Hess Aktivitäten in Sachsen-Anhalt

I Magdeburg

Noch am gestrigen Abend hatte das neonazistische "NATIONALE INFOTELEFON RHEINLAND" u.a. zu einem Aufzug der NPD nach Magdeburg mobilisiert, welche zu diesem Zeitpunkt genehmigt war. Der KV NPD Magdeburg hatte unter erkennbarer inhaltlicher Bezugnahme auf das Verbot des BVerfG eine "Wahlkampfveranstaltung" angemeldet.
Diese wurde von den Magdeburger Behörden unter Berufung auf § 130 als Ersatzveranstaltung für den "Rudolf Hess Gedenkmarsch" identifiziert und am Vormitag des 20. August verboten. An den Autobahnabfahrten der A2 und A14 nach Magdeburg führte die Polizei umfangreiche Kontrollen durch und verweigerte den Neonazis die Einfahrt in die Stadt. Dennoch gelangte in den Mittagsstunden eine Gruppe von Neonazis aus dem Raum Essen in die Magdeburger Innenstadt. Die mit Kleinbusen angereisten Personen wurden von der Polizei identifiziert und anschließend aus dem Stadtgebiet eskortiert. Ebenso erging es einer Gruppe von rund 10 Neonazis aus der Region Altmark, welche mit einer Regionalbahn angereist waren. Alle in Rede stehenden Personen des neonazistischen Spektrums verfügten offenbar über keinen Kontakt zu regionalen neonazistischen Gruppen oder Koordinatoren des Hess-Aufmarsches, da Ihnen die Verbostverfügung der Polizei unbekannt war. Auch telefonische Erkundigungen erbrachten keine relevanten Informationen.


II. Weißenfels

Nach Informationen Weißenfelser Antifaschistinnen marschierten in der Kleinstadt südlich von Halle/Saale in den Mittagsstunden des heutigen Tagen rund 300 Neonazis durch die Innenstadt. Diese seien in vier Busen aus Richtung Thüringen kommend in Weißenfels angelangt. Offenbar waren polizeiliche Kräfte so überrascht, dass es nicht gelang, dieses Aufzug zu unterbinden. Anschließend kehrten die Neonazis nach Thüringen zurück.


III.

Aus Burg bei Magdeburg liegen widersprüchliche Meldungen vor. Nach Augenzeugenberichten versammelten sich in den Nachmittagsstunden rund 60 Neonazis, um einen spontanen Aufzug durchzusetzen. Dabei kam es den Angaben zu Folge zu Auseinandersetzungen mit der Polizei.