Antinaziaktionen 20.08 in Nürnberg

xcvhsg 21.08.2005 00:19 Themen: Antifa
Als Ausweichveranstaltung für den verbotenen Heß-Gedenkmarsch in Wunsiedel veranstalte die NPD unter dem Motto"Arbeit für Deutsche - keine Stimme den Kriegsparteien".
Gegen die Naziprovokation gab es den ganzen Tag antifaschistische Aktionen
Als Ausweichveranstaltung für den verbotenen Heß-Gedenkmarsch in Wunsiedel veranstalte die NPD unter dem Motto "Arbeit für Deutsche - keine Stimme den Kriegsparteien".
Gegen die Naziprovokation gab es den ganzen Tag antifaschistische Aktionen.
Ab 10.00 fand in Nürnbergs Südstadt eine Antifakundgebung statt, die als Anlauf- und Infopoint genutzt werden konnte.
Ab 12 Uhr fingen die Bullen an Präsenz zu zeigen und erste Strassen abzusperren.
Kurze Zeit später tauchten am Nelson-Mandela-Platz am Südausgang des Hauptbahnhofs die ersten Nazis auf.
Insgesamt wurden es im Laufe des Tages 4-500 Nazis, die allerdings nicht laufen durften.
Den ganzen Tag über fanden am Rande des gut abgeriegelten Kundgebungsplatztes immer wieder Störaktionen von Kleingruppen statt,woraufhin der polizeiliche Notstand ausgerufen wurde, und sich die Bullen nicht in der Lage sahen ein Durchführen des geplanten Aufmarsches zu gewährleisten.
Insgesamt waren es etwa 6-800 Antifas, die teilweise im Anschluss an die Demo in Wunsiedel im Laufe des Tages nach Nürnberg kamen.
Im Laufe der Aktionen wurden ca. 18 Personen festgenommen der Großteil mit den Vorwürfen Vermummung, Widerstand und Sachbeschädigung.
Um sich mit den Gefangenen zu solidarisieren wurde nach dem Abzug der Nazis noch eine Spontandemo von der Südstadt nach Gostenhof mit ca. 250 TeilnehmerInnen durchgeführt.
Anschliesend gab es im Stadtteilladen Schwarze Katze noch eine Vokü.
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Ergänzungen

nürnberg

Koalabär 21.08.2005 - 00:45
zu nürnberg folgen bald nochmehr bilder und ein bericht. es waren ca. 200 nazis anwesend. 600 halte ich für übertrieben

hochs und tiefs in Nürnberg

bunt ,friedlich ,weltoffen 21.08.2005 - 01:25
der tag in Nürnberg war von extremen schwankungen geprägt;
während anfangs relativ wenig Antfas vor Ort waren (ca. 150-200) konnte noch relativ viel in Seitenstraßen den nazis klargemacht werden, wo ihre gRENZEN liegen. später war dann relativ wenig los, obwohl immer mehr antifas eintrafen.schließlich wurden die nazis von den bullen außerordentlich gut geschützt.
als die Stimmmung dann gerade am boden war. zog an uns eine relativ große revolutionäre spontidemo vorbei. dabei ging dann etwas die hypovereinsbank und sonstwas zu bruch und die container waren auf der straße.kleinere scharmützel mit usks waren vorprogrammiert. zU DIESEM zEITPUNKT WAREN WIR SCHON DEUTLICH MEHR, ALLERDINGS MUSSTEN ERST NOCH EIN PAAR LEUDZ aus WNS eintreffen, bis wieder was ging.
hier auch der große krtiikpunkt meinerseits. wir waren echt genug, um bullensperren zu druchbrechen und die nazis endgültig wegzufegen, aber erstens waren viel zu wenige entschlossen genug, an den durchbruchsversuchen teilzunehmen und als die große straße blockiert wurde, verpissten sich viele hinter den ketten der antifas.
deshalb eine bitte, liebe schwarzgekleidete meschen. zieht euch doch doch nichts so ultra autonom an und schreit die radikalsten parolen, wenn ihr schiß vor jedem bullen oder fascho habt. seid einfach ehrlich, das erleichtert antifaschistsiche politik, wenn ihr euch als hippi9s anzieht, so wie ihr drauf seid, aber nicht entschlossene leute verarscht, die auf euch wegen eurem großen maul/eurem style zählen.....
vorschlag: jeder grölt nur noch das, was er/sie wirklich tun wird und kleidet sich in neutrale farben, solange er nicht das tun will, was ein black block tun sollte: die auseinandersetzung mit den bullen nicht scheuen ,sondern sich ihr, wenn aufgezwungen, stellen.
antifa heißt angriff und nicht wegrennen, an dieser stelle herzliche grüße an die stuttgarter und karlsruher genossen, die gekämpft haben ...

