Usedom Anklam - was ist dort los?

Hamburger 28.08.2005 18:07
Sorry Mods, für das Crossposting doch steht diese Meldung im Newsticker vom HH-Abendblatt seit 11:17 und hier ist noch nix zu lesen. Wer weiss was da los ist. Ich find das hört sich doch sehr wichtig an.
Illegales Camp auf Usedom - Autonome aus Hamburg dabei

Anklam/Hamburg (dpa/lno) - Rund 1000 junge Leute aus der linken Szene haben auf der Insel Usedom ein illegales Camp errichtet. Die Polizei hat sie am Sonntagmorgen zur Räumung aufgefordert und beginnt, starke Kräfte zusammenzuziehen, wie die Polizeidirektion Anklam mitteilte. Bei den Teilnehmern soll es sich vorwiegend um den harten Kern der linksautonomen Szene in Hamburg und Berlin handeln. Das Camp in der Nähe von Peenemünde geht den Polizeiangaben zufolge auf einen Aufruf zu einer Aktion gegen NPD-Wahlplakate zurück.



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erschienen am 28.08.2005 um 11:17 Uhr
© Hamburger Abendblatt

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Ergänzungen

Der NDR

Antifa 28.08.2005 - 18:31
Polizei
Illegales Camp auf Usedom - Räumung vorbereitet

Rund 1.000 junge Leute aus der linken Szene haben auf der Insel Usedom ein illegales Camp errichtet. Die Polizei hat sie am Sonntagmorgen aufgefordert, das Lager zu räumen. Die Polizeidirektion Anklam hat mitgeteilt, dass sie starke Kräfte zusammenzieht, um eingreifen zu können. Bei den Teilnehmern soll es sich vorwiegend um Mitglieder der linksautonomen Szene aus Hamburg und Berlin handeln.
Zelte und Wohnwagen im Naturschutzgebiet



Das Camp in der Nähe von Peenemünde geht laut Polizei auf einen bundesweiten Aufruf zurück, mit dem für eine Aktion gegen Wahlplakate der rechtsextremistischen NPD mobilisierten werden soll. Das Camp sei in einem Naturschutzgebiet, in dem zudem noch Munitionsreste aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet werden, sagte ein Polizeisprecher. Die Leute hätten Zelte errichtet und Wohnwagen aufgestellt.
Polizei bereitet Räumung vor

Wenn die Teilnehmer nicht freiwillig abziehen, will die Polizei das Lager räumen. Sie hat Kräfte aus mehreren Polizeidirektionen und der Bundespolizei zusammengezogen und auch zwei Hubschrauber eingesetzt. Dies ist nicht das erste Mal, dass ein solches Lager auf Usedom stattfindet. Bereits im letzten Jahr hatte die Polizei ein Camp geräumt.

meldung ergibt keinen sinn

egal 28.08.2005 - 18:48
wenn mensch sich die einschätzungen von staatsschutzbehörden zugute nimmt, dann macht die zahl von 1.000 teilnehmerInnen, bei denen es sich "vorwiegend um den harten Kern der linksautonomen Szene in Hamburg und Berlin handeln" soll, keinen sinn. das wäre etwas groß für den harten kern. bundesweite camps der letzten jahren konnten über eine woche verteilt mal gerade 1.000 menschen anziehen und andere camps in diesem jahr für die öffentlich mobilisiert wurde kamen auf gerade mal ein paar hundert teilnehmerInnen. und jetzt sollen zu einem camp, zu dem nicht mobilisiert wurde (bei google ist nichts zu finden) 1.000 leute sein. merkwürdig!
entweder ist das ganze camp ein fake, oder es handelt sich um alles andere nur nicht um linksradikale, oder es sind 100 und nicht 1.000 teilnehmerInnen.

Repressive Berichterstattung der Medien

F5 28.08.2005 - 19:14
Die Berichterstattung der Medien deutet auf eine repressive Schiene der Bullen hin. Da hier ein Zusammenhang zu den NPD-Plakaten hergestellt wird, die ja alle "eingesammelt" werden sollen, wozu es gestern ja auch Razzien gab. Dazu passt auch, dass hier die Rede Berlinern und Hamburgern ist.

