Gendreckweg Aktion in Frankreich: Repression

faucheuse volontaire 30.08.2005 16:31 Themen: Biopolitik Repression Weltweit Ökologie
Immer wieder wird gegen genfood protestiert und die gentechnisch manipulierte Pflanzen werden zerstört. Nicht nur in Deutschland. In Frankreich sind die AktivistInnen seit Jahren aktiv. Die Staatsgewalt reagiert aber immer schärfer darauf. Die kalte Polizeigewalt mit Trännengas und Knüppeleinsazt genügt nicht mehr. Jetzt werden die AktivistInnen tagelang eingesperrt und schnell vor Gericht gestellt.
Am Samstag den 27. August wurde eine Mähaktion bei Clemont Ferrand von den "Faucheurs volontaires" (Freiwillige Mähern) organisiert.Etwa 400 Menschen haben sich daran beteiligt. Die AktivistInnen haben sich in 3 Gruppen aufgeteilt, etwa wie am 14. Juli bei Toulouse. (siehe:  http://germany.indymedia.org/2005/07/123518.shtml) 3 Feldbefreiungen waren insgesamt geplant. 3 Gruppen haben sich insofern auf dem weg gemacht. Eine Gruppe hat es geschafft, das Feld bei Neschers (6000 Quadratmeter) zu befreien, die AktivistInnen mussten sich jedoch am ende ausweisen.

Bei Nonette (das Feld war 6 ha gross) verlief die Aktion aber ganz anders.Eine 50Köpfige Gruppe hat angefangen zu mähen und die Polizei hat dann die weitere Zerstörung mit Gewalt verhindert. Daraufhin wurden 15 Leute (im Alter zw. 22 und 61) festgenommen und nach Issoire gebracht. Sie mussten das ganze Wochenende im Knast ausharren und wurden anschliessend nach Clermont Ferrand gebracht, um am Montag im Rahmen eines Schnellverfahrens vor gericht gestellt zu werden.

Der Richter räumte eine Frist von 3 Wochen ein, damit die Angeklagten ihre Verteidigung vorbereiten können. Sie wurden gegen der Wille der Staatsanwaltschaft bis dahin auf freiem Fuss gesetzt. Währenddessen wurden die Fahrzeuge von den AktivistInnen vor Ort von sogenannten "pro OGM" (Genfoodbefürworter) stark Beschädigt. Die Polizei griff natürlich nicht ein. Manche sind der Meinung, dass die Polizei diese Zerstörung geplannt hatte...
Die Verhandlung wegen gemeinschaftlicher Zerstörung vom Feld (destruction en réunion) soll jetzt am 16. September statt finden.

Das ist nicht das einzige Verfahren, das in den kommenden Wochen auf dem Terminkalender von den "Faucheurs volontaires" feststeht.
In Riom werden AktivistInnen vor Gericht am 14. September stehen, in Toulouse 8 Leute am 22. September (Bericht zu den Aktionen siehe  http://germany.indymedia.org/2004/08/90345.shtml und  http://de.indymedia.org/2005/06/121376.shtml ), am 29. September in Lille (die Aktion fand 2001 statt), 6 leute am 27.Oktober in Orléans.

Repression droht!

Entweder werden die Aktionen mit Staatsgewalt wehindert (siehe  http://germany.indymedia.org/2004/09/93829.shtml und  http://germany.indymedia.org/2004/09/94889.shtml) oder die AktivistInnen werden vor Gericht verfolgt. Die jüngsten Erreignisse (Mehrtätige Gewahrsazm und Schnellverfahren) waren zu erwarten, denn der Minister Perben ein Schreiben, dass sich gezielt gegen die Faucheurs volontaires richtet, noch vor den Sommerferien rumgeschickt hat. Die Staatsanwaltschaft wird dadurch aufgefordert, Schnellverfahren und Gewahrsam gegen die AktivistInnen zu bevorzugen. Eine relativ geringe Zahl von AktivistInnen soll angeklagt werden. "Freiwillige Mitangeklagte", die aus Solidarität mitangeklagt werden wollen -weil sie ja eben mitdabei waren!, sollen nicht akzeptiert werden. So sollen die AktivistInnen kriminalisiert werden.

Die AktivistInnen haben schon angekündigt, dass die Felder in die Zukunft weiterhin zerstört werden.
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Ergänzungen

wenn du meinst

huaah 30.08.2005 - 23:49
hier das beispiel kanada

siehe  http://de.indymedia.org/2005/08/126430.shtml

auszug:
"Dann gibt es die unerwarteten Seiteneffekte: Honigproduzenten verweisen auf die negativen Erfahrungen im Ausland: Langnese kann keinen GMO-freien Rapshonig mehr aus Kanada importieren, weil dort - selbst wenn es ein Bauer wollte - kein GMO-freier Raps mehr geerntet werden kann. Auch im Inland gibt es erste vergleichbar negative Auswirkungen: Brandenburgische Imker können ihren Honig nicht mehr verkaufen, weil sie ihn auf grund der Verunreinigung durch GMO deklarieren müßten und die Kunden keinen genmanipulierten Honig kaufen wollen.

vergessen

huaah 31.08.2005 - 00:04
neuer versuch, richtige adresse diesmal
wenn es über mir nicht geklappt haben sollte

das mit dem sogenannten "illegal", gääähhhn, wenn du überlegst woran das ausgerichtet wird, wie die umsetzung etc passiert brauchen wir über soetwas wie illegal nicht ernsthaft zu reden, gähn
geh mal ein bisschen draußen spielen, tschüssie

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das problem... — didö