschlagen, gefoltert, und dann ermordet werden. Und das alles geschah und geschieht im Namen der Gier. Denn es sollte noch nicht einmal das geteilt werden, was nicht Ihnen weder früher noch zum jetzigen Zeitpunkt gehörte.

In diesem Land werden Tausende von Menschen durch Ausgrenzung, Isolation, Residenzpflicht, Polizeikontrolle und Abschiebung permanent politischer Verfolgung ausgesetzt. Und das von den selben Behörden und Institutionen, welche ihnen eigentlich zur Gabe von Schutz verpflichtet sind, die statt die Intention zu haben ihnen Schutz zu garantieren, die Menschen vielmehr unter Druck setzen um so wieder eine "freiwillige" Ausreise zu erzielen.

Anstelle den Menschen das zu gewähren was Ihnen zusteht –Respekt, Gerechtigkeit, Verständnis, Solidarität– besteht ausgehend von der Regierung zu den Menschen ein kontinuierlich fließendes Band der Teilung und Apartheid, der Nichtachtung und der Schikanierung, der Ablehnung und des Hasses. Die Ausnahmen sind schlicht zu gering und die Wunden arg zu tief gerissen.

Welche Leute braucht es, um Hunderte von verzweifelten Menschen an einen Ort mitten in der Wüste zu schicken, wo weder Essen noch Wasser aufzufinden ist? Wird es mehr als 500 Jahre benötigen, dass Europäer, Amerikaner und ihre Regierungen die Bedeutung des Kolonialismus erkennen werden, nämlich Mord und Genozid, und dass Deportationen schon immer einer Ihrer grausamsten Instrumente dieses Systems gewesen ist und bleiben wird?

Es wird nun wieder viel über die Hilfe um den Willen Afrikas gesprochen. So die Mächtigen und ihre Mitläufer: Die Probleme Afrikas könnten nur dort vor Ort, nicht in Europa gelöst werden. Afrika benötigt zu dessen Entwicklung die Unterstützung von Europa. Ja, genauso wie im Irak brauchte es eine Besatzung um eine freiheitliche und demokratische Ordnung einzuführen.

In Ihrer Sprache ist ein kühles Reden in abscheulicher Manier eines Technokraten, der die Hoffnung auf Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit nährt, welche dann durch Unterdrückung und Repressionen gefüttert wird.

Ihre Utopien waren auch immer diese fernen Länder, deren saftige Früchte und deren schöne Menschen, die Liebe und der Genuss, die Natur welche nicht irgendjemanden sondern allen gewachsen ist. So wollen wir Ihnen nun etwas schildern, was Sie sich nie vorstellten: Unsere Utopien sind immer frei von Ihnen und Ihren Zwängen, zu sein und zu bleiben –egal welchen Preis wir dafür bezahlen werden müssen.

Wann werden wir einen Punkt erreichen, an dem wir gemeinsam sagen werden "es ist genug"? Wie lange dauert es bis zu viel als zu viel wahrgenommen wird? Wann werden unsere egoistische und individualistische Leben ihre Bedeutung verlieren, angesichts solcher Barbarei und Grausamkeit? Wann wird die Störung des empfindlichen Gleichgewichts durch einen letzten noch schweren Schlag alles erschüttern und den Neuaufbau einer neuen Ordnung zulassen? Wann wird die Courage gewährt, sich die Menschlichkeit wieder zu nehmen ohne eine Erlaubnis und ohne einen Kompromiss? Wenn nicht jetzt, dann wann? Wie viel Tote, Vertriebene und Verfolgte wird es kosten bis man in Europa endlich die unbeschreibbare Dicke des Blutes an seinen Händen sieht?

Zu lange herrscht nun schon Schweigen, Abgestumpftheit und Komplizenschaft. Zu lange haben nun schon die gleichen Menschen den Preis mit fürchterlichen Leiden bezahlen müssen. Zu lange haben die Kolonisatoren sich bei ihren Vorhaben im Namen von Fortschritt und Profit, Demokratisierung und Modernisierung als Entdecker und Eroberer gesehen, aber nie als Unterdrücker und Henker, deren Hinrichtungen Menschen und abermals Menschen zum Opfer fielen. Und so, wenn auch unter neuem Gewandt, das koloniale Schlachten fortgesetzt zu wird.

