Demobericht 08.10 Friedrichshafen

antifa 09.10.2005 17:42 Themen: Antifa
Ein kurzer Bericht zu dem Geschehen gegen den Neonaziaufmarsch am gestrigen Tage in Friedrichshafen.
Man hörte gestern von Anwohnern und Demoteilnehmern immer wieder: "Heute ist in trauriger Tag in der Stadtgeschichte Friedrichshafens, zum ersten Mal seit Kriegsende marschieren wieder Nazis durch unsere Stadt".

Die Antifaschisten sammelten sich ab 10 Uhr vor dem Stadtbahnhof in Friedrichshafen, welcher schon massiv von der Polizei umstellt war. Gegen 12 Uhr traten die ersten Nazis dort auf, Sie sammelten sich bis ca. 14 Uhr. Antifaschisten waren zu diesem Zeitpunkt ca. 600 vor dem Bahnhof, weitere tausend Gegner des Aufmarsches aus dem bürgerlichen Spektrum trafen sich um 12:30 Uhr an der Molke um dort eine Demo gegen diesen Aufmarsch zu veranstalten.

Es wurde um ca. 13 Uhr eine Anti-Antifa-Lachnummer mit Kamera in Linken Greisen Gesichtet und Versucht jenen zu erwischen, das Team flüchtete zur Polizei, gegen welche Sie ja eigentlich Demonstrierten (Motto: von denen: "Gegen Polizeiwillkür ...")

Gegen ca. 14:00 waren am Bahnhof in Friedrichshafen ca. 180 Fascho-Nasen, geschützt von ca. 500 Polizisten (insgesamt waren 1000 Polizisten im Einsatz), die Faschos wurden mit Sprechchören ala "Folgt eurem Führer ..." etc. pp. in empfang genommen.

Eine viertel Stunde später begann die Situation zu eskalieren, als von einer der beiden Parteien Wurfgeschosse flogen, es folgte eine Straßenschlacht, welche die Polizei erst nach ca. 5 Minuten unter Kontrolle brach, im paar Sekundentagt flogen Flaschen/Steine auf die Faschos, bzw. diese warfen Flaschen auf die Linke. Die Polizei hielt sich ziemlich zurück, stürmten aber dann beide Seiten und verschoben die Fronten um ca. 30 Meter auseinander.

Danach hat die Polizei tatsächlich den Faschos den Weg frei gemacht, sie durften losmarschieren. Die Antifaschisten verfolgten die NAZI-Demo, konnte aber kaum erreicht werden, da die Demoroute so abgeschottet war dass die Linke erst nicht einmal in die Nähe der Faschos kam.

Der Linke Block rannte dann vor und kam Tatsächlich auf ein Stück der Demoroute, welches noch nicht abgesperrt war. Gesehen, geändert. Es wurden von Baustellen material verwendet um eine Straßensperre zu errichten, dahinter wurde eine Sitzblockade errichtet, welche nach ca. 10 Minuten von der Polizei angegriffen wurde. Die Polizei kam von beiden Seiten und hat unter Einsatz ihrer Schlagstöcke die Sperre aufgelöst, trotzdem mussten die Nazis einen anderen Weg einschlagen, welcher wieder schlecht einsichtbar für uns war. Allerdings gelang es den Antifaschisten die Nazis von Seitenstraßen zu erblicken, wieder folgte eine Straßenschlacht, in mehreren Seitenstraßen. Trotz den enormen Ausschreitungen Boxte die Polizei die NAZI-Demo zu ihrem Zwischenkundgebungsplatz durch.

Als die Antifaschisten auf dem Weg zum Kundgebungsplatz waren fuhr die Polizei zwei Wasserwerfer auf und nutzte dies prompt, zu meinem Nichtverständniss in einem Moment in dem es total friedlich war, alle Demonstrierten ruhiger Hand Richtung Zwischenkundgebungsplatz als die Polizei diese Wasserwerfer gegen uns einsetzte, das Spektakel hat die Linke leider kurzzeitig verwirrt, was wohl auch das Ziel der Polizeistrategie war. Unser Demozug war ca. 5 Minuten aufgehalten bis alle wieder weiter Richtung Nazi-Kundgebung gingen.

An der Kundgebung angekommen hörte man die Nazis wieder einmal mit ihrer Polemik, in der Sie in letzter Zeit Rattenfänger spielen wollen "Die Steuern sind zu hoch, Das deutsche Volk wird Überfremdet, Erst einmal Arbeitsplätze für Deutsch ..." (letzteres insbesondere nett da die NPD ihr Parteiprogramm in Polen drucken ließ ;)). Es wurden verbotene Lieder sowie Phrasen der rechten Szene verwendet, was zwar gemeldet wurde aber die Polizei bnichts weiter dagegen unternahm.

