Nazidemo Heidenheim - Bericht
Bericht von der Nazidemo in Heidenheim am 13.8.2005. Verweis auf Bilder (extern).
An der Kreuzung, wo wir das erste Mal auf die Nazis getroffen sind, haben wir uns schon ca 1 h - 1 1/2 h vor beginn der demo eingefunden, da uns klar war, dass wir den Demozug nicht direkt am Bahnhof abpassen könnten. Durch die frühe Positionierung machten wir der Polizei jedoch ein Geschenk, da wir immer mehr auf eine Fahrbahn gedrängt werden konnten und wir so eingekesselt werden konnten. Es wäre schlauer gewesen, an einer engeren Stelle wenige hundert Meter weiter in einer Unterführung unter den Bahngleisen zu stehen, da dort zwei der Flanken nicht eingenommen werden können.
Der Kessel zog sich immer enger zusammen, immer mehr Bullen standen um uns herum, niemand wurde aus dem Kessel herausgelassen. Selbst einer hoch schwangeren Frau wurde zunächst das verlassen des Kessels untersagt. Es wurden weder Menschen aus dem Kessel gelassen, noch waren die Bullen dazu bereit uns ihre Dienstnummern zu nennen, oder ihren Einsatzleiter zu holen. Es folgte das bekannte Spiel, wenn man nach der Dienstnummer fragte, hatten sie nur Namen, fragte man nach dem Namen hatten sie nur Dienstnummern. Ansonsten "Keine Diskussion" oder "suchen sie den Einsatzleiter doch selbst".
Der Demonstrationszug wurde dann an uns auf der anderen Straßenseite vorbeigeleitet, wann genau das war, kann ich nicht mehr sagen. Es folgten Sprechchöre und Versuche aus dem Kessel auszubrechen, was mit hartem Knüppeleinsatz und Pfefferspray bekämpft wurde. Es flogen Flaschen, Steine, Obst und Eier, wobei sich ein Fascho wohl bei einem Bullen beschwert hat, er habe einen Stein an den Kopf bekommen, worauf ihm dieser antwortete, er solle das Maul halten und den Werfer doch selbst jagen (so zumindest ein Nazibericht).
So wurde der Zug an uns vorbeigeleitet, der Kessel blieb auch anschließend noch geschlossen. Nach meiner Schätzung dauerte es noch ca 20 min bis der Kessel geöffnet wurde und wir unsere Freiheit wieder hatten. Darauf hin zog es einzelne Gruppen von Antifas in die Oststadt, um die Nazis wenigstens dort noch aufzuhalten.
In der Oststadt, Seestraße, Ecke Lessingstraße trafen wieder viele Antifas aufeinander, unterstützt von vielen Jugendlichen Anwohnern, die den Nazimarsch durch ihren Stadtteil nicht zulassen wollten. Kurz bevor der Nazimarsch von seiner Kundgebung die Nattheimer Steige herunter kam machte die Polizei dicht, um den Zug in die Neunhoefferstraße umzuleiten. Als klar wurde, dass der Demozug umgeleitet wird, rannten die meisten Gegendemonstranten die Lessingstraße runter, um durch eine Querverbingung in die Neunhoefferstraße zu gelangen. Noch bevor es zu einer friedlichen Sitzblockade kommen konnte, rannte jedoch schon zwei Gruppen (von beiden Seiten) der Bereitschaftspolizei mit gezogenem Schlagstock auf sie zu, was dazu führte, dass die Gegendemonstranten durch die umliegenden Gärten flüchteten. Zunächst versuchten sie in der Lessingstraße zur Römerstraße durch zu kommen, doch auch dort waren die Robocops schnell zur Stelle.
In der Leintalstraße begannen dann einzelne Demonstranten Mülltonnen aus den Einfahrten zu ziehen und Blockaden auf der Römerstraße zu errichten, welche binnen weniger Sekunden angezündet wurden und mit Rauchbomben eine kurze, wirksame Blockade darstellten. Als die berittene Polizei jedoch unterstützt von anderen Bereitschaftspolizisten zu Fuss auf die Blockade zugallopierten zogen sich die Antifas eine Straße weiter zurück, wo eine weitere Blockade brennender Mülleimer errichtet wurde. In der Friedrich-Ebert-Straße wurde schließlich eine dritte Barrikade mit Einkaufswägen errichtet. Es wird berichtet, dass bei den Barrikaden Steine auf die entgegenrückenden Polizisten geworfen wurden.
Die nächste Versammlung traf sich am Bahnhof, wo wenig später der Demonstrationszug der Faschos ankam. Erneut wurden sie mit Sprechchören und Pfiffen begrüßt, es kam zu keinen nennenswerten Zwischenfällen mehr, nachdem die Nazis im Bahnhof verschwundern waren wurden einzelne Linke Demonstranten von Polizisten aufgefordert sich noch an diesem Abend auf der Heidenheimer Wache zu melden.
