Thüringen hat was das braune Herz begehrt

Antifaschistischer Schutzwall Jena [ASJ] 13.08.2005 22:24 Themen: Antifa
Heute fand in der Nähe von Greiz das zweite "Rudolf-Hess-Fußball-Gedenkturnier" statt, nur eines von vielen verschiedenen Events im prallgefüllten Kalender der Neonazis in Thüringen.
Heute fand im Vogtland wieder ein Neonazi-Fußballmatch unter dem Motto "Rudolf-Hess-Gedenkturnier" statt, das wie im Vorjahr von der Kameradschaft "Braune Teufel" unter ihrem Anführer David Köckert und der Mannschaft seines Naziladens "Ragnarök" im westsächsischen Mylau organisiert wurde. Geworben wird für das diesjährige Turnier unter anderem auf der Website des Ladens unter hxxp://www.eine-neue-zeit-beginnt.de/ .
Bereits am 28. August 2004 wurde in Limbach bei Reichenbach/Vogtland ohne weitere Störungen ein erstes "Heß-Gedenkturnier" mit etwa 50 Neonazis durchgeführt. [ Mehr zur Neonaziszene im Vogtland bei Andrea Röpke: Die "braunen Teufel". Mit öffentlicher Unterstützung konnten Skinheads im vogtländischen Raum über Jahre ungestört agieren. In: blick nach rechts 7/2004.  http://www.bnr.de/archiv/jahrgang2004/ausgabe72004/diebraunenteufel/ ].

Allerdings wurde der ursprünglich vorgesehene Ort für das diesjährige Neonazi-Match in Elsterberg bei Greiz durch den "Elsterberger Ballspielclub e.V." erst kürzlich abgesagt und Köckert und Kameraden mußten sich nach einer Ausweichmöglichkeit umsehen. Und wenn nazi in Sachsen nichts findet, weicht er doch gern auch ins schöne Thüringen aus, wo solche Aktivitäten offenbar wohlgelitten sind. Und so traf nazi sich wie vereinbart zwischen 10.00 Uhr und 11.00 Uhr an der "Markant"-Tankstelle in Greiz und fuhr dann gemeinsam ins nahegelegene Dörfchen Teichwolframsdorf. Zwar war der eigentliche Fußballplatz wegen eines Dorffestes belegt, aber der Bolzplatz am Freibad war ja noch frei. Wie einem aus nicht ganz erfindlichen Gründen bereits gelöschten Indymedia-Bericht eines lokalen Beobachters entnommen werden konnte, meinten Zivilbeamte im Gespräch, dass die Nazi-Veranstaltung gestern abend genehmigt worden und damit alles in bester Ordnung sei. Und so konnten die vogtländischen Neonazis aus Plauen, Reichenbach/Mylau, Greiz, Hof usw. mit ihren aus Oberfranken, Ostthüringen und Sachsen angereisten Gesinnungsgenossen - laut dem Bericht etwa 30 PKW - ungestört Sport treiben, Bier trinken, Würstchen grillen ... alles im Gedenken an den Hitler-Stellvertreter und geistigen Tiefflieger Rudolf Heß.

