Lübeck: Überflüssige im Wahlkampf

Die Überflüssigen 09.09.2005 18:13 Themen: Soziale Kämpfe
Am Montag, den 5. September, tauchten die Überflüssigen auch in Lübeck auf.
In einem Saal des Mövenpick-Hotels fand am Montag Abend eine vom DGB organisierte Veranstaltung zur Bundestagswahl unter dem Motto "Deutschland sozial gestalten" statt. Die Lübecker Bundestags-Kandidaten von SPD (Gabriele Hiller-Ohm), Grünen (Angelika Birk), FDP (Michaela Blunke), Linkspartei (Ragnar Lüttke) waren gekommen, um sich den Fragen des DGB-Bosses Uwe Polkaehn zu stellen, der die Kandidaten daraufhin "prüfen" wollte, ob sie auch "eine soziale und beschäftigungsfreundliche Politik anstreben". Die CDU-Kandidaten Anke Eymer war verhindert und schickte stattdessen den Landesvorsitzenden der Jungen Union Schleswig-Holsteins.

Etwa 50 ZuhörerInnen waren gekommen - aber auch etwa 15 AktivistInnen der Überflüssigen, die schweigend den Saal betraten und sich zuerst vor der Bühne, dann am anderen Ende des Saals postierten. Auf einem Transparent wurde das gefordert, was am 18. September nicht zur Auswahl gestellt sein wird: "Kapitalismus ist überflüssig."
Zusätzlich wurden Flyer mit dem Manifest der Überflüssigen (www.ueberfluessig.tk) verteilt, in denen klargestellt wurde: "Die Überflüssigen lassen sich nicht mehr abspeisen mit dem abgeschmackten Versprechen künftiger Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum."

Die Vertreterin der Grünen, der Partei also, die entscheidend die Verarmungs- und Prekarisierungsprogramme mit vorangetrieben hat ("Agenda 2010"), versuchte noch mit Umarmungsversuchen den sozialen Protest zu ersticken. Wir seien doch gar nicht überflüssig. Aber niemand wollte auf sie hören...

Die lokale Tageszeitung verschwieg die Aktion in ihrem Bericht zur Veranstaltung komplett, ein Bericht findet sich im Lübecker Internet-Magazin HL-Live:
 http://www.hl-live.de/aktuell/text.php?id=14117
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Ergänzungen

Klasse aktion nich untrerkriegen lassen

spuuu 10.09.2005 - 00:15

super was ihr dort gemacht habt!(Überflüssige) das soll dennen ruhig zeigen hartz 4 ist kacke und zwar ganz grosse ! ich kann zwar in gewisser weise auch die Position von Bündnis 90 / grünen verstehen und finde es gut das von deren seite wenigstens kommt : "arbeitslose ;sozial degradierte bzw. sozial auf dem "abstellgleis /von hartz 4 betroffene sind auch was wert"!ich habe nichts gegen die grünen ,aber sie haben doch all die Schweinereien mitgetragen (agenda 2010 ;hartz4) was also nun soll das rumgeheule ;liebe grüne bleibt ehrlich und kündigt ENDLICH jedes Regierungsbündnis auf ,was nicht euer EIGENTLICHEN Zielsetzung entspricht :das ist ehrlich , Friendenspolitisch okay ;auf
MACHT verzichten und auf das alte besinnen ,und nichts anderes!!! das tätte euch Grünen gut !-mal nen paar jahre opposition aber WIRKLICH

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Eigentlich heisst es ja auch — Unterflüssig