Berlin: Antifa-Gala!

tlc 17.09.2005 14:55 Themen: Antifa
Die Antifa-Gala in Berlin war ein voller Erfolg - mehr als 1000 Menschen haben dem polizeilichem Staatsschutz gezeigt, dass sie sich durch dessen übersteigerten Hass auf Linke weder vom Feiern noch vom Abreissen von Nazi-Plakaten abhalten lassen.
Von zehn Uhr abends bis fünf Uhr morgens war das Statthaus am Böcklerpark rappelvoll mit Menschen bester Stimmung, draußen wärmten sich viele am Lagerfeuer aus Nazi-Wahlplakaten...

Befürchtungen, die Polizei könnte kurz vor der Wahl noch mal provozierend aufdrehen, bestätigten sich nicht. Ob es die zeitweise Anwesenheit von sozialdemokratischer Polit-Prominenz (linke Grüne, PDS; WASG...) war oder es dem Berliner Innensenat ausnahmsweise einmal gelungen ist, der Polizei eine Weisung zu erteilen, wer weiß. Das LKA muss sich jedenfalls selbst zuschreiben, dass sein Versuch, antifaschistische Aktivitäten zu kriminalisieren, diesmal zum Gegenteil geführt hat, nämlich zu Bildern von Parlamentariern und Parteipolitikern, die sich offen und tatkräftig solidarisieren. Und sei es nur weil Wahlkampf ist...

Allerdings muss selbstkritisch festgestellt werden, dass das Abfeiern der anwesenden ParteipolitikerInnen im Kulturprogramm der Gala viel zu viel Gewicht bekommen hat. Eine Stunde lang ging es nur um GrünePDSWASG und zuletzt die PARTEI, das hat viele gelangweilt. Erstaunlich zu sehen, dass die sonst so redegewandten Damen und Herren vor dem ungewohnten Publikum sichtlich unsicher wurden. Einen richtigen Punkt setzte der Europa-Abgeordnete Tobias Pflüger, als er darauf hinwies, dass Rassimus und antisozialer Impuls aus der Mitte der Gesellschaft kommen und dass von den Nazis vieles "nur" ausgeführt wird, was anderswo verbreitet gedacht wird. Und immerhin übergab als krönender Abschluss die PARTEI der Antifa 181 "Argumente" gegen Nazis in Form von CS-Gas-Sprühdosen. Das ist mal praktische Solidarität!
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Ergänzungen

Endlich mal das Szeneghetto verlassen

zufrieden 17.09.2005 - 15:09
Endlich hats die Antifa mal geschafft, ihr geliebtes Szeneghetto zu verlassen und wieder Kontakt zur Gesellschaft aufzunehmen. Ich halte diese Gala für die erfolgreichste Antifaktion seit langem.

Interessanter Bericht ...

AnwensendeR 17.09.2005 - 16:12
Ich war da. War mal interessant, die Eliten der Antifa in Berlin in Action zu erleben. Ich kann die ganzen unglaublichen Peinlichkeiten gar nicht alle mehr aufschreiben - aber das war zum Abgewöhnen. Und dass dann von einem "Erfolg" geschrieben wird, passt.
Ein paar Schlaglicher:
- Drückende Lautstärkeüberlegenheit der Bühne über alle Leute davor. Die Buhrufe, die es (glücklicherweise) auch gab, gingen dadurch total unter.
- Peinliche Dresscodes zeugten davon, dass hier Männlichkeit und Weiblichkeit gut in den Köpfen eingefressen sind.
- Mehrfach gab es offensive Aufforderungen "Geht wählen" (z.B. vom platten Dr. Seltsam und den Antifa-MackerInnen)
- Konkret wurde zur Erststimmenabgabe für Schröbele aufgerufen. Der hat zwar für dem meisten Scheiß gestimmt (Hartz IV ...), aber den Eliten der Antifa ist Politik offensichtlich nicht so wichtig wie Show und Filz.
- Mehrere "Links"partei-Größen (die hier ja an der Regierung sind, also für den Polizeieinsatz eher verantwortlich sind) wurden auf die Bühne gebeten und abgefeiert.
- Wie abgefahren weit es ging mit dem Linkspartei- und Schröbele-Jubel war gut zu erkennen, als die Antifa-MackerInnen auf der Bühne laut ankündigten, von der Polizei zurückgegebene Wahlplakate der Grünen (die auch beschlagnahmt wurden), würden selbstverständlich an die Grünen zurückgegeben. Yeah! ALB - wir helfen den Grünen!
- Kritik an anderen Parteien außer NPD oder auch am Wahlsystem wurde - bezeichnenderweise - nur vom als Linkspartei-Promi auf die Bühne geholten Tobias Pflüger benannt. Die Antifa-MackerInnen übten nur das Abfeiern und verengten gesellschaftliche Kritik am NPD-Hassen.
- Die Antifa-MackerInnen als ModeratorInnen übten für diese Parteileute-Auftritte vorher La-Ola-Wellen ein. Ca. ein Drittel bis die Hälfte der Anwesenden machte das Spiel mit und feierte die Leute, die für die herrschende Politik verantwortlich sind.
- Rundherum Antifa-Codes und -Zeichen - halt eine Selbstdarstellungsshow.
- Am Eingang weitere Antifa-Macker, die (stand in der Einladung auch gar nicht) um eine Spende baten. Wer nicht spendete, wurde dann nachdrücklicher aufgefordert, gefälligst "eine Spenden zu zahlen".
- Auch im Publikum zumindest teilweise ein ähnliches plattes politisches Niveau. Lafontaine könne nicht rechts sein, weil er ja in der Linkspartei ist. Usw.

