Laut gegen Nazis in Heide (Holst.)
Am 10. September veranstalteten ca. 40 Neonazis von NPD und sog. Freien Kameradschaften eine Kundgebung in Heide / Schleswig-Holstein. Die Reden der Nazis wurden allerdings von „Nazis raus“-Sprechchören und Trillerpfeifen der ca. 60 Gegendemonstrantinnen und -demonstranten so stark gestört, dass diese kaum zu verstehen waren.
Ursprünglich hatte Inge Nottelmann aus Henstedt-Ulzburg eine Kundgebung auf dem Böttcher-Rondell am Marktplatz anmelden wollen. Mit dem Hinweis auf die dort bereits genehmigten Wahlkampfstände boten die Behörden aber stattdessen einen Parkplatz auf dem Wulf-Isebrand-Platz an, was sie akzeptierte.
Landrat und Bürgermeister versuchten nicht, politisch oder juristisch gegen die laut Presse kurzfristig angemeldete Versammlung vorzugehen. Wie beim Naziaufmarsch am 1. Mai wurde ein Verbot nicht einmal ernsthaft geprüft. Und wieder wurde versucht, der Öffentlichkeit das Vorhaben der Nazis zu verschweigen, was aber wiederum nicht gelang.
Die Nazis sammelten sich ab etwa 10.30 Uhr auf dem Parkplatz vor dem Bahnhof. Gegen 11.00 Uhr wurden sie von Team Green durch die Unterführung zum Wulf-Isebrand-Platz geleitet.
Der mit Gittern abgesperrte Parkplatz, neben dem der Autoverkehr noch weiter rollte, erschien aber aufgrund der Lage vollkommen ungeeignet für eine Kundgebung. Anfangs konnten noch einigermassen ungestört Reden gehalten werden. Nach kurzer Zeit wurde die Zahl der GegendemonstrantInnen jedoch immer grösser, so dass die Nazis mit Sprechchören und Trillerpfeifen übertönt werden konnten. Einige vorbeifahrende AutofahrerInnen bekundeten ausserdem ihr Missfallen mit Hilfe der Hupe.
Ca. 10 Nazis traten als Redner auf, darunter Tobias Thiessen aus Henstedt-Ulzburg vom Aktionsbüro Nord, Jens Lütke aus Kiel (NPD-Kandidat auf Platz 2 für die Bundestagswahl), Jörn Lemke aus Lübeck (NPD-Kreisvorsitzender Lübeck/Ostholstein) und Martin Engelbrecht aus Neumünster (von den sog. Freien Kameradschaften).
Jörn Lemke und Martin Engelbrecht waren im Dezember des letzten Jahres an dem gewalttätigen Überfall von NPD-Mitgliedern auf AntifaschistInnen in Steinburg beteiligt. Gegen Engelbrecht wird wegen Körperverletzung ermittelt.
Zwei Nazis versuchten ausserdem in der Fussgängerzone NPD-Flugblätter und ihre Schulhof-CD zu verteilen, wobei sie jedoch nur wenig Erfolg hatten.
Die Veranstaltung sollte laut Anmeldung ursprünglich bis 16 Uhr dauern, wurde jedoch etwa um 12.40 Uhr schon beendet. Ob die Verkürzung der Kundgebung das Verdienst der AntifaschistInnen ist, blieb allerdings offen.
Die Nazis wurden nach der Auflösung von Team Green zum nahen Bahnhof zurückgeleitet, wobei ca. 15 Heider Nazis sich an der Unterführung verabschiedeten und Richtung Wasserturm verschwanden.
Der Polizeisprecher Günter Santjer zeigte sich erfreut darüber, "dass friedlich gegen die Rechten demonstriert wurde, d.h. es ging keinerlei Gewalt von den Gegendemonstranten aus." Die Polizei hat angegeben, dass 174 Beamtinnen und Beamte vor Ort -jedoch nicht alle im Einsatz- waren.
Die Polizei schien bemüht deeskalierend zu wirken. Als einige AntifaschistInnen den Heider Nazis nach der Auflösung folgen wollten, verschärften zwei Bullen jedoch die Situation: Sie nahmen ihren Hunden die Maulkörbe ab und bedrohten einige AntifaschistInnen. Einer der Hunde schnappte nach einem vorbeiradelnden Unbeteiligten.
Gegenüber den Nazis verhielt sich Team Green dagegen eher freundlich. Einige Mitglieder von Team Green schienen sich mit den Heider Nazis fast freundschaftlich zu unterhalten.
Lediglich ein Nazi wurde zur Personalienfeststellung aus dem Kundgebungskäfig geschleppt, nachdem er die Trillerpfeife eines Antifaschisten, die ihm vor die Füße gefallen war, zertreten hatte. Kommentar der GegendemonstrantInnen: „Einer geht noch – einer geht noch raus!“
Nachfolgend einige Fotos von Nazis, die am 10. September an der Kundgebung teilnahmen. Weitere Informationen zu diesen Personen sind sehr erwünscht. Auch Ergänzungen oder ggf. Korrekturen des Berichts helfen natürlich weiter.
