Antifa Hessen Kampagne

BASH 21.09.2005 03:03 Themen: Antifa
BASH `em all
Das Bündnis Antifaschistischer Gruppen Hessen (BASH) organisiert im Herbst 2005 eine Kampagne mit mehreren Demonstrationen in Hessen und Bayern gegen die organisierte Naziszene. Dabei soll der zunehmenden staatlichen Gängelung und Kriminalisierung von Antifas ein revolutionärer Antifaschismus entgegen gesetzt werden. Konkreter Anlass für die Kampagne sind die zunahme der Aktivitäten der NeoNazis und verschiedene Übergriffe von Nazis auf Andersdenkende und Migrantinnen. Ziel dieser Kampagne ist es in diesem Sinne vor allem, die Nazis aus der Deckung zu holen und angreifbar zu machen und Freiräume für antifaschistische, emanzipatorische Politik zu eröffnen. Auf der Kamagnenseite bash-kampagne.tk werden die neuesten Termine und Informationen veröffentlicht. Check it out.
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Das Bündnis Antifaschistischer Gruppen Hessen (BASH) organisiert im Herbst 2005 eine Kampagne mit mehreren Demonstrationen in Hessen und Bayern gegen die organisierte Naziszene. Dabei soll der zunehmenden staatlichen Gängelung und Kriminalisierung von Antifas ein revolutionärer Antifaschismus entgegen gesetzt werden. Konkreter Anlass für die Kampagne sind die zunahme der Aktivitäten der NeoNazis und verschiedene Übergriffe von Nazis auf Andersdenkende und Migrantinnen. Ziel dieser Kampagne ist es in diesem Sinne vor allem, die Nazis aus der Deckung zu holen und angreifbar zu machen und Freiräume für antifaschistische, emanzipatorische Politik zu eröffnen. Auf der Kamagnenseite bash-kampagne.tk werden die neuesten Termine und Informationen veröffentlicht. Check it out.

Scheiss Nazis...



Am Abend des 26.April wurden im Frankfurter Stadtteil Alt-Sachsenhausen vier Antifaschisten Opfer eines organisierten Übergriffs von etwa 15 NeoNazis, die aus einer naheglegnen Kneipe kamen. Die Täter sind zum Teil Mitglieder der „Freien Nationalisten Rhein/Main“ und schon öfter in Zusammenhang mit ähnlichen Aktionen aufgefallen. Bei dem brutalen Angriff wurden die Opfer verletzt und mussten im Krankenhaus behandelt werden; die Polizei stellte eine Zaunlatte mit einer Schraube darin sicher, mit der einer der Nazis zugeschlagen hatte.

Kein Einzlfall. Bundesweit sieht sich die gewaltbereite Naziszene im Aufwind. Anzahl und Heftigkeit der Übergriffe von Neonazis auf Andersdenkende, MigranntInnen, Homosexuelle, Juden, Obdachlose und sozial Schwächere – also alle, die den „Kameraden“ als „undeutsch“ gelten und somit nicht in ihr beschränktes „Weltbild“ passen - nehmen zu. So wurde in diesem Jahr schon wieder mehrere Menschen von NeoNazis ermordet. Zum Beispiel im März in Dortmund, wo ein Punker von einem Rechtsextremen erstochen wurde. Angespornt durch die Wahlerfolge der NPD nimmt auch der Organisationsgrad der gewaltbereiten „Freien Kameradschaften“ zu. Fast wöchentlich finden Aufmärsche statt. Mit Konzerten, Propagandamaterialien und „Kameradschaftsabenden“ versuchen sie immer dreister besonders junge Menschen für ihre Zwecke einzuspannen. Die NeoNazis versuchen darüberhinaus sich, weg von der reinen Skinheadsubkultur, zunehmend als Teil der normalen Alltagskultur zu etablieren und Zonen zu schaffen wo sie ungestöhrt agieren können. Dabei inszieren sie sich angesichts des zunehmenden Abbaus sozialer und politischer Freiheitsrechte als „revolutionäre Opposition“. Doch anzubieten haben sich, nach wie vor, nichts ausser ihr extrem nationalistisches, autoritäres, antisemitisches, verschwörungstheoretisches und rassistisches – kurz unmenschliches Weltbild. Damit können und sollen die Zustände nur noch verschlimmert werden.