Wir werden uns aber weder mundtot noch zum Stillstand bringen lassen. In welcher Art und Weise sie auch handeln werden, wir können und wollen Ihre Herabwürdigungen und Verbrechen nicht weiter hinnehmen. Wir werden nicht länger ihre Ignoranz unbeachtet lassen, die Mittäterschaft gleich kommt. Die Kontinuität ihres Kolonialismus wie die rassistischen Übergriffe von Seiten Ihrer Polizei wie von Seiten Ihrer Neo-Nazis klagen wir entschieden an.

Heute wiederholen wir nur das, was unsere KollegInnen in Spanien mit Wut und Schmerz zu denen im Zentrum der Macht zu sagen hatten:
dass sie (die Regierenden) diese Grenzpolitik geschaffen haben, dass das ihre Kriege sind, und dass es unsere Toten sind. Dass es eine Allianz für den Tod an der Grenze ist, dass die sozialen Bewegungen, die ImmigrantInnen und jeder Bürger/jede Bürgerin nicht vergessen werden, dass es die Toten der Ausländerpolitik der spanischen und marokanischen [und deutschen]Regierungen sind. Wir werden klar und deutlich sagen, dass wir uns nicht zufrieden geben werden mit den Geschäften, die sie mit dem Leben der Menschen machen. Wir werden nicht schweigend den Preis ihrer Scheinheiligkeit zahlen. Und hoffentlich werden wir die Kraft haben, nicht nur diese Situation zu verändern, sondern sie auch für diese Barbarei zahlen zu lassen.

Zum Schluss, geben wir bekannt, dass unser Kampf ein Kampf ist für unsere Befreiung; Befreiung von der Ungerechtigkeit, Befreiung von Gewalt, Befreiung von der Unterdrückung und Befreiung von dieser unzivilisierten Zivilisation. Unsere Befreiung vom Kolonialismus ist sehr eng verbunden mit den Entscheidungen die sie treffen werden. Aber egal wie das letztendlich ist, wir werden unserem Kampf fortführen –mit oder ohne Sie.

Das bedeutet, was wir nun sagen: Wir sind nicht gekommen um Sie um irgendetwas zu bitten; wir fordern ein Ende dieser Politik!

Wir werden nicht für die Gerechtigkeit betteln sondern sie einfordern!


Wir fordern von Ihnen das Ende des Tötens, der Verbrechen, den Kontinuitäten des Kolonialismus!!!

Wir wollen keine Gnade oder Erbarmen und insbesondere brauchen wir keine Erlaubnis um zu sagen: Einen Stop des Systems von Grenzen und Ausgrenzen! Diesem eine Grenze setzen, nicht den Menschen! STOP STOP STOP STOP STOP STOP STOP STOP STOP STOP STOP STOP!!!

Plataforma, Oktober 2005


STOP STOP STOP KOLONIALISMUS STOP

We are gathered here today to protest against the brutality of both the governments and societies of the European countries who for too long now are carrying out crimes against humanity against the very people whose forced displacement has been in order to put food on your table, gasoline in your car, rubber soles in your shoes, coffee in your cup and chocolate for dessert. In short, we are here today to protest the continuation of colonialism and its deadly effects on so many millions of lives.

With the arrival of the Europeans to Africa, Asia, and Latin America a process was set off whose momentum –even over 500 years later—continues to this very day and which has been characterized by theft and destruction, rape, genocide, and perpetual slavery. From the day that Europeans set their feet on lands which do not belong to them, they have persistently and violently attempted to impose their dominance and the banning of all those non-white from the human race.