Von diesem Camp ist mir nichts bekannt, aber ganz ausgedacht werden die sich das wohl auch nicht. Also locals erzählt was! Wenn die Bullen das wirklich räumen wollen und dort wirklich 1000 Linksautonome aus dem harten Kern sind, wird es bestimmt abgehen und die GenossInnen können Unterstützung gebrauchen.

Anscheinend noch Aktuell

Hamburger 28.08.2005 - 19:29
Neue Meldung beim NDR.
 http://www1.ndr.de/ndr_pages_std/0,2570,OID1716046,00.html
Danach haben 200-300 der Räumungsaufforderung folge geleistet und es wird weiter verhandelt da auch Kinder unter den Campern sind.

Ist denn niemand vorort ??
Finde die Zahl von 1000 auch sehr utopisch.

oh scheisse

ich 28.08.2005 - 19:38
hab da einen verdacht:

da ist ne illegale party, nicht direkt politisch, aber bevor man zuschlägt, muss man ja erst mal einen bösen buhmann aufbauen. die armen druffis !



soll die sadj sein

ich 28.08.2005 - 19:43
die rote fahne schreibt was:

Polizei räumt SDAJ-Sommercamp auf Usedom

Sassnitz (Korrespondenz): Seit Freitag, den 26.8., findet auf der Insel Usedom in Mecklenburg-Vorpommern ein Sommercamp der SDAJ, Jugendverband der DKP, mit rund 1.000 Teilnehmern statt. Da es sich hier um linke Jugendliche handelt, scheint es einigen Verantwortlichen nicht ganz zu passen. Am heutigen Sonntag wurde das Camp aufgefordert, das Gelände zu räumen, da es angeblich noch "munitionsverseucht" sein soll.

Inzwischen wird über den Sender NDR 1-Radio M-V auch berichtet, dass dieses Camp "illegal" sei und "notfalls" mit polizeilicher Gewalt geräumt wird. Dazu wurden inzwischen mehrere Polizeieinheiten aus dem Land zusammengezogen und ein Hubschrauber der Bundespolizei kreist über dem Camp. Es ist damit zu rechnen, dass dieses Camp bis zum Abend geräumt wird. Soll hier der massive Einsatz der Staatsgewalt gegen linke Jugendliche geprobt werden? Wenn es nur wie behauptet um den Schutz vor dem munitionsverseuchtem Gelände ginge, warum dann diese Drohkulisse oder gar Räumung?


 http://www.rf-news.de/rfnews/aktuell/Jugend/article_html/News_Item.2005-08-28.0738

also doch keine raver. aber auch wohl kaum "autonome"

ein drittel ist weg

ich 28.08.2005 - 19:57

sagt der ndr:


ILLEGALES CAMP AUF USEDOM

Anklam: Auf der Ostseeinsel Usedom haben rund 1.000 junge Leute aus der linken Szene ein illegales Camp errichtet. Bis zum späten Nachmittag kamen etwa 300 von ihnen einer Aufforderung der Polizei nach, das Naturschutzgebiet zu räumen. Das Zeltlager befinde sich auf einem Gelände, auf dem noch Munitionsreste aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet würden, sagte ein Polizeisprecher. Auch deshalb müsse es geräumt werden. Die Einsatzleitung schließt eine gewaltsame Räumung des Gebietes nicht aus. Dennoch setze die Polizei weiter auf Verhandlungen, so der Sprecher. Unter den illegalen Campern befänden sich Familien mit Kindern.


vielleicht warten sie ja bis die meisten abgereist sind und sacken dann die organisatoren & helfer ein.

is' "nur" 'ne party!!!

egal 28.08.2005 - 21:59
um einer allgemeinen verwirrung etwas entgegenzuwirken: dort fand kein politisches camp statt, sondern eine trance-party, deren aufruf politisch angehaucht war ...