Hier traf sich die kommende (bzw. bei einigen Wichtig-Antifas ja schon die vorhandene) BildungsbürgerInnenelite. Und sie feierte so, wie das auch später auf ihren Galas so sein wird. Die müssen sich gar nicht mehr groß umstellen (jedenfalls die Eliten dieser Veranstaltung nicht).
Ich hoffe weiter, dass die Linkspartei 15% bekommt. Dann sind alle diese widerlichen Eliten auf Pöstchen und mensch kann in den sozialen Bewegungen vielleicht wieder bei Null anfangen. Ist vielleicht das Beste ... die Gala jedenfalls ist für mich nicht die soziale Bewegung, wo ich sein will.

@AnwesendeR

wirklich Anwesender 17.09.2005 - 16:50
Toll, ich wette, Du hast den Bericht schon vorher geschrieben und nur noch ein paar Einzelheiten eingefügt.
- Die Boxen waren Dir vorne zu laut? Hinten in der Halle musste doch auch was ankommen, und da war die Lautstärke voll okay. Kleiner Tipp: bei Konzerten ist es ganz vorne vor den Boxen auch immer recht laut, deshalb entscheiden sich jene, die das nicht mögen, weg von den Boxen zu gehen.
- Die Dresscodes passten zum Begriff Gala (man muss nicht alles ernst nehmen), waren auch gar keine Codes, sondern nur Bekleidung einiger weniger, die den Begriff der noch überzeichnet darstellen wollten. Nicht deren Überzeugung!
- Schröbele gibt es nicht. Ströbele hat für Hartz IV gestimmt?
- Polizeieinsätze wurden erstens nicht von der Linkspartei bestellt und zweitens im Anschluss kritisiert (im Gegensatz zu Körting)
- Die LaOla-wellen galten nicht der Polit-Prominenz, sondern um den "übersteigeten Hass gegen die NPD" zu verdeutlichen. Erst im Anschluss an die Wellen wurden Politiker auf die Bühne gebeten.
- Natürlich hängen bei ner Antifa-Gala Antifa-Transpis. Und wenn die ganze Veranstaltung auch Gala genannt wird, dann muss das ja auch etwas pompös aussehen. Warum gehst Du zu einer Antifa-Gala, wenn Du deren Präsentation nicht magst? Es hingen übrigens auch andere Plakate linker couleur.
- "Einlass gegen Spende" stand sehr wohl in der Ankündigung. Warum sind eigentlich alles Macker? Der Satz "Spenden bitte" ist echt okay, und gezwungen wurde niemand, nur gebeten. Und der böse "Macker" war auch noch ganz alleine am Eingang, von Kontrolle keine Spur
- Ziehlt Deine letzte Beschwerde darauf ab, nur noch Leute reinzulassen, die 100% Deiner Meinung sind?

Du willst offensichtlich in gar keiner "Bewegung" sein, Dir passt gar nix. Viel Spaß noch in der Isolation, Schwarzseher!

zicke zacke

hühnerkacke 17.09.2005 - 17:22
also erstmal daumen hoch für die gelungene veranstaltung. ich war rundum zufrieden. und nochwas @anwesendeR: wer auf ner veranstaltung is wo nazimüll entsorgt wird sollte nicht mit nem linkspartei schild mit lafontaine drauf ankommen und sich dann wundern wenn er diskutieren muss. is echt ne derb idiotische aktion.

endlich was wirklich Gutes

... ist Hase (immernoch) 17.09.2005 - 18:00
Da hat es die Antifa endlich mal geschafft zu ihren Wurzeln zurückzukehren, nämlich der antifaschistischen Gesinnung als Basis. Der "Anwesende" muß natürlich meckern, so ist man das gewöhnt, denn diese Menschen haben schließlcih Diskurshoheit. Neben dem peinlichen binnen-I, daß schon längst kein ernsthafter Mensch mehr benutzt, wird über Dresscorde gemeckert. Wer über den vermeindlichen Dresscode anderer meckert, zeigt, daß er genaue Vorstellungen von angemessener Kleidung hat, also auch Dresscode. Mich wundert, daß er nicht noch "Antisemitismus!" schreit, irgendwas wird sich doch bestimmt finden, "Sexismus!" hatten wir ja schon. Natürlich ist es ärgerlich, wenn plötzlich jemand eine andere Meinung hat, diese kundtut und eine Mehrheit das auch noch gut findet, die Antwort darauf ist einfach alles Scheiße zu finden. Die Antifa ist eine uralte Organisation, die schon SA- Horden gezeigt hat wo der Hammer hängt. Es sollte weiter so gehen, wichtig ist was gegen rechte Strukturen zu tun, egal wer, egal wo und vor allem egal wie er/sie aussieht oder was er/ sie wählt.
Es grüßt ein böses Feindbild aus bürgerlicher Familie mit Abi, Klavierunterricht, Studium und Vorliebe für Thomas Mann und Richard Wagner, der sich frecherweise auch noch als links bezeichnet.

Einzig richtige Reaktion auf die Repression

(muss ausgefüllt werden) 17.09.2005 - 19:04
Diese Gala war die beste Reaktion auf die Repression, die man sich vorstellen kann... Natürlich hätten wir auch nen paar Autos abfackeln können und nen bisschen Krawall machen, aber ist es nicht viel schlagfertiger, wenn wir als Reaktion einfach das gleiche nur noch viel größer aufziehen? Die Repression bei der Jugendantifaparty vor 3 Wochen (ist doch schon so lange her oder?) diente doch nur dem Zweck uns einzuschüchtern (und natürlich auch Daten über uns zusammeln). Durch diese Gala, wo wir ein riesiges Unterstützerfeld hatten, gute Öffentlichkeitsarbeit geleistet haben und die Polizei gezielt rausgefordert haben, haben wir die Repression lächerlich gemacht.
Die Polizei hat sich in Arsch gebissen. Ihre Repression war der Anschub ohne den das hier gar nicht möglich gewesen wäre. Wir sind nen Stück aus der Isolierung gekommen - und das kann uns sicherlich nicht schaden. Das man trotzdem zu kritische Distanz wahren sollte, bestreteitet ja niemand. Aber kritsiche Distanz bedeutet nicht, dass man sich isolieren muss!