Kleiderordnung

K. Lagerfeld 21.08.2005 - 13:17
Zu den Kleidungsvorschlägen: Ich kann nur aus Berlin berichten, also ich trage eigentlich selten schwarze Sachen, viele andere auch. Die Bullen haben überhaupt kein Problem, einfach mal jeden, der gerade da ist einzukesseln und sonstwie Willkür walten zu lassen. Das kann den Schwarzgekleideten treffen, genauso wie auch Omas, Familien usw. Denen ist das scheißegal, die führen ohne lange zu denken ihre Befehle aus, und wenn der lautet eine Nazidemo mit allen Mitteln durchzusetzen, dann machen die das auch. Enheitliche Farbwahl hat höchstens den Vorteil, daß man in einer anonymen Masser verschwindet, so daß man schwerer erkannt wird, von den Nazis und ihren uniformierten Helfern.

der szene-code der mode-antifa

spassverderber 21.08.2005 - 13:26
stellt euch vor, die polizei würde von euch verlangen, dass ihr euch alle gleich und erkennbar kleidet, wenn ihr auf anti-nazi-aktionen geht.
würdet ihr es tun? nein?
warum tut ihr es dann?!?

es macht keinen sinn und ist kontraproduktiv, sich auf (von bullen abgeschirmten) anti-nazi-aktionen optisch als antifa zu erkennen zu geben - sich zu verkleiden, als ginge man auf eine RAF-Soli-Demo der 70er-Jahre.
was soll das bringen? stärke wird bei einem solchen zahlenverhältnis nicht symbolisiert.
einen rückzugsraum für aktivisten zu sichern, in dem sie untertauchen können, macht hier auch keinen sinn. anonymität wird so auch nicht geschaffen - denn vollvermummen traut sich bei der anzahl von zivis swieso keiner mehr.
militanz symbolisieren? die wird dadurch eher verunmöglicht - wenn dann keine folgt macht man sich lächerlich.

die nachteile des szene-dress.codes:

die bullen sehen schon von weiten wo die linken sind - das erleichtert ihre arbeit.
bürger die zwar nicht linksradikal sind, sich aber trotzdem als entschiedene nazi-gegner verstehen werden abgeschreckt - die reduzierung des widerstandes auf schwarz verkleidete zecken macht den bullen die massnahmen gegen uns einfach, da sie in der öffentlichkeit nicht unter rechtfertigungsdruck für ihre brutalitäten stehen.
die nazis können unsere eventuelle zahlenmässige unterlegenheit abschätzen.
usw.

es ist natürlich verständlich, dass vor allem junge menschen die neigung haben, sich optisch einer bestimmten gruppe zuzuordnen. antifa ist dabei faktisch nur eine jugendsubkultur unter vielen. wenn es aber dem eigentlichen zweck der vereinigung entgegenläuft - es zu handlungsunfähigkeit führt - sollte man sich überlegen ob man nicht wenigstens bei ernsthaften aktionen auf die black-block-verkleidung verzichten sollte.

@ k.lagerfeld

tarnung ist alles 21.08.2005 - 13:30
bödsinn. ich war betont "normal" gekleidet und hatte im gegensatz zur "wir-verkleiden-uns-als-autonome"-fraktion keinerlei probleme durch polzeiabsperrungen zu laufen. manchmal hatte ich sogar das gefühl ich sei für die bullen praktisch unsichtbar. was du hier schreibst mag zwar im "Tips-und-Tricks-für-kleine-Antifas" stehen, aber mit der realitaet hat das nix zu tun.

