Bespitzelung linker Veranstaltung in Potsdam
An die Rote Hilfe Potsdam ist ein weiterer Fall von Bespitzelung linker Gruppen durch Staatsorgane herangetragen worden. Die Vorgehensweise ist dieses mal aber eine ganz andere, als gezielt Personen anzusprechen. In diesem Fall nutzen die Organe die finanzielle Not und die augenscheinliche Naivität von Jugendlichen aus.
27.09.2005
An die Rote Hilfe Potsdam ist ein weiterer Fall von Bespitzelung linker Gruppen durch Staatsorgane herangetragen worden. Die Vorgehensweise ist dieses mal aber eine ganz andere, als gezielt Personen anzusprechen. In diesem Fall nutzen die Organe die finanzielle Not und die augenscheinliche Naivität von Jugendlichen aus.
Der konkrete Fall:
Am Freitag den 26.08.2005 wurde der dritte Teil einer Kinoreihe aufgeführt - die Veranstaltung wurde ausschließlich auf linken Mailinglisten und Internetseiten beworben.
Gegen 21:00, dem offiziellen Beginn der Veranstaltung kamen 2 junge Frauen, (schätzungsweise 15-16 Jahre alt, ca. 1,60-1,70 m groß, in szeneuntypische Kleidung, blond bzw. schwarzhaarig) und guckten zaghaft in den Raum. Ein Anwe-sender Gast fragte sie, ob sie zu dieser Veranstaltung wollten. Daraufhin fragte die junge schwarzhaarige Frau, ob hier die Veranstaltung über „Arbeiter, die Fabriken kontrollieren“ stattfinden würde oder ob dies weiter hinten auf dem Gelände sei.
Die VeranstalterInnen bejahten und die beiden Frauen setzten sich. Da es mit dem Beginn der Veranstaltung dann doch noch etwas dauerte, fragte ein Gast, woher sie von der Veranstaltung wüssten. Daraufhin drucksten sie etwas herum und die schwarzhaarige (die auch im weiteren Verlauf sprach) antwortete, sie seien nicht ganz freiwillig hier und wären von „jemanden“ geschickt worden. Nach weiteren Fragen erzählten sie, sie seien von einer „Privatperson“, die sich für Politik und „rechts-links irgendwie“ interessiere beauftragt worden, sich die Veranstaltung und die Diskussion im Anschluss anzuhören. Sie erklärten auch, dass sie dafür Geld bekommen würden, aber nicht so viel, wie sie meinten. Auf die Frage, wie sie denn überhaupt an diese Person geraten seien, berichteten sie, sie hätten eine Anzeige in dem kostenlosen Potsdamer Jugendmagazin „Events“ geschaltet, in der sie nach Arbeit gesucht hätten. Jemand hätte sich dann daraufhin bei ihnen gemeldet. Auf Nachfrage, wer sie denn überhaupt beauftragt hätte, nannten sie etwas unsicher-zögernd eine gewisse „Frau Wegener“, die an der Steubenschule in Potsdam Lehrerin sei und deswegen an den Informationen interessiert, weil sie gerade einer Arbeit zu diesem „links-rechts“ Thema schreiben würde, aber zur Zeit sehr viel zu tun hätte und die beiden schicken würde.
Beide, vermittelten eher den Eindruck, das sie sich bis dato noch nicht mit linker Politik oder überhaupt mit Politik auseinandergesetzt hätten. Die beiden Frauen wirkten die gesamte Zeit sehr unsicher. Als ihnen versucht wurde zu erklären, dass es in Deutschland Geheimdienste gäbe und diese u.a. genauso vorgingen, um an Informationen zu kommen, taten sie sehr erstaunt und waren es wohl auch wirklich. Es wurde beiden erklärt, dass es wohl ihre Aufgabe sein soll linke Strukturen und Projekte auszuspionieren auch wenn es ihnen nicht so explizit erklärt worden ist.
Da absolut nicht klar war wo ihre Informationen schließlich landen würden, sind beide Frauen dann gebeten worden die Veranstaltung zu verlassen, was sie auch taten,
Bei der Recherche am folgenden Montag stellte sich heraus, dass es an der Friedrich-Wilhelm-Steuben-Gesamtschule in Potsdam keine Frau Wegener gibt.
Zwei Wochen später tauchten beiden Frauen erneut bei einer öffentlichen Podiumsdiskussion, auf. Sie beäugten die Sache durch die Tür und verließen fürs erste den Saal, kamen aber dann schnell wieder und schrieben während der Veranstaltung fleißig mit. Bei dieser Veranstaltung ist es leider nicht dazu ge-kommen, die beiden des Saales zu verweisen.