Aus der Sicht der Nazis war ihre Veranstaltung ein voller Erfolg, wir konnten wenig unternehmen um die Demonstration zu stören. An Seiten der Polizei ist zu richten, dass es deutlich friedlicher abgelaufen wäre, wenn sie unsere Sitzblockaden zugelassen hätten, an seiten der Stadt ist zu richten, dass wegschauen nicht hilft.
Aus einem Naziforum: "Der Tag ist für uns ein voller Erfolg gewesen und die Stadt konnte sprichwörtlich als „Platzhirsch verlassen werden. (...) Man kann aber sehr sicher sein, daß wir auch in Zukunft in dieser Stadt verstärkt öffentlickeitswirksam tätig werden!"
Die Taktik der Stadt ist also nicht aufgegangen, es ist mit weiteren Veranstaltungen des braunen Mobs zu rechnen.
Ende
Der Kessel zog sich immer enger zusammen, immer mehr Bullen standen um uns herum, niemand wurde aus dem Kessel herausgelassen. Selbst einer hoch schwangeren Frau wurde zunächst das verlassen des Kessels untersagt. Es wurden weder Menschen aus dem Kessel gelassen, noch waren die Bullen dazu bereit uns ihre Dienstnummern zu nennen, oder ihren Einsatzleiter zu holen. Es folgte das bekannte Spiel, wenn man nach der Dienstnummer fragte, hatten sie nur Namen, fragte man nach dem Namen hatten sie nur Dienstnummern. Ansonsten "Keine Diskussion" oder "suchen sie den Einsatzleiter doch selbst".
Der Demonstrationszug wurde dann an uns auf der anderen Straßenseite vorbeigeleitet, wann genau das war, kann ich nicht mehr sagen. Es folgten Sprechchöre und Versuche aus dem Kessel auszubrechen, was mit hartem Knüppeleinsatz und Pfefferspray bekämpft wurde. Es flogen Flaschen, Steine, Obst und Eier, wobei sich ein Fascho wohl bei einem Bullen beschwert hat, er habe einen Stein an den Kopf bekommen, worauf ihm dieser antwortete, er solle das Maul halten und den Werfer doch selbst jagen (so zumindest ein Nazibericht).
So wurde der Zug an uns vorbeigeleitet, der Kessel blieb auch anschließend noch geschlossen. Nach meiner Schätzung dauerte es noch ca 20 min bis der Kessel geöffnet wurde und wir unsere Freiheit wieder hatten. Darauf hin zog es einzelne Gruppen von Antifas in die Oststadt, um die Nazis wenigstens dort noch aufzuhalten.
In der Oststadt, Seestraße, Ecke Lessingstraße trafen wieder viele Antifas aufeinander, unterstützt von vielen Jugendlichen Anwohnern, die den Nazimarsch durch ihren Stadtteil nicht zulassen wollten. Kurz bevor der Nazimarsch von seiner Kundgebung die Nattheimer Steige herunter kam machte die Polizei dicht, um den Zug in die Neunhoefferstraße umzuleiten. Als klar wurde, dass der Demozug umgeleitet wird, rannten die meisten Gegendemonstranten die Lessingstraße runter, um durch eine Querverbingung in die Neunhoefferstraße zu gelangen. Noch bevor es zu einer friedlichen Sitzblockade kommen konnte, rannte jedoch schon zwei Gruppen (von beiden Seiten) der Bereitschaftspolizei mit gezogenem Schlagstock auf sie zu, was dazu führte, dass die Gegendemonstranten durch die umliegenden Gärten flüchteten. Zunächst versuchten sie in der Lessingstraße zur Römerstraße durch zu kommen, doch auch dort waren die Robocops schnell zur Stelle.
In der Leintalstraße begannen dann einzelne Demonstranten Mülltonnen aus den Einfahrten zu ziehen und Blockaden auf der Römerstraße zu errichten, welche binnen weniger Sekunden angezündet wurden und mit Rauchbomben eine kurze, wirksame Blockade darstellten. Als die berittene Polizei jedoch unterstützt von anderen Bereitschaftspolizisten zu Fuss auf die Blockade zugallopierten zogen sich die Antifas eine Straße weiter zurück, wo eine weitere Blockade brennender Mülleimer errichtet wurde. In der Friedrich-Ebert-Straße wurde schließlich eine dritte Barrikade mit Einkaufswägen errichtet. Es wird berichtet, dass bei den Barrikaden Steine auf die entgegenrückenden Polizisten geworfen wurden.
Die nächste Versammlung traf sich am Bahnhof, wo wenig später der Demonstrationszug der Faschos ankam. Erneut wurden sie mit Sprechchören und Pfiffen begrüßt, es kam zu keinen nennenswerten Zwischenfällen mehr, nachdem die Nazis im Bahnhof verschwundern waren wurden einzelne Linke Demonstranten von Polizisten aufgefordert sich noch an diesem Abend auf der Heidenheimer Wache zu melden.
Aus der Sicht der Nazis war ihre Veranstaltung ein voller Erfolg, wir konnten wenig unternehmen um die Demonstration zu stören. An Seiten der Polizei ist zu richten, dass es deutlich friedlicher abgelaufen wäre, wenn sie unsere Sitzblockaden zugelassen hätten, an seiten der Stadt ist zu richten, dass wegschauen nicht hilft.