PM der Bullen

u-u-usk 21.08.2005 - 16:20
POL-MFR: (1222) Versammlungsgeschehen am 20.08.2005 in Nürnberg

20.08.2005 - 19:57 Uhr

Nürnberg (ots) - Am 20.08.2005 führte die NPD ihre
Wahlkampfveranstaltung durch. Von der Stadt Nürnberg war die Auflage
erteilt worden, dass nur eine stationäre Versammlung von 13.00 Uhr
bis 18.00 Uhr am Nelson-Mandela-Platz stattfinden dürfe. Die
diesbezügliche Beschwerde der NPD wurde vom Verwaltungsgericht
Ansbach verworfen.

An der NPD-Versammlung, die gegen 14.40 Uhr begann, nahmen ca. 350
Personen teil. Etwa 300 Gegendemonstranten des linken Spektrums
befanden sich jenseits der Absperrung und protestierten lautstark.
Die Veranstaltung wurde um 17.10 Uhr beendet, danach erfolgte die
Abreise der NPD-Teilnehmer meist mit Bussen.

Der Nürnberger Polizei ist es gelungen mit starken Kräften und
Gitterabsperrungen ein Aufeinandertreffen der beiden Gruppierungen zu
verhindern, so dass es zu keinerlei Übergriffen kam.

Die vom Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, Dr. Maly,
aufgerufene Kundgebung gegen Neonazis fand von 14.00 Uhr bis 14.30
Uhr vor der Lorenzkirche statt. Es nahmen daran neben dem Bayerischen
Innenminister Dr. Beckstein bis zu 1500 Bürger teil. Die
Veranstaltung verlief völlig störungsfrei.

Gruppierungen des linken Spektrums in Nürnberg, die zum Teil nach
Veranstaltungsende in Wunsiedel von dort Zulauf erhielten, zogen
stundenlang noch durch die Südstadt. Eine Spontandemo, an der bis zu
400 Personen teilnahmen, führte vom Aufseßplatz zum Plärrer und
weiter zum Jamnitzer Park in Gostenhof, wo sich der Aufzug auflöste.

Bis gegen 20.00 Uhr wurden in der Südstadt zwei abgestellte Pkw
mutwillig beschädigt, eine Glasscheibe einer Bank am Aufseßplatz
eingeworfen, mehrere Glascontainer umgeworfen und das
Lautsprecherfahrzeug der NPD mit einer Flasche beworfen. Ein
Polizeibeamter wurde genauso wie der Vorsitzende der NPD Sachsen
bespuckt, weshalb es zum Pfeffersprayeinsatz von Polizeibeamten kam.
11 Personen wurden wegen versammlungsrechtlichen Verstößen
(Vermummung) angezeigt. Ein Mann wurde nach einem Steinwurf gegen
Polizeibeamte festgenommen. Vor einer Innenstadtgaststätte wurde ein
Müllbehälter in Brand gesetzt, der von der Feuerwehr gelöscht werden
musste. In der Allersberger Straße blockierten die Demonstranten für
einige Zeit die Straßenbahn.

Insgesamt wurden 14 Personen vorläufig festgenommen, die nach
erfolgter Sachbearbeitung inzwischen alle wieder auf freien Fuß
gesetzt worden sind.


ots Originaltext: Polizeipräsidium Mittelfranken
Digitale Pressemappe:
 http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=6013

black is beautiful

pedro 21.08.2005 - 17:04
ich muss schon auch sagen dass ich das verhalten des hinterbaus der wenn überhaupt 3 (!) ketten auf dieser größeren strasse nicht besonders gelungen fand. keine ahnung ob mensch mit den ganzen leuten ne vernünftige sperre zusammenbekommen hätte, vielleicht, vielleicht auch nicht. die strasse war ganz schön groß u um nem ansturm des usk standzuhalten muss man schon viele leute sein... noch dazu war glaub ich die moral allein schon deswegen nicht besonders gut weil ja team green schon mehrere möglichkeiten hatte die faschos rauszubringen. da kann ich schon verstehen wenn mensch sich nicht fürs planlos auf einer der strassen gestehen eine aufs maul geben lassen will. richtig scheiße war allerdings nach der strassensperre den greiftrupps zu ermöglichen ungefähr alle leute zu schnappen die sie haben wollten. da hätte mensch schon geschlossener auftreten müssen u sich nicht so einschüchtern lassen dürfen... will mich da auch auf keinen fall ausnehmen, ich war da selber genauso kopflos wie viele andere.