Entwarnung

Anm. 28.08.2005 - 23:07
Die Leute konnten sich mit der Polizei einigen. Die Pressemitteiling der Polizei war ein bischen martialisch und übertrieben. Es waren unter 100 Polizisten eingesetzt.
Es handelt sich übrigens um ein Camp, welches mit der Fusion vergleichbar ist. Nur etwas kleiner.

Alles ganz einfach

... 29.08.2005 - 01:59
"SDAJ-Camp oder als"linksextrem" eingestufte Party" oder "1000 Autonomen" .. sind irgendwelche Gerüchte, die von NDR und Co in die Welt gesetzt wurde. Tatsächlich fand auf Usedom die S-U-Site statt. Eine art Partycamp, die der Fusion ähnelt. Sind wohl auch dieselben Leute. Ist nur etwa kleiner. Stress gabs mit der Polizei nicht wirklich. Konnte nach einigen Stressereien verhandelt werden und das Camp geht noch bis morgen.

TV-Bericht

110 29.08.2005 - 03:44
Im NDR lief dazu auch ein kleiner Beitrag ...
"Ein lächerlicher haufen beim Grillabend" ... so ähnlich wirkte die Atmosphäre ....die Leute wurden kurz befragt warum sie da wären und da meinten uch alle so freunde treffen, party machen ...

die sahen nicht sehr links aus und schon gar nicht autonom.
kamen auch nicht aus berlin oder hamburg ...

lächerlich was sich polizei und staatsgewalt da haben augedacht.


wenn unsere pressemitteilungen mal sooo unkritisch übernommen werden würden :D

nur aml zur klarstellung

pixelbud 29.08.2005 - 11:39
die party auf usedom ist eine veranstaltung der siaj (sozialistische ich leider nicht teilnehmen, vinternationale arbeiterjugend) und nicht vom u.site bzw. fusion team organisiert. letztes jahr gab es ebenfalls ein solches camp und die angabe von 1500 personen kann durchaus hinkommen. allerdings konnteielleicht hat ja jemand anders noch mehr infos.

been there, done that

umta 29.08.2005 - 11:46
stand sonntag 15 uhr

es handelte sich um eine technoparty bei peenemünde in meck-pomm. musik lief ab sonntag morgen, sonnenaufgang. das es sich um ein sozialistisches jugendcamp handelt war einfach eine tarnung. die wurde dankbar von der polizei genutzt; unter den touristen auf der ostseeinsel usedom ging die rede von "ultra-linken". faktisch waren es aber hauptsächlich verstrahlte und besoffene technoide, die zum kleineren teil aus (bzw aus dem umfeld) der radikalen linken stammten .

am frühen sonntagmittag versuchte die polizei mit ca. 50 bereitsschaftsbullen die feier aufzulösen (und 7 hundeführern nebst tier). es gelang ihnen nicht, das sie durch hunderte tanzende, die sich ihnen entgegenstellten, nicht zum soundsystem vordringen konnte. es kam zur keiner gewaltätigen auseinandersetzung. es waren geschätzt knapp 1000 partygäste da. die party sollte dann bis 18 uhr weiterlaufen.

die polizei war zwar schon ab samstag nachmittag vor ort, hatte aber viel zu wenig einsatzkräfte, um zu verhindern, dass leute auf das gelände im wald in der nähe vom strand gelangten. ab sonntag früh kreiste immer wieder für lange zeit ein polizeihubschrauber über dem gelände.

unklar war, ob die försterei, die den polizeieinsatz anschob, wirklich von der sorge um leib und leben getrieben war. in peenemünde war ein großes militärisches versuchsgelände der nazis (v2-rakete), das auch wiederholt von den allierten bebomt wurde. das waldstück, in dem die party stattfand war angeblich komplett nicht geräumt, deswegen sollte die party aufgelöst werden. das gelände war aber nur zum teil abgesperrt, warn- und hinweisschilder auf eine etwagige gefährdung habe ich nicht gesehen.