Ein voller Erfolg.

(name) 18.09.2005 - 02:51
Eben genau die Tatsache, daß sich hier auch Sympathisanten aus dem ach so verpönten "bürgerlichen" Lager einfanden macht das Ganze zu einem Erfolg. Es ist nun mal so, daß sich der Nachwuchs aus eben dieser Ecke rekrutiert, und sich gerade auf solchen Veranstaltungen für antifaschistische und weitergehende staatskritische Politik leichter sensibilisieren lässt.
Der vielleicht tatsächlich etwas unkritische Umgang mit der örtlichen Politprominenz ist aber mit dem Ziel der Gala, den Repressionsorganen auf möglichst breiter Front eine lange Nase zu zeigen, teilweise zu entschuldigen. Und der gute Herr Ströbele kam glaube ich zwischenzeitlich doch etwas ins Schwitzen, ich habe eher Buhrufe als begeistertes Klatschen gehört..

Sonneborn war Klasse. Die Musik ebenfalls. Nächstes Mal vielleicht auch in "nicht-Szene" Vierteln plakatieren, auch im Wedding oder in Moabit schlummert sicher noch Potential.

Alles in allem fand ich's sehr gelungen, und werde nächstes Mal wieder dabei sein.

Die Schönen und die Biester

Pankow-Pirker 18.09.2005 - 14:08
Werner Pirker schrieb in der Samstagsausgabe der jungen welt: "Es gehört mit zur Erfolgsgeschichte der neoliberalen Reaktion, daß sie eine Linke nach ihren Vorstellungen zu schaffen wußte. Eine auf die Themenbereiche Antifaschismus, Antirassismus, Antisexismus usw. fixierte Linke, die die Lösung der sozialen Frage, wenn überhaupt, außerhalb des nationalstaatlichen Rahmens und jenseits tradierter Verteilungskämpfe sucht."

Die Gala war, an ihrer Zielrichtung gemessen, ein voller Erfolg - und die richtige Antwort auf die Repressions- und Einschüchterungsabsichten des Staates. Dass dort, wie einige hier schreiben, sich die "Eliten" tummelten, und dass sich eine Antifa-Party, mit ihrer Betonung des äußeren Erscheingsbildes, wenig von anderen Partys unterscheidet, muss man zunächst hinnehmen. Man kann Menschen nicht über Nacht ändern.

Es gibt natürlich nicht "die antifa" - aber es gibt DIE EINE antifa-Popkultur, und die war am Samstag reichlich "vor Ort". Was es außerdem noch gibt, und was man aber ändern kann, ist die Fixierung der antifa auf "Antifaschismus ..." und so weiter (siehe oben). Diese Fixierung führt (oftmals) dazu, dass wenn sich linkes Bewußtsein in seinem ursprünglichen sozialen Gehalt wieder bemerkbar macht, z. B. in Form der Montagsdemos oder in der Herausbildung eines neuen parlamentarischen Arms der Linken, sofort die Diffamierungskeule geschwungen wird, und dass man sich dann gerne dem "Lieblingshobby" Vieler ("Hauptamtlicher") aus dem Antifa/ Antira-Bereich, der Diskurstheorie hingibt. (Mit Sicherheit waren auf der Gala mehr antifas am Start als jemals bei einer Demonstration gegen Sozialabbau des vergangenen Jahres.) Und bei aller Kritik an der Linkspartei im Speziellen und Parlamentarismus und Sozialdemokratie im Besonderen - es war insbesondere die wasg-Wahlalternative, der es gelang ein breites Spektrum aus Menschen zu aktivieren, die vorher nie oder seit langem nicht mehr politisch aktiv waren, und die jetzt beginnen sich endlich zu wehren. Ein Spektrum an Menschen, das nicht unbedingt "links" im traditionellen Sinne ist, das aber keine linke Mini-"Partei" mobilisieren könnte, und das antifas gar nicht mobilisieren wollen.

Von mir aus darf sich bei Antifa-Parties ein schönes und gesellschaftlich erfolgreiches Publikum tummeln. Aber, erstens sollte Antifaschismus nicht zum eifersüchtig überwachten persönlichen Lehen einiger weniger Schöner und Erfolgreicher verkümmern, und zweitens: wenn sich die nicht so Schönen und so Klugen und nicht so Erfolgeichen endlich zu wehren beginnen, sollte antifas nicht die elitäre Nase der political correctness rümpfen.

...überlegt mal warum sich besonders unter den Jugendlichen, die weniger "Coolen" eher nicht von der antifa (Popkultur) angezogen fühlen, sondern eher von den Rechten.

...Vielleicht gib´s ja demnächst ´ne antifa-Gala gegen Sozialkahlschlag um Mittel für die kommenden Kämpfe anzusammeln.

Politische Aktion

Leser 18.09.2005 - 14:15

Ich war ebenfalls anwesend und kann die Veranstalter nur beglückwünschen.
Ich denke, dass die Antifa-Gala eine intelligente politische Reaktion auf die staatliche Repression war und dazu sollte man gerade einer Antifa gratulieren!
Der Einnwand, dass die politischen Parteien die Gala für den Wahlkampf instrumentalisiert haben, ist aber auch nicht von der Hand zu weisen. Diesbezüglich könnte man nächstes Mal aus den Fehlern lernen. Allerdings muss aber auch berücksichtigt werden, dass Konzessionen an die Politiker, die den Aufruf unterstützt haben und so die relativ breite Unterstützung erst ermöglicht haben, unvermeidlich sind.
also machr weiter so und handelt politisch intelligent und gewitzt.

