Info's zur Demo am 01.10. in Halberstadt

1.Gegenwärtig erleben wir einen Miniaufstand der "Anständigen" im Harz. Natürlich richten sich die Aktivitäten des sogenannten "Netzwerkes für Demokratie und Toleranz" nicht etwa gegen den Neofaschismus, sondern den Extremismus im Allgemeinen, den "man weder rechts noch links liegen lassen kann", so die Formulierung eines der Oberanständigen.
Wir sollten jedoch nicht vergessen, dass diese Kräfte, die sich dort vesammeln, die gleichen sind, die dafür gesorgt haben, dass Wernigerode frei gehalten wurde von Flüchtlingen, die in ein Lager mitten im Wald verbannt wurden und sie es waren, die dafür gesorgt haben, dass das alternative Zentrum "KuBa" für 40000 Euro (!!!) abgerissen werden soll.
Ihr Solidarität gilt ausschließlich der Hotelbesitzerin, hier sind die Neofaschisten tatsächlich einen Schritt zu weit gegangen, da sie eine Struktur angegriffen haben, die notwendig ist, um sich auf dem Touristenstrich zu prostituieren. Auf die Vielzahl der bisherigen rassistischen Angriffe haben diese Kräfte nicht reagiert, da es sich in der Regel um Flüchtlinge oder um Menschen handelte, die für das Funktionieren der Bürgergesellschaft nicht notwendig, überflüssig, sind.

Seit über drei Jahren gibt es den Neonaziladen Raknarök in Halberstadt. Alle Versuche diverse Rechts -oder Linksparteien, als auch andere gesellschaftliche Kräfte, wie die Gewerkschaften, dafür zu sensibilisieren, sind an deren Desintresse gescheitert. Das was diese Leute zutiefst bewegt, sind solche spannenden Fragen, ob Halberstadt eher das "Tor" oder eben der "Hinterhof" des Harzes sei. Die Neofaschisten sind ein Teil der Normalität in der Harzregion und gerade deren ordnungpolitische Funktion, wird von einigen Teilen der bürgerlichen Zivilgesellschaft mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen.
Unsere Demonstration soll also in erster Linie Menschen ermutigen, sich selbst zu organisieren und den Antifaschismus als Teil ihrere eigenen Aktivität zu begreifen. Selbstorganisation heißt natürlich nicht Sektieretum, auch zukünftig werden wir alle möglichen und unmöglichen gesellschaftlichen Kräfte im Kampf gegen den Neofaschismus in die Pflicht nehmen. Die Vorraussetzung dafür ist aber, das wir uns darüber verständigen, was wir wollen, und das wir antifaschistische Strukturen im Harz schaffen, die frei sind von staatlicher, polizeilicher und nebenbei bemerkt, auch von sozialarbeiterischer, Bevormundung und Bespitzelung.

2. Was uns die Menschen, die wir hier vor Ort die Demonstration gemeinsam vorbereiten, vereint, ist unser Anliegen, praktisch etwas gegen die Neofaschisten zu tun. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Gleichzeitig sind wir uns jedoch darin einig, das jenen zivilgesellschaftlichen Kräfte, egal ob in der BRD oder den USA, die dafür verantwortich sind, das Neofaschisten sich legal organisieren dürfen, in keinster Weise dafür geeignet sind, BürgerInnen anderer Länder, sogenannte "zivilgesellschaftliche Werte"zu vermitteln. Wir möchten deshalb darum bitten, Nationalfahnen, egal welcher Länder, auf die Demo nicht mitzubringen.

3. Die Neofaschisten wollen unsere Demonstration stören und behindern. Deshalb ist es sehr wichtig, dass alle Menschen, die von außerhalb anreisen, sich verbindlich verabreden, gerade die Anreise und die Abreise, bieten sehr viele Möglichkeiten, das die Neofaschisten uns angreifen. Auf allen Bahnhöfen in der Harzregion, muss mensch damit rechnen, auf eine Gruppe von Neofaschisten zu treffen. Für alle, die sich nach der Demonstration, die touristischen Gegebenheiten der Stadt Halberstadt ansehen möchten, sei darauf verwiesen, das sie sich darauf sehr verantwortlich vorbereiten müssen, je später der Abend, desto höher ist auch die Konzentration und Gewaltbereitschaft der Neofaschisten im Zentrum von Halberstadt.
4. Die formellen Strukturen der Neofaschisten in der Region bestehen im Wesentlichen aus der NPD, die sowohl in den Kommunalparlamenten von Quedlinburg, Halberstadt und Wernigerode vertreten ist, die Neonaziband "Skinheads Sachsen-Anhalts","SSA"und der Gruppierung „Wernigeröder Aktionsfront“. Alle anderen Informationen sind im Moment "Informationen der Wahrnehmung", und sollten auch mit diesem Verantwortungsbewußtsein behandelt werden. Wir hoffen, das wir in der Auswertung der Demonstration, dazu übergehen können, wieder etwas systematischer zu recherchieren.
5. Wir erteilen grundsätzlich keine Verhaltensnoten für sogenanntes "richtiges" oder "falsches" Benehmen auf Demonstrationen. Die Bürgergesellschaft hatte drei Jahre Zeit, uns "ihre Art" des Umganges mit dem Naziladen zu demonstrieren, das Ergebnis ist eindeutig. Wir haben jedoch die Bitte, das alles, was auf der Demo geschieht, aus dem Kopf heraus passieren sollte, die Selbstorganisation der AntifaschistInnen vor Ort stärkt und vor allem auch vermittelbar sein sollte.
Angesichts der Gegenaktivitäten der Neofaschisten ist an diesem Tag besonders wichtig, mit Informationen verantwortlich umzugehen, die entsprechenden "Gerüchteküchen"kennen wir ja alle.

Auf Provokationen der Neofaschisten sollten wir entschlossen und entschieden handeln!

Mehr Info's unetr www.nazistrukturen-bekaempfen.tk

Ein ausführlicher Bericht und Foto's werdne folgen!