Als es dann ans zurückgehen der Nazis ging bekamen Sie von der Polizei die Anweisung entweder eine Ausweichroute der Polizei zu nehmen oder die Demo aufzulösen. SIe wählten die Ausweichroute - welche auch strategisch Klug von der Polizei gewählt war, wir konnten kaum intervenieren. Am Bahnhofsplatz wieder angekommen haben die Nazis noch etwas Musik (welche an für sich gut war, dazu später mehr) zu hören, welches aber durch die Linke mit Sprechchören untermalt wurde. Die Demo wurde gegen sechs aufgelöst und die Nazis wurden in Ihre Züge begleitet - leider von Polizisten.

Was auffällig war, war das die Nazis hauptsächlich Linkes liedgut spielten (Ton Steine Scherben, Ärzte, Arbeitereinheitsfront, etc. pp.) und zwei Attac-Flaggen in Ihren reihen mittrugen.

Als Fazit muss man sagen: Ein guter Tag für die Linke. Super organisierte Demo mit Demosanitätern, Infotelefon und EA sowie Vernetzung via Walki-Talki (?). Die Faschisten, welche gegen die "Polizeiwillkür und gegen Repression" Demonstrierten machten sich lächerlich, weil sie sich immer wieder hinter Ihnen verstecken musste (süßes Bild: Lauti-Wagen fährt vorbei, Steine fliegen auf Ihn und die Insassen des Lautiwagens rufen die Polizei um sich und den Wagen zu schützen, ebenso Einzelpersonen, welche sich von der Polizei beschützen lassen musste und ganz net, der Anti-Antifa-Heini ;)). Die Polizei war uns gegenüber recht zurückhaltend und man muss sagen - abgesehen von doch einigen Ausnahmen, dass Sie aggressiver gegen beide Seite vorgehen hätte können.


Infos zu dem Nazi-Aufmarsch:  http://www.nazis-versenken.de.tk

Bilder hab ich leider keine gemacht.

Grüße
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Ergänzungen

Lautiwagen der Nazis

aa 09.10.2005 - 18:39
Ergänzung:

Als Lautsprecherwagen wurde, wie bereits zuvor in Heidenheim, der bekannte Münchner VW Bus benutzt. Dieser versuchte, nachdem die Nazis durch den Hinterausgang des Bahnhofes gelotst wurden, um den Bhf herum zu fahren um wieder zur Demo der Nazis zu stoßen. Dabei traf er dann auf ca. 45 autonome Antifas. Der Fahrer des Busses, begleitet von mehreren Polizisten im Bus(!), versuchte nach anfänglichem Zögern mit Vollgas durch die Antifas hindurchzufahren. Diese jedoch attackierten den Bus.
Fazit: Mindestens eine gebröselte Seitenscheibe, mehrere, durchaus auch größere, Blechverformungen, sowie eine verbogene Schiebetür. Letztere machte den Nazis wohl auch die Heimreise schwer, da diese sich nach dem Angriff nicht mehr richtig schliessen ließ.

Mit allen Mitteln!
Nazis angreifen!

friedliche bullen?

wanderdemonstrant 09.10.2005 - 18:45
ich weiß net, wo du warst. aber für mich waren die bullen keinesfalls friedlich.
noch bevor die faschos da waren, stürmten die bullen in die menge vor dem bhf und nahm leute fest, die angeblich gegen das vermummungsverbot verstiesen. da gings schon relativ hart zur sache.
während der schlacht (mit flaschen, etc) wurden ketten gebildet, jedoch lies man die knüppel ausnahmsweise stecken.
bei der straßenblokade wurden sie wieder äußerst gewalttätig, knüppelten auf uns ein, ohne rücksicht auf verluste ("Wir sind friedlich, was seid ihr???")
dann trieb man uns in den kleinen wald (park?) rein, um dann selber hinterherzustürmen und den ein oder anderen brutal auf den boden zu bringen...
es ging zu einem baustellen teil wieder hinaus, wo die bullen anstürmten und die demonstranten teilte - die einen zurück in den wald, der rest die baustelle entlang.
kurz danach kamen die wasserwerfer in den einsatz (hab ich nur aus der ferne beobachtet). allerdings weiß ich nicht, ob sie nur wasser in den tanks hatten oder tränengas, etc. vllt. kann da einer nähere angaben zu machen.
dann kesselte man...und danach gings für alle zum bhf zurück. dort wurde team green nochmal gewalttätig und nahm brutal leute auf unserer seite fest. u.a. mit zivi-cops, die demoinstranten jagte um sie dann mit hilfe der gepanzerten robo-cops festzunehmen.
nachdem die nazis in ihre züge gestiegen waren und sich der größte teil vom bahnhof wegbegab, liesen die bullen nochmal die sau raus und nahmen unschuldige fest. als die noch-anwesenden zumindest die gründe erfgahren wollte, lief man gleich wieder auf und zog die knüppel.
ausserdem fuhren bullen in den zügen mit (nachdem die nazis weg waren).
zur zahl der bullen: waren mindestens 1500-2000, 1000 ist zuwenig. ausserdem gab es viele mit komplett-vermummung und die BFE (Bundespolizei, ehemaliger BGS) war auch da. die bullen kamen hauptsächlich aus BaWü (soweit ich sehen konnte).

