3.Tag der Brandenburger Anti-Gentech-Tour

Barnimer Aktionsbündnis gegen Gentechnik 23.07.2005 23:23 Themen: Biopolitik Ökologie
Bericht vom dritten Tag der Radtour zu den GenFeldern in Brandenburg
"Verlassen Sie sofort mein Grundstück!", mit diesen Worten begrüßte uns Herr Karcher, Geschäftsführer der 'Agrarprodukte Mallnow Schönfließ e.G.' als wir bei ihm klingelten. Nicht überall wurden wir so freundlich begrüßt. Wir wollten Informationen über sein Genfeld, ihm ein paar Fragen stellen oder einfach mit ihm ins Gespräch kommen. Aber es wurde nichts daraus!
Eine Stunde zuvor waren wir an besagtem Feld in Schönfließ. Eigentlich sieht jedes Feld inzwischen für uns gleich aus. Wir haben trotzdem wieder Fotos gemacht. Unsere Gruppe ist etwas größer geworden, insgesamt 9 Fahräder und zwei Autos. Ausserdem weitere vier Autos - zwei mit grünen Streifen, zwei weitere mit Männern mit Sonnenbrillen und langen Mänteln. Alle waren unglaublich freundlich zu uns und brachten uns immer wieder auf den richtigen Weg zurück. Noch auf der Suche nach Herr Karcher fanden wir eine Gaststätte, die geschlossen war, einen Streichelzoo ohne Menschen und einen Kuhstall ohne Bauer. Die Ortsbürgermeisterin berichtete von geringem Interesse der Dorfbewohner an der Gentechnik. Allerdings gebe es auch nur wenig Informationen. Wegen der engen Zusammenarbeit im Dorf sei es ohnehin ein schwieriges Thema. Sie empfahl uns direkt mit Herrn Karcher zu sprechen, der gegenüber wohnte!
Unser Tag begann grau und kühl in Wulkow. Doch unsere Laune besserte sich bei einer sehr aufschlussreichen Führung durch den Ökospeicher. Hier baute das internationale Workcamp eine Lehmstampfwand. Martin Merk erzählte die spannende Geschichte von Wulkow - Ökodorf seit 1991. Seine Frau ist Biobäuerin und gehört zur Gentechnik-freien Zone Märkisch-Oderland.
Nach der "Diskussion" mit dem Bauer hatten wir bei Sonnenschein und mit einem wunderschönen Blick über das Oderbruch ein stärkendes Picknick. Hier schickten wir unsere grünen Begleiter in ihr wohlverdientes Wochenende, ohne zu vergessen uns für morgen am nächsten Gen-Feld zu verabreden. Unser Ziel war nun Gorgast, aber wir entschieden uns zunächst für einen großen Umweg an der Oder entlang. Diese versteckte sich leider oft hinter ihrem Damm. Auf dem Weg haben wir freundliche und weniger freundliche Reaktionen bekommen. So ein langer Weg schreit nach einer Raststätte und die fanden wir in Reitwein. Alljährlich zu Pfingsten wird dort ein Fest - "Hochzeitsmarkt" genannt - ausgerichtet, zu dem in den vergangenen Jahren zehntausende Gäste strömte. Mittlerweile sind wir bei Hardi und Birgit angekommen, haben den neuen Erdkeller bewundert, Himbeeren genascht und eine tolle Suppe gegessen. Hier sind wir willkommene Gäste.

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Ergänzungen