Wir empfinden es als notwendig und richtig diese Geschichte öffentlich zu machen. Es ist der zweite dokumentierte Versuch über solch eine Form der „Zuträgerschaft“ Infos über Strukturen abzugreifen. Konsequenterweise fordern wir alle auf ähnliche Begebenheiten bekannt zu machen und die entsprechenden Personen raus zu werfen.
Quelle: Rote Hilfe
An die Rote Hilfe Potsdam ist ein weiterer Fall von Bespitzelung linker Gruppen durch Staatsorgane herangetragen worden. Die Vorgehensweise ist dieses mal aber eine ganz andere, als gezielt Personen anzusprechen. In diesem Fall nutzen die Organe die finanzielle Not und die augenscheinliche Naivität von Jugendlichen aus.
Der konkrete Fall:
Am Freitag den 26.08.2005 wurde der dritte Teil einer Kinoreihe aufgeführt - die Veranstaltung wurde ausschließlich auf linken Mailinglisten und Internetseiten beworben.
Gegen 21:00, dem offiziellen Beginn der Veranstaltung kamen 2 junge Frauen, (schätzungsweise 15-16 Jahre alt, ca. 1,60-1,70 m groß, in szeneuntypische Kleidung, blond bzw. schwarzhaarig) und guckten zaghaft in den Raum. Ein Anwe-sender Gast fragte sie, ob sie zu dieser Veranstaltung wollten. Daraufhin fragte die junge schwarzhaarige Frau, ob hier die Veranstaltung über „Arbeiter, die Fabriken kontrollieren“ stattfinden würde oder ob dies weiter hinten auf dem Gelände sei.
Die VeranstalterInnen bejahten und die beiden Frauen setzten sich. Da es mit dem Beginn der Veranstaltung dann doch noch etwas dauerte, fragte ein Gast, woher sie von der Veranstaltung wüssten. Daraufhin drucksten sie etwas herum und die schwarzhaarige (die auch im weiteren Verlauf sprach) antwortete, sie seien nicht ganz freiwillig hier und wären von „jemanden“ geschickt worden. Nach weiteren Fragen erzählten sie, sie seien von einer „Privatperson“, die sich für Politik und „rechts-links irgendwie“ interessiere beauftragt worden, sich die Veranstaltung und die Diskussion im Anschluss anzuhören. Sie erklärten auch, dass sie dafür Geld bekommen würden, aber nicht so viel, wie sie meinten. Auf die Frage, wie sie denn überhaupt an diese Person geraten seien, berichteten sie, sie hätten eine Anzeige in dem kostenlosen Potsdamer Jugendmagazin „Events“ geschaltet, in der sie nach Arbeit gesucht hätten. Jemand hätte sich dann daraufhin bei ihnen gemeldet. Auf Nachfrage, wer sie denn überhaupt beauftragt hätte, nannten sie etwas unsicher-zögernd eine gewisse „Frau Wegener“, die an der Steubenschule in Potsdam Lehrerin sei und deswegen an den Informationen interessiert, weil sie gerade einer Arbeit zu diesem „links-rechts“ Thema schreiben würde, aber zur Zeit sehr viel zu tun hätte und die beiden schicken würde.
Beide, vermittelten eher den Eindruck, das sie sich bis dato noch nicht mit linker Politik oder überhaupt mit Politik auseinandergesetzt hätten. Die beiden Frauen wirkten die gesamte Zeit sehr unsicher. Als ihnen versucht wurde zu erklären, dass es in Deutschland Geheimdienste gäbe und diese u.a. genauso vorgingen, um an Informationen zu kommen, taten sie sehr erstaunt und waren es wohl auch wirklich. Es wurde beiden erklärt, dass es wohl ihre Aufgabe sein soll linke Strukturen und Projekte auszuspionieren auch wenn es ihnen nicht so explizit erklärt worden ist.
Da absolut nicht klar war wo ihre Informationen schließlich landen würden, sind beide Frauen dann gebeten worden die Veranstaltung zu verlassen, was sie auch taten,
Bei der Recherche am folgenden Montag stellte sich heraus, dass es an der Friedrich-Wilhelm-Steuben-Gesamtschule in Potsdam keine Frau Wegener gibt.
Zwei Wochen später tauchten beiden Frauen erneut bei einer öffentlichen Podiumsdiskussion, auf. Sie beäugten die Sache durch die Tür und verließen fürs erste den Saal, kamen aber dann schnell wieder und schrieben während der Veranstaltung fleißig mit. Bei dieser Veranstaltung ist es leider nicht dazu ge-kommen, die beiden des Saales zu verweisen.