alles in allem sei gesagt, das die bullen aggressiv waren und sichtlich spaß an brutalen festnahmen und knüppeln hatte ...


bilder habe ich auch keine gemacht.
allerdings habe ich sowohl kamerateams von SWR als auch von RTL gesehen (die warn ziemlich gestrsst, vorallem der swr-ler). wenn jemand weiß, wo man das herbekommt kann ers ja hier posten. mal von den unzähligen kameras der cops abgesehen...

positiv

negativ 09.10.2005 - 18:47
positiv aufgefallen ist auch, dass sich relativ viele (um sie mal zu kategorisieren) normalis, hiphopper&schicksen, "ältere" gewerkschafter, alternative und migrantis an der blockade am bahnhof und den blockadeversuchen entlang der route beteiligt haben, sich auch immer wieder neue leute anschlossen und es auch trotz der (relativen) militanz der aktionsform kaum bis keine auseinandersetzung um diese innerhalb der nazigegner gab, sondern alles recht solidarisch verlief und sich jeder in der form beteiligte, die er für angemessen hielt.

negativ dagegen ist aufgefallen, dass es leute gibt, die meinen, sturzbesoffen auf eine blockade gehen zu müssen, und so weder willens noch in der lage sind, ihr eigenes verhalten zu reflektieren.
auch homophobes, heteronormatives mackertum ("ihr nazis seid alle arschficker) innerhalb der linken ist ein punkt, der entschlossener kritisiert werden muss, auch und gerade auf einer solchen demo. hier muss sich noch einiges tun.

nichtsdestotrotz für den bodenseeraum eine sehr entschlossenes und kämpferisches zeichen, an das es jetzt im alltäglichen anzuknüpfen gilt.

Ergänzung

xyz 09.10.2005 - 19:05
"Die Polizei war uns gegenüber recht zurückhaltend."

Leider ziemlicher Unsinn. Vorkontrollen, Wasserwerfereinsatz gegen ne Sitzblockade (wann gab es das das letzte Mal in BaWü?), Schlagstockeinsatz, min. 40 Fest- bzw. Ingewahrsamnahmen (teilweise recht willkürlich) und mehrere Verletzte (von Prellung bis Nasenbeinbruch) sind für mich kein Zeugnis von Zurückhaltung.

Trotzdem war der Tag für die Antifa besser als für die autonom-lächerlichen Nationalisten: Die wollten gegen die Polizei demonstrieren und liessen sich dann von ihr den Lautiwagen (nicht immer mit Erfolg) beschützen. Ein sehr guter Witz, der eventuell auch ein paar Nazis aufgefallen sein könnte.
Und wenn zum "provokanten" Abspielen linker Musik wie z.B. Quetschenpaua nur die GegendemonstrantInnen tanzen und der Kamerad sich über die "Zigeunermusik" (O-Ton aus der Nazidemo) aufregt, scheint eine weitere Strategie von Rechts nach hinten loszugehen. Und "intervenieren" konnte mensch auch des öfteren, denn um das komplett zu verhindern, ist das viel zu starre hierarchische Gebilde Polizei selten in der Lage.

Viele Genesungsgrüße auch an den Motorradpolizisten, der von einem Zivibullen auf die Motorhaube genommen wurde...no justice more pain!