Grüße
aus Berlin und Hamburg

Bilder gefunden

(muss ausgefüllt werden) 19.09.2005 - 15:33
auf adf-berlin.de

Was die junge Welt dazu sagt...

Autonom@ntifA 19.09.2005 - 17:10
19.09.2005 - Peter Wolter

300 Neonazi-Plakate entfernt und zerstört

Berliner Antifaschisten ließen sich auch durch drohende Polizeirazzia nicht einschüchtern

Trotz angedrohter Polizeirazzia sind in der Nacht zum Samstag bei einer »Gala«-Veranstaltung der Antifa in Berlin-Kreuzberg etwa 300 Plakate der rechtsextremen NPD zerstört worden. An der Politparty nahmen über 1200 Antifaschistinnen und Antifaschisten teil, darunter Politiker und Journalisten. Die Veranstalter hatten jeweils einen Gratis-Cocktail pro abgerissenem NPD-Plakat versprochen.

Eine ähnliche Veranstaltung vor drei Wochen hatte die Polizei zum Anlaß genommen, das Lokal zu stürmen und die Personalien aller Anwesenden aufzunehmen. Außerdem wurden sieben Privatwohnungen, Büros und Lokale durchsucht. Insgesamt waren 300 Beamte im Einsatz. Begründet wurde die Razzia damit, der Aufruf, NPD-Plakate abzureißen, sei »eine öffentliche Aufforderung zu Straftaten«. Außerdem hätten die Veranstalter »übersteigerten Haß« auf die NPD bewiesen.

Nachdem der Polizeieinsatz bis in linksliberale Kreise hinein Empörung hervorgerufen hatte, entschloß sich die Kreuzberger Antifa zur Offensive: Die Veranstaltung wurde als »Gala« in großem Stil wiederholt. Obwohl ein Beamter des Landeskriminalamtes zwei Tage zuvor bei einer erneuten Hausdurchsuchung bei Antifaschisten eine Razzia in Aussicht gestellt hatte, ließ sich in der Nacht zum Samstag kein uniformierter Beamter blicken. Vermutlich hatte die Polizeiführung von dem angedrohten Einsatz deswegen Abstand genommen, weil zuviel Prominenz im Saal war. Anwesend waren u.a. der Europaabgeordnete Tobias Pflüger, der Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele (Bündnis 90 / Die Grünen) sowie der Linkspartei angehörende Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses.

»Unsere Gala war ein Lehrstück für Solidarität«, bilanzierte der Pressesprecher der Berliner Antifa, Michael Kronewetter. »Das war ein hervorragendes Beispiel für die Verknüpfung außerparlamentarischer Aktivitäten mit linken Parlamentariern.«

Quelle:  http://www.jungewelt.de/2005/09-19/014.php

Was die taz dazu sagt...

Autonom@ntifA 19.09.2005 - 17:23
WAS MACHT EIGENTLICH ... die Kreuzberger Politprominenz

Straftaten begehen

Trotz Wahlkampfstress - diese Chance wollten sich die Kreuzberger Politgrößen nicht entgehen lassen: Wahlplakate der gegnerischen Partei abreißen und sie mit aller Wucht in die Tonne kloppen.

Unter dem Schutz von etwa 1.000 Antifas beteiligten sich an dieser Straftat am Freitagabend unter anderem: Steffen Zillich, Marion Selig (beide Linkspartei) und Michael Prütz (WASG). Als Mittäter mitschuldig, weil anwesend, würden sich auch die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Cornelia Reinauer (Linkspartei), sowie Volker Ratzmann (Bündnis 90/Die Grünen) machen.

Die Antifaschistische Linke (ALB) hatte zur Antifa-Gala geladen und allen Straftätern einen Umsonstcocktail versprochen. Die Polizei hatte eine Party mit ähnlichem Aufruf vor zwei Wochen noch gestürmt und sie anschließend aufgelöst. Dieses Mal blieben die Einsatzkräfte fern.

Mit dabei auch die grüne Kreuzberger Politikone Christian Ströbele. Doch ganz so weit wie seine Kollegen wollte der alte Juristenfuchs nicht gehen. Er brachte lediglich eine CD mit Nazimusik mit, wie sie vor Schulhöfen in den vergangenen Tagen mit Kusshand verteilt wurden. Da war Martin Sonneborn von "Die Partei" schon mutiger: Er überreichte den Gastgebern 181 Dosen Tränengas mit den Worten: "Waffen für die Antifa."

Ihren Höhepunkt fand die Gala mit der öffentlichen Verbrennung der NPD-Plakate. Bloß zeigte sich dabei, dass nicht nur die Poster mit den NPD-Visagen gut brennen. Lichterloh loderte auch ein Plakat mit Ströbeles Konterfei.

Quelle:  http://www.taz.de/pt/2005/09/19/a0297.nf/text

Nochmal die Reaktionen auf die Repression

Autonom@ntifA 19.09.2005 - 17:27

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 19 Kommentare

"Kontakt zur Gesellschaft"

... 17.09.2005 - 15:31
Nicht dass es angesichts(!!) eines drohenden Polizeieinsatzes unbedingt falsch war auch Vertreter der "Polit-Prominenz" einzuladen, im Nachhinein aber zu schreiben, dass es dadurch gelungen ist "wieder Kontakt zur Gesellschaft aufzunehmen" ist ja wohl ziemlich peinlich.

Wenn radikaler Antifaschismus die Anbiederung an Parteien sein soll, kann man es auch gleich bleiben lassen.