Aus einem Naziforum: "Der Tag ist für uns ein voller Erfolg gewesen und die Stadt konnte sprichwörtlich als „Platzhirsch verlassen werden. (...) Man kann aber sehr sicher sein, daß wir auch in Zukunft in dieser Stadt verstärkt öffentlickeitswirksam tätig werden!"
Die Taktik der Stadt ist also nicht aufgegangen, es ist mit weiteren Veranstaltungen des braunen Mobs zu rechnen.
Ende
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Ergänzungen
edit: Bilder vergessen
hXXp://www.hdh-info.de/index.php/component/option,com_zoom/Itemid,631/catid,2/
Bilder gehen nicht
erfolgreicher Kesseldurchbruch
2. Wurde der Kessel erfolgreich von ca. 20 Antifas durchbrochen (und zwar trotz Greiftrupps und Hassibullen ohne Festnahmen an dieser Stelle), Es hätten nur mehr leute schneller schalten müssen, dann wären alle rausgekommen.
3.Wurden die Nazis sehr wohl auch immer wieder direkt eingedeckt, no0ch mehr wäre möglich gewesen, wenn nicht so viele Leute schon wieder früh in die Innenstadt abgezogen wären.
4. wurden wie ich gehört habe auch noch ein bullenwagen angegriffen und Farbbeutel wurden geworfen.
5. haben die bullen schon während den kleinen riots busse angefordert um die Nazis wegzuschaffen, weil sie zu dem Zeitpunkt nix mehr unter Kontrolle hatten, die haben auch keine Leute festgenomen, bullenkonvois wurden durch anwohner mit Fahrrädern blockiert. wären hier noch die meisten antifas dagewesen, wär schluss gewesen.
also kein voller erfolg, aber den umständen entsprechend mit vielen guten ansätzen und mehreren teilerfolgen
Bilder gehen doch...
ein paar Bilder
www.lyrezirkel.de/olyria.html
RE: Bilder gehen nicht
Ansonsten kannst du auch einfach direkt auf www.hdh-info.de gehen und da findest du die Bilder auch.
puuh
Es gab festnahmen
Lokalpresse
http://www.freehost.ag/antifa/zeitung.jpg
tut mir leid wegen der schelchten qualitaet.
Hier ma das was man nicht lesen kann.
...damit einhergehenden Schachbeschaedigung sowie drei linke Gegndemonstranten voruebergehnen fest.
Aber es hat immerhin dzu gereicht die Stadt einen Nachmittag lang in Atem zu halten, kraft und energie zu buendeln...
ergänzung
insgesamt fand ich die aktionen schon gut, die absprache hätte vielleicht etwas besser laufen können dann wäre evtl in der oststadt mehr gegangen aber war so schon auch ganz ansehnlich. es ist einfach gut den städten zu zeigen was passiert wenn die nasen mal wieder mit ner demo vorbeischauen.
in diesem sinne bis bald!
mfg
zur kleinen unterführung
Dennoch wärs möglich gewesen den Zug noch weiter umzuleiten wenn wir in der großen Unterführung gestanden wären. Dazu hätten sie über die Theodor-Heuss-Straße umgeleitet werden müssen und wären so in die Oststadt gekommen. Nachteil für uns wäre in der großen Unterführung auch gewesen, dass es zu zwei Kesseln gekommen wäre, da die Straßenseiten von den Brückenpfeilern und nem Mittelstreifen getrennt sind. Obs anders gelaufen wäre ist nun natürlich schwer zu sagen, letzendlich hätts wahrscheinlich keinen großen Unterschied gemacht.
Es waren einfach zu viele Robocops um den Zug wirklich aufzuhalten, weswegen ich auch kein Verständnis für die Eskalation in der Oststadt habe. Mit der Anzahl an Bullen wäre es problemlos möglich gewesen den Zug weiträumig abzuschirmen und auch die Umleitung zu sichern.
An der Absprache hats sicher auch gemangelt, vor allem aber wirklich an der Menge an Bullen. Ich hatte mir eigentlich mehr erwartet, aber du hast recht, immerhin haben wir gezeigt, dass wir die Nasen nicht in unserer Stadt haben wollen und es ist zu begrüßen, dass trotz ablehnender Haltung der Stadt doch einige Hundert Antifas da waren um es wenigstens zu versuchen.
mfg
links zu artikeln der lokalpresse
Heidenheim – danach
Die Demo aus Sicht der Polizei, ein Wort von OB Ilg und eine ganz persönliche Einschätzung
http://www.hz-online.de/index.php?mode=full&cat=8&open=1&open_u=8&minDate=&id=131409
Polizeichef Volker Lück zieht Bilanz zur Demo
Ein sehr erfolgreicher Polizeieinsatz
Der Zusammenstoß rechter und linker Demonstranten konnte verhindert werden
http://www.hz-online.de/index.php?mode=full&cat=8&open=1&open_u=8&minDate=&id=131405#
mfg
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Nachdenken — asd
..... — Anwesender
bilder? — -
schade... — olaf hertsfelder