Schöner wohnen ohne Nazis

mensch maier 31.08.2005 13:22 Themen: Antifa
Schöner wohnen ohne Nazis

Anfang Juni 2005 wurde in Berlin eine Outing-Tour von der Initiative "BürgerInnen beobachten Neo-Nazis"in Zusammenarbeit mit Berliner AntifaschistInnen gestartet....
Anfang Juni 2005 wurde in Berlin eine Outing-Tour von der Initiative "BürgerInnen beobachten Neo-Nazis"in Zusammenarbeit mit Berliner AntifaschistInnen gestartet. Am 27. August 2005 fand die zweite Etappe der Tour statt. Insgesamt sind jetzt fünf in Berlin aktive Neonazis an ihren Wohnorten geoutet worden. Hierbei handelt es sich um den NPD-Aktivisten Andrew Hanisch aus Berlin-Kreuzberg, den Führungskader des "Märkischen Heimatschutz Sektion Berlin" Gabriel Landgraf aus Berlin-Wilmersdorf, dem "Reichsbürger" Rainer J. Link aus Berlin-Charlottenburg, dem Reichsbürger Gerd Walther aus Berlin-Spandau (Haselhorst) und Alexander Willibald Bahls von der neonazistischen Band "Spreegeschwader" aus Berlin-Pankow/Weißensee.
Der Sinn des Outing besteht darin Neo-Nazis in ihren Rückzugsräumen aufzustöbern und sie aus ihrer Anonymität zu holen, vor allem auch um den Menschen in der unmittelbaren Nachbarschaft mitzuteilen mit welchen unangenehmen Zeitgenossen sie Tür an Tür wohnen.
Die Outing-Tour wird fortgesetzt am ...na mal sehen.., auf jeden Fall wird es noch etliche Etappen geben, die für eine ungemütliche Nachbarschaft mit Neo-Nazis werben werden.

In diesem Sinne: Schöner wohnen ohne Nazis


Vorsicht, Neo-Nazi!
Liebe AnwohnerInnen,
hiermit weisen wir Sie darauf hin, das in Ihrer unmittelbaren
Nachbarschaft ein organisierter Neo-Nazi wohnt. Organisierte
Nazi-Kader sind dafür verantwortlich das sich in den letzten 20
Jahren Denkweisen, die an die Ideologie des NS-Staates anknüpfen,
immer mehr breitgemacht haben. Das führt immer wieder zu
einem Klima der Gewalt gegen »Nichtdeutsche« und allem was
nicht in das Nazi-Weltbild hineinpaßt.

Andrew Hanisch

Das NPD-Mitglied Hanisch ist ein aggressiver, gewaltbereiter Neo-Nazi. Schon seit geraumer Zeit ist er bei der Bundeszentrale der NPD in Köpenick u. a. als »Materialwart« für den Berliner NPD-Landesverband tätig.
Außerdem fiel Hanisch beim Bewachen von »NPD-Infoständen« in der Vergangenheit wiederholt als aggressiver Schläger auf. So griff er z. B. im April 2004 am Lindencenter in Hohenschönhausen AntifaschistInnen mit Pfefferspray an. Drei Monate später stieß er in der Schönhauser Allee einen jungen Mann zu Boden und würgte ihn. Dieser hatte am »NPD-Infostand« ein Flugblatt aus Protest zerknüllt und weggeworfen.

Andrew Hanisch soll in seiner Nachbarschaft als das erkannt werden was er ist - nämlich als Antisemit, als Rassist, also als Neo-Nazi der hier wieder eine nationalsozialistische
Gesellschaftsordnung anstrebt. Zeigen Sie Ihre Verachtung gegenüber solchen Menschen, bereiten Sie ihnen eine ungemütliche Nachbarschaft !

Andrew Hanisch, 43 Jahre alt,
wohnhaft in Berlin-Kreuzberg,
Hasenheide 52. Er ist dort als
Hauswart tätig.


Gabriel Landgraf

Landgraf ist als Kader in die Strukturen der militanten Kamreradschaftsszene bzw. der »Freien Nationalisten« eingebunden. Im speziellen fungiert er als Sektionsleiter des »Märkischen Heimatschutz Berlin« und ist auf sehr vielen Nazi - Aufmärschen in Berlin und Brandenburg für den »Ordnerdienst«
mit verantwortlich. Auch im Internet verbreitet Landgraf auf dem von ihm betriebenen neonazistischen »Berliner Infoportal« antisemitische und rassistische Propaganda. Er ist überall dabei wo gewaltbereite Neo-Nazis agieren.

