12.10. - Letzte Informationen über die Abschiebungen

.. 13.10.2005 01:16 Themen: Antirassismus Weltweit
Informationen aus einem Abschiebekonvoi von Mittwoch morgen.
Unsere FreundInnen von indymedia estrecho [span. für die Meerenge von Gibraltar, Üs], die im Konvoi mit den EinwandererInnen fahren, informieren uns...

Sie folgen weiter einem Konvoi von 7 bis 10 Bussen durch die Wüste der Westsahara. Sie waren die ganze Nacht hinter ihnen, haben die Ortschaft Tantan passiert, ein Dorf nahe der mauretanischen Grenze, und bewegen sich auf Laáyoune zu, eine Ortschaft sehr nahe bei Mauretanien. DIESER KONVOI GEHT NICHT AN DIE ALGERISCHE GRENZE, SONDERN AN DIE MAURETANISCHE!

Die Lage ist kritisch, sie halten per Handy Verbindung mit ihnen. Laut den letzten Gesprächen sind in den Bussen nicht nur AsylbewerberInnen, sondern auch StudentInnen, die in Tánger studiert hatten und gewaltsam in diese Todesbusse verfrachtet worden sind.

ICH WIEDERHOLE: IN DEN BUSSEN SIND STUDENTEN VERSCHIEDENER NATIONALITÄTEN, DIE IN TANGER WAREN.
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Ergänzungen

HH: Kundgebung am Freitag 14.10 // 16.00 UHR

.. 13.10.2005 - 03:09
Kundgebung FIGHT FORTRESS EUROPE! Spanisches Militär "verteidigt" EU in Exklave Ceuta/Melilla: Flüchtlinge erschossen und in der Wüste ausgesetzt!


Spanisches Konsulat, Mittelweg 37


16.00 Uhr

Gedanken zur Festung EU

czora 13.10.2005 - 11:35
Heute morgen las ich Zeitung, hörte Radio, las im Internet Indymedia und musste dann feststellen, daß das Europa, in dem wir leben, von einer Mörderbande regiert wird. Ich habe gelesen und versucht darüber nachzudenken, was in Marokko in diesen Stunden passiert, was an den Stacheldrahtzäunen der Festung Europoa passiert und passiert ist. Die Geschehnisse in Marokko beruhen auf druck der europäischen Union und somit in deren Mitverantwortung.
Derzeit fahren zahlreiche Busse quer durch Marokko um Menschen aus den verarmten und von Hunger heimgesuchten Regionen, vor allem südlich der Sahara, zu deportieren. Die Regierung verfrachtet sie in die Westsahara, viele sind schon gestorben, viele werden noch sterben, ermordet durch die Regierung.
Nach einem der Artikel, die ich las, passierte ein Konvoi gerade Tan Tan auf dem weg nach Süden. Tan Tan ist eine der letzten größeren und relativ gewöhnlichen Städte in dieser Richtung. Tan Tan-plage ist in Marokko ein bekannter Badeort. Südlich davon geht die Steppe immer rascher in die Wüste über. Ca. 300 Km weiter gibt es selbst am Strand keine Pflanzen mehr, weil es zu trocken ist. Wenn du etwas grünes sehen willst, musst du den spärlichen Seetang zwischen den Felsen betrachten. In den Ortschaften hier, zB Tarfaya, leben die Menschen einzig und allein vom Fischfang und dem daran hängenden wie der Bau einfacher Boote und Gerätschaften zum Fischen. Das Gemüse der Händler im Ortskern schmeckt meist etwas gammlig, da es über weite Strecken heran transportiert wird, der Händler nicht allzu oft kommt und die Waren lange Zeit in der immer heißen Sonne liegen. Ab und zu kommen ein paar Freaks aus Europa vorbei, die ein Auto nach Senegal bringen, oder ein Lastwagen, der die Siedlungen und Militärstützpunkte weiter im Süden versorgt, ansonsten ist hier absolut nichts los, nur Sonne, Sand und das Meer mit dem Fisch.
In diese Richtung steuern die Busse mit den Flüchtlingen um sie irgendwo loszuwerden. Es gibt kein Wasser und es gibt keine Zeugen dort, die berichten könnten.
Angeblich sollen die Menschen nach Mauretanien abgeschoben werden. Marokko und Mauretanien haben nur schlechte Beziehungen, es wird also kaum als amtlicher Akt über die Bühne gehen. Vielleicht werden die Menschen einfach in der Grenzregion ausgesetzt? Dazu muss man wissen, daß jene grenze ein kilometerbreites Mienengebiet in der Wüste ist. Selbst wenn du Flüchtlinge hinüber kommen, sind es noch mehrere hundert Kilometer durch die Wüste bis zur nächsten Stadt. Und was sie dort erwarten würde, ist auch sehr ungewiss.
Einige Leute versuchen, den Menschen zu helfen, in dem sie mit PKW hinterherfahren und Informationen sammeln. Zum Glück gibt es diese Menschen. Aber sie müssen auf sich aufpassen! Und es ist auch fraglich, ob nicht die Polizei sie bald stoppen wird. Da es in der Westsahara (der von Marokko annektierte Wüstenstreifen am Atlantik) öfters Unruhen gibt, kontrolliert das marokkanische Militär hier meist die Straßen in die Siedlungen und am Übergang von Marokko in die Wüste. Es ist fraglich, ob sie Menschenrechtsbeobachter passieren lassen.
Da nach zahlreichen Berichten schon viele Menschen durch staatliche Aktivitäten gestorben sind, muss ganz klar von Mord gesprochen werden. Mord, der seine Wurzeln in der alten, schreienden Ungerechtigkeit zwischen Nord und Süd, arm und reich hat. Verantwortliche dieser Tage sitzen vor allem in Europa. Sie sitzen in Europa, heißen Schily, Fischer, Berlusconi oder sonstwie und sind von Beruf Schreibtischtäter. Natürlich sind da noch viele hinter den verbrecherischen Politikern, die diese als Marionetten nutzen. Darüber möchte ich jetzt nicht schreiben. Wenn in fünfzig Jahren eine humanistische Kommission, vielleicht aus Afrika, die Macht hätte, zu die Vorfälle zu untersuchen, dann würden sie alle sagen, ich war es nicht, ich habe nur Befehle ausgeführt. Und die Kinder in Europa werden fragen, Mutter, Vater, Opa, Oma, warum habt ihr nichts dagegen getan, warum habt ihr es mitgetragen?
Wir müssen etwas unternehmen, damit die Menschen gerettet werden. Und es muss schnell gehen, organisiert euch, kommt zu den Demonstrationen, informiert andere und macht Direkte Aktionen. Vergesst nicht: Es geht um Menschenleben!

geographiekenntnisse ?

(muss ausgefüllt werden) 13.10.2005 - 17:57
hallo ?
laayoune liegt noch fast 1000 km von der mauretanischen grenze entfernt, und von laayoune aus kann man auch immer noch richtung tindouf/polisario-gebiet an der algerischen grenze fahren. obwohl marokko das nicht machen wird. und von der mauretanischen grenze in guergarat kommt man selbst zu fuß in 3-4 stunden in die mauretanische stadt nouadhibou, also dort ist die gefahr, zu verdursten, nicht so hoch wie an anderen stellen.

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