Auch in der Region Südhessen und Nordbayern gibt es inzwischen mehrere Orte die zentrale Anlaufstellen für junge Neonazis, aber auch Verantaltungsort für bundesweite Treffen der organisierten Naziszene sind. Besonders hervorzuheben ist hierbei das mittelhessische Butzbach, wo die „nationale WG“ um die bekannten Nazikader Marcel Wöll und Christian Müller sich häuslich einrichtete und regelmässig Treffen durchführt. Wöll und Müller sind führende Mitglieder der militanten Neonazigruppe „Freie Nationalisten Rhein/Main“, Wöll ist auch bereits als Redner auf Naziveranstaltungen aufgetreten. Im bayrischen Aschaffenburg hat vor kurzem die Kneipe "zum Wikinger" eröffnet. Die von Oliver Merget, Mitglied des "Widerstand Aschaffenburg", betriebene Kneipe ist Anlaufpunkt für Neonazis aus der ganzen Region. Darüberhinaus gibt es in der Region inzwischen mehrere Naziläden und Versände, welche unter Namen wie „hatecore“, z.B. in Bensheim, "Last Resort Store" in Bessenbach und "Old School" in Mespelbrunn die Mode und Musik als Lifestyle für Mord und Totschlag bereitstellen.

In der Vergangenheithat sich gezeigt, dass die NeoNazis immer dort, wo sie mit einem breiten, vielfältigen und entschlossen Widerstand konfrontiert wurden, mit ihrer erbärmlichen Ideologie auf die Dauer keine Chance hatten. Dementsprechend werden wir ihrem Treiben mit der Kampagne konsequenten antifaschistischen Widerstand für eine menschliche Gesellschaft entgegensetzen.

Gegen die Kriminalisierung von Antifaschismus



Immer öfter ist es aber nicht nur rechte Gewalt, sondern auch die Polizei, die emanzipatorischem Engagement im Wege steht und Antifaschisten kriminalisiert und einschüchtern will. Dabei versucht sie, insbesondere in Hessen, mit der sogenannten „hessischen Linie“ rechtsextreme Aktivitäten zu verheimlichen und antifaschistische Aktivitäten zu behindern um nicht den Ruf des Standortes zu gefährden. Überdies werden Naziaufmärsche immer wieder mit Polizeigewalt gegen Protest und Widerstand durchgesetzt.

So wurden z.B. in Friedrichsdorf/Ts. mehrere Antifaschisten im Januar 2005 von lokalen NeoNazis angegriffen Danach wurden sie von der Polizei aufegfordert Fingerabdrücke und Fotos machen zu lassen. Wenn die Angegriffenen zur ED-Behandlung einbestellt werden, ist relativ deutlich was das eigentliche Ziel der Polizei ist – Vervollständigung der Akten über die antifaschistische Szene.

Auch in Aschaffenburg gibt es Bemühungen, seitens der Polizei, Informationen über die linke Szene zu bekommen. Anrufe und Anquatschversuche, in denen Informationen angedeutet wurden, die auf umfassende Überwachung von Antifaschisten schließen lassen, dass drohende Winken mit Repressionsmaßnahmen u.a. sollen den antifaschistischen Widerstand nicht nur in Aschaffenburg einschüchtern und zur Handlungsunfähigkeit verdammen.

In Berlin ging die Polizei im Juli und August diesen Jahres widerholt gegen Antifaschisten vor: mehrere Wohnungen wurden durchsucht und verwüstet, Autos beschlagnahmt und auf diese Weise deutlich gemacht, womit man in diesem Land offensichtlich rechnen muss, wenn man sich konsequent antifaschistisch engagiert.

Zu diesen Vorfällen kommen immmer wieder Prozesse gegen Antifaschisten und Hausdurchsuchungen wie zuletzt z.B. im Frankfurter linken Zentrum Café ExZess im Januar 2004 wegen eines Aufklebers gegen den reaktionären Bund der Vertrieben (BdV) oder gegen das antifaschistische Internetprojekt ainfos.de . Auch Protesaktionen gegen die rassistische Abschiebpolitik der BRD werden von staatlicherseite verfolgt, wie die Verurteilung eines Antifaschisten in Frankfurt wegen der Onlinedemo gegen die Lufthansa im Juni zeigt.

Konsequenter Antifaschismus ist jedoch nicht kriminell, sondern notwendig. Aus diesem Grund richtet sich die Kampagne auch gegen die Kriminalisierung von Antifaschisten.