zu dem schwarzen outfit nochmal. ich denke dass es schon seine berechtigung hat um sich gegen eventuelle identifizierung durch anti-antifa zu schützen. allerdings kann ich überhaupt garnicht einschätzen wie groß dieses problem wirklich ist oder ob vielmehr nur paranoia?! gestern sicherlich egal weil mensch ja überhaupt nicht nah genug rankam. ansonsten ist für und wider ja schon genug erläutert worden.

props an die leute die es noch geschafft haben von wunsiedel an einen anderen ort zu kommen! props auch an die busfahrer die das noch durchgezogen haben!

Nach den Ketten...

004369 21.08.2005 - 17:53
Während den langen Ketten auf einer Straße mussten leider auch schon wieder Leute die nach der Demo in Wunsiedel nach Nürnberg gekommen sind recht früh wieder abreisen. Busfahrer haben nur begrenzte Zeiten, die sie fahren dürfen. Auf dem Rückweg gab es aber noch ein paar Zusammenstöße mit Nazis, welche für die Teilnehmer der NPD-Kundgebung alles andere als gut ausgingen :-)

Nächstes mal sollten alle ein wenig mehr Entschlossenheit mitbringen, so hätten mehrfach Durchbruchversuche gelingen können. Was die Ketten betrifft: Wäre günstiger, das an einer Stelle zu machen, wo die Straßenbreite nicht so riesig ist, das für eine Kette 50 Leute herhalten müssen. War aber trotzdem nett, grüße an alle.

Video

Molly 21.08.2005 - 18:52
sorry i cant speak or wright deutsch

wunsiedel demo

Das waren Bullen

muss ausgefüllt werden 21.08.2005 - 20:10
Der Pickup war ein Bullenwagen und zwei der Angreifer wurden auch festgenommen.

ach so

M. Wunderbart 21.08.2005 - 22:27
"Der Pickup war ein Bullenwagen und zwei der Angreifer wurden auch festgenommen."

Kein Wunder, deswegen konnte doch auch die NPD nicht verboten werden, weil da fast alle für den Staat arbeiten.

autonom = schwarz?

autonom 21.08.2005 - 22:49
hyho liebe freunde/innen seid wann ist es bitte sehr autonom sich komplett schwarz zu kleiden??? ehhhm das halte ich persönlich für totalen unsinn! oda sind die "autonomen" nazis etwa autonom weil sie sich schwarz kleiden?, für mich nicht es sind nur nazis die gelernt haben mit digicams umzugehen und an son schwachsinn wie den blackblock glauben! (dieser war übrigens ein haufen aus Hools und Bullen der ´01 in genua terror machen sollte damit die polizei töten durfte) kla ich selbst trage auch nen schwarzen kapu auf ner demo aber garantiert keine schwarze Levis hose und ne schwarze regenjacke für 70€ und ne sonnbrille im Winter!! mann leute wenn ihr linksradikale/autonome sein wollt hört auf euch einem gesellschaftsbild anzupassen und macht es so wie es in den 80ern war!!

-Nazis morden die polizei übt repression dagegen hilft nur directe aktion!
--keine kompromisse im Kampf auf der strasse!
---3.9. dortmund / berlin nazis angreifen!!!

eim paar infos

antifa bw 21.08.2005 - 22:51
ein par busse aus wunsiedel fuhren noch nach N. (leider etwas zu spät)
viele konnten nicht weil ihre busfahrer sonst die lenkzeiten nicht ein gehalten hätten. als wir gegen16.00-16.30 an kamen waren alle antifas in kleinen gruppen unter wegs. es sammelte sich da ein mob der versuchte die strasse dicht zu machen auf der die nazi-busse weg fahren wollte ein rießen polizei aufgebot verhinderte es zu nächst,kurz darauf hatten wir die steasse aber, nicht lange die USK-ler fingen an zu knüppeln wie Blöd , verhafteten leute ohne grund usw. der mob machte sich nun geschwächt auf zur antifa kundgebung. audem weg dort hin gabes noch einige brutale verhaftungen, die usk-ler sprangen aus fahrenden wägen um antifas zu cashen, knüppelte eifach leute nieder.