Gabriel Landgraf soll in seiner Nachbarschaft als das erkannt werden was er ist - nämlich als Antisemit, als Rassist, also als Neo-Nazi der hier wieder eine nationalsozialistische Gesellschaftsordnung anstrebt. Zeigen Sie Ihre Verachtung gegenüber solchen Menschen, bereiten Sie ihnen eine ungemütliche Nachbarschaft !

Gabriel Landgraf, 28 Jahre alt
wohnhaft in Berlin-Wilmersdorf
Charlottenbrunner Str. 38



Rainer J. Link

Link ist eine besondere Spezies von Neo-Nazi - er gehört innerhalb der rechten Szeneeiner Fraktion durchgeknallter »Reichsbürger« an. Die »Reichsbürger« vertreten nach wie vor den eliminatorischen Antisemitismus der NS-Zeit. Andererseits aber leugnen sie den Holocaust.
In dem am 9. November 2003 gegründeten »Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreiten des Holocaust Verfolgten« (VRBHV) ist Rainer J. Link Schatzmeister. Dieser Verein wird von international bekannten
Revisionisten und Holocaustleugnern unterstützt.

Rainer J. Link soll in seiner Nachbarschaft als das erkannt werden was er ist - nämlich als Antisemit, als Rassist, also als Neo-Nazi der hier wieder eine nationalsozialistische Gesellschaftsordnung anstrebt. Zeigen Sie Ihre Verachtung gegenüber solchen Menschen, bereiten Sie ihnen eine ungemütliche Nachbarschaft !

Rainer J. Link, 52 Jahre alt
wohnhaft in Bln.- Charlottenburg
Wulfsheinstr. 4

Gerd Walther
Walther ist eine besondere Spezies von Neo-Nazi - er gehört innerhalb der rechten Szene
einer Fraktion durchgeknallter »Reichsbürger« an, die sich als »Reichsbewegung« um Horst Mahler scharen. Die »Reichsbürger« vertreten nach wie vor den eliminatorischen Antisemitismus der NS-Zeit. Gerd Walther bedroht immer wieder Menschen, die im Schulbereich tätig sind per Fax oder E-Mail. Darin kündigt er als »Geschäftsführer - ohne Auftrag- für das Deutsche Reich« Strafverfahren wegen Landesverrats mit dem Vorwurf des »Verrats am Deutsche Volke« an. Flugblätter mit nationalsozialistischen und antisemitischen Inhalten, die immer wieder in Spandau auftauchen, gehen auf das Konto von Walther, der auch immer wieder bundes-weit
auf neonazistischen Aufmärschen anzutreffen ist.

Gerd Walther soll in seiner Nachbarschaft als das erkannt werden was er ist – nämlich als Antisemit, als Rassist, also als Neo-Nazi der hier wieder eine nationalsozialistische Gesellschaftsordnung
anstrebt. Zeigen Sie Ihre Verachtung gegenüber solchen Menschen, bereiten Sie ihnen eine ungemütliche Nachbarschaft !

Gerd Walther, wohnhaft in
Berlin- Spandau (Haselhorst),
Lüdenscheider Weg 5 g

Alexander Willibald Bahls

Bahls gehört zu den Gründungsmitgliedern der 1994 gegründeten neonazistischen Band Spreegeschwader, die sich an verschiedenen Samplern bei dem verbotenen rechtsextremen Musiknetzwerk Blood and Honour (B&H) beteiligt. Spreegeschwader tritt regelmäßig bei rechten Veranstaltungen auf, wie
z.B. beim Pressefest der NPD-Zeitung »Deutschen Stimme« (DS) im Jahr 2002. Neben seiner aktiven musikalischen Tätigkeit verdingt sich Bahls regelmäßig als Verkäufer in dem Naziszeneladen von Alexander Gast – im »On the streets« in Henningsdorf. Bahls verfügt über vielseitige Kontakte zur neonazistischen Szene im gesamten Bundesgebiet. Im November 2004 verurteile das Amtsgericht Parchim Bahls zu einer Freiheitsstrafe von neun Monaten. Bahls war eines der Mitglieder der Kameradschaft Germania, die 1999 auf dem Rasthof in Stolpe mehrere Punker überfiel und schwer verletzte.


A. W. Bahls soll in seiner Nachbarschaft als das erkannt werden was er ist - nämlich als Antisemit, als Rassist, also als Neo-Nazi der hier wieder eine nationalsozialistische Gesellschaftsordnung
anstrebt. Zeigen Sie Ihre Verachtung gegenüber solchen Menschen, bereiten Sie ihnen eine ungemütliche Nachbarschaft !

Alexander Willibald Bahls, 29 Jahre
alt, Bühringstr. 13 (Berlin –Pankow.)