zwar wiesen die veranstalter in einem flugblatt auf die gefährdung durch munitionsbelastung hin, sie müssen sich aber die frage gefallen lassen, ob sie sich nicht ein harmloseres gelände hätten aussuchen können. immerhin waren etliche kinder vor ort. viele der anwesenden standen auch unter dem einfluss diverser substanzen, so dass nicht unbeding davon auszugehen war, dass sie eine etwaige gefährdung durch blindgänger oder munitionsreste im kopf hatten. zwar löst man so etwas in der regel nicht durch drauftreten raus, aber fahrzeuge wurden im wald geparkt und bewegt; ein spatenstich am falschen ort hätte fatale folgen haben können. auch im falle einer auseinandersetzung mit den bullen hätte es wahrscheinlich eher unschöne szenen gegeben .

SIAJ und nicht SDAJ

micha 29.08.2005 - 14:02
Das "SommerCamp" wurde nicht von SDAJ sondern der SIAJ (Sozialistische Internationale Arbeiterjugend) initiiert. U-Site oder Fusion stecken natürlich nicht dahinter (siehe:  http://www.u-site.de/partys.htm):

Hier der Aufruf:


Liebe Genossinnen und Genossen!

Wir laden Euch herzlich ein zum diesjährigen Sommercamp der Sozialistischen Internationalen Arbeiterjugend! Das Sommercamp der SIAJ bietet Euch die dialektische Einheit von Spass und Politik, von guter Musik, Kino und Tanz direkt am Ostseestrand und anspruchsvollem Subkulturprogramm bis hin zu direkter politischer Aktion.

Unser diesjähriges Sommercamp findet im Vorfeld der diesjährigen Bundestagswahl statt, wo wir alle mal wieder zwischen kleineren und grösseren Übeln wählen sollen. Darum wollen wir unser Zusammentreffen zum Anlass nehmen, um dem grössten Übel unter den Parteien, der NPD, mal eins ins Kontor zu hauen. Die NPD schickt sich an, als Sammelbecken des Nazigesocks in den nächsten Bundestag einzuziehen. Ostvorpommern ist seit vielen Jahren eine Hochburg der Nazis, folglich ist mit einer flächendeckenden NPD-Plakatierung bei der Anreise zum Sommercamp zu rechnen.

Da diese Naziplakate nicht nur das Strassenbild verschandeln und dem guten touristischen Ruf der Region schaden, sondern vor allem nationalistische und rassistische Hetze verbreiten, wollen wir bei unserem Besuch in Ostvorpommern möglichst viele dieser Plakate beseitigen! Wenn Ihr also mit dem Auto anreisen wollt, seid alle eingeladen, an der
NPD-Wahlplakat-Abhäng-Rallye
teilzunehmen. Diese Rallye ist der Weg zum Ziel. Viele Wege führen nach Ostvorpommern. Überall hängen oder stehen Nazi-Wahlplakate. Jeder, der eines dieser Plakate ins Ziel bringt, bekommt dafür den Unkostenbeitrag für das Sommercamp erlassen. Wer gar 100 dieser Plakate einsammelt, darf am Sonntag beim Tanz Der Arbeiterjugend als Schallplattenunterhalter für Tanzstimmung sorgen!

Presse vs Polizei

Ein Leser 30.08.2005 - 14:50
Die Staatsgewalt hat die Lage vermutlich richtig eingeschätzt, d.h. das ganze als illegale Party erkannt. Siehe den offiziellen Polizeibericht dazu.

Auch der Verfassungsschutz MV hat so seine Meinung zur autonomen Szene MV: "Hier zeigt sich erneut, dass die Autonomenszene in Mecklenburg-Vorpom­mern, die zwar durchaus zu militanten Aktionen, insbesondere gegen Rechtsextremisten, in der Lage ist, politisch und ideologisch nur wenig Sub­stanzielles zu bieten hat. Offenbar reicht es allenfalls dazu, eine von Rechts­extremisten genutzte Lautsprecheranlage zu sabotieren - eine bemüht ironi­sche Darstellung dieser Aktion überfordert die Szene aber bereits." (Verfassungsschutzbericht MV 2004)

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