WASG-Konflikte in München

Alexandra Cohen 23.07.2005 16:10 Themen: Soziale Kämpfe
WASG-Konflikte
Der Streit Max oder Fritz
Wie präsentiert sich die WASG einem Nichtmitglied
WASG-Konflikte in München

Heftiger Kandidatenstreit im Münchner Norden- Max oder Fritz
Wie demokratisch agieren WASG Spitzenfunktionäre



In München ist die WASG relativ stark. Sie verzeichnet gegenwärtig viele Neueintritte von Menschen, die sich gegen die Politik der sozialen Kälte engagieren wollen. München steht durch die Person von Fritz Schmalzbauer, aber auch für den Versuch, kritische und linke Leute auszugrenzen. Im Januar 2005 wählte die Mitgliederversammlung der WASG in München das bekannte DKP Mitglied Leo Mayer zum Bundesparteitag als Delegierten. Daraufhin beschloß der Landesvorstand auf Intervention seines Landessprechers Fritz Schmalzbauer das Ergebnis zu annulieren. Schmalzbauer und seine Freunde aus dem gewerkschaftlichem Apparat wollen in der WASG eine originär sozialdemokratische Politik durchboxen. Demokratische Prinzipien werden dabei bewußt ignoriert. Jeder der andere Positionen vertritt wird als „ Chaot“, „Putschist“, K-Grüppler“, oder „Voran Agent“ diffamiert. Nachdem in der Landesmitgliederversammlung in München am 10. Juli das Kandidatentablou des Landesvorstandes das man der „Linkspartei-PDS“ empfehlen möchte in Teilen abgelehnt wurde, kannte die Raserei des L- Vorstandes keine Grenzen mehr. Die Mitgliederversammlung hatte die Frauenliste geändert und dadurch sah Schmalzbauer, einen aussichtsreichen Platz für sich auf der PDS-Liste zur Bundestagswahl gefährdet. Die Sprachregelung im L-V heißt seit dem: „ Auf der Landesmitgliederversammlung fand ein „Linksruck Voran“ Putsch statt. Die Mitglieder haben das nicht durchschaut“. Offen versucht der Landesvorstand eine Kandidatur von Anne Heike auf dem HEUTE stattfindendem Landesparteitag der „Linkspartei-PDS“ zu hintertreiben. Sämtliche Register an Geheimdiplomatie werden gezogen. Alles nur um Fritz Schmalzbauer, in den Bundestag zu bringen und um perspektivisch aus der WASG Bayern, einen gehorsamen sozialdemokratischen Club zu machen. Demokratie und linke Politikkonzepte passen nicht in diese Brühe. Auf welche Methoden die gelernten Apparatschiks zurückgreifen zeigt augenfällig die letzte Woche in München. Seit Wochen beschäftigen sich die Leute um Schmalzbauer und Waesler damit, den bekannten linken Journalisten Max Brym, der Mitglied des Kreisvorstandes in München ist zu diffamieren und fertig zu machen. Besondere Panik brach aus als bekannt wurde, dass einige WASG-Mitglieder im Münchner Norden Max Brym als Direktkandidaten zur Bundestagswahl vorschlagen.
Damit begann ein aufschlussreiches Lehrstück in Sachen Demokratieverständnis durch Schmalzbauer und Anhang. Diese Farce verdient es in drei Teilen dokumentiert zu werden. Die Darstellung leidet allerdings unter der Tatsache, dass sich Max Brym weigerte, mir irgendetwas über die internen Vorgänge in der WASG-München mitzuteilen.