@ über mir

ich 17.09.2005 - 15:37
peinlich bist ja nur du. anbiederung fand nicht statt. du scheinst dagegen aber ein interesse zu haben, daß antifaschismus isoliert bleibt. insofern sind nazis und befindlichkeitsgesteuerte linksdogmaten auf derselben seite. sie sind nur dann glücklich, wenn antifa wirkungslos ist.

I <3 ALB

_ 17.09.2005 - 16:18
Weiter so, großartig.

AnwensendeR hat recht!

Elfeinbeinturmbewohner 17.09.2005 - 16:29
Hier noch einmal die wichtigsten Punkte:

1. Der einzige Funktionär, der zu aktzeptieren ist, heisst J.B.

2. Antifa und linke Politik darf nur in kleinem Szenerahmen stattfinden und muss irrelevant sein

3. Wer sich mit Andersdenkenden abgibt, ist ein Verräter

4. Wir von der Prowe haben immer recht und unsere Birkenstock-Optik ist kein Dresscode

5. Weil die Antifa versucht Pop zu sein, sind alles Macker. Außerdem verstoßen sie gegen Gebot 2

Schöne Aktion!

BegeisterteR 17.09.2005 - 18:30
Solidarische Grüße aus FF/M!

Knick

Optiker 17.09.2005 - 20:27
Irgendwie hat der gemeine ALB-Lifestyler einen Knick in der Optik. Alles ist immer ein voller Erfolg, egal wie es ausgeht. Dabei ist es gerade so, dass die Bullen es richtig gut drauf haben, zu zeigen, wo es lang geht: sie schlagen zu, wenn sie wollen... sie lassen es aber auch sein, wenn sie wollen... wo ist da der Erfolg.
Das bisschen Posen der ALB tut keinem weh (reimt sich sogar).
"Berliner Polizei kocht vor Wut". Das hätten die Partyveranstalter gerne gehabt. Ich war auf der Party. Alle haben auf den Weihnachtsmann gewartet, der nicht gekommen ist. Die Bullen haben wahrscheinlich fest geschlafen.

@ Optiker

tlc 17.09.2005 - 20:46
Hallo lieber Optiker, wen meinst du denn mit dem "ALB-Lifestyler"? Mich als den Poster des Artikels wohl kaum, denn ich bin nicht in der ALB und durchaus kein Fan des Überall-das-eigene-Logo-draufpappens ;-)

Und deine Meinung darüber, was Bullen tun und wollen in allen Ehren, aber da machst du es dir wohl etwas einfach oder erliegst dem Eindruck, den unsere Staatlichesgewaltmonopolbeamten gerne erzeugen möchten, nämlich dass sie alles so im Griff haben wie es ihnen gerade passt. Ist mir etwas zu verschwörungstheoretisch. Auch bei Polizei und Innensenat gibt es je eigene Interessen, Konkurrenzen, Erfolge und Misserfolge, sprich: Politik. Wer das so völlig egal und unbeeinflussbar findet, kann ebensogut ganz aufhören, Politik zu machen ("die da oben machen ja eh nur was sie wollen").

Ich habe jedenfalls auf keinen Weihnachtsmann gewartet, sondern fand es super, dass die Bullen nicht angegriffen haben, was m.E. keine Selbstverständlichkeit war, sondern auch mit der guten politischen und medialen Vorbereitung der Party zu tun hatte.

"Neben dem peinlichen binnen-I"?

antifa 17.09.2005 - 22:25
@ist Hase: was soll denn das? warum sollte keineR mehr das binnen-I benutzen? weil typen die norm sind und das auch in der sprache deutlich werden soll? du bist ein sexist - mit kleinem i...

schwache

vorstellung 17.09.2005 - 22:42
erstmal vorweg, ich bin begeistert wieviele leute überhaupt gekommen sind.
leider war das auch schon das beste an diesem abend. ich kann gar nicht sagen wie sehr ich von dieser (wir müssen es beim namen nennen) anbiederung an (bürgerlichen) parteien enttäuscht bin. mir fällt immer wieder auf wie ungehindert dieser ströbele sich in der szene bewegen kann, und darüber hinaus sogar von speichelleckern umschwänzelt wird. also ich war gestern kurz davor, meinen sauer erkämpften cocktail (ne eklige weinschorle... soviel zur glaubwürdigkeit der alb)über sein über seinen ach so weisen kopf zu schütten.

die idee mit dem feuer ist gut, leider wird mir ganz anders wenn ich dann leutewitzeln höre "das erinnert mich an was" oder im goebbels ton
"ich übergebe dem feuer die schriften von thomas mann...". jedenfalls war die darauf folgendeposer show mit vermummung und schlechten sprechchören am feuer extrem peinlich so dass ich mich schleunigst aus dem staub gemacht habe und in der köpi für nen wirklich guten zweck gefeiert habe.

diese show hat mich weit zurückgeworfen in der positiven entwicklung meines verhältnisses zur alb...


@ wirklich anwesender:

hat dir der warme händedruck von
"ich-bin-dagegen-aber-stimme-dafür" Ströbele die sinne vernebelt?
wie stellst du dir die umsetzung radikaler politik vor wenn du deinen kopf
arsch von diversen "linken volksvertretern" stecken hast. dieser antifa
jubelfunk geht mir tierisch auf die nerven. und das "kalkül" die futzies von "kleineren übel" zu instrumentalisieren wird euch schnell den letzen rest glaubwürdigkeit der euch noch geblieben ist kosten.



ermutigend

aus Thüringen 18.09.2005 - 01:13
endlich ist es geschafft, aus dem klein klein vieler aktionen der antifa herauszutreten! es ist gut, wenn sich auch leute aus politik für die antifa bekennen, dass kann uns nur helfen, repressionen durch justiz und polizei zu verhindern (instrumentalisieren lassen, wird sich dadurch sicher keiner).

eine der besten aktionen der letzten jahre!

