Nazi Bordin vs. Prügel Otto

autonome-AINDAA 05.08.2005 09:24
Norman Bordin tritt als Direktkandidat gegen Otto Schily an.
Der rechtsextreme gewaltbereite und mehrfach vorbestrafte NeoNazi Norman Bordin, seines Zeichen Anführer der Kameradschaft Münschen, welcher unter anderem schon durch lächerliche Aktionen aufgefallen ist, wird von der NPD als Direktkandidat im Stimmkreis Münschen-Land aufgestellt.

Norman Bordin 28 Jahre alt, Kopf der Kameradschaft Münschen, ehemals Kameradschaft Süd angeführt von dem rechtsextremen verurteilten Terroristen, dieser sitzt derzeit im Gefängnis, nachdem er im Mai vom Bayerischen Obersten Landgericht wegen des geplanten Anschlags auf die Baustelle des Jüdische Gemeindezentrum als „Rädelsführer einer terroristischen Vereinigung“ zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde.

Bordin trat im September 2004 in die NPD ein, die damals bereits eine „Volksfront von Rechts“ ausgerufen hatte. Anfang dieses Jahres vereinbarten Münchens Rechtsradikale in einem „Münchener Bekenntnis“ eine enge Zusammenarbeit. Die DVU, deren Chef der Pasinger Verleger Gerhard Frey ist, und die NPD machen sich bei der Bundestagswahl keine Konkurrenz mehr, sondern treten gemeinsam an. Bordin gehörte zu den Mitunterzeichnern des „Münchener Bekenntnisses“.

Bordin, der in Ottobrunn wohnt, holte sich beim zuständigen Amt vor ca. 2 wochen die "Bescheinigung der Wählbarkeit" und da bei der Gemeinde Ottobrunn kein Hinweis vorliegt, das nach §15 des Bundeswahlgesetzes, Bordin nicht von der Wählbarkeit ausgeschlossen ist, wird er zur Wahl antreten können.

Eine Nichtwählbarkeit besteht erst wenn der Kandidat zu einer Freiheitsstrafe von mindestens 1 Jahr verurteilt worden wäre, wegen verschiedener Delikte unter anderem Körperverletzung/Beleidigung und versuchter Körperverletzung wurde er zu einer Gesamtsfreiheitsstrafe von 15 Monaten verurteilt, dies jedoch hat keine Auswirkungen auf seine Wählbarkeit.

Die Gemeinde Ottobrunn hätte lediglich die Wählbarkeitsbescheinigung verweigern können, wäre Bording wegen "schwerer Körperverletzung nach §45 des Strafgesetzbuches" verurteilt worden.
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Ergänzungen

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Hans Meiser 05.08.2005 - 11:19
sorry wg. Doppelposting

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.... 05.08.2005 - 11:49
Welchen Sinn hat dieser Beitrag? Bordin schafft es ja nichtmal in München selbst die Leute unter Kontrolle zu halten, und dann wird er hier noch mit Prügel Otto auf eine Stufe gestellt. Man könnte fast schon glauben das dieser Beitrag ein Nazi Fake von Bordin selbst ist, der sich mal wieder in's Rampenlicht stellen möchte mit seinen unzweifelhaft vorhandenen Profilierungssüchten.

nöö keen Nazi posting

autonome-AINDAA/AK 05.08.2005 - 12:41
ist kein Nazi posting, infos kommen teilweise von der dpa, dieses posting sollte nur fakten liefern und haben wir hiermit auch getan, Der Text dürfte auch drauf schliessen lassen, das es sich nicht um ein Naziposting handelt.

Diese informationen haben uns ebenso überrascht und wir haben uns auch erst darüber lustig gemacht, aber wir liefern nur informationen und keine persönlichen Eindrücke.

In diesem Sinne
Antifaschistische Grüße

Ich verstehe die Kritiker nicht ...

Wikipediologe 05.08.2005 - 16:52
... dass Bordin nun in der NPD aktiv ist und auch an relativ prominenter Stelle eingesetzt wird, ist doch ohne Zweifel wichtig. Ganz unabhängig davon, ob ihr ihn nun für einen kleinen Hasen haltet, der nichts drauf hat, oder nicht. Wenn der VS ihn zu den "Schwergewichten in der bundesrepublikanischen Neonazi-Szene der militanten freien Kameradschaften" zählt, Friedhelm Busse ihn zu seinen Nachfolger macht und er bei den KDS-Spinnern mitspielte, ist er wohl nicht das allerkleinste Licht.

Hab ich gerade gefunden:  http://de.wikipedia.org/wiki/Norman_Bordin
Was es da nicht alles gibt ;-)). Drauf kam ich übrigens über  http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:WikiReader/Rechtsextremismus
Macht keinen schlechten Eindruck.

Und wenn mensch über solche Indy-Infos, Artikel bei Wikipedia oder sonstwo, Pressemeldungen etc. noch ein paar mehr Leuten klar machen kann, dass die NPD aufs Engste mit Nazi-Schlägern verbandelt ist, hat mensch doch auch schon was erreicht. Natürlich nicht bei Antifas, denn die wissen es längst. Und NPD-WählerInnen auch oder es interessiert sie nicht. Aber es soll dazwischen noch ein paar Menschen mehr geben ... .