Teil 1- Eine seltsame öffentliche Wahlkreismitgliederversammlung in München Süd

Am Sonntag den 17. Juli fand eine Wahlkreismitgliederversammlung der WASG in München Süd statt. Jeder ging davon aus, dass Fritz Schmalzbauer durch Votum der
Mitglieder der WASG, der PDS als Direktkandidat für München Süd empfohlen werden soll. Doch es kam anders, die „Schmalzbauer-Jüngerin“ Michele Siebe, kandidierte unter Vorbehalt. Es hieß im Norden ist die Lage schwierig, dort könnten sich Chaoten um Max Brym durchsetzen, deshalb müsse Schmalzbauer, im Norden antreten. Siebe wurde gewählt unter dem Vorbehalt: „Wenn Fritz im Norden nicht gewählt werden sollte, dann räumt Siebe den Platz im Süden“. Diese Tatsache die ich als Besucherin selbst miterlebte hinterläßt einen bleibenden negativen Duft. Das Landesvorstandsmitglied Michele Siebe log am Donnerstag den 21. Juli die Mitglieder im Münchner Norden bewußt an, als sie die Kandidatur unter Vorbehalt in Abrede stellte. Mittlerweile ist Michele Siebe offiziell Kandidatin „Der Linkspartei“ in München Süd. Ihr politisches Wissen, ihre Rhetorik und ihre Haltung ist schlicht unter aller Kanone. Sie bezeichnet sich selbst nicht als „Linke“ und ist gegenüber einem Peter Gauweiler dem sie auf einem Podium begegnenn könnte schlicht nicht
satisfaktionsfähig. Um Max Brym, zu verhindern trieb der Sozi Schmalzbauer, ein verantwortungsloses Spiel mit der WASG, er setzt die WASG bzw. „Die Linkspartei“ der Gefahr aus, sich im Müncher Süden zu blamieren.

Teil Zwei- Artikel in der Süddeutschen Zeitung

Am Montag den 19. Juli brachte die Süddeutsche Zeitung im München Teil einen längeren Artikel unter der Überschrift „ Linke Absprachen“. In dem Artikel wurde die Behauptung aufgestellt, dass die PDS und die WASG sich auf die Kandidaten für München geeinigt hätten. Ein Mitglied des Kreisvorstandes der WASG ( nicht Max Brym) versicherte: „Mir ist von einer solchen Absprache über Personen zwischen den Vorständen nichts bekannt. Hier wird versucht über die Zeitung die Wahlkreismitgliederversammlung am Donnerstag den 21. Juli im Münchner Norden unter Druck zu setzen und zu manipulieren“. In der Tat, Fritz Schmalzbauer, war bereits mit Foto als Kandidat für den Norden in der Zeitung, obwohl er noch kein Votum der Mitgliedschaft hatte. Die Leute um Schmalzbauer scheuten nicht davor zurück die bürgerliche Presse zu instrumentalisieren, um die Mitgliederversammlung der WASG in München Nord zu erpressen.