@ (muss ausgefüllt werden) 17.09.2005 18:04

viele Fragen 18.09.2005 - 01:16
"Einzig richtige Reaktion auf die Repression"

wow - beeindruckend mit welcher Ausschließlichkeit du hier "argumentierst"

"wir / uns..." ? - wen meinst du damit ?

Oder benutzt du einfach derartige Gemeinschaftsbegriffe um die Unterschiedlichkeit der Personen und Positionen zu homogenisieren und einheitliche Gemeinschaft zu konstruieren ?

Zitat:
"die beste Reaktion auf die Repression, die man sich vorstellen kann..."

dein begrenztes Vorstellungsvermögen schön und gut, aber warum auch hier wieder dieser Absolutismus ?

Zitat:
"... haben wir die Repression lächerlich gemacht."

Gegenüber wem lächerlich gemacht ?
Wer hat davon mitbekommen ?
Warum sollten die Repressionsorgane ihre Vorgehensweise ändern ?
Bzw warum haben sie nicht die Fete am 9.9. im Kato gestürmt, wo laut Ankündigung auch Nazimaterial gegen Coctails eingetauscht wurde ( ohne zusätzliches ALB gepose !?)

Zitat:
Die Polizei hat sich in Arsch gebissen. - ???

"Wir sind nen Stück aus der Isolierung gekommen - und das kann uns sicherlich nicht schaden. "

In wie fern bitte schön, was sind die konkreten Ergebnisse die deine Behauptung untermauern würden.
Und wer sind den deine immer wiederkehrenden "wir" ?

Zitat:
"Das man trotzdem zu kritische Distanz wahren sollte, bestreteitet ja niemand.
Aber kritsiche Distanz bedeutet nicht, dass man sich isolieren muss!"

Wer soll zu wem Distanz halten, mit was für Inhalten...?


Was ist mit den verantwortlichen Personen, Politiker, Staatsanwaltschaft, Einsatzleiter etc ?
Warum werden die nicht benannt, warum wird kein politischer Druck auf die Handelnden in der hierachischen Stuktur ausgeübt.
Warum werden die Informationen nicht veröffenlicht und statt dessen in der
"Pressemitteilung zu den Razzien am 28.08.2005 in Berlin."
behauptet:
"Polizei stürmte im Auftrag der NPD sieben Wohnungen, Büros und Läden von Antifaschisten."
ohne Belege für den behaupteten Auftrag anzuführen.

Was ist das für eine abstrakte Verarsche, die vor den konkreten Zusammenhängen und Hintergründen die Augen verschließt und lieber auf Event, Masse, Happening, Posing... macht.
"Berliner Polizei kocht vor Wut"
"Das Berliner LKA kocht vor Wut"
 http://de.indymedia.org/2005/09/128246.shtml

Was hat das mit den realen Macht und Gewaltverhältnissen zu tun ?

Ich staune

Beni 18.09.2005 - 01:32
Bisher bin ich davon ausgegangen, dass die alb ohnehin von v-leuten unterwandert sei, da mir aus langen jahren der meist beobachtenden Auseinandersetzung mit ihr aufgefallen ist, dass gerade politsche menschen, die versuchen die gesellschaftliche isolierung der alb zu überwinden, am schärfsten kritisiert werden ("naiv", "bürgerlich"), obwohl ich weiß, dass es seit geraumer zeit innerhalb der alb ernsthafte diskussionen gibt, diese isolierung aufzubrechen; es war seit vielen jahren das erstemal, dass ich wieder zu einer aktion der alb gekommen bin (antifa-gala), weil ich die entscheidung zu diesem veranstaltungskonzept verdammt gut fand; ich bin mir bewußt, über die schwierigkeit abgrenzungen vorzunehmen, aber ich glaube, dass es der alb verdammt gut tut und es eine wirkl. stärkung des antifakampfes und der politisierung neuer bisher unpolitischer grupppen bedeutet, wenn die alb sich öfters aus ihrem elfenbeinturm hervorwagt.

@tic

Optiker 18.09.2005 - 01:38
lieber Politikmacher tic,

du hast geschrieben: "Auch bei Polizei und Innensenat gibt es je eigene Interessen, Konkurrenzen, Erfolge und Misserfolge, sprich: Politik. Wer das so völlig egal und unbeeinflussbar findet, kann ebensogut ganz aufhören, Politik zu machen ("die da oben machen ja eh nur was sie wollen")."

Das erste ist eine seeeehhr scharfsinnige Analyse (dass es bei Polizei, Innensenat usw. verschiedene Interessen gibt) und unbedingt richtig. Könnte sogar schon im Sozialkundeunterricht der fünften Klasse unterrichtet werden

Die Schlussfolgerung versteh ich jedoch nicht ganz: also ENTWEDER man beeinflusst eine Fraktion innerhalb dieses Interessengewirrs im Polizei- und Repressionsapparat (natürlich die "gute") so brilliant und siegreich wie gestern abend mit der rauschenden Party, wo man mal richtig gezeigt hat, wo es lang geht, und wo dr Vaddr de Moscht holt, ODER "man kann gleich aufhören Politik zu machen".

Die Alternative versteh ich nicht. Müsstest du mal erklären, wenn Kapazität vorhanden.

Nazi-Aufmarsch in Friedrichshafen stoppen!

klobotschko´hop 18.09.2005 - 11:42
Demonstration des "Freien Widerstandes Süddeutschland am 08.10.05 in
Friedrichshafen
Für Sa. den 08. Oktober mobilisiert der Freie Widerstand Süddeutschland zu
einer angemeldeten Demonstration nach Friedrichshafen unter dem Motto
"Demonstration statt Repression - Polizeiwillkür stoppen - Dorfsherifs
aushebeln".