Pressekram

Zeitungsleser 05.08.2005 - 17:49
SZ, 04.08.2005
 http://www.sueddeutsche.de/,mucm2/muenchen/artikel/84/58026/

Vorbestraft, aber wählbar

Münchner Neonazi tritt gegen Otto Schily an

Der Bundesinnenminister trifft bei der Bundestagswahl in seinem Stimmkreis auf den Kopf der „Kameradschaft München“, Norman Bordin.
von Berthold Neff

Der Münchner Neonazi Norman Bordin tritt bei der Bundestagswahl als NPD-Direktkandidat gegen Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) an. Der mehrmals vorbestrafte Bordin, den das Landgericht München I als „gewaltbereiten Neonazi“ einstufte und im März 2002 zu 15 Monaten Haft verurteilte, hat seine Direktkandidatur im Stimmkreis München-Land angemeldet.

Damit kommt es bei der Bundestagswahl zur Konfrontation zwischen einem führenden Exponenten der gewaltbereiten Neonazi-Szene und Otto Schily, der als Bundesinnenminister im Januar 2002 mit dem Plan scheiterte, die NPD zu verbieten. Der heute 28 Jahre alte Bordin ist der Kopf der „Kameradschaft München“, die früher „Kameradschaft Süd“ hieß und damals von Martin Wiese geführt wurde. Dieser sitzt derzeit im Gefängnis, nachdem er im Mai vom Bayerischen Obersten Landgericht wegen des geplanten Anschlags auf die Baustelle des Jüdische Gemeindezentrum als „Rädelsführer einer terroristischen Vereinigung“ zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde.

Bordin trat im September 2004 in die NPD ein, die damals bereits eine „Volksfront von Rechts“ ausgerufen hatte. Anfang dieses Jahres vereinbarten Münchens Rechtsradikale in einem „Münchener Bekenntnis“ eine enge Zusammenarbeit. Die DVU, deren Chef der Pasinger Verleger Gerhard Frey ist, und die NPD machen sich bei der Bundestagswahl keine Konkurrenz mehr, sondern treten gemeinsam an. Bordin gehörte zu den Mitunterzeichnern des „Münchener Bekenntnisses“.

Bordin, der inzwischen in Ottobrunn wohnt, hat seine Direktkandidatur beim Kreiswahlleiter München-Land angemeldet. Dazu besorgte er sich vor etwa zwei Wochen die dafür nötige „Bescheinigung der Wählbarkeit“ bei der Gemeinde Ottobrunn, wie Bürgermeisterin Sabine Kudera (SPD) der SZ gestern bestätigte. Da der Gemeinde keine Mitteilung des Gerichts vorlag, wonach Bordin nach Paragraf 15 des Bundeswahlgesetzes von der Wählbarkeit ausgeschlossen sei, sei ihm die Bescheinigung ausgestellt worden, sagte die Bürgermeisterin.

Das Strafgesetzbuch sieht den Verlust der Wählbarkeit vor, sobald jemand wegen eines Verbrechens zu einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr verurteilt wird. Norman Bordin jedoch kam in dem Verfahren vor dem Landgericht München I, in dem es um den Überfall vor der Gaststätte „Burg Trausnitz“ auf einen Griechen ging, vergleichsweise glimpflich davon. Während andere Angeklagte wegen versuchten Totschlags verurteilt wurden, wurde er nur wegen einer versuchten und einer vollendeten Körperverletzung sowie wegen Beleidigung zu einer Gesamtstrafe von 15 Monaten bestraft. Wäre er beispielsweise wegen schwerer Körperverletzung verurteilt worden, hätte ihm die Gemeinde die Wählbarkeitsbescheinigung unter Verweis auf Paragraph 45 Strafgesetzbuch verweigern können.

Nach seiner Entlassung aus der Justizvollzugsanstalt Bernau wurde Bordin vor allem in der Münchner rechtsextremen Szene aktiv. Zum 60. Jahrestag des Kriegsendes wollte er am 8. Mai unter dem Motto „Tag der Ehre, nicht der Befreiung“ auf dem Marienplatz eine Mahnwache durchsetzen, was die Stadt zu verbieten suchte. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof jedoch erlaubte den Auftritt. Im Juni trat er als Redner einer Neonazi-Demo in Dorfen auf.

(SZ vom 5.8.2005)

 http://www.marktplatz-oberbayern.de/regionen/bayern/art1590,300453.html

Der Wolf im Schafspelz
Propagandaoffensive von Rechtsparteien im Internet

VON ANTON RENNER UND RALF HEUSSINGER München - Rechtsextremisten als Neonazis zu brandmarken, galt bislang als ein Mittel, die Öffentlichkeit gegen den braunen Mob zu sensibilisieren. Neuerdings versuchen sich rechte Ideologen jedoch an einer Verschleierungstaktik, um sich gesellschaftsfähig zu machen. Der Verfassungsschutz warnt vor einer Propagandaoffensive, die rechtsextreme Parteien und so genannte Freie Kameradschaften derzeit im Internet starten.