Teil Drei- Die Versammlung im Norden-Intrigen-Tricks und Erpressung

Die Wahlkreismitgliederversammlung der WASG am 21. Juli war brechend voll, die Stimmung war geladen. Der gut gebräunte Max Brym erstatte zuerst einen kurzen Rechenschaftsbericht, über die Aktivitäten und Vorhaben der WASG im Münchner Norden. Inhaltlich soll speziell im Hasenbergl die Frage Hartz IV thematisiert werden. Brym berichtete von Infoständen an der Münchner Freiheit und den Beziehungen zu kritischen Gewerkschaftern in den Krankenhäusern und bei BMW. Brym meinte man solle i,m Münchner Norden vor allem die größte Firma BMW im Fokus haben. Brym berichtete von der Arbeit, die BMW Bilanz zu analysieren und Flugblätter vor BMW in Absprache mit BMW Kollegen zu verteilen. Brym berichtete von vielen weiteren Aktivitäten in ruhigem und sachlichem Ton. Der Bericht erhielt viel Beifall und versetzte den zum Großteil nicht wahlberechtigten „Schmalzbauer Fan-Club“ in helle Aufregung. In der Pause hörte ich „ Der Kerl kann reden, Vorsicht“. Richtig heiß wurde es als die Kandidaten aufgestellt wurden. Zur Überraschung wurde auch eine Frau als Kandidatin vorgeschlagen. Beate J---- ( Name nicht mehr im Kopf) überzeugte in ihrer Vorstellung mit einem durchdachtem linken Konzept. Im Blickpunkt stand allerdings das Rededuell zwischen den beiden brillianten Rhetorikern Brym und Schmalzbauer. Dabei wurden die politischen Unterschiede zwischen Brym und Schmalzbauer mehr als deutlich. Brym trat für ein offenes linkes Projekt ohne Ausgrenzungen auf pluraler Grundlage ein. Brym nannte Schmalzbauer einen Bürokraten der die gewerkschaftlichen Unvereinbarkeitsbeschlüsse immer noch im Kopf habe. Zur Wahl sagte Brym: „ Die Linkspartei sollte das Parlament benützen, um den Interessen der Unterdrückten und Beleidigten Gehör zu verschaffen, nicht mehr und nicht weniger“. Gleichzeitig müsse den Leuten gesagt werden, dass Sie sich nur selber durch Streiks und andere Aktionen helfen könnten. Der Beitrag von Fritz Schmalzbauer war was die rhetorische Begabung betrifft mit Max Brym auf Augenhöhe. Inhaltlich traten jedoch für den Zuhörer deutliche Unterschiede zu tage Schmalzbauer erklärte er sei auch für den „Demokratischen Sozialismus“ man müsse aber vorher im Parlament arbeiten. Als wichtiges Vorbild diene ihm Willy Brandt. Daraufhin meinte Brym:“ Wenns hier schon um Vorbilder geht, dann halte ich mehr von Rosa Luxemburg“ Auf die Frage was das heißt, meinte Brym: „Rosa hat jede Menge wertvolle Schriften hinterlassen und wurde als Revolutionärin ermordet. Willy Brand hingegen hinterließ nur die Berufsverbote, seine Memoiren und eine Witwe, die ziemlich weit rechts steht.“ An dieser Stelle verlor Schmalzbauer fast die Beherrschung. Frank Virsching ( extra aus Nordbayern eingeflogen, zusammen mit Schmalzbauer Landesvorsitzender der WASG) versuchte am Beispiel BMW zu beweisen, „ das Brym von Ökonomie keine Ahnung habe und BMW nicht mit den spekulativen Fonds aus den USA verglichen werden dürfe“. Da geriet er allerdings an den Falschen: „ Brym haute im sofort Zahlen und Fakten von BMW um die Ohren
und stellte Virsching die Frage „ ob er etwa nur die amerikanischen Fonds für schlimm halte, nebenbei unterlegte Brym seine Ausführungen mit Zitaten aus der US-Presse wonach dort BMW wegen seiner Finanzgeschäfte ( nicht Investitionen) auf der schwarzen Liste stehe. Auf all das wußte der Landesvorsitzende NR. 2 keine Antwort, man hatte den Eindruck Brym gibt einem DGB-Kreisvorsitzenden Nachhilfe in Ökonomie. Diese Fertigkeit ließ sich Brym auch deutlich anmerken, eine gewisse Arroganz und Eitelkeit gehört auch zur Person Brym. Leider ging in dem ganzen Trubel die Sachlichkeit und die persönliche Verankerung von Beate J...... ziemlich unter. Kurz vor Schluß drohte der herangekarrte Virsching den Mitgliedern ;„ Wenn ihr nicht den Fritz wählt, liefert ihr gefundenes Fressen für die bürgerliche Presse. Ihr demontiert den Landesvorsitzenden“. Es war also klar warum der SZ Artikel lanciert wurde. Am Ende, kurz vor der letzten Pause und dem Wahlgang gab es eine persönliche Erklärung von Max Brym. Darin zog Brym seine Kandidatur zugunsten von Beate J..... zurück „weil sie ihn überzeugt habe und Gewähr dafür biete solidarisch Wahlkampf machen zu können“. Brym forderte Schmalzbauer auf ebenfalls zugunsten von Beate J. zu verzichten. Schmalzbauer reagierte nicht. In der Pause kurz vor Mitternacht wurden die stimmberechtigten Mitglieder vom Schmalzbauer Apparat bearbeitet unter dem Motto: „ Denkt daran was in der Zeitung stand- ihr müßt den Fritz wählen“. Einige Fritz Fans streuten in der vorhergegangenen Pausen das Gerücht; „sie währen von der Brym Gruppe nicht eingeladen worden wir werden wenn er gewinnt die Wahl anfechten“ . Ein schulpflichtiges Mädchen sagte mir in der Pause: „Der Papa hat gesagt wenn es lange dauert und ich für den Fritz stimme dann kriege ich Morgen eine Entschuldigung für die Schule“. Unter diesen Voraussetzungen wurde Fritz Schmalzbauer dann endlich gewählt. Aber auch Beate J. erhielt fast die Hälfte der Stimmen der Anwesenden, was unter den undemokratischen Verhältnissen und dem erzeugten Druck beachtlich ist. Nach der Veranstaltung grinste Max Brym und meinte „ Nu hier kriegt ihr was geboten“ Mehr war von ihm nicht zu erfahren. Er sagte nur noch kurz: „ Wir machen jetzt im Norden solidarisch Wahlkampf, der Fritz ist nicht der Nabel der Welt, obwohl er es selbst anders sieht“

