Oldenburg vor dem Naziaufmarsch

red revolution ol 02.09.2005 16:29 Themen: Antifa
In Oldenburg beginnt jetzt die heiße Phase vor dem Naziaufmarsch am Samstag den 3.9.2005.
In der Innenstadt sind "Konfliktmanager" in roten Westen unterwegs, die die LadenbesitzerInnen entlang der Route heute aufforderten doch morgen die Geschäfte geschlossen zu haben.
Die Polizei hat angekündigt den Aufmarsch der Nazis, auf jeden Fall durchsetzen zu wollen. Dies geschieht mit Blick auf ein Urteil des Landgerichtes Lüneburg, die AntifaschistInnen das demokratische Recht absprach Veranstaltungen der NPD zu stören. Heute waren erste Absperrgitter am Pferdemarkt zu entdecken und natürlich die Kameras die an einigen Orten der Innenstadt angebracht wurden. Für aktuelle Infos, checkt die Internetseite  http://www.alhambra.de/nonazis/index.htm .
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Mehr Infos

Philip 02.09.2005 - 17:30
Mehr Infos gibt's unter:  http://www.alhambra.de/nonazis/

Morgen schaffen wir's: Keinen Meter den Nazis!

Urteil

Rickenharp 02.09.2005 - 19:16
Gibts mehr Infos zu dem Urteil, z.B. wann das ergangen ist, was die unter stören verstehen etc.?

zur frage

ergänzer 02.09.2005 - 19:51
ist aus einem artikel den du unter  http://www.alhambra.de/nonazis/presse#8.htm findest. aus dem "hunte report" einem werbeblättchen.

"(...)Dabei steht das Ergebnis der Demonstration nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Lüneburg vom 15. Juni 2005 vorher fest. Darin heißt es unter anderem, „dass das etwaige Ziel von Gegendemonstranten, die Demonstration der NPD zu verhindern, nicht vom Grundgesetz abgedeckt ist". Für den Oldenburger Einsatzstab ist der Auftrag klar definiert. „Die NPD ist nicht verboten und hat einen Rechtsanspruch auf die Meinungsfreiheit und das Demonstrationsrecht, solange sie sich auf den rechtlichen Grundlagen bewegt. Aufgabe der Polizei wird es sein, für einen störungsfreien Ablauf der Veranstaltungen zu sorgen und das unabhängig von der persönlichen Einsteilung der Beamten", erläutert Oldenburgs Polizeichef und Einsatzleiter Johann Kühme."

Welcome to Stalingrad

Burns 02.09.2005 - 21:27
Die Polizei hat, wie berichtet, angekündigt den Aufmarsch unter allen Umständen durchzusetzen. Gleichwohl werden sie dies nur tuen, wenn mehr als 50 Nasen zusammenkommen. (Sonst ist die Verhältnismäßigkeit nicht mehr gegeben.)
Bitte unbedingt unauffällige, also nicht sichtbar links/antifaschistische Kleidung tragen! Wir müssen es den Bullen ja nicht unnötig einfach machen.
Und dann blockieren, rummotzen, kämpfen!
Nie wieder Gauhauptstadt!

jetzt gehts langsam los

stupormundi 03.09.2005 - 10:44
Ich wohn direkt am "Aufmarschgebiet", alles ist mittlerweile abgegattert, der Weg vom Bahnhof über die Moslestr. Richtung Innenstadt ist definitiv dicht - es wimmelt vor grün.

Hier noch an die Nazis ranzukommen halte ich für aussichtlos, besser an anderer Stelle der Demo-Route, hier kann auch leicht gekesselt werden...

Inforadio

Holger 03.09.2005 - 11:25
Hallo,

das Inforadio gibt es auch im Internet unter:  http://www.oeins.de/webradio/ zu hören!