Dies zeigt einmal mehr, dass im "braunen Herz Deutschlands" - so der Titel eines von Jens-F. Dwars und Mathias Günther herausgegebenen Büchleins über Rechtsextremismus in Thüringen - die Erlebniswelt für Neonazis viel bunter ist als anderswo. Hier finden nicht nur die ewiggleichen Demonstrationen statt - die nächste übrigens schon wieder am nächsten Mittwoch (17.8.) in Altenburg ebenfalls im Gedenken an Heß mit bundesweiter Neonazi-Prominenz wie Christian Worch, Axel Reitz, Michael Burkert, Stefan Wagner und Thomas Gerlach als Redner. Allein von Januar bis Juli 2005 fanden etwa 20 Neonazi-Konzerte statt, darunter Großevents wie die NPD-Open-Airs "Fest der Völker" am 11. Juni in Jena [  http://de.wikipedia.org/wiki/Fest_der_V%C3%B6lker ] oder "Rock für Deutschland" am 9. Juli in Gera [  http://de.wikipedia.org/wiki/Rock_f%C3%BCr_Deutschland ]. Derweil ließ der Thüringische Verfassungsschutz in einer Pressemeldung verlauten, es wären lediglich fünf Skinhead-Konzerte im besagten Zeitraum gewesen, obwohl die Zahl schon viel höher geworden wäre, wenn er denn nur die in seinen Monatsberichten erwähnten richtig zusammenaddiert hätte. Hinzu kommen einige, von denen der VS entweder nichts wußte bzw. nichts wissen wollte oder sie aus verschiedensten Gründen nicht mitzählte. Als NPD-Parteiveranstaltungen getarnte Nazikonzerte wie die beiden genannten oder das Lunikoff-Konzert am 2. April in Pößneck im Anschluß an einen NPD-Landesparteitag (  http://de.indymedia.org/2005/04/110757.shtml )
können ja schliesslich nicht als Konzerte gewertet werden, auch wenn die Bilder von den 500 bis weit über 1000 Neonazi-Skins eine andere Sprache sprechen. [ LRArnstadt: Thüringer VS auf dem rechten Auge blind?  http://lra.antifa.net/index.php?show=news&readmore=52 ]

Ausserdem können sich Neonazis hier zu fröhlichen Sonnenwendfeiern treffen, Zeltlager veranstalten und bundesweite Treffen abhalten. Erst am letzten Wochenende wurde ein Zeltlager mit etwa 20 "Kameraden" nahe der Stadt Sondershausen von der Polizei aufgelöst [  http://www.ljrt-online.de/wDeutsch/jugendpolitik/presse/meldung_2005/ta/index.shtml?pageid=5 ], das nächste Treffen von Bonehead-Frauen findet auf Initiative der "Aktiven Frauen Fraktion - Sektion Thüringen" [  http://www.infoladen.de/sljena/nazis-stoppen/aff.htm ] um "Celti" aus Erfurt und der Kameradschaft "Mädelring Thüringen" um Ivonne Mädel [  http://de.wikipedia.org/wiki/Ivonne_M%C3%A4del ] am nächsten Sonntag (21.8) in Nöbdenitz bei Altenburg statt. Der braune Terminkalender kann offenbar kaum voller werden, denn am Tag davor fahren Neonazis aus ganz Europa, darunter auch mehrere Busse aus Thüringen, nach Wunsiedel in Oberfranken, um dort bei einer großen Demonstration mit mehreren tausend TeilnehmerInnen einmal mehr Rudolf Heß zu huldigen [
 http://www.nadir.org/nadir/kampagnen/ns-verherrlichung-stoppen/ ]. Bei einer kleinen Pause werden die Kräfte gesammelt für das "Herbstfest" des "Nationalen Widerstandes Jena", das Ende September oder Anfang Oktober bei Jena stattfinden wird. Wie in den beiden Vorjahren werden sich vermutlich mehrere Hundert Neonazis z.T. in Uniformen am Steinkreuz oder anderswo treffen, um ungehindert von der Staatsmacht - das Lagerfeuer auf der öffentlichen Feuerstelle wird ja schliesslich ordnungsgemäß angemeldet! - "Waldläufe" und andere paramilitärische Spielchen betreiben zu können [  http://jg-stadtmitte.de/modules.php?name=News&file=article&sid=25 ;  http://jg-stadtmitte.de/modules.php?name=News&file=article&sid=24 ;
Nazi-Bericht: hxxp://www.n-w-j.de/index.php?ID=12&seite=news ].