Alexandra Cohen
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Ergänzungen

Zum Thema Gewerkschaftsfunktionäre

Anmerker 23.07.2005 - 16:19
Schlgazeilen der letzten Tage:

"Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) sieht in der Sozialpolitik sowohl in den Wahlprogrammen von SPD und Grünen, als auch von CDU/CSU positive Ansatzpunkte"

"In der Sozialpolitik finden die Gewerkschaften ,Übereinstimmungen mit dem Programm von CDU/CSU"

"Der DGB setzt ab Herbst auf eine große Koalition. Nur durch ein Regierungsbündnis von CDU und SPD können aus Gewerkschaftssicht die schlimmsten neoliberalen Einschnitte verhindert werden"


Der DGB (welcher die Agenda 2010 ausgrücklich befürwortet) versucht nur deshalb Einfluss auf die Wasg zu haben, um auch dort die SPD-Politik durchsetzen zu können.

Vorsitzende der WASG-SH zurückgetreten

Kiela 23.07.2005 - 17:44
Auch in Schleswig-Holstein sind einige der Vorsitzenden der WASG zurückgetreten, da sie die Kooperation mit der PDS kritisieren und die WASG nicht als Hilfspartei für die PDS ansehen.

Infos dazu auch auf der offiziellen HP der WASG in Schleswig-Holstein:
 http://www.wasg-sh.de/

@Alexandra

Bernd Kudanek alias bjk 23.07.2005 - 19:29
Na, da kann mensch sich doch sehr gut vorstellen, was für ein Kungeln, Hauen und Stechen nicht nur hinter den Kulissen heute in Ingolstadt abgelaufen ist und zur Stunde noch abläuft!

Ob wohl die IGM-Großkotze dank Rückendeckung und parteikollegialem Druck von Gysi & Co. durchgedrückt werden? - Das wäre zum Kotzen

findet bjk :-(((

Forum:  http://freies-politikforum.carookee.com

Nachtrag

Bernd Kudanek alias bjk 24.07.2005 - 00:31

wie überall

lieber anonym 24.07.2005 - 02:41

mir sind vier weitere landesverbände bekant, die ähnliche probleme haben.

als beispiel sei einaml hessen genannt:
die mitglieder der WASG hatten in ihren reihen einen listenvorschlag gewählt, mit unterschiedlichen leuten drauf, von ex-SPD über Betriebsräte bis zu ex- oder noch-linksrucklern.
diesen vorschlag wird man dann der PDS basis übergeben, die ordnungsgemäss laut wahlgesetz die liste absegnet oder umstellt, wie sie eben will.
natürlich kommen auch noczh die 20% PDS mitglieder drauf, wie die vereinbarte richtlinie vorsieht.
aber leider ... hat sich der landesvorsitzende des DGB bereits vor monaten mit der bundes PDS abgesprochen, er wolle unbedingt auf den ersten platz.
gewählt ist er nicht einmal auf den fünften.
das demokratieverständnis dieser leute ist der absolute hammer, einige versuchen wirklich in der WASG so zu handeln wie es es noch von der SPD kennen. lauter kleine oskars, oder sollte man sagen, schröders?

betrachtet man die situation aus der ferne, ist es aber nicht ungewöhnlich, dass es zu einem solchen verhalten kommt, und es ist auch niht schlimm.
slche leute, und eine solche art und weise sich ämter und mandate zu sichern, gibt es in allen parteien, in der FDP oder der CSU muss die basis sich mit ähnlichem abfinden.

wer diese vorgänge kritisiert, und eine andere idee hat wie das projekt WASG funktioneren soll, darf sich niht irritieren lassen, sondern muss konsequent an seiner eigenen idee arbeiten, und quasi in einen wettbewerb mit diesen antidemokrateen eintreten.

es ist unlogisch, wenn basisdemokraten angst davor haben, dass der vorstand scheisse ist, der vorstand der WASG ist völlig unerheblich, wichtig ist nur was DU aus der bewegung machst.

