Bundesweite Neonazi-Zeitung im Druck

antifaschistisches autorInnenkollektiv 05.09.2005 00:14 Themen: Antirassismus Medien
Die Neonazizeitung "invers" wird in einer Auflage von 20.000 erscheinen
und soll bundesweit an Schülerinnen und Schüler verteilt werden. Seit
am Donnerstag, den 1. September 2005 hat dazu die Verschickung begonnen.
Hinter dem Projekt steht hauptsächlich der Dresdner Neonazi Karsten
Scholz. Er initiierte das Projekt schon vor längerer Zeit und sammelte
dazu auch finanzielle Mittel beispielsweise durch die Veranstaltung
mehrerer Neonazikonzerte in Borthen bei Dresden. Die "invers" ist nicht sein erstes Projekt. Anfang 2005 versuchte er schon einmal eine
Schülerzeitung, namens "Independent" zu erstellen. Diese konnte jedoch
nach Aufdeckung seines Vorhabens durch AntifaschistInnen nicht umgesetzt werden.

Inhaltlich beschäftigt sich die "invers" mit verschiedenen, auf den ersten Blick "unverfänglichen" und nicht rechten Themen aus verschiedenen für Jugendliche attraktiven Themen wie Musik, Drogen, Gesellschaftliche Probleme. Unschwer findet man jedoch rechtsextremistische Versatzstücke genauso, wie Werbung für rechtsextremistische Homepages und Versände. Die Zeitung ist downloadbar unter www.jugendportal.tk.

Karsten Scholz, der ursprünglich aus der Sächsischen Schweiz stammt,
gehört seit längerem zu den aktiven Neonazis der "Freien Kräfte Sachsen"
und ist u.a. wegen Volksverhetzung am Amtsgericht Pirna verurteilt worden,
weil er nach Auffassung des Gerichts in einem von ihm verantworteten
Neonazifanzine "Rufe ins Reich" zum Mord an Juden aufgerufen habe.

Verteilt werden soll die Zeitung über zum Teil einschlägig bekannte
Neonazis im gesamten Bundesgebiet. Dabei sind Betreiber von
Neonazisversänden wie der Gjallarhorn-Klangschmiede, Malte Redeker aus
Ludwigshafen, der 500 Ausgaben erhalten soll, oder Yves Rahmel von
PC-Records aus Chemnitz mit 1100 Ausgaben. Weiterhin Neonazis aus dem
Kameradschaftsspektrum wie Kai Denkwitz aus Wurzen (1000 Stück), Thomas
Gerlach aus Altenburg (300 Stück) aber auch der Dresdner Neonazi- Klub 14
soll 800 Ausgaben erhalten.

Insgesamt soll die Verteilung in den folgenden Städten und Regionen
stattfinden: Oberhausen (3800), Neustrelitz (2800), Berlin (1700), Gotha
(1500), Wurzen (1100), Ludwigshafen (1500), Schwabmünchen (900), Mantel
(850), Dresden (850), Wuppertal (500), Hoyerswerda (500), Wismar (400),

Stuttgart (400), Sächsische Schweiz (400), Altenburg (300), Carolinensiel
(300), Viernheim (250), Lübbenau (200), Plüschow (200), Velten (150),
Rosengarten (100) und weitere mit 50 oder weniger Ausgaben.

Karsten Scholz bietet mit dem Versand der "invers" gleichzeitig
Unterstützung bei der Durchführung von Neonazi-Konzerten an und fordert
die Verteiler auf in und um Schulen zu verteilen.

Diese Aktion ist als Teil einer Strategie bundesweit organisierter
Neonazis zu werten, neue Rekrutierungsfelder zu erschließen und
Schülerinnen und Schüler über scheinbar unpolitische Inhalte an ihre Szene
heranzuführen.
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