Nazis waren in Wunsiedl nicht willkommen

Nachdem die NPD ihren Hess-Gedenkmarsch in Wunsiedel am 20.August nicht durchführen durfte, hat sie heute (am 04.09) zu einer Wahlkampfkundgebung aufgerufen, die nicht verboten werden konnte. Angekündigt waren je nach Quelle zwischen 300 und 500 Nazis.
Diese Veranstaltung wurde aber eine ziemliche Schlappe für die NPD. Ursprünglich wollten sie ihre Kundgebung auf dem Marktplatz abhalten und dann einen Umzug zum Friedhof durchführen. Der Marktplatz wurde aber von den Kirchen für einen Ökumenischen Gottesdienst gebucht, der sich geziehlt mit der Thematik Toleranz und Frieden statt Fremdenfeindlichkeit und (Rechts)extremismus auseinandersetzte, und auch die Route wurde geändert und von der Bürgerinitiative "Wunsiedel ist bunt, nicht braun" mit zahlrechen Transparenten und Plakaten verziert(u.a. 5000 Unterschriften gegen Nazi-Veranstaltungen), die keinen Zweifel daran liessen, dass die NPD nicht erwünscht ist. Nur knapp 110 NPDler fanden sich dann auch am Bahnhof zur Kundgebung ein, wo sie auf 50 Gegendemonstranten trafen, die nicht am Ökumenischen Gottesdienst teilnahmen. Der NPD-Kandidat Jürgen Rieger hielt am Bahnhof eine Rede, in der er den etablierten Parteien kollektives Versagen vorwarf, undifferenziert den Euro verteufelte und schließlich an den Bürgermeister der Stadt Wunsiedel appelierte, die Ablehnende Haltung gegenüber der NPD aufzugeben, da anderweitig aus dem ganzen Bundesgebiet linksextreme, kommunistische Kader in Wunsidel einfallen würden (!). Seine Rede wurde nur leicht vom Läuten der Kirchenglocken gestört.