Polizei

Gewalt 09.10.2005 - 19:09
Zu den nicht-eingesetzten-Knüppeln:
Infolge des Flaschenwurfscharmützels haben die Cops - wie beschrieben - die Antifas die Ketten bildeten - weiter nach hinten gedrängt, wobei sie die Holzknüppel zum Drücken einsetzten. Einige von ihnen war dabei so "freundlich" die Stöcke den Leute längst in den Magen zu drücken, und als sich infolgedessen Gerangel bildete, weil Leute versuchten die Knüppel durch festhalten abzuwehren, wurde mehrmals punktuell von einzelnen in die Ketten geprügelt.

zu den zwei WaWes:
diese wurden eingesetzt als sich relativ viele Leute an einer T-Kreuzung sammelten, in der Einmündung, wo die Faschos nicht marschierten, die Polizei fuhr die WaWes auf, zog Ketten auf und postulierte, dass sie diese bei nem Durchburchsversuch einsetzen würden (der aber sowieso an der Stelle unrealistisch war, da der Platz zwischen den WaWes zu klein war, und durch mehrere Ketten gesichert).
Als die Nazis vorbeigezogen waren, lösten die Cops ihre Ketten auf (!), und verschwanden, woraufhin Leute laaaaaangsam an den WaWes vorbeigingen und den Nazis folgten, andere blieben weiter vor den WaWes sitzen und stehen, ohne anstalten zu machen irgendwas zu stürmen. Daraufhin wurde die noch vor den WaWes stehende Menge unter WaWe-Einsatz auseinandergetrieben.
Insgesamt war die ganze WaWe-Aktion wohl eher ein Ablenkungsmanöver als alles andere.

Niemals 180 Nazis

Naziklopper 09.10.2005 - 19:27
Unsere Schätzungen lagen so bei 70-80, eventuell knapp 100 aber sicher nicht mehr. Alles in allem ein sehr erfolgreicher Tag an dem man oft sehr nah an die Nasen rankam und ihnen auch per Luftweg einige Grüsse zukommen ließ. Schade war aber, dass es die Bullen sehr leicht hatten, Blockaden zu räumen. Vielleicht liegt das an der Unerfahrenheit vieler Teilnehmer, aber es kann nicht sein, das 10 Bullen angerannt kommen und 200 Leute anfangen wegzulaufen. Die Barrikade wurde auch nicht wirklich mit Gewalt geräumt sondern eher aufgegeben.

Ewig gestrig

Cabrón 09.10.2005 - 23:06
Ich frag mich grad, ob ich auf der selben Veranstaltung war.
In den Wald getrieben? Straßenschlachten? Das einzige, was ich gesehen hab war, dass n paar bullen versucht haben am Wald den Nazis Platz zu machen und mehrere Antifas, nachdem sie in blindem Aktionismus "Autos querstellen" wollten, was an der Zustimmung der anderen Gegendemonstranten scheiterte, total grundlos in den Wald gerannt sind.
Die Wasserwerfer wurden wirklich grundlos eingesetzt und einige Rambobullen waren auch da, aber insgesamt kann man sagen, dass die "Kessel" eher offen und durchlässig waren, wofür ja auch spricht, dass viele Gegendemonstranten aus dem gemäßigt linken Spektrum da waren und die Polizei garantiert keine Gewerkschafter mit ihren Kindern kesselt.

Ich wünsch mir, dass hier einige mal von ihrem 80er-Jahre-Barrikaden-Denken wegkommen, damit vielleicht wirkliche Probleme, die von der Linken angesprochen werden, wieder öffentlich ernstgenommen werden.
Außerdem ist zu bedenken, dass auch einige, meiner Meinung nach, "Linksfaschisten" durch Steinwürfe auf weitgehend friedliche Nazis den demokratiebewussten Charakter der Gegendemos versucht haben zu untergraben und gezeigt haben, dass ihre Linksgerichtetheit eher Zufall ist. Auch dieses Gewaltgleichgewicht darf nicht vergessen werden.

15 Min bis zur Szene an der Baustelle

Teilnehmer 10.10.2005 - 01:44
Der Lautiwagen fuhr im Kriechgang mit den Nazinasen im Schlepptau einen engen Weg durch ein Wohngebiet, plötzlich gibt der Fahrer gas und fährt etwa 3 Polizisten in die Hacken. Lustige Szene folgt, 2 Polizisten rennen auf den Lautiwagen zu, einer davon beugt sich in den VW-Bus und kommt etwas später mit seinem Oberkörper wieder raus. Hat der Fahrer eine gescheuert gekriegt? wäre schön zu wissen. Die Kollegen in grün waren dadurch ziemlich irritiert und doch etwas wütend. Lustig, die Deppen überfahren die, die sie beschützen sollen.

