Rassismus in Köln Merkenich

beobachter 30.09.2005 21:45
Rassismus in Köln Merkenich eskaliert. Dringender Aufruf zur Solidarität!!
Schützt die Flüchtlinge!!
Etwa über hundert Bürger folgten dem Auruf von gestern, mit pro Köln über das "Flüchtlingsproblem" in Köln Merkenich zu reden. (es waren auch ein paar gegendemonstranten da).Ob allen der Besucher der Veranstaltung klar war, dass es sich bei pro köln um eine rechtsextreme Partei handelt, darf bezweifelt werden. Nicht bezweifelt werden darf allerdings, dass sich in Merkenich hunderte Bürger zusammnegetan haben um gegen das Flüchtlingsheim in ihrer Stadt vorzugehen. Merkenich ist ein kleines Dorf im Norden (ca 5000 Einwohner) von Köln, eigemeindet worden ist es sehr spät in Köln. es hat heute noch einen sehr dörflichen Charakter. Und dieses Dorf tut sich zusammen um die ihrer Meinung nach kriminellen Flüchtlinge zu bekämpfen. Dabei interessiert es sie nicht wie diese Menschen leben müssen. dass sie nicht arbeiten dürfen, zum Nichtstun verdammt sind. Dass sie die Flüchtlinge (etwas über hundert Leute leben unter den schlimmstenm Bedingungen in dem Heim),Angst vor den Merkenicher haben. Dass sie Briefe von einer Schulleitung bekommen, die so umständlich formuliert sind, das die Leute im Heim denken, alle würden denken, alle Flüchtlinge im Heim seien kriminell. Seit Anfang der Woche trauen sich die Eltern nicht mehr ihre Kinder in die Schule zu schicken. Als heute in Merkenich das Gerücht herumging, das die Schulkinder heute zusammen mit ihrer Lehrerin in das Heim gegangen sei um die Kinder wieder zur Schule zu holen, kochte die Merkenicher Volkseele.
Un sie kocht so heftig, dass selbst die CDU keine Schnitte hat. Als sie, die CDU, am Mittwoch abend Fraktionen aller im Chorweiler Rat vertreten Fraktionen einlud ( ausgenommen war die Fraktion Pro KÖLN) ließen die etwa fünfhundert Merkenicher keinen der Parteien und sonstigen Vertreter der Stadt reden. Stattdessen schrien sie eine Redezeit für den rechtsextremen Manfred Rous herbei, der dann seine rasssistischen Statsments von sich geben durfte.
Die Stimmung in Merkenich ist schlimm. Die Flüchtlinge in Köln Merkenich haben Angst, dass ihnen die Merkenicher was antun könnten. Und so wie SDtimmung dort ist, könnte das auch gut sein, dass denkt auch so manch im Heim Bediensteter. Wir fordern alle Menschen auf, die Flüchtlinge in Köln Merkenich zu schützen. Kommt zu Antifa Plenum in die Kölner Stadt. Erzählt es allen die ihr kennt. Lassen wir die Flüchtlinge nicht hängen. Solidarität ist eine Waffe!
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Ergänzungen

volksgemeinschaft pur

zum kotzen 01.10.2005 - 01:04
rassismus ist sicherlich ziemlich alltäglich, doch in köln merkenich geht es zur zeit extrem ab und pro köln heizt die stimmung weiter dramatisch an, natürlich in der rolle des biedermann. da bringt es auch nichts mehr, die anwohner auf den nazicharakter und die vergangenheit der pro köln kader hinzuweisen, der nazivorwurf wird pauschal abgewiesen, man wolle nur sein dorf wieder haben und dies sei halt deutsch bzw ohne ausländer. einige immigranten werden dann auch noch als alibi vorgeschoben, ein wenig multikulti versatzstücke sind dann auch in merkenich angekommen und "ausländer" (die wahrscheinlich in dtld geboren wurden etc) sind dann toleriert, wenn sie arbeiten, steuern zahlen, unauffällig sind und die schnauze halten.

gefährlich wird es in merkenich vor allem, weil sich eine immer stärker gegenseitig aufwiegelnde masse mit grenzenloser dummheit, hysterie und dem lautstarken schrei nach "taten" vermischt. so wird in dem entsprechenden forum dazu aufgefordert, bewohner mal zur rede zu stellen, die nicht die meinung der t-shirtträger teilen (aka die merkenicher bürgerwehr) und diese bürgerwehr sich dazu berufen fühlt, vergehen aufzuspüren und abzustrafen. eine gefährliche mischung, die durchaus auch in angriffe auf bewohner des heims oder das heim selber führen könnten.