Wie dicht so ein Programm allein einer Kameradschaft sein kann, sieht mensch an dem von Antifas veröffentlichten "Rechenschaftsbericht" der "Kameradschaft Jena-Ost" (KJO) für das Jahr 2004:
 http://www.infoladen.de/sljena/nazis-stoppen/kjo.htm

Und 2006 geht es dann wohl genauso weiter: die nächsten Demos, die nächsten Rechtsrockkonzerte, die nächsten "Reichsgründungsfeiern", der nächste "Thüringentag der nationalen Jugend" in Altenburg, das nächste "Fest der Völker" in Jena - bereits angemeldet für den 17. Juni -, "Rock für Deutschland" in Gera, "Rudolf-Hess-Fußball-Gedenkturnier" ... ... ... .. .. .. .. .... .

Ein antifaschistischer Schutzwall nicht nur in Jena ist da mehr als notwendig . ;-)
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Ergänzungen

fotos von altburg umgebung

hubli 14.08.2005 - 01:43

halloele , währe dankbar wenn jemand im anschluß an die "mädelveranstaltung" im raum altenburg bilder von der veranstatung posten könnte

nazifußballturnier in thüringen

artv 14.08.2005 - 13:43
danke das die leuts vom "ASJ Jena" hier gepostet haben - verstehen auch nicht warum die info über das fußballturnier gelöscht worden ist- scheinbar gibt es keine interesse was im raum votgland und thüringen so mit dem nazipack alles abgeht, vor zwei wochen wurde in plauen ein punk von drei nazis mit todschlägern zusammengeschlagen (siehe amal), in reichenbach machen die nazis täglich stress (seit dem mal die aktion "schöner leben ohne naziläden" vorbeischaute, dann eröffnete in plauen "der clou" in der stresemannstaße (neuer szeneladen ist auf ner hompage zu lesen) und im september spielt im menfis(neustadt- thüringen) die nachfolgeband von Kategorie C, usw.........
organisiert den antifaschisten widerstand
nazistrukturen veröffentlichen und angreifen
antifaschistisches rechercheteam vogtland

schutzwall

mauertoter 14.08.2005 - 15:38
verstehe diesen namen auch nicht, könnte mir das einer erklären?

Dort Fußball, da (kein) Rechtsrock

ASJ 15.08.2005 - 13:35
Thüringer Allgemeine, 15.08.2005

 http://www.thueringer-allgemeine.de/ta/ta.onlinesuche.volltext.php?zulieferer=dpa&redaktion=wap&dateiname=iptc-wap-20050814-82-dpa_9515888.nitf&kennung=kennung&catchline=%2Fregioline%2Fthueringen&kategorie=&rubrik=rubrik®ion= region&bildid=&searchstring=Arnstadt&dbserver=1&dbosserver=1&other=

Polizei vereitelt Skinheadkonzert im Ilmkreis

Arnstadt (dpa/th) - Die Polizei hat ein als Geburtstagsfeier getarntes Skinheadkonzert im Ilmkreis verhindert. Etwa 100 Personen hatten sich dazu am Samstagabend in einem Waldstück zwischen Niederwillingen und Griesheim versammelt, teilte die Polizeidirektion Gotha am Sonntag mit. Sie hatten Zelte aufgebaut sowie Mischpult, Boxen und Notstromaggregate herangeschafft. Einer der Teilnehmer gab vor, es handle sich um seine Geburtstagsfeier. Die Polizei beendete das Treffen und erteilte den Teilnehmern Platzverweise.

14.08.2005 dpa

Siehe auch:  http://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/2101769.html#absatz 2

Und im trauten Heim läuft die CD im Spieler .

ASJ 15.08.2005 - 15:23
Fast vergessen hätten wir ja die "Schulhof-CD", die sicher nicht zufällig in Thüringen zum ersten Mal in größeren Mengen zu Anfang August auftauchte. Jena, Gera, Neustadt/Orla, Schleiz, Pößneck, Altenburg ... - alles Orte mit aktiven Neonazi-Kameradschaften.

