WW: Nazis überfallen Wohnheim für MigrantInnen

Max Mumpitz 24.08.2005 14:28 Themen: Antifa Antirassismus
In der Nacht zum Mittwoch um ca. 4 Uhr griffen ca. 4-6 Nazis ein Wohnheim für MigrantInnen in Derschen bei Betzdorf (Westerwald) an.
Es wurden Naziparolen skandiert, das ganze endete mit Pflastersteinen mit denen mehrere Scheiben des Wohnheims eingeschlagen wurden. Nach meinen Informationen wurde niemand verletzt. Die Polizei schweigt sich bisher aus.

Wieder der Beweis dafür, dass mit dem laufenden Prozeß gegen die Kameradschaft Westerwald nicht das Problem bei der Wurzel gepackt wurde. Wieder ein Beweis dafür, das die Problematik im Westerwald totgeschwiegen und von den Verantwortlichen heruntergespielt wird.

Mher Infos zur Situation im Westerwald: www.antifa-westerwald.de
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Ergänzungen

frage

b 24.08.2005 - 18:53
ist es absehbar, dass dieser angriff vortgeführt wird? meint ihr, dass es zu weiteren angriffen kommen könnte?
nazis zu brei!

Pressemitteilungen lesen

KarlLiebknecht 24.08.2005 - 19:12
Ich denke man kann den Pressemitteilungen der regionalen Antifa schon alles wesentliche entnehmen.

was bisher geschah...