...wärend der verhandlungen wegen der kundgebung kamen zei glatzen sie wurden abersofort von bullen umringt... ein paar tapfere antifas(max3)verfolgeten sie, eine der nasen bekam ein paar tritte ab flüchtete auf ein neues und wurde dies mal von mehreren wieter verfolgt.. super jungs FIGHT THE FASCIST SCUM...

der pick up

war definitiv kein bullenwagen 21.08.2005 - 22:59
das war 100% ein nazi wagen...das berichten auch die 3 festgenommenen...

Entschlossen oder dumm

usk 22.08.2005 - 01:10
Naja was entschlossen oder schlichtweg sinnlos ist sehen wir dann wenn es was bringt.
Wenn USk Bullen in einer nicht zu sachlagenden Masse vor uns stehen und die Faschobusse in eine komplett andere Richtung abreisen frag ich mich was entschlossen oder schlichtweg dumm ist. Es kommt nicht darauf an, dass wir in jeder Hinsicht Kopf und Kragen riskieren sondern, dass wir abwägen was gut oder schlecht für uns ist.
Ich bin auch gegangen und habe mich in den hinteren Antifa Reihen "versteckt" und jetzt was wäre besser geworden außer einer beschissenen Blokade Aktion und Knüppelaktion von einer Eliteeinheit die locker doppelt so viele von uns wegstecken wenn es keinen ernsthaften Grund zur Gegenwehr gibt.
Schön das einige von den Nasen kassiert haben aber die Taktiken müssen besser werden sonst können wir uns in Zukunft selber begraben.
Der größte Feind sind auf Nazidemos nicht mehr die Nasen selber weil meistens lächerlich sondern die Bullen denn die haben Strategien die teilweise bis zur Perfektion ausgereift sind.

Nazis wegrocken den Staat zerschlagen UiUiUi

Eine Antwirt

B. Hiller 22.08.2005 - 10:59
Betreff: Eine Antwort
Aus: philosophische Fragmente
Zusatz: Dieser Text wurde als Antwort am Samstag in Nürnberg geschrieben...