übrigens müssen sich gerade die Ls und die Vs etwas zurückhalten, was das pöstchen-geschachere angeht, denn sie machen letzlich genau das selbe:
kandidieren für ämter um jeden preis, aber mchen sich rar wenn es um die beteiligung an aktivitäten ageht - wenngleich sie das auch aus ehrbareren motiven als machtgeilheit tun.

eine bessere perspektive als der kampf gegen einzelne karriristen bietet eine debatte um den unsinn von zuviel macht, zuviel ämtern, zu viel strukturen, und das leben von mehr basisdemokratie.
die richtung bestimmen werdden diejenigen, die die meisten mitglieder
werben und die meiste arbeit machen, wer am lautesten schreit, ist irrelevant.

in aachen ist es auch ganz witzig

manfred kanther 24.07.2005 - 10:19

in aachen ist es auch ganz witzig, was bei der kaniddtane -aufstellung passierte. journi-klarmann hat da einiges zu gesammelt mit hintergrund-texte und so in seinem blog

Direktkandidaten-Kür sorgt für Wirrungen bei WASG und PDS
 http://www.myblog.de/klarmann/art/1708974

komisch ist, dass klarmann da erwähnt, der örtliche WASG-chef sei vorher erster vorsitzender des bundesverbandes der börsenvereine an deutschen bochschulen gewesen...

Zoff mit machtgeilen bayerischen IGM-Bonzen

Bernd Kudanek alias bjk 24.07.2005 - 13:43
kopiert aus:  http://www.carookee.com/forum/freies-politikforum/1/6255325#6255325

12:00 Uhr: WASG berät über Streit im bayerischen Linksbündnis

München: Das geplante Bündnis zwischen Linkspartei-PDS und WASG in Bayern ist in der Krise. Der Landesvorstand der WASG will am Nachmittag über das weitere Vorgehen beraten. Gestern hatte es zwischen den Delegierten der PDS, die jetzt auch in Bayern "Linkspartei" heißt, und der WASG einen schweren Streit um die Aufstellung der Landesliste gegeben. Grund war, dass WASG-Landeschef Schmalzbauer nicht wie vereinbart auf Platz vier der gemeinsamen Liste gewählt wurde. Deshalb hat sich auch WASG-Bundesvorstand Ernst noch nicht entschieden, ob er seine Spitzenkandidatur für das Bündnis wahrnehmen wird. Einen für heute vorgesehenen Landesparteitag in Nürnberg sagte die WASG kurzfristig ab.
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Sicher wird Klaus Ernst seinen neuen Busenfreund Gregor Gysi um Hilfe anflehen
was für ein widerliches Funktionärsgedöns der bayerischen IGM-Bonzen!

Aber lieber jetzt Zoff als wenn alles schon in Sack und Tüten ist

meint bjk
der zu gerne selber mit vor Ort wäre :-)))))))))))))))))






Nicht auf den Parlamentarismus starren ...

yibah 24.07.2005 - 14:28
... was merkwürdigerweise auch gerade die Nicht-Parlamentarier tun.

Wer mal in die Geschichte guckt und sieht, wie das bei den Grünen ablief, der kann nur zu dem Schluß kommen: Ziemlich egal wer da in den Bundestag kommt. Der erste grüne Beitrag im BT war ja noch wirklich ansehnlich - genützt hat es auch nix.

Wichtiger ist was da Vorort passiert. Der Druck von Innen - von den Leuten die da rein gehen - und der Druck von aussen.

Da wird sich zeigen, ob das Ganze mehr wird, als ne neue SPD. Den ansonsten wird sich das alles nur als heiteres Zwischenspiel entpuppen - selbst auf Wahlebene sind die Leute nicht mehr so dumm wie früher.

