Nazis marschierten in Schönebeck & Magdeburg

Antifa 15.10.2005 19:04 Themen: Antifa
Gewalttäter marschieren für höhere Strafen für Gewaltverbrechen

Am Samstag den 15. Oktober marschierten etwa 250 Neonazis unter dem Motto „höhere Strafen für Kinderschänder“ durch die Ortschaft Schönebeck bei Magdeburg, begleitet von einem massiven Aufgebot der Polizei in der Stadt.
Gewalttäter marschieren für höhere Strafen für Gewaltverbrechen

Am Samstag den 15. Oktober marschierten etwa 250 Neonazis unter dem Motto „höhere Strafen für Kinderschänder“ durch die Ortschaft Schönebeck bei Magdeburg, begleitet von einem massiven Aufgebot der Polizei in der Stadt. Die Marschroute musste einmal von ihrem geplanten Verlauf umgelenkt werden da AntifaschistInnen eine Kreuzung blockierten. Ansonsten konnten die Faschisten ungehindert ihren Marsch fortsetzen. Während die antifaschistische Demonstration in einem Wanderkessel durch die Stadt gelotst wurde. Eine Straßenblockade vor der Abschlusskundgebung durch AntifaschistInnen wurde von der Polizei abgeräumt um den Nazis den Weg zu bereiten. Zu größeren Zwischenfällen kam es nicht.
Bereits im Vorfeld bekundete das Stadtparlament - Schönebeck ihr Desinteresse bis hin zu vereinzeltem Zuspruch für die bevorstehenden Ereignisse und diesen Naziaufmarsch.
Im Anschluss marschierten die Faschisten, etwa 80 an der Zahl, spontan ein weiteres mal durch die Innenstadt Magdeburgs. Wie bisher bekannt, kam es auch dort zu keinen Zwischenfällen und auch nur zu vereinzeltem Protest. Zum Abschluss drangsalierte ein massives Aufgebot der Polizei die wenigen anwesen AntifaschistInnen.
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Ergänzungen

Courage?

eilender Reporter 16.10.2005 - 12:41
Courage? Wohl eher Blamage!

Als Antwort auf die Demonstration „Unsere Kinder - Unsere Zukunft - Gemeinsam für härtere Strafen gegen Kinderschänder!“ wurde in der „Volksstimme“ für den 15.10.2005 angekündigt:

„Fest steht inzwischen, dass eine Gegendemonstration auf dem Salzblumenplatz stattfinden wird. Angemeldet hat diese der Verein Schönebecker Courage mit Stadtratsfraktionen.

...

So planen seit einigen Tagen Vertreter von Bündnis 90/ Die Grünen, Die Linke. PDS, der IG Metall, dem Verein Miteinander und engagierte Stadträte einen Protest gegen den Marsch der Neonazis durch die Innenstadt von Schönebeck. Auf der bunten Veranstaltung auf dem Salzblumenplatz an der Elbe werden Schönebecker das Wort ergreifen. Es ist vorgesehen, dass unter anderem Sabine Dirlich (Die Linke. PDS), Petra Grimm-Benne (SPD), Erich Meyer (Bündnis 90/ Die Grünen) und Christine Böckmann (Miteinander e. V.) reden werden.“

Doch wer sich zum angekündigten Termin auf dem Salzblumenplatz einfand, sah sich gähnender Leere gegenüber. Wenn sich der genannte Personenkreis an andere Stelle getroffen haben sollte, muß er sich gut getarnt haben. Zu sehen waren lediglich ca. 15 Gegendemonstranten aus der linken Szene, die sich vor dem Schönebecker Bahnhof Rangeleien mit der Polizei lieferten. Die Spruchbänder blieben dabei unsichtbar, da sie den Beamten direkt vor den Bauch gehalten wurden soweit man nicht geneinsam daran zerrte. Im Krebsgang ging es so schrittweise zurück... Weitere 20 bis 30 hielten sich im Bereich Bahnbrückental / Rewe – Markt auf und tranken in aller Ruhe ihr Bierchen...

Nur weiter so! Überholen ohne einzuholen!

Demobericht aus der "Volkstimme"

eilender reporter 17.10.2005 - 17:14
"Unter starkem Polizeieinsatz erlebte die Kreisstadt am Sonnabend eine Kundgebung unter dem Motto „Bunt statt braun“ und eine Demonstration von Neonazis durch mehrere Straßen. Auf dem Salzblumenplatz fand in der Zeit von 10. 30 bis 11. 20 Uhr eine Kundgebung statt, zu der neben dem Verein Courage auch Stadtratsfraktionen aufgerufen hatten. Nach

Polizeiangaben nahmen daran etwa 70 Personen teil.

Mehrere Redner wandten sich im Verlauf der Kundgebung gegen zunehmenden Rechtsextremismus und dessen Verharmlosung. So sprach die SPD-Landtagsabgeordnete Petra Grimm-Benne davon, dass gezeigt werden müsse, dass keine Rechten mit unlauteren Parolen in der Kreisstadt geduldet würden. Und Sabine Dirlich, Landtagsabgeordnete der Linke. PDS, traf die Aussage, dass Faschismus keine Meinung, sondern ein Verbrechen sei. Auch sie wolle nicht, dass Schönebeck zum Aufmarschgebiet der Nazis werde.

Walter Renner, Mitglied der IG Metall, schilderte, wie er selbst angegriffen wurde, als er gegen Neonazis auftrat. Abschließend fasste der Moderator der Kundgebung, Stadtrat Erich Meyer (Bündnis 90/ Die Grünen), die Aussagen der Kundgebung zusammen und sagte, dass es ein Nahziel demokratischer Kräfte sein müsse, den Landtag von Sachsen-Anhalt frei von Leuten zu halten, die auf niedere Instinkte setzen."

Weshalb ich auf dem Salzblumenplatz niemanden angefunden habe, hat der Bericht auf der heutige Kreisseite gezeigt. Anstelle der „bunten Veranstaltung“, die sicher einige Zeit gedauert hätte, hat man eine Kundgebung von einer knappen Stunde durchgezogen. Warum diese aber unter dem Motto „Magdeburger Montagsdemo“ stattfand, wie man dem Foto entnehmen konnte, ist mir schleierhaft. Anscheinend ging es den Veranstaltern nur darum, möglichst wenig von ihrem kostbaren Wochenende zu opfern...

Auf jeden Fall haben sich diese Berufspolitiker möglichst weit weg vom Geschehen getroffen und waren auch schon abgehauen, als es wirklich losging. Ob sie sich wenigstens die Frage stellen, warum sich zu ihnen nur ein paar Rentner bzw. Parteiveteranen verirrt haben und auf der Gegenseite überwiegend junge Menschen zu sehen waren? Ich denke nicht. Die pflegen weiter ihren "Sozialistischen Biedermeier" wie zur Zeit von Honeckers Delikatismus und wundern sich dann wenn sie überrannt werden. Was aber auch nicht so schlimm ist, wenn die Rentenanprüche gewahrt bleiben...

Bericht + Bilder zur 1. Kampagne-Demo am 8.10

[LRA] 27.10.2005 - 03:07
Zur ersten Demo mit selbigen Motto, welche eine Woche zuvor im thüringischen Eisenach statt fand, gibts nun auch einen Bericht + Bilder.

 http://lra.antifa.net/index.php?show=news&readmore=76

>>>  http://lra.antifa.net

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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fotos? — Antifaschist

auch wenn... — red

@kerstin — magdeburger

an: Antifaschist — thaelmann

@ kerstin — ich