In anderen Bundesländern gelang es danach, bei "zufälligen Autokontrollen" und Hausdurchsuchungen jeweils größere Mengen der CDs zu sichern und damit aus dem Verkehr zu ziehen. So wurden in Dresden 110 Exemplare in dem von dem Dresdner Neonazi-Kader Sven Hagendorf betriebenen "Klub 14" sichergestellt, im Golf des "Märkischen Heimatschutz"-Funktionärs Christian Banaskiewicz lagen gleich mal 671 CDs in einem Karton und in Stuttgart-Zuffenhausen waren es insgesamt 234 Exemplare, die Beamte bei einer Autokontrolle fanden.

In Thüringen wurden einzelne Exemplare von JugendclubleiterInnen, (Orts)-bürgermeisterInnen oder BürgerInnen der Polizei übergeben. Inzwischen ermittelt das LKA gegen Unbekannt, das Thema ist schon wieder aus den Schlagzeilen und wird bald vergessen werden.

Weitere Infos unter:

Schulhof-CD in Jena aufgetaucht
von Jenenserin - 02.08.2005 11:45
 http://de.indymedia.org//2005/08/124303.shtml


blick nach rechts, 11.08.2005
 http://www.nazis-raus.de/index.php?xid=news&view=1055

"Schulhof-CD" weiter im Umlauf

Dresden/Jena – Nach über einem Jahr versuchen Neonazis offenbar, die verbotene CD „Anpassung ist Feigheit – Lieder aus dem Untergrund“ wieder zu verteilen. Die Staatsanwaltschaft Naumburg hatte im Sommer 2004 einen bundesweiten Beschlagnahmebeschluss erwirkt.

Details über die Drahtzieher der so genannten „Schulhof-CD“ gelangen jetzt an die Öffentlichkeit. Obwohl über 56 neonazistische Gruppen sich verantwortlich zeichnen, ist allein gegen den Musikproduzenten Lutz Willert Anklage erhoben worden. Thorsten Heise, vorbestrafter Versandhändler aus Fretterode brüstete sich im Internet mit der geplanten Verteilaktion. Jetzt tauchen weitere Zusammenhänge auf, denn am 10. August wurden jetzt bei einer Fahrzeugkontrolle im Wagen von Christian Banaskiewicz, Funktionär des „Märkischen Heimatschutzes“ (MHS) 671 der Tonträger beschlagnahmt. In Thüringen hatten Neonazis bereits die Woche zuvor an mehreren Orten CDs verteilt, so unter anderem auch im Jenaer Stadtteil Lobeda. Dort betreibt der führende Heimatschutz-Funktionär André Kapke ein so genanntes „braunes Haus“. Kapke und Banaskiewicz waren Hauptaktivisten des „NPD Open Airs“ in Gera am 9. Juli dieses Jahres, unterstützt wurde das Neonazi-Konzert auch von Musikhändler Heise. Im Zusammenhäng mit Ermittlungen gegen dieses Netzwerk beschlagnahmte auch die Dresdner Polizei im rechten Szenetreff „Klub 14“ 110 Exemplare der CD. (ar)

Kategorie C bzw. VollKontaCt in Thüringen

ASJ 15.08.2005 - 17:09
Als Ergänzung zum Beitrag von ARTV:

Das erwähnte Konzert mit "VollKontaCt", der Nachfolgeband von "Kategorie C", findet am 3. September 2005 im Klub "Menfis" in der Ziegenrückerstraße 6 in Neustadt/Orla statt. Das "Menfis" bezeichnet sich selbst als "Skinhead & Szene-Kneipe & Pub, wird von "unpolitischen", aber zumindest doch "patriotischen" Oi-Skins betrieben und freqentiert, die selbst zwar keine Nazis sind, aber auch nichts dagegen haben, wenn diese dort auftauchen. Unter Slogans wie "Eine Szene - keine Politik" sieht mensch auch Zeichnungen von einem schwarzen Skinhead, der einem weissen Skins die Hand reicht. Im realen Leben möchte mensch Skins nichteuropäischer Herkunft vom Besuch des Ladens jedoch eher abraten: hxxp://www.menfis.de.am/ Auf der Website ist die Bonehead-Site hxxp://www.keinehaare.com/ verlinkt, die Werbung unter anderem für Blood and Honour-Bands und Konzerte schaltet und BesucherInnen freundlich empfängt: "when you´re on your knees with a gun to your head, it´s better to be dead then fucking red! Combat 84".