Überall das gleiche....

der P... 24.07.2005 - 14:48
auch in der Berliner wasg nur Karrierismus und Kungelei. Die beiden Hauptprobleme: zu wenig Leute von der Basis mit Erfahrung in den sozialen Bewegungen kandidieren für Posten oder Bundestagskandidaturen; Leute aus der Gewerkschaftsbürokratie versuchen die wasg zu dominieren, flankiert von opportunistischen Linksruck-Studentlein.

Das eigentliche Problem ist, ein gut-bezahlter Gewerkschaftsfunktionär oder ein Studi mit viel Zeit wird im politischen Geschäft einem Arbeitslosen oder Prekären gegenüber immer im Vorteil sein.

Die wasg präsentiert - derzeit - in keinster Weise die wirklich von Hartz IV und Agenda 2010 Betroffenen. Es müssen einfach mehr Leute eintreten, die wirklich von Sozialabbau betroffen sind und der Gewerkschaftsnomenklatura und den Politprofis die Macht entreissen.

Ob es mit einem Max Brym wirklich besser würde, ist eine andere Frage.

Ich bin jedenfalls ziemlich desillusioniert. Vielleicht macht ja das Bundesverfassungsgericht den Karrieristen einen Strich durch die Rechnung.

Überraschung?

egal 24.07.2005 - 15:30
Ich glaube nicht, daß sich nach dem Totalversagen der grünen Bewegung, die ja wesentlich fortschrittlicher in ihren Ansätzen war, so schnell nochmal ernsthaft eine Funktionärsbewegung etablieren kann. Die Umfragen, die hervorzaubern, daß ein sehr großer Teil der Linkspartei-Wähler diese gar nicht ernstnimmt, sondern lediglich eine Proteststimme abgeben will, belegt dies.

Ich gebe meine Stimme der Linkspartei deswegen: eine schwarz-rot - und am Besten auch noch gelbe - große Koalition, ein "Pakt für Deutschland", das wäre eine traumhafte Ausgangssituation dafür, daß es in den nächsten Jahren tüchtig knallt in unserem Land. Genau die wird durch einen Erfolg dieser Partei regelrecht festgenagelt.

Gegenwärtig kann wohl gesagt werden, daß sich die zersplitterten Reste der ehemaligen Autonomen von Antifa bis Globalisierung unter der schwarzroten Anarchistenfahne bündeln und damit haben wir endlich wieder eine radikale Linke, die neben pragmatischer Projekt-Politik auch an einer Gesamtperspektive arbeitet. Da stecke ich meine Energien wesentlich lieber rein, als sie an einer Wasauchimmer-Partei abzureiben.

Die da oben sollten anfangen, die Pflastersteine zu verschweißen.

presse

lieber anonym 24.07.2005 - 16:47
was ich oben vergessen habe: das grössere demokratiedefizit hat ohnehin die PDS, aber das istnatürlcih nur eine meinungsbekundung von mir.

man fragt sich auch, was sich denn eine bayern LP dabei denkt, nur eigene leute vorzuschicken. geht man bei der bayern LP davon aus, dass die 12% in den umfragen für die Linkspartei.PDS sind ? ...


inzwischen kommt auch die bürgerliche presse langsam in die gänge:

REUTERS
 http://de.today.reuters.com/News/newsArticle.aspx?type=politicsNews&storyID=2005-07-24T104742Z_01_DEO438849_RTRDEOC_0_DEUTSCHLAND-LINKSPARTEI-20050724.xml

SPIEGEL
 http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,366635,00.html

TAZ
 http://www.taz.de/pt/2005/07/22/a0152.nf/text.ges

BR
 http://www.br-online.de/topthema/thema/neuwahl/bayern-linksbuendnis.xml

N-TV
 http://www.n-tv.de/559191.html

MoPo
 http://morgenpost.berlin1.de/content/2005/07/20/politik/767635.html

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Nazis aufs Maul — ...

Reformieren wir den Kapitalismus! — kopfschüttelnder

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APPD statt Linkspartei — Dr. Durscht

soso max brym — nur so