The refugee and migrant population, made into the largest human and social group in the world, have been historically and perpetually the uprooted, the forced displaced of this world, those who have been continuously, violently, inhumanly, wrongly, brutally, and cruelly chained, enslaved, beaten, tortured, forcibly uprooted and then murdered. All in the name of your greed. Because you don't even want top share what does not --and has never-- belonged to you.

In this country, through mechanisms of exclusion and isolation, Residenzpflicht, police controls and deportations, hundreds of thousands of human beings are being politically persecuted by the same authorities whose obligation it is to provide them protection. But their intention has never been to offer them protection but instead to terrorize them into “voluntarily” leaving the country. Instead of providing the people with what they deserve—respect, justice, comprehension, solidarity—from the government to the people there is a free flowing continuous chain of segregation and apartheid, of disrespect and harassment, hatred and abuse. Too few are the exceptions and too deep are the wounds.

What kind of people does it take to send back hundreds of desperate human beings to a place in the middle of the desert where there is neither food nor water? Are 500 more years of colonialism needed before the Europeans, Americans and their governments learn that colonialism means murder and genocide and that deportation has always been one of their most cruelest weapons?

And now there is talk about “helping” Africa, that the problems of Africa cannot be solved in Europe but rather they must be solved in Africa, that Africa needs the support of Europe in order to develop. And Iraq needs to be occupied in order to bring freedom and democracy.

Your language is the quite whispering of a vile technician, promising hope and freedom, democracy and justice, but instead feeding us repression and oppression. Your utopia has always been those distant lands, the succulent fruits, the beautiful people, the love and joy, the nature which does not belong to anyone but is there for all. And now we tell you something you could have never imagined: our utopia has always been and continues to be to be free –by any means necessary-- from you and your oppression.

When do we reach the point where we collectively say enough? When is too much too much? When do our lives lose their importance in the face of such barbarity and cruelty? When does the delicate balance which withholds such brutality finally break, permitting the construction of something new? When do we gain the courage to retake our humanity, without permission and without compromise? If not now, when? How many more deaths, deportations and persecutions will it take before the Europeans finally see the untold quantities of blood on their hands?

For too long now there has been too much silence, too much indifference, too much complicity. For too long now, the same people have had to pay the price of a terrible suffering. For too long now, the countries of the colonizers—who in the name of profit and progress, democracy and modernity, have always preferred to see themselves as conquerors and discoverers and not as oppressors and murderers—have killed and killed and killed again. And they continue to do so.

We will not be silenced nor will we be stopped. No matter what you do, we will no longer take your insults and crimes. We will no longer ignore your ignorance as if your ignorance was due to that and not complicity, as it truly is. We will never stop denouncing neither the continuity of your colonialism nor the racist attacks of your police and your neo-nazis.

Today, we repeat what our colleagues in Spain, full of rage and pain, have to say to those in power: “that they[the powerful] have created this border policy, that these are their wars, and that the dead belong to us; that there is an alliance of death on the border which the social movements, the immigrants and each and every citizen will not forget; that the dead died because of the foreigner policies of the Spanish and Moroccan [and German] governments. We are going to tell them loud and clear that we are not willing to accept the business they make out of the lives of human beings. We are not willing to remain silent and pay the price of their hypocrisy. And hopefully we will have the strength to not only change this situation, but to also make them pay for their barbarity.

Finally, we are here to tell you that this is a struggle for liberation, liberation from the injustice, liberation from the violence, liberation from the oppression, and liberation from your uncivilized civilization. Our liberation from colonialism is very much related to what decision you will make. In any case, we will continue to fight against it, with or without the support of European societies.

That said, we now say this: We do not come here to ask you anything; we order you: STOP STOP STOP!!!

We want our freedom and we want it now!

We do not beg justice! We demand justice: STOP STOP STOP!!!

We demand you: stop the killings, stop the crimes, stop colonialism!!!

We don't want your mercy or pity and we definitely don't need your permission: STOP STOP STOP STOP STOP STOP STOP STOP STOP STOP STOP STOP!!!

Plataforma, October 2005

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Häää? — del.

Gesichter — Lotti

Ergänzung — sven

@ sven — m.t.