Hintergrund der angemeldeten rechtsextremen Demonstration sind Einsätze der
Polizei gegen die zunehmenden Aktivitäten der Neonazi-Szene im Bodenseeraum.
Am 20.ten August kam es in Überlingen während einer "angeblichen
Geburtstagsfeier" zu Auseinandersetzungen zwischen Neonazis und der Polizei,
in deren Verlauf es zu Warnschüssen kam. Am gleichen Tag wurde bei einer
Grillparty der Neonazis in der Nähe von Wangen eine Lautsprecher-Demoanlage,
Flugblätter, CD`s mit rechtsextremistischen Liedern und diverses
Propagandamaterial durch die Polizei beschlagnahmt. Darüber haben wir
berichtet und ausführlichere Informationen finden sich dazu in unserer siehe
Chronologie.

Die rechtsextreme Gruppierung "Freie Widerstand Süddeutschland" mobilisiert
nun am 08. Oktober zu einer Demonstration nach Friedrichshafen. Die
Demonstration wird unterstützt von Autonome Nationalisten München, Autonome
Nationalisten Schwaben, Freie Kräfte Hamburg, Freie Nationalisten Cham,
Junge Nationaldemokraten München, Kameradschadt Asgard-Ratisbona,
Kameradschaft Augsburg, Kameradschaft Main-Spessart, Kameradschaft München,
Kameradschaft Stuttgart, Widerstand Schwaben. Als Redner treten auf: Hartmut
Wostupatsch (Würzburg), S. Schneider (Region Schwaben), Alexander Hohensee
(Hamburg), Philipp Hasselbach (München), Hayo Klettenhofer (München), Norman
Bordin (Ottobrunn).
Die Auflistung der Unterstützerinnen und Redner verdeutlicht, dass es sich
um einen der größten Neonaziaufmärsche der jüngeren Geschichte in der
Bodenseeregion handeln wird.

Rassistischem, nationalistischem und rechtsextremen Gedankengut darf kein
Raum für Propaganda und Aktivitäten gegeben werden - verhindern wir
gemeinsam den Aufmarsch der rechsradikalen Kameradschaften.
Mobilisiert in euren Freundeskreisen, in der Nachbarschaft, an den Schulen,
auf der Arbeit, in den Gewerkschaften .... und beteiligt euch an den
Vorbereitungen.
Wir halten euch über Treffpunkte, Aktivitäten gegen den Aufmarsch und
Vorbereitungstreffen auf dem laufenden.
Neonaziaufmärsche konnten in der Vergangenheit meist nur durch große
Aufgebote von schützenden "Stadt- und Dorfsheriffs" im stundelangen Stop and
Go Verfahren - gegen die protestierende Bevölkerung durchgesetzt werden.
Dies soll in Friedrichshafen nicht anders werden. Denn es gibt nichts
peinlicheres, wenn sich Neonazis von den Dorfsheriffs schützen lassen
müssen, um Polizeiwillkür stoppen zu wollen.

Die Neonazis treffen sich am Sa. 08.Oktober um 13.00 Uhr / Bahnhof
Friedrichshafen Stadt.

Den Neonaziaufmarsch zum Desaster werden lassen!
Kein Fußbreit den Faschisten!

Quelle: Antifa RV
 http://www.geocities.com/CapitolHill/senate/5214/disk1.html

Mir gehts eher um Inhaltliches

Na, war auch da 18.09.2005 - 12:07
Auf was für Dresscodes wer steht, ist mir eigentlich egal. Beschämend fand ich aber die inhaltliche Ebene. Die platte Werbung für Parteien wurde schon genannt. Dass es als Erfolg gewertet wurde, das bürgerliche Vertreter da waren - na schön. Aber die ausgewählt (andere wurden nicht) auf die Bühne zu holen und abzufeiern, ist aber was anderes. Wenn sich jemand freut, dass Ströbele da war, mir egal. Aber zu seiner Wahl aufrufen?
Auch das Allende als "Held" bezeichnet wurde, fand ich schräg. Immerhin hat er nach seiner Machtübernahme die Basisgruppen entwaffnet und sich aufs Militär zu stützen versucht - was bekanntlich schief ging. Das relativiert die Putschisten und Hintermänner u.a. aus den USA nicht, aber dolle war es mit Allendes Stil eben nicht. Und Helden sind eher was für populistische, anti-emanzipatorische Politikansätze. Bzw. böse gesagt: Passte zu dem Flair des Abends.

@ Na, war auch da

Fuck Kommies 18.09.2005 - 12:59
Du bist ein peinlicher Sektenbernd. Wenn du unbedingt deine 120% reine Kuschelszene ohne jeglichen Outreach willst: dann fahr zurück in dein Heimatdorf und schliess dich der dortigen Dorfantifa an. Dorfantifas sind das, was du scheinbar brauchst.

Danke mods

Kritik 18.09.2005 - 22:30
Abfeiern bleibt oben.
Kritik und Hinterfragen der Ergänzungen, der zum Teil platten Kommentare kommt nach unten.
Ihr habt die Macht.
Und die Anonymität.
Leider.
Sonst könnte Mensch euch ja eventuell entmachten und Kritik wäre wieder möglich.