Die Konzerte im Menfis werden meist von Oi-Oi-Vater organisiert, "Skinheads Ostthüringen & Sachsen" die den Laden inzwischen wohl ganz übernommen haben: hxxp://www.oioi-vater.de/ Zumeist handelt es sich um klassische Oi!-Bands, unter denen aber auch immer mal wieder Neonazi-Skins wie zum Beispiel "Last Riot" aus Suhl (23.4.2005 mit "Spy Kids" und "Razorblade") vertreten sind. "Last Riot" und "Spy Kids" spielten bereits am 28. Mai 2005 erneut im Menfis, diesmal mit der belgischen Bands "Lions Pride" mit dem Basser Gunther Theys, die enge Beziehungen zu "Blood and Honour" pflegt [  http://www.xs4all.nl/~afa/alert/3_8/kb38.html ;  http://utrecht.antifa.net/dossieratfvanprooijen.html ]. "Lion´s Pride" ist auch für den 3. Oktober 2005 vorgesehen. Zusammen mit ihnen soll die Band "Kampfzone" auftreten, die aus Bernburg (Sachsen-Anhalt) stammt und seit 1994 zur Rechtsrock-Szene gehört.

"VollKontaCt" ist der neue Name der Bremer Combo "Kategorie C" (KC), die sich selbst als unpolitische Hooligan-Band darstellt, tatsächlich aber als Schnittstelle zwischen Hooligans und Neonazi-Skins fungiert. Mindestens zwei Mitglieder von KC spielten auch in der neonazistischen Band "Boots Brothers" und der "Blood and Honour"-Band "Nahkampf", deren erste CD den inhaftierten Neonazis Christian Worch, Gottfried Küssel und Gerhard Lauck gewidmet war und die zuletzt eine Split-CD mit der russischen Neonaziband "Kolovrat" (Hakenkreuz) produzierte. "Kategorie C" spielte auch am 31. März 2001 auf einer Party zum 20.Geburtstag der Dortmunder Neonazi-Hooltruppe "Borussenfront" um Siegfried Borchardt. In ähnlicher Gesellschaft befindet sich KC auch auf dem Sampler "Die Deutschen kommen II". Zu der indizierten Musiksammlung steuerten neben der Hooligan-Band auch Gruppen wie "Landser", "Stahlgewitter" und "Nahkampf" Songs bei.
Mehr Infos bei turnitdown:  http://www.turnitdown.de/59.html ;  http://www.turnitdown.de/290.html ;  http://www.taz.de/pt/2005/02/18/a0328.nf/text ;  http://www.antifa-west.org/x01aktuelles/nazis_fussball ;
für Hartgesottene auch hxxp://www.vollkontact.de/ ]

Ein Konzert mit KC sollte bereits Ende Juli im benachbarten Pößneck stattfinden. Hier betreiben die früheren Pächter der Neonazi-Disko "Wodan" in Mücka, Erik und Annett Myrtha, im "Schützenhaus", das dem Hamburger Neonazi-Anwalt Jürgen Rieger gehört, eine neue Diskothek:
 http://de.indymedia.org/2005/07/123429.shtml
 http://www.turnitdown.de/438.html
Allerdings wurde dieses Konzert kurz vor dem Auftritt von der Band abgesagt:  http://www.turnitdown.de/465.html
Ein Pressesprecher der Polizeidirektion Saalfeld äußerte mit gebotener Vorsicht: "Wir können nach wie vor nicht ausschließen, dass dieses Konzert stattfinden soll." Er sollte Recht behalten!

