Hamburg: Demo Ceuta/Melilla + Fortress EU

ab 16 uhr wurde sich am spanischen generalkonsulat im hamburger nobelviertel rotherbaum gesammelt. die kundgebung dort begann recht pünktlich, so dass sich die gruppe aus ca. 400 teilnehmer_innen schon um 16:30 in bewegung setzte. den mittelweg ging es hinunter durch das nobelviertel rotherbaum nahe der alster, entlang am dammtor und von dort in die innenstadt. über den gänsemarkt und den rathausmarkt lief die demo bis zum infopoint europa (in der handelskammer, adolphsplatz), einem pr-büro der eu, in dem auch zwei hamburger eu-abgeordnete ansässig sind (allerdings waren die am freitag nachmittag wohl eher nicht anwesend). nach einer kundgebung dort lief die demo noch ein paar meter weiter und endetet mit mehreren redebeiträgen auf dem rathausmarkt.

im laufe der route schlossen sich noch ein paar mehr leute an. es wurden flugblätter verteilt und einige passant_Innen waren auch recht interessiert. nach anfänglichen startschwierigkeiten entwickelte sich die demo lautstark und kraftvoll. parolen waren vor allem "kein mensch ist illegal - bleiberecht überall", "no border, no nation - stop deportation" und "um europa keine mauer, bleiberecht für alle, und auf dauer". die demo verlief recht friedlich, soweit ich es mitbekommen habe, gab es keine probleme mit der polizei, die sich für hamburger verhältnisse eher im hintergrund hielt. dies war nicht unbedingt zu erwarten, da diesmal nicht nur aus der antira-szene mobilisiert wurde, sondern auch aus dem umfeld der roten flora, welches sich ansonsten bei antira-aktionen (leider) eher zurückhält.

in den redebeiträgen, die zum teil von den vor drei wochen stattgefundenen anti-lager-aktionstagen in bramsche, horst und schwerin übernommen wurden, wurde die abschottungs- und lagerpolitik der eu kritisiert. auch wenn die demo am spanischen konsulat startete, wurde klar gestellt, dass nicht spanien im besonderen zu kritisieren ist, sondern die rassistische abschottung von allen eu-mitgliedern, insbesondere auch deutschland und ganz besonders von otto schily, vorangetrieben wird. es wurde die schliessung aller lager, der stop aller abschiebungen und bewegungsfreiheit und gleiche rechte für alle gefordert.

es ist erfreulich, dass für hamburger verhältnisse so viele leute kamen und es bleibt zu hoffen, dass die leute am thema dranbleiben, es in den nächsten wochen weitere aktionen gibt und vielleicht auch aus dem flora-umfeld mal wieder mehr in richtung antirassismus kommt. die demo hat spaß gemacht und es war angenehm, dass sich das polizeiaufgebot in grenzen hielt und so die inhalte der demo und nicht ärger mit den schikanen der bullen im vordergrund standen.

mehr infos zum thema unter ww.nolager.de