Hast du schonmal Bildungsbürger beim La-Ola-

Lola 20.09.2005 - 23:21
Wellen machen gesehen ? Ich war nicht da nd habe den Termin versemmelt,aber ist doch schonmal was ,das Antifaschismus nicht u kiminalisieren ist in Deutschland und so ohne weiteres,das sie auf Spenden drängen eht ir auch auf die Nerven,das outet schn vor dem Feiern At nd Höhe der Einkünfte,die mit Laune haben,und die nicht haben brauchen auch beim Feiern ihre drückende Armut nicht zu vergessen,die Glücklichen können sich dann ja mal abtasten auf die Heiratsqualitäten...ich finde die Antifa auch spießig manchmal und wenn vor der Tür einer (anderen ) Antifa Frauen mit kurzen Haaren "Er" genannt werden,denkst du immer ,so nennen Altberliner Frauen die U-Bahn ,die amchen manchmal Dauerwellen.Tschüssi. Fight Fascism.

peinlich

horst und renate 30.09.2005 - 17:15
heute erst gelesen, da in urlaub , aber eins kotzt mich echt an...ich muss mal was dazu sagen...

zu:
Interessanter Bericht ...
AnwensendeR 17.09.2005 15:12
Ein paar Schlaglicher:
>- Drückende Lautstärkeüberlegenheit der Bühne über alle Leute davor. Die >Buhrufe, die es (glücklicherweise) auch gab, gingen dadurch total unter.

das ist doch vollkommen normal, dass auf einer vA die so so ausgerichtet ist, eine lautsprecheranlage steht. eine lautsprecheranlage ist dazu da, dass du die leute auf der bühne lauter hörst. wenn du ein plenum willst, dann geh doch zum plenum. oder in deinen bauwagen.

>- Peinliche Dresscodes zeugten davon, dass hier Männlichkeit und >Weiblichkeit gut in den Köpfen eingefressen sind.

vielleicht sind deine dresscodes ja auch peinlich ? was willst du denn anziehen ? vielleicht ist es ja auch unsere sache, was wir anziehen ? vielleicht geht dich das ja auch einen scheißdreck an was jemand anderes anzieht ? und wenn du deine augen nicht von muskeln und ärschen lassen kannst - was dich offensichtlich provoziert, etwas "männlich" oder "weiblich" zu finden - dann tust DU mir leid, denn DU bist offensichtlich auf äußerlichkeiten fixiert.

- Mehrfach gab es offensive Aufforderungen "Geht wählen" (z.B. vom platten Dr. Seltsam und den Antifa-MackerInnen)

wenn du nicht willst, geh halt nicht wählen. und was heißt "mackerInnen" ?? ein macker ist ein kastrierter esel. du meinst wahrscheinlich leute, deren engagememt dir zu offensiv vorgetragen ist. wenn du dein engagement nicht offensiv vortragen willst, dann tu es halt nicht. aber warum lastest du es leuten an, die das tun ? wenigstens TUN sie etwas ! labern kann jeder...ich weiß echt nicht warum du dich so an äußerlichkeiten festhältst...bist wohl eher oberflächlich, ne.

>- Mehrere "Links"partei-Größen (die hier ja an der Regierung sind, also >für den Polizeieinsatz eher verantwortlich sind) wurden auf die Bühne >gebeten und abgefeiert.

das wäre mir neu, das die linkspartei _irgendwo_ an der regierung wäre.

- Kritik an anderen Parteien außer NPD oder auch am Wahlsystem wurde - bezeichnenderweise - nur vom als Linkspartei-Promi auf die Bühne geholten Tobias Pflüger benannt. Die Antifa-MackerInnen übten nur das Abfeiern und verengten gesellschaftliche Kritik am NPD-Hassen.

das war keine veranstaltung in der über die weltrevolution diskutiert werden sollte. wenn dir das zu wenig ist, gegen nazis zu kämpfen, dann ZEIG DOCH MAL SELBST WAS DU DRAUFHAST !
dich will ich sehen, herrschaftsfrei, mit unisex-klamotten und ohne bündnispartner, wie du zuerst die nazis (ohne männlichen gewalteinsatz natürlich!) beseitigst und danach in deinem overall das wahlsystem abschaffst, und die räterepublik ausrufst.

- Rundherum Antifa-Codes und -Zeichen - halt eine Selbstdarstellungsshow.

wenn man sich so auf der von dir genannten website umguckt - rundherum selbstdarstellung und codes.
du hast nichts gegen codes und gegen selbstdarstellung, du heuchler, sondern nur gegen ANTIFA-codes. nochmal: wenn du ein geiler macker bist - kein antifa-macker - oder eine geile mackerina , aber keine antifa - dann sag doch einfach was du willst, aber heuchel nicht herum ! das ist ja mehr als peinlich.

- Am Eingang weitere Antifa-Macker, die (stand in der Einladung auch gar nicht) um eine Spende baten. Wer nicht spendete, wurde dann nachdrücklicher aufgefordert, gefälligst "eine Spenden zu zahlen".

ja und ? gibst du dein geld lieber für energiebällchen und unmännliche klamotten aus ? das ist ja wohl pflicht, was zu geben auf einer party. wenn du nichts geben willst - bleib doch weg ! leih dir doch ein video aus für das geld...oder kauf dir bier/hasch, um zu vergessen..du revolutionär.


>Hier traf sich die kommende (bzw. bei einigen Wichtig-Antifas ja schon >die vorhandene) BildungsbürgerInnenelite.

hast du stress, weil du nicht wichtig bist ? machst du dich deshalb so wichtig ?
im übrigen : es ist nicht die antifaschistische / kommunistische linke gewesen, die bisher in der brd zu den sozialpädagogInnen, lehrerInnen und ministerInnen geworden sind - sondern die "antiatoritären", solche vögel wie du .

>... die Gala jedenfalls ist für mich nicht die soziale Bewegung, wo ich >sein will.

etwas ich-bezogen, der mann/die frau. wen kümmert es schon, wo du sein willst ? ehrlich gesagt, mich nicht. denn jemand, der mehr auf klamotten achtet als darauf, etwas zu tun, hat in einer sozialen bewegung nichts zu suchen.
antifaschismus sollte erfolgreich sein !