Es gibt Bewegung im World Wide Web. Vormals laienhaft gestaltete Internetseiten und teilweise chaotische Diskussionsboards werden durch seriös und bieder wirkende, professionell gestaltete Web-Portale ersetzt. So wirbt etwa die rechtsextreme NPD auf ihren Internetseiten unter dem Motto "Gemeinsam schaffen wir es" mit ausdrucksstarken Bildern von glücklich und zufrieden wirkenden jungen Leuten, strahlenden Familien und Händen, die gemeinsam an einem Seil ziehen. Auch die politischen Aussagen sind so gewählt, dass sie an Stammtischen in Deutschland Zustimmung finden könnten.

Derzeit ist die Rechtspartei dabei, ihre Strukturen bis herunter zu den Kreisverbänden neu zu ordnen und der gesamten Parteiorganisation - dem Wolf im Schafspelz gleich - ein neues Gewand überzustreifen. "Sowohl NPD als auch rechte Kameradschaften agieren vorsichtiger", sagt Michael Feiler vom Landesamt für Verfassungsschutz. Diskussionsforen, in denen bisher ideologisch verblendete Nationalisten die Naziideologie verherrlichen konnten, wurden weitgehend aus dem Netz genommen. Ein Administrator überprüft die Beiträge auf illegale Inhalte. "Sie vermeiden strafbare Aussagen und es findet keine Hetze mehr statt", so der Verfassungsschützer.

Eine Verschleierungstaktik, hinter der aber die alten rassistischen Inhalte stecken. "Sich ein medial ansprechendes Gewand zu geben, das versuchen Extremisten der verschiedensten Seiten", erklärt Michael Ziegler vom Innenministerium. "Man kann nur immer wieder davor warnen." Verfassungsschützer Feiler sieht eine Gefahr vor allem für junge Menschen. "Man versucht sich bei Jugendlichen interessant zu machen, indem man etwa Musik zum Download anbietet." Tatsächlich läuft die Rekrutierung der Jugendlichen über die direkte Ansprache: ",Neonazis` in München wissen, dass Du sie kennen lernen und aktiv werden willst", heißt es suggestiv auf einer Internetseite.

Formal bieten die Rechtsextremen kaum Angriffsflächen mehr, die führenden Köpfe hinter der Propagandamaschinerie sind aber immer noch die gleichen, teils verurteilten Straftäter. Der in Ottobrunn (Kreis München) lebende Münchner Rechtsextremist und NPD-Aktivist Norman Bordin zum Beispiel. Er zählt nach Einschätzung des bayrischen Landeskriminalamts zu den "Schwergewichten in der bundesrepublikanischen Neonazi-Szene der militanten freien Kameradschaften". Bordin stammt aus dem Umfeld des inhaftierten Rechtsterroristen Martin Wiese. Außerdem ist er wegen Körperverletzung, Beleidigung und Volksverhetzung einschlägig vorbestraft. Unter anderem war er im Jahr 2001 am brutalen Überfall auf einen Münchner Griechen beteiligt und wurde zu 15 Monaten Haft verurteilt.

Neben seinen Parteiaktivitäten organisiert und führt der 31-Jährige nicht nur weitgehend den "Widerstand Süd", sondern ist auch Inhaber von Internet-Domains mit einschlägig rechtsradikalem Inhalt. Seit einigen Tagen nun sind Inhalte, bis auf wenige regionale Feinheiten, gleichgeschaltet mit den Inhalten der Seiten der "Neonazis in Hamburg" des "Widerstand Nord".

Bei allem Bemühen um Hochglanzbilder und gesellschaftsfähige Internetauftritte, manchmal rutschen die rechten Propagandisten aber in alte, krude Formeln: "Weg mit dem asozialen System!," heißt es auf einer Internetseite schlicht.

mm


Die Sache sorgt auch im den beiden benachbarten deutschsprachigen Ländern für Aufsehen:

 http://www.kurier.at/ausland/1069684.php

NPD schickt Neonazi in Bundestag
rts
Die NPD will einen verurteilten Neonazi in den Bundestag schicken.

München - Die rechtsextreme NPD (Nationaldemokratische Partei Deutschlands) will den vorbestraften Neonazi Norman Bordin als Bundestags-Direktkandidaten im Wahlkreis München-Land aufstellen. Der Kandidatenvorschlag sei beim Landratsamt München eingegangen, sagte eine Mitarbeiterin der Behörde am Donnerstag.

Die Landeswahlleitung wird wie bei allen anderen Wahlvorschlägen auch prüfen, ob Bordin tatsächlich kandidieren darf. Der Neonazi war wegen seiner Beteiligung an einem brutalen Überfall von Skinheads auf einen Münchner Griechen im Jahr 2001 zu 15 Monaten Haft verurteilt worden.

Artikel vom 04.08.2005 |APA/dpa |ale

und ähnlich Basler Zeitung.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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haha — Roter Engel