Mehr als „Gegen Nazis“ ... revolutionärer Antifaschismus



Die Aktivitäten der Polizei und des Staates zeigen es. Es gibt, siehe auch die folgenlosen Lippenbekenntnissen der Politiker von CSU bis Grüne „gegen Nazis“, keinerlei Interesse an einem konsequenten Antifaschismus. Kein Wunder: Schließlich muss dieser sich gegen die Wurzeln rechten Gedankengutes in dieser Gesellschaft richten. Denn Faschismus fällt nicht vom Himmel. Vielmehr wurzelt er schon in den Grundfesten der bürgerlichen Gesellschaft selbst. Jährlich zehntausende Abschiebungen, repressive Polizeiverordnungen gegen alles was „die Ordnung“ stöhrt, die aktuellen Opfermythen des nationalen Kollektives, dass „die Deutschen“ auch nur Opfer des 2. Weltkrieges gewesen seien, deutsches Gr und der Abbau der sozialen und politischen Grundrechte durch die etablierten Parteien müssen dementsprechend ebenso Ziel des Widerstandes der antifaschistischen Linken sein wie die Aktivitäten der NeoNazis. Doch die Analyse muss noch tiefer gehen. Denn die Einteilung der Menschen in Nationen, die autoritäre Organisation der Gesellschaft, Verherrlichung von „soldatischen Tugenden“ wie Ordnung und Gehorsam, das irrationale kapitalistische Gesetz das nur der Stärke überlebt, nationale Identität etc. pp. all dies sind Strukturen und Prinzipien auf denen diese Gesellschaft grundlegend aufbaut und welche die angeblich so „revolutionären“ Nazis einfach nur übersteigern.

Konsequenter Antifaschismus muss sich also notwendig in Gegnerschaft zu dieser Gesellschaft und ihrem Staat begeben, wenn er die faschistische Tendenzen konsequent bekämpfen will. Das heißt, dass ernst gemeinter Antifaschismus revolutionär, also auf die grundlegende Überwindung der bestehenden Verhältnisse gerichtet sein muss.
Gegen die aktuellen Zwänge von Nation und Staat setzt diese Kritik die Vision einer Gesellschaft jenseits des Kapitalismus in der Jeder ohne Angst verschieden sein kann. Mit revolutionären AntifaschistInnen ist also aus gutem Grund kein Staat zu machen.



Schöner leben ohne Nazis – für einen revolutionären Antifaschismus !

Termine:

22.Oktober 2005 | demonstration
“Gegen Dich und deine Freunde... Den rechten Konsens
durchbrechen - Nazis bekämpfen !"
Frankfurt - Sachsenhausen - Südbahnhof 19:00 Uhr

29.Oktober 2005 | party
Soliparty und Mobilisierungsveranstaltung
Ab 19:30 Uhr: Kurzvortrag mit anschließender Diskussionsrunde über die regionalen neonazistischen Strukturen sowie Infos zur Kampagne
Ab 20:30 Uhr: Soliparty mit leckeren Getränken und guter Musik
Jugendinitiative (JUI) Miltenberg
Alte Volksschule
Mainstr. 62
63897 Miltenberg

5.November 2005 | aktionstag
“Den Nazis die Idylle nehmen - Langgasse kürzen!”
Hoch Weisel (Butzbach) - Treffpunkt wird noch bekannt gegeben

3. Dezember 2005 | demonstration
“Schöner leben ohne Nazis! - Für revolutionären Antifaschismus”
Aschaffenburg - Busbahnhof - 14:00 Uhr

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Ergänzungen

Bash the Fash

PowerLotte 21.09.2005 - 10:18
Auch in Rheinland-Pfalz gegen Nazis vorgehen:

1. Oktober Alzey: Naziaufmarsch verhindern www.kein-ruhiges-hinterland.tk

15. Oktober Betzdorf (Westerwald)-"Bis hierhin und nicht weiter-Nazis stoppen!" www.betzdorf.tk



Zusammen-auf allen Ebenen- MIT ALLEN MITTELN-NAZIS AUF`S MAUL!

Antifa Nordhessen?

Kasseler 21.09.2005 - 12:47
Warum taucht unter den gelisteten Aufrufern die Antifa Nordhessen (Kassel) nicht auf? Zumindest "auf dem Papier" existiert sie noch.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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