20.08.2005

Die strukturierte Ignoranz der Massenbewegungen, Nürnberg, Hauptbahnhof

Im Angesicht zweier Demonstrationen kann sich nur das Trugbild der Massenbefreiung bestätigen. Der Autor schreitet gemächlich durch die innere Sphäre der Nürnberger Altstadt, die äußeren Menschenbewegungen nicht beachtend. Doch auf einmal wird er aus seinen Gedankengängen herausgerissen! Wovon? Von einem Unglück mit tiefgehenden Gründen? Aus trivialen Ursachen?
Weder das Eine noch das Andere trifft hier zu. Er wird durch zwei Demonstrationen aus der Situation des Jetzt - Momentes herausgeholt. Somit haben diese Aufmärsche von Massenbewegungen (Womit auch ausgesagt werden muss, dass die konsumierenden Menschenmassen der Gesellschaft, also die sogenannten Normalen, jeden Tag eine Demonstration Ihrer eigenen Ignoranz, unangemeldet, durchführen!) schon Ihr erstes Ziel erreicht. Aufrütteln!
Dieses haben die Herdentiere der Uniformität sicherlich erreicht. Erstaunt bleibe ich stehen, wie vor einem Spiegel meines Selbst, und betrachte mich selber, wie ich vor Jahren gehandelt habe. Doch diese dogmatischen Handlungsweisen sind Vergangenheit, ein bewusster Teil von mir, doch mit der Tatkraft des Geistes überwunden. Der Geist ist mitnichten in eine Biedermeier - Konstante zurückgesunken, sonder hat sich weiter radikalisiert, Dogmen und Weltbilder hinter sich gelassen und das wahre Dasein, das Leben an sich zu ergründen versucht.
Diese erste Betrachtung, mit einem leicht amüsierten Lächeln, wird je unterbrochen durch einen Angriff von einer Seite der Demonstration. Erst nur Verbal, denn es muss in einer demokratisch legitimierten Erziehungsgesellschaft die erste Hemmschwelle zur politisch motivierten Gewalt überwunden werden. Nachdem verbale Laute, welche an den Neandertaler (Dies ist nicht negativ dem Neandertaler gegenüber gemeint! Dieser hat uns im Gegenteil um viele Dinge überragt. Es bezieht sich hier nur auf die triebhaften Urgründe, die unter dem postulierten Humanismus durchschimmern – besonders in solchen Situationen!) erinnern, heraus gestoßen wurden, macht sich der Gruppenzwang und die Dynamik eines Machokultes, von linker Seite ausgehend, bemerkbar. Der „Mutigste“ prescht vor, erringt dadurch Ansehen in seiner eigenen Bezugsgruppe, begibt sich damit in die Niederungen des unbewussten Handelns. Der Autor wird unerwartet angegriffen. Auslöser dieser verbalen – und später körperlichen – Attacke ist ein Reizsymbol, welches der Autor trägt. Die, so genannte, Nauthiz Rune, eine alte germanische Rune. Diese Rune ist weder im Kontext des 3. Reiches – wo sicherlich viele Runen und als germanischen definierte Ansichten, oft extrem, pervertiert zu finden waren – aufgetaucht noch in einem anderen, strafrechtlich oder ideologisch relevanten Kontext.
Was bedeutet diese Rune? Sie bedeutet im ersten Ansinnen Schmerz. Der Schmerz, welcher entsteht, wenn man sich vom Alten löst, von den alten Gedanken des Daseins, seinen eigenen alten Gedankenwelten, alten Freundschaften, alten Gesellschaften, alten Dogmen. Dies ist der radikalste Trennungsschmerz, der durch diese Runensymbolik (ähnliche Symbole sind auf der ganzen Welt in verschiedensten Sprachen zu finden, besonders in „Bild- und Symbolsprachen“ wie bei den alten Ägyptern, Sumerern, aber auch in Asien und partiell im Hebräischen! Erst durch die Lateinisierung des europäischen Festlandes gingen solche Wortsymbole Stück für Stück verloren und wurden durch andere, bedeutungsschwangere Symbolgruppen, wie dem christlichen Kreuz, ersetzt) dargestellt wird. Eine Initiation, welche regelmäßig in unserem Leben auftaucht. Der Schritt, welcher notwendig ist, um sich von der massenhaften, verkommenen Kapitalgesellschaft westlicher Prägung zu lösen. Umso radikaler, umso besser!
