Selbstjustiz am Warenhaus Berlin Alex

Base in Ya Face 11.08.2005 17:12 Themen: Freiräume Soziale Kämpfe
Aktion Schlitzgesicht - Da kann einem schonmal das Gesicht aus dem Gesicht fallen...
Der Kopf ist etwa 10 m hoch... gewesen.

Zu besichtigen am Kaufhof Berlin-Alexanderplatz, Karl-Liebknecht-Str.

MIST - UPDATE: Wieder geflickt.

Penetranter kann der Kapitalismus kaum sein Gesicht zeigen, als den Anwohnern direkt in die Wohnzimmer zu starren.
Warum dürfen eigentlich immer wieder derart große Teile des öffentlichen Raumes einfach gekauft und mit optischen Emmissionen verunstaltet werden?
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Ergänzungen

Was soll das?

Schlaumeier 11.08.2005 - 17:31
Anleitung einen Artikel zu schreiben: (ganz einfach)
-Das Thema klarstellen, worum geht es?
-Wer, wie, wo, wann?
-ausagekräftigen Text mit ausreichend Daten schreiben
-Schlußfolgerung
-Ende-

Was soll DAS?

Gauner 11.08.2005 - 18:32
Was soll die Frage "Was soll das"?
Abgesehen davon, daß es in dem Beitrag ja auch schon angeschnitten wurde: Ich kann als Anwohner nur zurückfragen: Was soll DAS:

 http://www.uploadagent.de/files/1123773505/gesicht2.jpg

Dieses Foto ist nicht etwa geschnitten o.ä.
Das ist der originale Blick aus meinem Zimmer!
Und an sowas gewöhnt man sich auch nicht. Bei jedem Betreten des Zimmers denke ich, wasn nu los, wer is da vor meinem Fenster, bis es mir wieder einfällt. Es nervt einfach total! Man kann so eine Fratze, die das ganze Fenster ausfüllt auch nicht einfach ignorieren...
Ich denke, hier (wie eigentlich überall) sollte die persönliche Freiheit ganz klar Vorrang vor dem Recht eines Großkonzerns auf agrressive Werbung (gibt es solch ein Recht überhaupt?) haben.

Und eine Beschwerde beim Ordnungsamt wurde mehr oder weniger abgelehnt. Warum muß ich mir so eine freche, aggressive Werbung bieten lassen? Das gesamte Stadtbild wird dauernd verschandelt von Werbung, aber das schlägt nun dem Faß den Boden aus.

Daher kann ich zu diesem Videoclip nur applaudieren.
Auch wenn es mir als Anwohner nicht direkt Besserung verschafft, (so war es sicherlich auch nicht gedacht), aber es ist eine andere Form des Protests, zu der ich nicht die Möglichkeit gehabt hätte.

Ich werde (insbesondere wo das Plakat wieder repariert wurde, ehe ich das Ergebnis der Aktion überhaupt sehen konnte) weiter versuchen, den Rechtsweg gegen diese Werbung zu gehen.

Das soll das

Schlaumeier 11.08.2005 - 19:36
Ja, jetzt weiß ich auch worum es geht. Ja das ist Scheiße, genauso scheiße, wie du BVG- Busse, von denen es kaum noch einen gibt, bei dem man ausm Fenster gucken kann, weil überall diese ätzende Umweltverschmutzung geklebt ist.
P.S. Warst du das auch, der damals so schöne Luftbilder vom 8. Mai geschossen hat? Müßte ja die gleiche Gegend sein.

Davor

Fotograph 11.08.2005 - 21:39
Ein ergänzendes Foto. Es hat sich zum Bild ganz oben ein Fehler eingeschlichen. Wer findet ihn?

Coole Action!

Maxe 11.08.2005 - 22:29
Ein paar solcher Aktionen gab es ja schon in den letzten Jahren. Finde die Aktion übrigens auch aus anderem Grund gut: Bei der derzeit betroffenen Werbung stieß mir auf, wie hier mit "Redefreiheit" geworben wird, aber tatsächlich nur eine kommerzielle (käufliche) Form der Redefreiheit gemeint ist. Passt irgendwie ins heutige Deutschland, wo von links nach rechts die Grundrechte keine Wertschätzung mehr genießen.



PS: Auch wenn Schlaumeier vielleicht recht hat, was die Ausführlichkeit von Artikeln angeht... lasst Euch nicht von den ewig nörgelnden, schlaumeiernden Stubenhockern anmachen. Diese Typen gehören halt zum Internet dazu.

Redefreiheit

Gauner 11.08.2005 - 23:55
Ja, ich glaube, das war ja auch die Kampagne, die so häßlich mit Plakaten "Freedon of Speech" (sonst nix) begann.
Furchtbar, wie solch hohe Werte völlig entwertet, verzerrt und in den Dreck gezogen werden...