Gruß
Holger

Aktuelles

inforadio 03.09.2005 - 15:21
Mittlerweile marschieren sie tatsächlich. Das Bahnhofsviertel ist weitgehend abgeriegelt, es scheinen aber auch Menschen an der Strecke zu sein. Wir haben leider keine Zahlen, aber der subjektive Eindruck ist auf jeden Fall - wir sind viele!!!
Gerüchte besagen, dass die NPDler ihre Musik gespielt haben (und das, nachdem Sie beinahe nicht hätten demonstrieren dürfen, weil ihr Lauti nicht kam...)

NPDler sind wohl ganze 70 unterwegs, dafür 3000 Cops, die die Stadt überall abriegeln und auch schon Menschen in Gewahrsam genommen und zum Teil weggefahren haben, auch hier haben wir leider keine Zahlen.

Erfreuliche Momente gab es allerdings auch schon, so wurden die Nasen in der Raiffeisenstrasse einem Erbsenregen (gefroren) ausgesetzt...!

soweit für den Moment, aber der Tag ist noch lang...


Neuers von Nix neuem

Flox 03.09.2005 - 19:40
BULLENSCHWEINE
Hallo
Hier mein bericht zur demo: Wir waren eine kleine gruppe etwa 30 Leute überwiegend Punks und waren in der innen stadt hermetisch eingeschlossen.
Doch fanden wir immer wieder kleine Lücken (mit ein bisschen Nachhilfe)
durh die grünbraune Mauer. Doch wir wurden öfter von den bullen zurückgewiesen.Das erste mal waren wir durch mehrere schleichwege und gitter verschiebung fast durch die Mauer gebrochen doch da ein ziemlich mickriger bulle es geschafft hatte seine kollegen durch grunzen und fuchteln zu alamiern wurden wir auch dort gestoppt. Also wieder zurück und durch galaria kaufhof durch auf ne straße wo wir von etwa 20 behelmten bullen emfangen und
haben dan dort auf der straße etwa 10 minuten den verkehr durch eine sitzblockade gestoppt. Dann stießen wir auf höhe des Theaters wieder auf 60 bullen die uns warum auch immer nicht durchließen. Dort fragte uns dann der ober arsch vom dienst wo wir hinwollten und hat uns freundlicher weise erkläart das wir illegal waren da wir über 12 menschen und keine angemeldete versammlung waren. Dieses Arsch von bulle hielt uns so lange hin, bis wir von etwa 100 bullen eingekesselt waren. Dort gab es dann eine gewaltsame grundlose verhaftung und von etwa 10 weiteren "verdächtigen" wurden die Personalien aufgenommen dann bekamen wir alle ein Platz verbot für 24 stunden geltend für den bereich oldenburg und mussten uns leider verstreuen.
damit endete die demo für mich nach nur wenigen stunden.

A.C.A.B Flox

Einschätzung

stupormundi 04.09.2005 - 02:31
Ich kann auch noch was berichten:
bereits kurz nach Beginn der Kundgebung war das Bahnhofsviertel ziemlich komplett abgeriegelt, es war kein rein oder raus mehr möglich. Nach Erzählungen war dies wohl auch an den anderen Stellen der KernStadt so.
Ein Durchkommen auf die Demo-Route wurde durch diese großflächigen Absperrungen verhindert, eine Taktik die man trotz des großen Personalbedarfs immer häufiger sehen kann.

Im ganzen bin ich ich etwas zwiegespalten, einerseits fand die NPD-Demo leider statt, auch im vollen Umfang auf der ganzen Route und mit den geplanten Kundgebungen, andererseits wurde gut mobilsiert und die NPD durch das riesige Polizeiaufgebot auch effektiv vom "Bürger" abgeschottet - ein wirklicher PR-Mißerfolg für die Braunen Horden.

Was mich zunehmend nervt ist der autonome Kindergarten im Selbsterfahrungssandkasten - Vermummen ob der Vermunnung wegen, sich mit den Bullen ob des Anlegens anlegen, Scheinmilitanz zur Selbstbefriedigung.
Wenns drauf ankommt wird eh gerannt...