Korrektur zu "Last Riot"

ASJ 15.08.2005 - 20:38
Die Band "Last Riot" stammt aus Köthen bzw. dem Umland (Sachsen-Anhalt). Eines ihr ersten Konzerte gab sie am 14.6.2003 in Suhl. Da ist leider bisschen was durcheinandergekommen.

Zeitungsartikel

ASJ 16.08.2005 - 11:14
Ostthüringer Zeitung (OTZ), LA Greiz, 16.08.05
 http://www.otz.de/otz/otz.greiz.volltext.php?kennung=on2otzLOKStaGreiz38577&zulieferer=otz&kategorie =LOK&rubrik=Stadt®ion=Greiz&auftritt=OTZ&dbserver=1

Polizei löst Turnier der rechten Szene auf

Platzverweis für 64 Personen nach nicht angemeldetem Treffen in Teichwolframsdorf

Teichwolframsdorf (OTZ/-lz). Ein Polizei-Großaufgebot löste am Sonnabend Nachmittag in Teichwolframsdorf eine Veranstaltung der rechten Szene auf, weil ihr "Fußballturnier" nicht ordnungsgemäß angemeldet war.

Mit dem im Internet als "Rudolf-Hess-Gedenkturnier" angekündigten Treffen machen die Initiatoren wahrlich keinen Hehl aus ihrer Gesinnung.

Das Treffen habe den Charakter einer öffentlichen Veranstaltung getragen, wie sowohl die Sprecherin der Polizeidirektion Gera, als auch der Teichwolframsdorfer Bürgermeister Wolfgang Herold betonten.

Die Polizei sprach 64 Personen, die aus dem Vogtland, aus Bayern und Thüringen nach Teichwolframsdorf angereist waren, einen Platzverweis aus. Ein Ordnungsstrafverfahren gegen den Veranstalter wurde ebenfalls eingeleitet, teilt die Polizei mit.

"Diese Veranstaltung war bei der Gemeinde nicht angemeldet. Ich habe lediglich einmal eine telefonische Anfrage aus Nitschareuth gehabt, ob einige Jugendliche auf dem Platz am einstigen Krankenhaus mal ein bisschen Fußball spielen könnten. Daraufhin habe ich den Anrufer an den Pächter des dortigen Areals verwiesen. Als ich am Freitag allerdings den Personenkreis sah, der dort anreiste, habe ich vorsorglich die Behörden informiert", so der Bürgermeister gestern auf OTZ-Nachfrage.

Ein Zelt für etwa 100 Personen, dass die Einsatzkräfte der Polizei anschließend auf dem Gelände der ehemaligen Halde zwischen Großkundorf und Sorge-Settendorf entdeckt hatten, löste den Verdacht aus, dass nach dem Fußballturnier noch ein Konzert der rechten Szene geplant war. Vier Personen mit Musikinstrumenten waren anwesend, Alkoholausschank war beabsichtigt. Auch das Konzert war nicht angemeldet, sodass es ebenfalls mit Unterstützung der Polizei aufgelöst worden ist. Nach Meinung von Beobachtern bereitete sich hier eher eine Punk-Rock-Band auf ihren Auftritt vor. Die zeitliche und räumliche Nähe zur Veranstaltung der Rechten allerdings ließ die Einsatzkräfte einen rechten Hintergrund vermuten. Hinzu kam, dass einer der Personen am Zelt der Polizei einschlägig bekannt ist.

Im Rahmen einer Nachkontrolle fanden die Beamten später einen Zettel mit der Aufschrift: "Konzert findet nicht statt wegen der Staatsgewalt Sch.....". Wer auch immer seinem Unmut hier Luft gemacht hat, bleibt offen.

Die Musikinstrumente und die Handkasse für das Eintrittsgeld wurden jedenfalls am Sonnabend beschlagnahmt.

