Abschiebungen nach Mauretanien

.. 07.10.2005 01:51 Themen: Antirassismus Weltweit
Am 03.Oktober um 18.44 Uhr bewegen sich vier Autobusse mit 60 SchwarzafrikanerInnen in Richtung der mauretanischen Grenze mitten in der Sahara. Alle Personnen werden abgeschoben werden in die Wüste, wo man damit rechnet, daß 4 von 10 sterben, die dort hineingehen.
Einer der Autobusse, der einzige mit dem wir telefonischen Kontakt herstellen konnten, befördert 22 Personen, die einen Antrag auf politisches Asyl auf marokkanischem Gebiet gestellt haben.
Unter ihnen befindet sich ein Augenzeuge von der Elfenbeinküste, der der Rebellenpartei Alassane Ouatara angehört, die Krieg führt gegen den Präsidenten der Nation.
Dieser Flüchtling hat ein Dossier mit zahlreichen Beweisen im Büro des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen in Rabat hinterlassen und er beharrt darauf, daß für ihn die Rückkehr nach Abiyan (Hauptstadt der Elfenbeinküste) der Tod wäre.
Jetzt bereut er, daß er nicht bei dem Versuch nach Spanien zu gelangen, sein Leben verloren hat, denn er sagt: "die Wüste der Sahara ist ein langsamer Tod".
Marokko hat die Genfer Konventionen von 1951 über die Rechte der Asylsuchenden ratifizert, aber hier gilt alles.
Es ist ein offenbares Beispiel, daß die Auslagerung der Grenzen die Transitländer, viele von ihnen mit einer zweifelhaften Demokratie, in Kriegsgebiete verwandelt.
Die Betonung auf diese europäische Strategie zu legen, verletzt auch die Rechte der Antragsteller auf politisches Asyl, welches die Migrationsströme benutzen um aus ihren Herkunftsländern zu fliehen.
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Ergänzungen

Protestkundgebung in Frankfurt

g. 07.10.2005 - 13:21
Am kommenden Dienstag wird es in Frankfurt eine Protestkundgebung vor dem spanischen Konsulat geben.

Termin: Di, 11.10. 16:30 Uhr
Ort: Vor dem spanischen Konsulat, Niebelungenplatz 3, Frankfurt.

Neues

Ralf 07.10.2005 - 21:31
über die Tatsache, dass es schon wieder sechs Tote gab und dass etwa 800 Einwanderer zum Verhungern in die Wüste geschafft wurden.
 http://de.indymedia.org/2005/10/129656.shtml

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Verständnisfrage — Marianne