P.S.: Ja, die Luftbilder vom 8.5. waren auch von mir... :-)

Ob

. 12.08.2005 - 00:03
ein blankes Baugerüst ein so viel schönerer Anblick gewesen wäre?

Und was die Werbung auf Bussen angeht, finde ich auch häßlich, aber man sollte sich mal überlegen was die Fahrkarten kosten würden, wenn es keine Werbeeinnahmen gäbe.

Werbung auf Bussen und so

Icke 12.08.2005 - 00:58
Wenns Graffiti ist, dann sagen alle "sieht scheisse aus - sofort wegmachen!", wenns werbung ist, finden es alle toll. Aber das nur am Rande...
Aber wie ist das mit dem Fahrpreis? Dank Neoliberalismus werden alle öffentlichen Güter und Dienstleistungen privatisiert. Die BVG ist ein Privatunternehmen, das Kohle verdienen will. Die Fahrpreise haben nichts mit den Kosten des Unternehmens zu tun. Die BVG leistet sich riesige Fuhrparks, ist in Korruption verwickelt und zahlt stattliche Summen an die Chefetage. An Geld mangelt es denen bestimmt nicht.

...etwas abschweifend

Gauner 12.08.2005 - 01:39
Ein blankes Baugerüst hat deine völlig andere Wirkung, als ein Mensch, der einen anguckt.
Setz Dich mal 30 cm neben eine Wand - kein Problem. Sitzt aber 30cm neben Dir jemand und starrt Dich von der Seite an, wirst Du keine 5 Minuten mehr arbeiten können. Und dieser Typ hat genau die Größe, als würde er neben mir sitzen.
Wir Menschen sind soziale Wesen, ein Gesicht eines anderen Menschen hat eine Art Signalwirkung, genau deshlab wird es ja auch eingesetzt. Und genau diese Signalwirkung macht einen riesigen Unterschied. Dazu kommt noch, daß etwas riesig dargestellt ist, was sonst klein ist - wieder Signalwirkung. Genau das, mit dem die Werbung arbeitet (hier geht es nicht um weit gesehen zu werden, weil genau an meinem HausSchluß ist mit Sehen dieser Plakate) ist das, was hier meine Privatsphäre penetriert.
Kurzum - ein Baugerüst ist etwas total anderes.
Dazu kommt noch, daß, als ich hier eingezogen bin, keine Fratze vor meinem Fenster war...

Zum Thema Busse kommt noch dazu: sie scheffeln sich von unserem Fahrtgeld schweinemäßige Managergehälter zu, und dafür schließen (z.B. hier in Berlin) reihenweise Buslinien, bringen stattdessen völlig teure und unsinnige Digitalanzeigen an jede Haltestelle an - möchte gern mal in einer Umfrage wissen, wieviel Prozent der Leute dafür sind, mehr Fahrgeld zu bezahlen und davon diese Millionenaufträge für Siemens zu finanzieren - dort geht das Geld hin, und diese Sachen gehören abgeschafft. Dann würde die Werbung auf Bussen auch möglicherweise für Fahrpreiverringerung sorgen... So stillt sie nur die Gier des Verkehrsunternehmens nach Profit.

Ich denke, ein Geschäft wie den öffentlichen Nahverkehr kann und darf man nicht nach wirtschaftlichen Aspekten organisieren - dann funktioniert er nämlich nicht. Insbesondere nicht, wenn es eine Firma als Monopol betreibt. Wann werden Machthaber endlich begreifen, daß Kapitalismus/Marktwirtschaft nicht die Antwort auf alle Fragen, wie etwas zu organisieren sei, sein kann.

P.S. zum Thema Baugerüst

Gauner 12.08.2005 - 01:44
Ein Baugerüst ist auch nicht schneeweiß und taghell erleuchtet, daß ich seit neuestem in meiner Wohnung keine Nacht mehr kenne...

...

... 12.08.2005 - 14:33
Coole und witzige Aktion. Wirklich.
Aber Leute Leute, lass euch bloß nicht erwischen!! Ich glaube, ihr könnt euch nicht einmal ansatzweise vorstellen was diese Ding dort kostet. Vielleicht auch besser so. Egal, ob das geflickt ist oder nicht, wenn die einen von euch bekommen darf der blechen.

Es handlet sich in dem Format um einen fünfstelligen Betrag im übrigen.

So cool ist die Aktion dann doch nicht, wenn einer dafür sein halbes Leben abbezahlen muss.

Berechtigt

Bas Tion 19.08.2005 - 18:17
Meiner Meinung nach, handelt es sich um eine gerechtfertigte Aktion. - Man sollte selbst entscheiden dürfen, ob man Werbung in seinem Privatbereich haben möchte oder nicht.

Genauso wie sich Werbetreibende an die Aufforderung auf Briefkästen "Bitte keine Werbung einwerfen" halten müssen, sollte auch keine unerwünschte penetrante Werbung am Fenster gegen den Willen von Anwohnern angebracht werden dürfen.

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Cool gemacht — Respektator

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