Landrat und Bürgermeister versuchten nicht, politisch oder juristisch gegen die laut Presse kurzfristig angemeldete Versammlung vorzugehen. Wie beim Naziaufmarsch am 1. Mai wurde ein Verbot nicht einmal ernsthaft geprüft. Und wieder wurde versucht, der Öffentlichkeit das Vorhaben der Nazis zu verschweigen, was aber wiederum nicht gelang.
Die Nazis sammelten sich ab etwa 10.30 Uhr auf dem Parkplatz vor dem Bahnhof. Gegen 11.00 Uhr wurden sie von Team Green durch die Unterführung zum Wulf-Isebrand-Platz geleitet.
Der mit Gittern abgesperrte Parkplatz, neben dem der Autoverkehr noch weiter rollte, erschien aber aufgrund der Lage vollkommen ungeeignet für eine Kundgebung. Anfangs konnten noch einigermassen ungestört Reden gehalten werden. Nach kurzer Zeit wurde die Zahl der GegendemonstrantInnen jedoch immer grösser, so dass die Nazis mit Sprechchören und Trillerpfeifen übertönt werden konnten. Einige vorbeifahrende AutofahrerInnen bekundeten ausserdem ihr Missfallen mit Hilfe der Hupe.
Ca. 10 Nazis traten als Redner auf, darunter Tobias Thiessen aus Henstedt-Ulzburg vom Aktionsbüro Nord, Jens Lütke aus Kiel (NPD-Kandidat auf Platz 2 für die Bundestagswahl), Jörn Lemke aus Lübeck (NPD-Kreisvorsitzender Lübeck/Ostholstein) und Martin Engelbrecht aus Neumünster (von den sog. Freien Kameradschaften).
Jörn Lemke und Martin Engelbrecht waren im Dezember des letzten Jahres an dem gewalttätigen Überfall von NPD-Mitgliedern auf AntifaschistInnen in Steinburg beteiligt. Gegen Engelbrecht wird wegen Körperverletzung ermittelt.
Zwei Nazis versuchten ausserdem in der Fussgängerzone NPD-Flugblätter und ihre Schulhof-CD zu verteilen, wobei sie jedoch nur wenig Erfolg hatten.
Die Veranstaltung sollte laut Anmeldung ursprünglich bis 16 Uhr dauern, wurde jedoch etwa um 12.40 Uhr schon beendet. Ob die Verkürzung der Kundgebung das Verdienst der AntifaschistInnen ist, blieb allerdings offen.
Die Nazis wurden nach der Auflösung von Team Green zum nahen Bahnhof zurückgeleitet, wobei ca. 15 Heider Nazis sich an der Unterführung verabschiedeten und Richtung Wasserturm verschwanden.
Der Polizeisprecher Günter Santjer zeigte sich erfreut darüber, "dass friedlich gegen die Rechten demonstriert wurde, d.h. es ging keinerlei Gewalt von den Gegendemonstranten aus." Die Polizei hat angegeben, dass 174 Beamtinnen und Beamte vor Ort -jedoch nicht alle im Einsatz- waren.
Die Polizei schien bemüht deeskalierend zu wirken. Als einige AntifaschistInnen den Heider Nazis nach der Auflösung folgen wollten, verschärften zwei Bullen jedoch die Situation: Sie nahmen ihren Hunden die Maulkörbe ab und bedrohten einige AntifaschistInnen. Einer der Hunde schnappte nach einem vorbeiradelnden Unbeteiligten.
Gegenüber den Nazis verhielt sich Team Green dagegen eher freundlich. Einige Mitglieder von Team Green schienen sich mit den Heider Nazis fast freundschaftlich zu unterhalten.
Lediglich ein Nazi wurde zur Personalienfeststellung aus dem Kundgebungskäfig geschleppt, nachdem er die Trillerpfeife eines Antifaschisten, die ihm vor die Füße gefallen war, zertreten hatte. Kommentar der GegendemonstrantInnen: „Einer geht noch – einer geht noch raus!“
Nachfolgend einige Fotos von Nazis, die am 10. September an der Kundgebung teilnahmen. Weitere Informationen zu diesen Personen sind sehr erwünscht. Auch Ergänzungen oder ggf. Korrekturen des Berichts helfen natürlich weiter.
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Ergänzungen
bild 12
Tja,
Bild 12. Mark Richard Tenten aus Husum.
Bild 13. Björn Bollmann aus Rendsburg.
Bild 14. Neumünster
Bild 15. Niedersachsen
nazifotograf
Zahlendreher
@Recherche(n)
Er fährt nämlich ein kleines rotes Auto (Golf oder Peugeot) mit NMS Kennzeichen.
Zahlen
Demo gegen Nazi-Aufmärsche am 5. November
Treffpunkt für die Kundgebung und die anschliessende Demonstration ist
um 11.00 Uhr auf dem Böttcher-Rondell am Heider Marktplatz.
Der Aufruf zur Demo ist im Internet unter der Adresse
http://people.freenet.de/attac-dithmarschen/demo-heide.htm zu finden.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Bild 18 und Bild 20 Zwillinge? — kucker
Interessant — Dr. Octopus
face — Cosmo
Autonomer Antifaschist — @ kucker
@autonomer antifaschist — LachSack
heider nazis — abc