Wir empfinden es als notwendig und richtig diese Geschichte öffentlich zu machen. Es ist der zweite dokumentierte Versuch über solch eine Form der „Zuträgerschaft“ Infos über Strukturen abzugreifen. Konsequenterweise fordern wir alle auf ähnliche Begebenheiten bekannt zu machen und die entsprechenden Personen raus zu werfen.
Quelle: Rote Hilfe
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Ergänzungen
bekannte Masche
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Auch in Berlin lange bekannt
Diese Methode wurde auch bekannt, als der VS gar eine Art Büro einrichtete um Leute (StudentInnen über Tusma o.a. studentische Arbeitsvermittlungen) im Internet über Radikale - dieses mal halt Indymedia - forschen zu lassen.
Solidarity is not a einbahnstraße - solidarität ist eine waffe!
Es muss ein Titel angegeben werden
Missbrauch
Anderen Gruppierungen, wie z. Bsp. der NPD werden selbst für den Landesvorsitz VerfassungsschützerInnen zur Mitarbeit gestellt. Freilich, die haben sich auf Vorsitz und stellvertretenden Vorsitz dann wohl kaum mit feinen demokratischen Methoden hochgearbeitet. Wenn die jetzt in die WASG als neue "Bedrohung" versetzt worden sind, werden die weiter ihre ultrarechten Sprüche klopfen, sobald sich die Gelegenheit ergibt. Da können die Verfassungsschützer nach alter Manier gegenseitig ihre verfassungsfeindlichen Äußerungen aufschreiben und die Grundlage für einen Verbotsantrag bilden.
verkommen?
Der sog. "Verfassungs"schutz kann zu nichts verkommen, das er schon in seiner Struktur immament ist. Besser ist es ohnehin, von Staats- oder meinetwegen Systemschutz zu reden, weil ja nicht die Verfassung per se, sondern ihre gegebene Ausprägung geschützt wird.
Eine Organisation, die auf geheimem Handeln beruht und Gesinnungen bewertet, kann nicht demokratisch sein. Für Straftaten, wie z.B. Volksverhetzung, gibt es Polizei und Justiz, was eigentlich genügen sollte.
Nähme der sog. Verfassungsschutz seine Aufgaben ernst, so müßte er - als amüsante Vorstellung - wohl eher auf so etwas wie investigativen Journalismus hinauslaufen und verfassungswidrige Politik, wie z.B. Waffenschiebereien, Kriegsvorbereitung und ähnliche Geschäfte besonders dann aufdecken, wenn Verfassungsorgane daran beteiligt sind. Aber auch das wäre ja eine Sache der Strafverfolgungsbhörden. Warum das eine getan wird und das andere nicht, und warum der sog. Verfassungsschutz das Volk vor der Verfassung schützt (Rolf Gössner)?
quot erat demonstrandum
Aufregung unbegründet
Rauswurf bei einer öffentlichen Diskussion?!?
Wie bei der Stasi
So ähnlich hat die Stasi mich damals
als gerade 18-jährigen auch ködern wollen.
Details spare ich mir aus Gründen meiner Sicherheit.
Ich hatte keine Ahnung was läuft und unterschrieb
eher aus irgendeiner komischen Intuition nichts und
machte dann auch nicht mit.
Unglaublich das es solche Maschen, solch ein Verheizen
von Unbedarften für Spitzeleien noch gibt
Öffentliche Veranstaltung
Bei öffentlichen Veranstaltugen darf natürlich jedeR da sein und bleiben, wenn er/sie nicht randaliert. Meistens werden VerfassungsschützerInnen ja nicht randalieren.
Trotzdem finde ich es vermessen, wenn da ein Verfassungschützer seinen Notizblock zückt und jede soziale Forderung mit einem dicken Ausrufezeichen als verfassungswidrig markiert. Es sind ja wohl kaum Leuchten, die da beschäftigt werden, um soziale Bewegungen auszuspionieren und da ganz schlimme Sachen reinzugeheimsen.
Wie mensch beim NPD-Verbotsverfahren sehen konnte, strebt der Verfassungssschutz allerdings nicht lediglich nach öffentlichen Veranstaltungen. Die wollen am besten den Vorsitzenden und den Stellvertreter des Vorsitzenden stellen. Da fördern sie dann eine als verfassungsfeindlich angesehene und erkannte Gruppe. Mit ihren verfassungsfeindlichen Sprüchen und Eingriffen in die innerparteilichen Angelgenheiten sorgen sie für eskalierende Verfassungsfeindlichkeit. Das ist sogar extrem schädlich.