Eine Information der Initiative »BürgerInnen beobachten
Neo-Nazis« in Zusammenarbeit mit Berliner AntifaschistInnen
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Ergänzungen

Geile Aktion

Paul 31.08.2005 - 14:16
Das war auch mal nötig.
Bitte mehr davon.

Ein Bild von Hanisch gibts übrigens hier:
 http://media.de.indymedia.org/images/2004/08/88788.jpg

Und Gabriel "Matschfresse" Landgraf sieht so aus:
 http://milwaukee.indymedia.org/images/2005/08/203941.jpg

Fotos...

Terminature 31.08.2005 - 20:26
Viel weitere Fotos von Nazis aus Berlin/Brandenburg gibt´s auch bei
antifa.de unter " who is who "...

Berliner MoPo vom 3. Februar 2006

Zeitungsleserin 03.02.2006 - 23:50
morgenpost.berlin1.de/content/2006/02/03/brandenburg/808263.html

Volksverhetzung: Berliner vor Gericht
Von Hans H. Nibbrig

Berlin - Gerd W. (49) schreibt oft und gern Briefe. Und zwar, wie es in seinem Briefkopf heißt "in Geschäftsführung ohne Auftrag für das Deutsche Reich". Für Justiz und Polizei stellte sich der Inhalt einiger dieser Schreiben in der Vergangenheit als Volksverhetzung und Beleidigung dar. Deshalb stand der arbeitslose Diplom-Volkswirt aus Berlin gestern zusammen mit seinen Mitangeklagten Rainer L. (54) und Karl-Heinz P. (69) vor dem Amtsgericht Tiergarten.

In seiner Anklageschrift warf der Staatsanwaltschaft dem Trio vor, im Frühjahr und Sommer 2004 vor zwei Schulen in Steglitz und Lichterfelde offene, an die Leiter der beiden Schulen gerichtete Briefe verteilt zu haben. In denen wurde den Schulleitern mitgeteilt, sie hätten sich "demnächst wegen Hoch- und Landesverrat vor dem Reichsgericht zu verantworten". Grund: Als Pädagogen beteiligten sie sich mit besonderem Eifer und an vorderster Front daran, "unsere Jugend mit der Ausschwitz-Lüge seelisch zu vergiften".

Als einer der maßgeblichen Urheber dieses kruden Gedankengutes gilt das "Deutsche Kolleg", ein in Berlin ansässiger rechtsextremer Zirkel, aus dessen Umfeld die Angeklagten stammen sollen und dem unter anderem der ehemalige NPD-Funktionär Horst Mahler angehört. Mahler war auch gestern im Gericht anwesend. Seine Zulassung als Anwalt wurde ihm bereits vor Jahren entzogen, deshalb fungierte er als "Assistent" der Verteidigerin von Gerd W.

In dieser untergeordneten Funktion war der 69jährige gestern weitgehend zum Schweigen verurteilt. Dafür überboten sich die drei Angeklagten und die Verteidigerin in stundenlangen, geschickt als Anträge verpackten Monologen, in denen sie Mahlers altbekannte Ansichten vortrugen.

Die Bundesrepublik sei kein Staat, sondern bestenfalls ein von Fremdmächten dominiertes staatenähnliches Gebilde, das Deutsche Reich habe niemals aufgehört zu existieren und der Zweite Weltkrieg sei nicht im Mai 1945 beendet worden, sondern werde mit anderen Mitteln bis heute weitergeführt. Ziel dieses Krieges: die Vernichtung des deutschen Volkes. Williger Helfer dabei: die deutsche Justiz, die jeden verfolge, der den Mut habe, die Wahrheit zu sagen - so der Tenor der Vorträge.

Mehr als fünf Stunden dauerten die von rassistischen und antisemitischen Ausfällen nur so strotzenden Ausführungen der Angeklagten und der Verteidigerin. Erst am späten Nachmittag konnte sich das Gericht mit dem eigentlichen Sachverhalt befassen. Das Urteil war bei Redaktionsschluß dieser Ausgabe noch nicht gesprochen.

Aus der Berliner Morgenpost vom 3. Februar 2006

R. Link umgezogen

rote_socke 25.08.2007 - 13:16
Nur mal ein update: Die in der Liste angegebene Adresse von R.Link stimmt nicht mehr. Er scheint wohl kurz nach dieser Nachbar Aktion (vielleicht auch nach oder kurz vor der Anklage 2006 - von der MoPo erwähnt) umgezogen zu sein. Vermutlich nach Brandenburg.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Super Aktion! — Bibi

@mensch maier — Herr Nachbar

denken — ich