Magdeburg: Bericht & Bilder Teil 1

Ab 10 Uhr hatte die NPD zusammen mit freien Kräften einen Aufmarsch in Magdeburg Rothensee angemeldet. Die stumpfe Hetze der Nazis betraf das dortige AsybewerberInnen-Wohnheim. Das BgR Magdeburg und Antifas hatten sich auf eine Menschenkette um das Heim geeinigt. Gegen 11 Uhr waren etwa 80 Nazis vor Ort. Zur selben Zeit hatten etwa 130 – 150 GegendemonstrantInnen ihren Weg nach Rothensee gefunden. Nach einer kurzen Auftaktkundgebung begannen die Nazis dann ihre Route von ein paar hundert Metern mitten im Nirgendwo abzulaufen. Die GegendemonstrantInnen verblieben größtenteils bei der Menschenkette. Nur einige wenige Antifas versuchten erfolgreich zu den Nazis zu gelangen um diese zu stören. Da wäre mehr drin gewesen. Gerade in den verwinkelten kleinen Straßen war es kein Problem immer wieder an die Nazis zu gelangen und die geringe Polizeipräsenz tat ihr übriges. So gab es leider nur kurze Störungen des Aufmarsches.

In der Innenstadt, beim zweiten angemeldeten Naziaufmarsch, zeichnete sich ein etwas anderes Bild ab. Es hatten leider nicht viele Menschen ihren Weg zum Antifa-Treffpunkt gefunden (mehr dazu später). Die sehr unkoordiniert herumlaufenden Antifas waren dann auch nicht imstande eine mögliche erste Blockade oder ähnliches bei der Ankunft des Busses, der die Nazis transportierte, durch zu führen. Auffällig war mal wieder die enorme Aggressivität der Polizei, die dafür auch von vielen Bürgern beschimpft wurde. Vereinzelt trennten sich Nazis vom Aufmarsch und zogen in kleinen Gruppen durch die Innenstadt. Dies hatte unter anderem eine Auseinandersetzung mit einer Gruppe von etwa 10 Nazis aus Halle auf Höhe des City Carre (Einkaufszentrum) zur Folge. Die Nazis begannen überpünktlich mit dem zweiten Aufmarsch. Die vom BgR geplante Blockade verlor sich dann leider in einem Orga-Chaos, welches zur Folge hatte, dass etwa 30 Antifas von der Polizei von der Straße gedrückt/geprügelt und ewig gekesselt wurden. Letztendlich verblieben viele GegendemonstrantInnen dabei hinter und neben den Nazis her zu laufen ohne jedoch ernsthaft stören zu können. Zumindest mehr Rufen und Transpis wären an diesem Punkt sinnig gewesen. Die Zwischenkundgebung der Nazis wurde erfreulicherweise durch engagiertes Hupen einiger Autofahrer fast unmöglich gemacht. Die Abschlusskundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz endete dann noch mit ein paar Eierwürfen bevor die Nazis abzogen.

Kleine Bilanz:
Grundsätzlich kann wohl gesagt werden, dass die Nazis sich mit ihrem Aufmarsch mehr als lächerlich gemacht haben. Gerade von Seite ganz normaler BürgerInnen wurde oft genug klar gemacht, dass mensch keinen Bock auf Nazis hat. Was die Antifa-Mobilisierung angeht, so kann nur gehofft werden, dass hier ernsthaft aus Fehlern gelernt wird. Auch die Koordination vor Ort kann größtenteils als schrecklich bezeichnet werden. Mit den Menschen, die vor Ort waren, wäre auf jeden Fall mehr möglich gewesen.

Im übrigen möchten wir uns von Protestrufen wie „Ihr Schwuchteln“ distanzieren.

Wer Deutschland liebt muss scheiße sein …!