der rassismus in merkenich ist extrem antiziganistisch geprägt und greift alle stereotype über die roma und sinti auf, nimmt dabei wahnhafte züge an. so wird generell jede in merkenich erfolgte straftat den heimbewohnern in die schuhe geschoben. ein mitarbeiter des örtlichen supermarktes stellte taschendiebe, die ihn im gerangel mit einem messer am arm verletzten. es ist laut polizei nicht geklärt, ob die täter aus dem heim stammen. die merkenicher bürgerwehr verkündet aber: der mitarbeiter sei von zigeunern niedergestochen worden.

ebenso entspricht die kriminalitätsrate dem durchschnitt, liegt sogar im vergleich zu ähnlichen kölner vororten unter dessen quote. trotzdem herrscht vor ort eine stimmung, als ob man sich nachts nicht mehr auf die strasse trauen könnte oder am hellichten tage von "ausländerbanden" überfallen würde. kinder könnten nicht mehr unbehelligt draußen spielen, komisch das diese ebenso zahlreich auf den strassen merkenichs vertreten sind, wie die überproportional häufigen deutschlandfahnen.

bürgerlicher rassismus, antiziganismus, das gefühl nur noch sich selbst helfen zu können, notfalls auch per selbstjustiz und dazu pro köln als katalysator, in merkenich leben nicht nur die flüchtlinge gefährlich, sondern auch die bürgerInnen, die sich nicht in den rassistischen konsens einreihen wollen, können dessen wut aber wenigstens durch stillschweigen entgehen. den in der heimbarracke zusammengepferchten heimbewohnern ist dies nicht möglich.


wieviel angst die merkenicher vor der wahrheit haben, zeigt die geschichte um den (angeblichen) heimbesuch einiger schulklassen. die eltern empören sich im internet über den kontakt mit den "zigeunern" und fordern konsequenzen. schließlich könnten ihre kinder ja auch feststellen, dass die ihnen täglich präsentierte angstsituation unberechtigt ist, weil im heim auch nur menschen leben, denen es zudem noch ziemlich dreckig geht und die angst vor einem pogrom haben.

Der Koelner Stadt Anzeiger schreibt dazu...

Fijur 01.10.2005 - 13:23
Polizei will genau hinsehen
VON MICHAEL KRETZ, 30.09.05, 07:45h

Probleme mit Bewohnern des Übergangsheims Causemannstraße führten zeitweise zu emotionalen Diskussionen.
Das Pfarrheim von St. Brictius war zu klein: Etwa 500 Merkenicher kamen auf Einladung von Bezirksvorsteher Hans Heinrich Lierenfeld zur Podiumsdiskussion. Vertreter von Stadt und Polizei stellten dar, was sie bislang unternommen haben, um die Situation im Umfeld des Übergangsheims an der Causemannstraße zu ändern.

„Vier problematische Familien, die nicht für das dörfliche Leben in Merkenich geeignet waren, haben wir in anderen Wohnheimen untergebracht“, berichtete Michael Schleicher, Leiter der städtischen Wohnungsversorgungsbetriebe. Die Belegung des Hauses, das von Sinti- und Roma-Familien bewohnt wird, werde bis zum Samstag von 150 auf 104 Personen reduziert.

Sozialdezernentin Marlis Bredehorst kündigte eine Überprüfung der Arbeit des privaten Wachdienstes an, nachdem mehrere Bürger über die mangelnde Präsenz der Sicherheitsleute geklagt hatten. Auch Robert Freund, Leiter der Polizeiinspektion Nordwest, sagte Veränderungen bei den sechs täglichen Streifenfahrten zu: „Meine Mitarbeiter werden besonders mittags nach Schulende die Stadtbahnhaltestelle »Merkenich-Mitte« aufmerksam beobachten“.

Ebenso sollen Polizeibeamte bei der nächsten Kinderdisco im Pfarrheim präsent sein, um - wie von einer besorgten Mutter geschildert - Belästigungen zu verhindern. Freund forderte die Bürger auf, alle Diebstähle und Übergriffe anzuzeigen, damit die Behörden ein vollständiges Bild bekommen. Die bislang angezeigte Straßenkriminalität zeige „objektiv keine Gefährdung“ im Vergleich mit ähnlich großen Stadtteilen.

Einigen Merkenichern war das aber nicht genug. In Sprechchören forderten sie die Schließung des Heims und buhten Redner aus. Mehrmals musste Lierenfeld eingreifen. Die angeheizte Stimmung nutzte die rechtsextreme „Bürgerbewegung Pro Köln“ aus. Ihre Vertreter forderten die Schließung des Übergangsheims und kündigten Aktionen an.

Schon seit Monaten fühlen sich viele Merkenicher nicht mehr sicher. Als Anfang September der Geschäftsführer im örtlichen Supermarkt bei einer Rangelei mit Kindern mit einem Messer verletzt wurde, sei die Besorgnis der Anwohner deutlich gestiegen, sagte Inspektionsleiter Freund. Allerdings sind die Ermittlungen der Polizei noch nicht abgeschlossen, so dass nicht klar ist, ob der Täter überhaupt aus dem Flüchtlingsheim stammt.


(KStA)

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