Diese Artikulation des Vernichtens der allgemeinen Realität finden wir insbesondere bei den Werken von Nietzsche und Heidegger (Ich erhöre hier schon den Aufschrei des radikalen Pöbels in Bezug auf diese zwei Philosophen – doch wer sich nicht loslösen kann, der wird nicht erkennen können!). Man möchte die Rune Nauthiz mit dem „Philosophieren mit dem Hammer“ in Assoziation bringen, da sowohl die runische Bedeutung des Wortes als auch die philosophische Ausprägung zur gleichen Schlussprämisse führt – erst wenn alles, was der Mensch an „alltäglichen“ – darunter findet sich sehr schnell auch die moderne Artung der Religion – Erkenntnis vernichtet, der Mensch somit in ein Nichts, in ein Nah-Tod Erlebnis geworfen wird, dann kann er, wie der Phönix aus der Asche, aus dem Nichts heraus einen endgültigen Neuanfang des Seins wagen – aber auch nur dann! – und eventuell endlich den neuen, „besseren“ Menschen erzeugen, von dem sowohl Nietzsche als auch Heidegger geträumt haben! Doch zurück zu der runischen Variante, welche nun in diesem Kontext und dessen kognitiven Antizipation erhellt wurde.
Man möchte meinen, dass sich in dieser Rune ein selbst ernannter „Revolutionär“, ein Kämpfer der ideologischen Speerspitze der Befreiung des humanistischen Menschen, wieder erkennen würde. Doch hier fehlt man weit, der Kämpfer unter der Flagge der aufgehenden (oder untergehenden?) Sonne ergötzt sich vielmehr an seiner eigenen, momentanen Macht, um seine wahre Ohnmacht im gesamten Leben zu überspielen. Es wird ein plakatives Opfer heraus gesucht, welches sich in ein Gut/Böse Feindbild integrieren lässt, um dann zuzuschlagen. Der Autor weiß, wovon er spricht, hat er doch selber Jahre seines Lebens dafür verbracht (oder eher verbraucht?), nach solchen Regeln zu „kämpfen“ .
Wie diffizil die Wirklichkeit sich dem offenen Geist wirklich darstellt entgeht solch einem Kämpfer natürlich. Ich betone hier die maskuline Variante der Grammatik, denn nichts anderes ist zu finden in den emanzipierten Reihen der Autonomen Humanisten. Ein Mann (jedenfalls in einem meinem, unbedeutendem Falle) eilt vor, angefeuert von einer Horde weiterer Männer, um seinen Daseinszustand und Hierarchieplatz zu verteidigen oder zu erobern, die einzige Frau weit und breit hält sich im Hintergrund. Sicherlich wird nun das Argument hervorgebracht, dass es nun mal noch nicht genug emanzipierte Frauen gäbe, welche an dem Kampf teilnehmen könnten. Lachhaft! Diese Ausrede kann man in fast jedem kapitalistischen-verwertungslogischen Kontext einbauen, ohne einmal rot zu werden.
Wir haben es hier also mit einem subalternen Hordenmenschen zu tun, welcher sich in
ein Gefüge einpasst, was man als totalitär bezeichnen könnte (ich verwende bewusst hier den Begriff Faschismus nicht, denn dieser Begriff ist zu einem in der Tierwelt in keiner Weise zu rechtfertigen, zum anderen wird dieser Begriff zu oft mit assoziativen Faktoren in Verbindung gebracht, welche in dieser Art nicht existieren. Siehe den Vergleich Faschismus, Nationalsozialismus und Kommunismus).
Wo verwischen die Grenzen zwischen Feind und Freund, wo erreicht man(n) eine
Stufe, in der sich der Kämpfer in ein Schema begibt, welches von dem kontrollierenden Staat bewusst hervorgerufen wird? Die Gradwanderung zwischen eigenem, radikalen Denken und den strukturierten, ausgenutzten Gewaltanwendungen in einem staatlich erwünschten Kontext sind nur minimal. Diese Gradwanderung zu beschreiten schaffen die Wenigsten (Der Autor schließt sich in seiner momentanen Situation nicht in diese Gruppe ein!). Man könnte ja noch argumentieren, dass irgend wer doch auf die Strasse gehen müsse, wenn der „Pöbel mit der Glatze seine deutsche, mordende Fratze“ zeigen würde – erkennt der Kundige hierin nicht einen aristokratischen, elitären Anspruch von Seiten der Weltverbesserer? Hier schleicht sich ein totalitäres System im kommunistischen (oder anderem „-istischen“ Wortcouleur) Gewand erneut an. Amen! Diese Symptome sind nur Auswirkungen von Ursachen, die der oft kritisierte Ortega y Gasset in dem Buch „Aufstand der Massen“ treffend analysiert. Wir erkennen am Ende, als direkt Betroffener – ohne in eine Mitleidsrolle zu sinken, sondern weiter nüchtern-sachlich argumentierend – eine Auswirkung der eligatären Massenbewegung, welche erst diese Art von „Neandertaler-Instinkte“ auslöst. In der modernen Neurobiologie, wie man es in den Schriften von