15.08.2005

Kommentar: Eine cirka 2 km Luftlinie entfernt stattfindene Punk-Party mußte wegen des Nazi-Fußballturniers ausfallen. Beide Veranstaltungen werden irgendwie in der Presse verwechselt bzw. in Zusammenhang gebracht. Es handelte sich dabei aber nicht um ein Nazikonzert !!!


Junge Welt, 16.08.2005
 http://www.jungewelt.de/2005/08-16/020.php

Inland
Markus Bernhardt

Heß-Huldigung noch verboten

Bundesverfassungsgericht entscheidet in dieser Woche. Antifaschisten mobilisieren weiter nach Wunsiedel

Europaweit mobilisieren diverse neofaschistische Gruppen für kommenden Sonnabend ins oberfränkische Wunsiedel. Wie schon 2004 wollen sie dort dem deutschen Kriegsverbrecher und Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß mit einem »Gedenkmarsch« durch die Stadt »die Ehre erweisen«. Im vergangenen Jahr waren über 5000 Neofaschisten aus mehreren Ländern zum sogenannten Rudolf-Heß-Marsch angereist.

Obwohl der bayrische Verwaltungsgerichtshof die neofaschistische Provokation am 10. August untersagt hat, rechnen Antifaschisten mit der Aufhebung des Verbotes durch das Bundesverfassungsgericht und mobilisieren weiterhin nach Wunsiedel. Auch die Stadt selbst und verschiedene Bürgerinitiativen wollen ihren geplanten »Tag der Demokratie« unabhängig von der Entscheidung des höchsten deutschen Gerichts durchführen. Neben Vertretern der Bundes- und der bayrischen Landesregierung sowie Kommunalpolitikern unterstützen auch die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten (VVN/ BdA), Amnesty International, alle im Bundestag vertretenen Parteien, Kirchen und Gewerkschaften die antifaschistischen Aktionen. »Mit dem ›Tag der Demokratie‹ rufen wir alle Bürgerinnen und Bürger zu einer klaren Stellungnahme auf: Gegen das braune Gedankengut und seine Früchte, für ein Zusammenleben in Frieden und gegenseitiger Achtung«, so der Sprecher der Wunsiedeler Bürgerinitiative, Matthias Popp, am Montag gegenüber junge Welt.

Das Urteil des bayrischen Verwaltungsgerichtshofes sorgte in der Neonaziszene unterdessen für Verärgerung. So wetterte der einschlägig bekannte Neonazi und Rechtsanwalt Jürgen Rieger gegen die »Verlogenheit der ›Demokraten‹ in Wunsiedel«. »Die Bundesrepublik war bisher schon der unfreiste Staat Europas«, erklärte er seinen »Kameraden« im Internet; mittlerweile habe sich »dieser Staat« zu einer »Gesinnungsdiktatur gemausert«. Auch die Neonazis gehen jedoch davon aus, daß »das Verfassungsgericht seinem Namen alle Ehre machen wird, und auch in diesem Jahr – wie 2003 – das Verbot aufheben« werde.

Im thüringischen Teichwolframsdorf fand zur Mobilisierung auf die neofaschistische Demonstration bereits am vergangenen Sonnabend ein »Rudolf-Heß-Gedenkturnier« statt. Angaben örtlicher Antifaschisten zufolge nahmen an diesem Fußballturnier mehrere dutzend Neofaschisten teil. Mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes wird in den nächsten Tagen gerechnet. Ein genauer Termin steht noch aus.

* Informationen unter www.ns-verherrlichung-stoppen.tk und www.tag-der-demokratie.de

Niemand hat die Absicht ....

@Rainer Randale 17.08.2005 - 15:26
Hoch den Antifaschistischen Schutzwall Jena !!!!

Verbunden mit einer kleinen Wahlempfehlung:  http://www.die-partei.de/

Richtigstellung

Brauner Teufel 09.09.2005 - 18:07
Es war bereits das 3. Hess-Tunier, nicht erst das zweite!!!
Ich braucht mir nicht zu danken, ich helfe gern...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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ASW??? — Rainer Randale