Jutta 27.08.2005 - 12:04

Pressemeldung vom 24.05.2005
Ermittlungsverfahren gegen Angehörige der "Kameradschaft Westerwald" u.a. wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung usw
-Durchsuchungsmaßnahmen durchgeführt, Tatverdächtige festgenommen.
Information für die Presse Nr. 18/2005 Ermittlungsverfahren gegen Angehörige der „Kameradschaft Westerwald“ und andere Personen wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung, schweren Landfriedensbruchs usw.-Durchsuchungsmaßnahmen durchgeführt, Tatverdächtige festgenommen- Die Staatsanwaltschaft Koblenz führt einen Ermittlungskomplex, der Straftaten von Angehörigen der „Kameradschaft Westerwald“ und Personen aus deren Umfeld zum Gegenstand hat. Dem Ermittlungskomplex liegen langwierige und schwierige Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Kriminaldirektion Koblenz zugrunde, die den Verdacht begründen, dass es sich bei der im Jahre 2003 im Bereich des Westerwaldes gegründeten „Kameradschaft Westerwald“ um eine kriminelle Vereinigung handelt. Nach dem derzeitigen Erkenntnisstand der Staatsanwaltschaft Koblenz ist sie dem rechtsextremen Spektrum zuzurechnen und verfügt über eine feste Organisationsstruktur. Nachdem sie nach ihrer Gründung zunächst mit Flugblattaktionen zu Ausländerfragen und durch die Teilnahme an Demonstrationen und Kundgebungen in Erscheinung getreten war, besteht nach den der Staatsanwaltschaft Koblenz vorliegenden Erkenntnissen der Verdacht, dass sie seit dem Herbst 2004 u.a. das Ziel verfolgt, gewalttätige Maßnahmen gegen „Angehörige linker Gruppierungen“ durchzuführen. In Verfolgung dieses Ziels sollen Angehörige der „Kameradschaft Westerwald“ und Personen aus ihrem Umfeld Ende 2004/Anfang 2005 den Entschluss gefasst haben, Besucher eines Konzerts, das am Abend des 29.01.2005 in der Nähe von Daaden stattfinden sollte und dessen Teilnehmer sie der „linken Szene“ zurechneten, gewalttätig anzugreifen. Es besteht der Verdacht, dass sich Angehörige der „Kameradschaft Westerwald“ und eine Reihe von Personen aus ihrem Umfeld, die größtenteils Sturmhauben trugen und entsprechend vorheriger Absprache zum Teil Schlagstöcke und Baseballschläger mit sich führten, sich zum Zufahrtsweg zum Veranstaltungsort begaben und diesen in der Weise versperrten, dass sie vier etwa 2 m lange Baumstämme kurz hinter einer Rechtskurve auf die Fahrbahn legten. Darüber hinaus wurden in diesem Bereich eine Vielzahl von Nägeln verstreut und mindestens 20 mit Nägeln präparierte Nagelgurte ausgelegt. Im Einzelnen ereigneten sich nach Anbringung dieser Straßensperre folgende Zwischenfälle: a. Der Fahrer eines mit insgesamt vier Personen besetzten Fahrzeugs, der zu dem Konzert fahren wollte, erkannte die über den Zufahrtsweg gelegten Baumstämme noch rechtzeitig, konnte sein Fahrzeug abbremsen, wendete und hielt wenig später an. Nach dem derzeitigen Erkenntnisstand besteht der Verdacht, dass in diesem Moment mindestens 18 Personen an dem Fahrzeug erschienen, einer der Tatverdächtigen mit einem Baseballschläger auf die Heckscheibe des Fahrzeugs einschlug und diese zerstörte, weitere Personen aus der Gruppe mit Baseballschlägern und Schlagstöcken derart auf das Fahrzeug einschlugen, dass ein Fenster, ein Frontscheinwerfer und das Glas der Beleuchtungseinrichtung im hinteren Bereich zerstört, Dellen im Bereich der Motorhaube und des Daches verursacht wurden und ein Außenspiegel abgeschlagen wurde. Dem Fahrer des Fahrzeugs gelang es, mit diesem zu fliehen. b. Des Weiteren besteht der Verdacht, dass die Fahrerin eines PKWs, die ihr Fahrzeug auf dem Weg zum Konzert angehalten hatte, von einer Person, die an ihr Fahrzeug herangetreten war, an der Kleidung gepackt, hochgehoben und mit den Worten bedroht wurde: „Mach dich aus dem Weg, sonst mache ich die kalt!“, was die Fahrerin veranlasste, nicht zu dem Konzert zu fahren. c. Zwei weiteren Fahrzeugführern, die die auf der Straße liegenden Baumstämme bzw. die Nagelgurte rechtzeitig erkannt hatten, gelang es, ihre Fahrzeuge rechtzeitig abzubremsen und Schlimmeres zu verhindern. Den Personen, die im Verdacht stehen, an der Aktion am 29.01.2005 beteiligt gewesen zu sein, wird in diesem Zusammenhang von Seiten der Staatsanwaltschaft Koblenz schwerer Landfriedensbruch, versuchter gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr und Nötigung und -soweit sie im Verdacht stehen, Angehörige der „Kameradschaft Westerwald“ zu sein-, Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung zur Last gelegt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Koblenz hat die Haftrichterin bei dem Amtsgericht Koblenz Haftbefehle gegen mehrere Tatverdächtige erlassen, die im Verdacht stehen, an der Aktion am 29.01.2005 beteiligt gewesen zu sein, darüber hinaus hat sie –ebenfalls auf Antrag der Staatsanwaltschaft Koblenz- Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen von insgesamt 41 Tatverdächtigen erlassen, die im Verdacht stehen, Mitglieder der „Kameradschaft Westerwald“ zu sein oder zu deren Umfeld zu gehören und in diesem Zusammenhang Straftaten begangen zu haben. Mehrere Tatverdächtige, die an der Aktion am 29.01.2005 beteiligt gewesen sein sollen, sind zudem dringend verdächtig weitere Straftaten (u.a. Volksverhetzung, Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Körperverletzung, Brandstiftung, waffenrechtliche Verstöße, Sachbeschädigung) begangen zu haben. Im Rahmen einer groß angelegten Maßnahme hat die Staatsanwaltschaft Koblenz am heutigen Tage zusammen mit der Kriminaldirektion Koblenz und örtlichen Polizeidienststellen die bestehenden Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Es wurden insgesamt 36 Objekte, davon 29 in Rheinland-Pfalz (vornehmlich im Raum Westerwald), vier in Nordrhein-Westfalen und drei in Hessen durchsucht. 15 Tatverdächtige wurden festgenommen. Im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahmen wurde Beweismaterial (u.a. umfangreiches Schriftmaterial u. Gegenstände mit Kennzeichen ehemaliger nationalsozialistischer Organisationen) sichergestellt, das der Auswertung bedarf. An der Maßnahme waren insgesamt fünf Staatsanwälte und etwa 150 Polizeibeamte beteiligt. Die festgenommenen Tatverdächtigen werden der Haftrichterin bei dem Amtsgericht Koblenz vorgeführt werden. gez. Jung, Leitender Oberstaatsanwalt Staatsanwaltschaft Koblenz Tel.: 0261/102-2000
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