Hoimar von Ditfurth nachlesen kann, ist diese Ursache fachlich gut dargestellt worden. Einzelne Partien des Gehirns werden „zurückgestellt“ , um den instinktiv-motorisch behafteten Grundstrukturen ein Vorrecht zu geben. Die höheren Kategorien des Denkens werden ausgeschaltet, das Idealbild des Menschen wird nicht einmal annähernd erreicht (Der Homo Sapiens, wie wir ihn heute definieren, ist sowieso eher ein Wunschgebilde denn eine reale Tatsache!). Diese Triebhaftigkeit, in jedem KZ oder Gulag oder anderem Vernichtungslager „moderner“ Prägung (hier ist kein wertendes Urteil zu finden, sonder eine Aneinanderreihung von Wortmetaphern) zu finden, bricht auch in so genannten demokratisch-kapitalistischen Zentren ein. Nicht durch irgendwelche äußeren Faktoren beeinflusst oder durch ein schnell zu definierendes Übel wie die gern gescholtene Globalisierung. Dies alles sind nur Auswirkungen und nicht Ursachen ein und demselben Phänomens: Die Umstrukturierung des Menschen auf eine Massentauglichkeit. Pseudo-Elitäre Verhaltensnormen werden daher unweigerlich, auch im patriacharlischem Kontext, reproduziert. Und zwar, wie der Schreiber des Textes hier unweigerlich an eigenem Leibe – da aus der Verhaltensnorm des Dogmatismus einer jeder gesellschaftlich legitimierten Gruppe herausfallend – nachfühlen konnte. Ich sehe das nicht in einem Rachekontext oder einem anderen, vergeltendem Zusammenhang. Solche niederen Gefühle liegen mir fern. Ich kann hier viel mehr eine Analyse der Massenstruktur von dogmatischen Bewegungen nachvollziehen, die uns zu der heutigen Art der Gesellschaft geführt haben. Negative Assoziationen werden natürlich geweckt, wenn man sich von der selber kritisierten Polizei (welche ein Steuerungsmodul des Staatsterrorismus darstellt) schützen lassen muss. Tiefer kann man in seiner eigenen Gedankenstruktur kaum sinken.
All diese Erlebnisse, gesammelt in einigen wenigen Sekunden. ergeben ein Bild der Massenbewegung, welche sowohl auf „linker“ als auch auf „rechter“ Seite ein austauschbares Bild erzeugen. Die deutschen, linken „Sozialkämpfer“ mit der Israel- oder Palästina Flagge ergänzen sich wunderbar zu einem Gesamtmosaik mit den „rechten“ Ideologen und Fußsoldaten, welche ich an diesem jenen Tag auch erleben durfte. Man garniere dieses ganze Bild noch mit etwas Normalbürger und Sinn - entfremdeten Spießern und man erhält das Horrorbild, welches Plato mit seinem staatstotalitären Demokratismus umgehen wollte! Entweder wird uns die Zukunft zu einem mündigen Konsumenten in einer kapitalistischen Doktrin erziehen oder man wird sich von der Massenbewegung an sich verabschieden müssen. Dies wird aber zwangsläufig eine extreme Umformung der Menschenbilder nach einem Nietzscheanischen oder Jüngerschen Bilde verlangen, wie es die wenigsten wohl in Ihrem selbst gewählten Wohlstandradikalismus ertragen werden können. Diese Radikalität geht dann selbst einem libertären Anarchosyndikalisten zu weit, der auf Grundmechanismen des kontrollierbaren Menschen aufbaut und somit den Menschen an sich zu einem verwertbaren Lebewesen degradiert. Welch schöne, neue Welt erwartet uns da in Zukunft, wenn diese Auswirkungen nun schon zu spüren sind für einen undogmatischen Denker, der sich in keine Schublade, geschweige denn Sparte oder politische Richtung einzwängen lassen will. Der Kampf von unserer Seite aus wird weiter gehen, die wenigen, ausgewählten (ich höre schon den Aufschrei des Elite Vorwurfes, doch wir sagen wenigstens etwas konsequenter Weise, was die „anderen“ Seiten im Unbewussten selber propagieren!) Personen wissen, was sie zu tun haben und somit verabschiede ich mich von den Personen, die es geschafft haben, diesem Wortwulst durchzustehen.
Ask Vitri Sal Karak soll unsere Losung sein und nichts weniger als die Umformung der aktuellen Philosophie und Gedankenwelt streben wir an!

B. Hiller / Ehmals und Jetzt! Buchverlag Nürnberg

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 6 Kommentare an

@hochs und tiefs — (muss ausgefüllt werden)

Schön — Moe

beobachter — bürger thomas schmid

ja mei — gurkhaa