Summercamp of resistance von Polizei gestürmt

summecamp of resistance - AK Presse 26.08.2005 20:47 Themen: Bildung Freiräume Repression
Am Morgen des 26. August umstellte und durchsuchte eine Hundertschaft der Berliner Polizei das summercamp of resistance in Berlin. Anlass war laut Durchsuchungsbefehl der vorgebliche Verdacht auf gefährliche Körperverletzung einer unbekannten Person.
Die im Schlaf überraschten CamperInnen sind empört über diese Unterstellung und verurteilen das Vorgehen der Staatsanwaltschaft und der Polizei, die dadurch sozial und politisch engagierte Studierende unter dubiosen Vorwänden unter Generalverdacht stellen und kriminalisieren.

Fassungslos über das Demokratieverständnis der Berliner Staatsanwaltschaft fragen sich die TeilnehmerInnen des Camps, warum derartige Vorwürfe konstruiert werden, um mit allen Mitteln eine gewaltfreie soziale Bewegung zu kriminalisieren.

Um 8.30 Uhr stürmten bewaffnete Einsatzkräfte mit Polizeihunden auf das Gelände und umstellten die Zelte der noch schlafenden CampteilnehmerInnen.

Unsanft geweckt durch das Trampeln dutzender Kampfstiefel und das Gebell der Polizeihunde wurden alle Zelte aufgerissen, durchsucht und abgefilmt, sowie alle CamperInnen einer Personalienkontrolle unterzogen. Das gesamte Gelände mit allen darauf befindlichen Gebäuden sowie Gemeinschaftszelte, Privatzelte und Personen wurden durchsucht.

Über drei Stunden durften die CamperInnen, unter denen sich auch Kleinkinder befanden, sich nicht von ihren Zelten entfernen oder an ihre Privatsachen gehen. Die Toilette durfte nur unter Aufsicht benutzt werden, während einige Beamte dazu geschmacklose Kommentare von sich gaben.

Erst auf das hartnäckige Fragen einiger empörter Camp-TeilnehmerInnen hin wurde einzelnen schließlich ein Durchsuchungsbefehl gezeigt.

Die Polizei indes wertet in ihrem Protokoll die Aktion als vollen Erfolg. Sichergestellt wurden dabei ein BVG-kritisches Plakat und einige zur "Vermummung" umfunktionierbare Kleidungsstücke.

Im Camp tauschten die beteiligten Menschen eine Woche lang Erfahrungen über die gelaufenen Proteste für freie Bildung und gegen die Kürzungen im Sozial- und Bildungswesen in den verschiedenen Städten aus. Die Möglichkeit einer freien Bildung wurde mit unabhängigen Seminaren und Workshops vorgelebt. Gleichzeitig wurde der Versuch unternommen, einen selbstverwalteten Freiraum für die Verwirklichung eigener Ideen zu schaffen.

Kontakt: 0162-8776396

Demonstration in Berlin: 26. August, 20.00 Uhr ab U Frankfurter Tor
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Ergänzungen

Gab ne Demo in Fhain deswegen

mmm 26.08.2005 - 23:05
Grad zuende. Warum so 100 bis 120 Leute da. Parolen waren leider etwas fantasielos. Aber wenigstens gibt es noch Linke, die sich mit dem Thema Repression beschäftigen.

Demo war echt O.K

Dabeigewesener 26.08.2005 - 23:46
Auf der Demo waren tatsächlich etwa 120 Leute am Start.
Die Stimmung war entgegen meinen Erwartungen ausgesprochen gut, obwohl die ganze Chose mal eben aus dem Boden gestampft wurde.
Die Demo-Route wurde gegen Ende auch noch spontan nach dem Willen der DemonstrantInnen verfeinert und die Cops wurden des öfteren provozierend bedrängt - ist doch schon mal ein Anfang!

Autismus

nn 27.08.2005 - 00:15
"...und die Cops wurden des öfteren provozierend bedrängt - ist doch schon mal ein Anfang!"
Also ob Eskalation positiven Effekt hat? Ich denke eher, daß im aufkommenden Faschismus von den Behörden jede erdenkliche Aktion dieser Art zur Begründung für diverse Vorgehensweisen genutzt wird.

Camp-News

Tut nichts zur Sache 27.08.2005 - 03:53
Also auf der Demo waren nach News aus dem Camp 250 Leute. Die Route wurde ein paar Mal verlassen. Sonst alles ruhig. Auch im Camp. Weitere Infos werden folgen. Sie können versuchen, uns zu unterdrücken, aber brechen werden sie uns nie. Solidarische Grüße aus Halle.

Wer...

MediaManiac 27.08.2005 - 09:10
...soll denn da bitte von wem verletzt worden sein? Verstehe jetzt den Anlass nicht so richtig, wenn es überhaupt einen gibt?!

Runderneuerung

Kiela 27.08.2005 - 12:40
Klingt ja übel - wollte eigentlich auch dabei sein.
Aber viel Kraft weiterhin.

Ein kleiner Tipp (neben den üblichen Klagen):
Jeder Schaden am Zelt sollte als Sachbeschädigung durch die Polizei angezeigt werden. Jeder Schlafsack, der Schäden durch unsanfte Behandlung zeigt, wurde wohl von den durchsuchenden Beamten beschädigt.....!

Bei einer Hausdurchsuchung hat man für gewöhnlich das Recht, bei der Durchsuchung dabei zu sein - und das aus gutem Grund.
Wenn Ihr hier also von Eurem Eigentum getrennt wurdet und das dann durchsucht wurde, ist das in meinen Augen widerrechtlich - und wenn sie sich dann auch noch getrennt haben und die Zelte einzelnd durchsucht haben (oder haben die sich mit zwei Beamten in ein Zelt gezwängt?), können sie (außer mit Lügen) nicht beweisen, dass der Schlafsack o.ä. bereits vorher kaputt war.

Warum gibt es keine BErichte vom Camp? Hatte auf ein paar News gehofft - außer dieser Nachricht über die Durchsuchung - nichts!
Wie viele waren auf dem Camp?
Wie lief die Selbstorganisation?

Aktionen und Ergebnisse aus den AKs werden hoffentlich noch kommen - die müssen ja erstmal enden. :-)

Bitte haltet uns auf dem Laufenden, was nach dem Camp passiert (Klagen etc).

Alles Bestens ???

Sir Cock 27.08.2005 - 15:30
Schön das nochmal die gewaltfreiheit der Aktivisten betont wird. Und wenn Leute doch militante Aktionen starten, was eigentlich mehr bringen würde als die mittlerweile etablierte Hippiescheisse, werden die Leute gleich freiwillig an die Polizei ausgeliefert, oder was? Muß bei Indymedia eigentlich jeder Mist hochgelobt werden, Hauptsache ein paar Spinner waren auf der Straße, die Stimmung war toll oder (welch Wunder)die Bullen waren böse, etc.

Bilder von der Demonstration

Andree 27.08.2005 - 15:38

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