Etwas später kam der Zug wegen ner Blockade zum stehen, was auch über den Lautsprecher der Nasen bekannt gegeben wurde. Etwas später sichtete ich hinter einer Polizeiblockade einige von der Gegendemo, plötzlich flog ein Stein in meine Richtung und verfehlte mich nur um ein paar cm. Nützlicher Rat am Rande: wie wärs mit Workshops wie "Sicherer Umgang mit Wurfmaterial" oder "Werfen und treffen der Richtigen"? Zum Krokodil-Dundy mit der Konservendose muß ja nu keiner werden. Eine Polizistin sah das und reagierte blitzschnell indem sie mich in den Wald schob, aber ohne jede Agression, das war wirklich Hilfe, denn was ich vom Wald aus sah, kam da noch mehr geflogen und vieles davon doch ziemlich zu weit übers Ziel raus.

Ich ging dann mit einigen Leuten, die auch diesen Waldweg langgingen zur Baustelle. Plötzlich rannten etwa 8-10 Polizisten diesen Weg lang und landeten in der Baugrube. Sie standen dann nur rum. Plötzlich kam ein Stein aus dem Wald richtung der Polizisten geflogen. Dann rannten die Polizisten sichtlich wütend, und da sag ich zurecht, in Richtung Waldweg und drängten die hier rumstehenden in den Wald, auch mich. Ich sah in den Gesichtern der grünen Garde Verwirrung, Angst und Wut.

Welch ein Depp den Stein wohl geworfen hat, der konnte die Polizisten eigentlich garnicht treffen, Stein hüpfte und rollte dann in die Baugrube! Das war vollkommen idiotisch und äußerst kontraproduktiv, außerdem hätte der Knaller fast die eigenen Leute getroffen. Die Grünen hatten schon einen dicken Hals wegen den Nazis und der Geschichte mit den angefahrenen Kollegen.

Gab es noch mehr solcher schwachsinnigen Aktionen? Ich weiß noch von einem Stadtbus, dem weit von der Demo entfernt von einem weiteren Idioten eine Scheibe eingeworfen wurde. Das ist hoffentlich nicht im Sinn der Antifa.

Ich brüllte die Kollegen in grün an und verlangte von ihnen auf Deeskalation zu wechseln, worauf sie dann erst mal mit der Drängelei aufhörten. Dann verlangte ich, die Polizei solle die Fotosession der Nazis beenden und die Kameras einziehen, da die Verwendung der Fotos durch die Nazis eine potentielle Gefährdung der Demoteilnehmer darstellen würde. Daraufhin zogen sie sich wortlos über die Baugrube zur Demo zurück.

Etwas Gripp unter der Frisur schadet bei Gott niemandem, von den Nazis kann man das nicht verlangen, die Braune Maße unter der Glatze (oh shit, da waren ja ach noch schwarz bekittelte und Paviane mit schwarz gefärbten Hinterhauptschwänzchen, nettes Foto von so nem Deppen auf "vorarlberg.orf.at") reicht alle mal um die Verdauung in Gang zu halten.

Von der Bevölkerung in FN habe ich breiten Rückhalt erfahren, nach der Baugrubenaktion erhielten wir eine detailierte Wegbeschreibung von den Anwohnern. Immer sind meine Freunde und ich äußerst freundlich behandelt worden. Wir erhielten von ihnen immer die besten Infos, die uns wieder zur Demo zurückbrachten. Muß man sich denn Feinde in der Bevölkerung machen, indem Scheiben von Stadtbussen eingeworfen werden oder dergleichen mehr? Das verleitet dann auch zum Begriff "LinksFaschos". Kann nicht das Ziel sein, oder?

Nichts desto trotz fand ich den Tag in FN sehr gelungen. Die Nazis errichten ihr Ziel nicht, sie wurden eigentlich über mehr oder weniger unbedeutende Straßen in FN geleitet und haben sich in der Öffentlichkeit mehr geschadet als genützt. Ich glaub in FN mag die keiner mehr so richtig.

Etwas mehr Koordination hätte ich mir gewünscht, ging aber auch so, dank der Bevölkerung.

Einen recht großen Dank an Friedrichshafen, glaube, die haben was aus der Geschichte, die da eigentlich die Vergangenheit ist, gelernt.

Presse

(A)narchia 11.10.2005 - 11:29

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@Antifaschistische Aktion 09.10.2005 20:32 — verschiebt mich mal nach unten

erfolgreiche demo — eine harmlose antifaschistin

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