HH-Harburg: Kampagne outet weiteren Nazikader

Kampagne Stadt.Land.Fluss 05.10.2005 20:39 Themen: Antifa
Im Rahmen der antifaschistischen Kampagne "Stadt.Land.Fluss - Kein Raum den Nazis!" wurde heute in Harburg ein weiterer Nazikader geoutet.
Im Rahmen der antifaschistischen Kampagne "Stadt.Land.Fluss - Kein Raum den Nazis!" wurde heute in Harburg ein weiterer Nazikader geoutet. Gegen Mittag besuchten AntifaschistInnen Andreas Haye in der Hoppenstedter Strasse 10. Sie verteilten Flugblätter in der Nachbarschaft und verlasen zudem über ein Megaphon einen Redebeitrag, der sich mit dem Geouteten auseinandersetzte. Haye ist bereits seit Anfang der 80er Jahre in der militanten Naziszene aktiv. Sein "Karriere" begann bei der FAP, später gehörte er der Führungsriege des "Stahlhelm e.V." an. Der "Stahlhelm", der sich im Jahr 2000 selbst auflöste, führte in den 90er Jahren auch Wehrsportübungen durch. Seine Affinität zu Waffen hat Haye sich im übrigen erhalten. Er ist heute "Standwart" beim Eißendorfer Schützenverein. Seit Anfang des Jahres nahm er zudem regelmäßig an Veranstaltungen der Harburger Naziszene teil.

Eine Sprecherin der Kampagne sagte: "Rassisten wie Andreas Haye sollten sich bewusst sein, dass wir ihr Treiben nicht dulden werden. Wir werden auch in Zukunft die Existenz einer Naziszene in Harburg nicht stillschweigend hinnehmen. Für den 22.10 rufen wir alle AntifaschistInnen auf, bei der Demonstration der Kampagne "Stadt.Land.Fluss" Position gegen Rassismus und Faschismus zu beziehen. Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr auf dem Herbert-Wehner-Platz."
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Ergänzungen

Schönes Ding

. 05.10.2005 - 23:24
Sehr gute Aktion. Weiter machen kann ich nur sagen.
Kein ruhiges Hinterland für Faschisten und Rassisten aller Art !
Samstag Neonaziaufmarsch in Langenwedel bei Verden an der Aller!!!
www.kueste.vvn-bda.de/

@unter mir

. 06.10.2005 - 08:37
Das weis ich auch das das der dritte war. Hab mich villeicht nur nicht so schlau aus gedrückt (-:. Also sehr gute Kampagne! Trotzdem nicht vergessen Samstag 8 Oktober Neonaziaufmarsch der Jn/NPD in Langenwedel bei Verden an der Aller !!!
 http://www.kueste.vvn-bda.de/
 http://www.heisenhof-dichtmachen.tk/

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.............. 06.10.2005 - 14:13
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Zeugen/Betroffene gesucht!

freier Antifaschist 06.10.2005 - 18:01
Am Abend des 28.9.05 (vorletzten Mittwoch) kam es in Harburg zu einer Nazidemo, die von der Polizei mal wieder massiv vor Gegendemonstranten "geschützt" wurde.
Kurz nach 21 Uhr, als der Demozug gerade am Arbeitsamt S-Harburg Rathaus ankam, wurde beobachtet, wie das erste Fahrzeug der Polizeikolonne (HH-7218) mit hoher Geschwindigkeit auf zwei Personen auf dem Fußweg zuhielt, die sich nur durch eine schnelle Flucht in Sicherheit bringen konnten.
Das Ganze geschah etwa in Höhe des Durchganges zwischen Arbeitsamt und Sozialamt.
Die Personen hatten eine oder mehr Flaschen Bier auf den Boden gestellt und dunkle Kapuzenpullis an, mehr ist leider nicht bekannt.
Es besteht die Absicht, den Fahrer des Wagens wegen versuchter Körperverletzung o.ä. anzuzeigen.
Sollte es weitere Zeugen für den Vorfall geben, möchten sie sich bitte unter  Peter_Meier@gmx.de melden.