Anbei noch ein Photo von drei besonders hübschen Herrenmännchen, diese sind später auch bei der Demo mitgelaufen, hier bei Anreise im Oldenburger Bahnhof...

Ergänzung und Einschätzung

Christoph 05.09.2005 - 09:54
Die in der Presse veröffentlichten Zahlen zur Demo lauten: 60 NPD-ler ( also knapp über der "Verhältnismäßigkeitsgrenze" ), 3000 Polizisten und 1500 Gegendemonstranten. Die letztere Zahl erscheint mir etwas niedrig.
Erwähnt wurde noch nicht, dass das TECHNISCHE HILFSWERK (!) in der Vornacht der Demo eine Extrakonstruktion am Oldenburger Bahnhof errichtete, die es den Nazis ermöglichte die Hauptausgänge des Bahnhofs zu meiden. Dieses Manöver war entscheidend - ansonsten hätten wir vielleicht eine Chance gehabt, den Aufmarsch tatsächlich zu verhindern.
Hier noch von Verhältnismäßigkeit zu sprechen erscheint mir wahnwitzig - allerdings ist das THW ja auch für Katastrophenhilfe zuständig und insofern haben sie ihren Job erfüllt ( der Katastrophe geholfen ...). Ich schlage in diesem Zusammenhang vor dem THW Oldenburg telefonisch ein paar kritische Fragen zu dieser Beteiligung zu stellen.
Ich kann die Aussage von stupormundi nur unterstützen( "der autonome Kindergarten im Selbsterfahrungssandkasten - Vermummen ob der Vermunnung wegen, sich mit den Bullen ob des Anlegens anlegen...") - die Party war für mich persönlich vorbei, als in der Schlussphase der Demo sich die Lage am ZOB ( hinter dem Hauptbahnhof ) zuspitzte, Flaschen flogen und die Gewaltberitschaft stieg. Es gelang einen Trupp von Polizisten kurzfristig einzukesseln und ihnen gewaltig Schiss zu machen. Mir stellt sich allerdings die Frage, warum "autonomes EInkesseln / autonome Aggression" soviel besser sein sollte als "polizeiliches Einkesseln / polizeiliche Agression". In der Folge machten die Polizisten ziemlich wild von Schlagstöcken Gebrauch. Ein Durchbruchversuch der Autonomen gelang zwar teilweise, die Durchgekommenen fingen sich allerdings teils brutale Schläge und erreichten NICHTS ( die nächste Hürde um auf den Bahnhofsvorplatz zu gelangen, wäre die Unterführung gewesen; dort warteten etwa zwanzig Mannschaftswagen der Polizei und mehrere Polizeiketten).
Meine Episode: als ich an der Landesbibliothek vorbeikam, wagte ich, die drei dort postierten Marsmännchen zu fotografieren. Beim Weggehen wurde ich dann angeblafft: WAS FÄLLT IHNEN EIN DIE EINSATZKRÄFTE ZU FOTOGRAFIEREN! Der Mensch baute sich in seiner Kampfuniform vor mir auf. Ich : Mich hat das Schild dahin interessiert. MIR IST VOLLKOMMEN EGAL WAS FÜR EIN SCHILD - DAS IST VERBOTEN! Wissen Sie, was für ein Schild das ist? Das ist eine Erinnerungstafel für die Oldenburger Juden, die 1938 nach einem Marsch durch die Stadt hier zur Deportation gesammelt wurden. SIE HABEN DIE EINSATZKRÄFTE NICHT ZU FOTOGRAFIEREN! Ich gehe weg, Angst um den Film. WAS FÄLLT IHNEN EIN; EINEN POLIZEIBEAMTEN SO ANZUBRÜLLEN! Ich drehe mich noch einmal um: Sie haben angefangen mich anzubrüllen! Und nach ein paar Metern meinerseits: DEUTSCHE GESCHICHTE! DENKEN SIE MAL NACH!

In welchen Diskussionsforen, wird die Oldenburger Demo und Themen wie Protestkultur besprochen?

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige den folgenden Kommentar an

Urteil — Rickenharp