P.S.: Sicher ist es möglich, dass die betroffenen Personen nicht den Gegendemonstranten, sondern den Faschos angehörten. Aufgrund des Outfits lässt sich das nicht konkret feststellen. Sie standen aber deutlich abseits der Nazidemo. Auch geht es hier schließlich nicht um die Frage, welcher Gesinnung sie angehörten, sondern darum, dass der Polizist versucht hat, sie zu überfahren.

Andreas Haye fliegt aus Schützenverein

ASJ 12.10.2005 - 21:36
Ein erster kleiner Erfolg der Outing-Kampagne:

Hamburger Morgenpost, 13.10.2005
 http://www.mopo.de/2005/20051013/hamburg/politik/schiessstand_boss_ist_er_ein_neonazi.html


EISSENDORFER SCHÜTZENVEREIN

Schießstand-Boss: Ist er ein Neonazi ?
Vorstandsmitglied Andreas H. (39) soll früher Wehrsportübungen abgehalten haben

OLAF WUNDER

Andreas H. hat zwei Gesichter. Seine Nachbarn kennen nur den netten, ziemlich beleibten Herrn von nebenan. Hilfsbereit sei er, unauffällig, ruhig. Ganz ähnlich sprechen die Mitglieder des Eißendorfer Schützenvereins über ihr Vorstandsmitglied. Und niemand im Harburger Traditionsverein will etwas gewusst haben. Jetzt aber kommt raus: Bei dem "Schützenbruder", der seit Jahren ausgerechnet für den sensibelsten Bereich des Vereins verantwortlich ist, die Schießsportanlage, handelt es sich um einen Mann mit rechtsextremistischer Gesinnung.

Alles flog auf, als vergangene Woche linke Demonstranten vor dem Wohnhaus von Andreas H. Flugblätter verteilten, die Nachbarn, aber auch den Schützenverein über die Vergangenheit des 39-Jährigen aufklärten. H. hat nach eigenen Angaben Strafanzeige erstattet.

Doch der Eißendorfer Schützenverein würde sein Vorstandsmitglied jetzt gerne so schnell wie möglich loswerden. Der Ruf von Schützenvereinen sei ohnehin schlecht, sagt der Vorsitzende Gerhard Moje. Dass da ausgerechnet jemand im Vorstand sitzt, der mit Wehrsportübungen - also mit der militärisch-ideologischen Ertüchtigung Jugendlicher - in Verbindung gebracht werden kann, macht sich gar nicht gut. "Mir sind allerdings die Hände gebunden", sagt Moje. "Andreas H. hat sich im Verein nichts zu Schulden kommen lassen."

Die Frage, ob Standwart Andreas H. beim Eißendorfer Schützenverein Zugriff auf Waffen hatte oder Einfluss auf die Ausbildung von Jungschützen nahm, verneint der Vereinsvorsitzende Moje. "Er hatte nur Zugriff auf seine eigene Waffe."

Die MOPO hat versucht, mit Andreas H. über dessen Vergangenheit zu sprechen. Er lehnte es ab. Zuvor allerdings hatte er seinem Vereinsvorsitzenden Rede und Antwort gestanden. "Mir hat er gesagt, dass er tatsächlich eine braune Vergangenheit hat, dass das aber lange vorbei sei", so Moje. Offenbar eine Notlüge. Denn der MOPO liegen Fotos vor, die H. bei einer Neonazi-Demonstration im Januar 2005 in Harburg zeigen!

Bereits vor 20 Jahren soll Andreas H. seine rechte Karriere begonnen haben. In den 80er Jahren sei er Mitglied der inzwischen verbotenen Neonazi-Partei FAP gewesen. Später sei er zum "Stahlhelm" gestoßen, der in Jork die "Wehrhafterhaltung der deutschen Jugend" propagierte und auch Wehrsportveranstaltungen durchführte. Andreas H. stieg angeblich bis zum "Ortsgruppenführer" auf.

Übrigens: Die private Internetseite des Andreas H. lässt kaum Zweifel an dessen Gesinnung. Verlinkt hat er sie mit der Homepage der "Exilregierung des deutschen Reiches". Als Hobby nennt H: "Sportschießen, gute Kneipenschlägereien, Tresenschlampen und die Ostsee."

(MOPO vom 13.10.2005 / SEITE 14)

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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genau — AntifaGuerilla

is ´ doch wohl nicht wahr — @ freier antifaschist

@you — freier Antifaschist

Weiß nicht — findefix