Schwerverletzter nach Naziübergriff bei LD

Andreas Müller 22.07.2005 21:03 Themen: Antifa
In der Nacht auf Samstag, den 16.07. griffen offenbar einschlägig bekannte Neonazis aus dem Raum Bad Bergzabern auf einem Open Air in Vorderweidenthal (bei Landau/ Pfalz) einen Jugendlichen so schwer an, dass dieser wahrscheinlich den Rest seines Lebens querschnittsgelähmt sein wird.
Anscheinend kam es bereits im Verlauf des Abends zu einem heftigen Streit zwischen dem Betroffenen und einer größeren Gruppe von Neonazis.
Gegen 2.00 Uhr, nachdem sich das Opfer zu seinem Auto in der Nähe der Veranstaltung begeben hatte, zerrten die Täter den Jugendlichen Gerüchten zufolge an den Haaren über den Boden. Danach schlugen und traten sie auf ihn ein.
Das erst gegen 04:00 Uhr aufgefundene Opfer wurde zunächst für betrunken gehalten und unter in die Dusche gebracht. Erst später wurde die Situation klar und der Jugendliche wurde mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus in Ludwigshafen gebracht, wo er aufgrund schwerster Verletzungen operiert wurde. Das Opfer erwachte erst kürzlich aus dem Koma. Die Verletzungen bedingen sehr wahrscheinlich, dass das Opfer nie wieder laufen kann.
Am auf den Übergriff folgenden Tag wurde beobachtet, wie ein bekannter Nazi aus Bad Bergzabern von der Polizei von seiner Arbeitsstelle abgeholt wurde. Doch dieser kam kurz darauf wieder auf freien Fuß. Mittlerweile wurden drei Nazis festgenommen und deren Wohnungen durchsucht. Ob diese sich in Haft befinden, ist derzeit noch unklar.
Bereits seit längerer Zeit hat sich in Bad Bergzabern eine Naziszene etabliert, deren MitgliederInnen schon des Öfteren im Verlauf von körperlichen Auseinandersetzungen auffällig wurden.
Andreas Müller, ein Antifasprecher hierzu: „Dieser traurige Vorfall bedeutet eine weitere Steigerung neonazistischer Gewalt in der hiesigen Region. In den Käffern um Landau bildet sich seit längerem eine von der Öffentlichkeit weitgehend unbehelligte Naziszene. Es wird hier offenbar, dass nazistische Gewalt jedeN treffen kann, der/die sich nicht dem Hegemonieanspruch des Nazilifestyles unterordnet. Diese deutsche Realität gilt es entschieden zu bekämpfen!“


Antifaschistische Aktion Landau
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Ergänzungen

Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft

... 22.07.2005 - 21:20
Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Landau

und der Polizeidirektion Landau



Südliche Weinstraße

Heute Morgen durchsuchten Polizeibeamte die Wohnungen von drei jungen Männern im

Alter von 18 und 20 Jahren, die im Verdacht stehen, in der Nacht zum vergangenen

Samstag einen 21-jährigen Konzertbesucher nach einem Open-Air-Konzert in Vorderweidenthal so zusammengeschlagen zu haben, dass er vermutlich querschnittsgelähmt bleibt.

Im Verlaufe dieser Woche arbeitete die eingerichtete Soko "Sportplatz" über 70 Spuren ab. Im Verlaufe der Ermittlungen erhärtete sich der Verdacht gegen die drei jungen Männer, so dass die Staatsanwaltschaft Landau beim Ermittlungsrichter die Durchsuchungsbeschlüsse beantragen konnte. Bei der Durchsuchung wurden Kleider sichergestellt, die kriminaltechnisch ausgewertet werden. Die Drei bestreiten die Tat. Sie kamen nach Vernehmung und ED-Behandlung wieder auf freien Fuß. Sie fielen der Polizei in der Vergangenheit durch Verbreitung von rechtem Gedankengut auf.





76829 Landau i. d. Pfalz, den 22.07.2005

- Staatsanwaltschaft -



(Dr. Winter)

Leitender Oberstaatsanwalt

ach scheisse

pälzer 22.07.2005 - 21:26
scheisse verdammt.....da soll noch jemensch sagen es würd nicht immer schlimmer werden in unsrer gegend......

LANDAU ROCKEN sag ich da nur.....is irgendwas spontanes geplant? ne demo mein ich oder sowat....


Rheinpfalz von Samstag

LDlerin 23.07.2005 - 18:22
~~~~Keine Heiße Spur nach Überfall auf Konzertbesucher~~~~
Vorderweidenthal: Hausdurchsuchung bringt Polizei nicht weiter - auch anonyme Hinweise erbeten

Auch nach den gestrigen Hausdurchsuchungen bei drei jungen Männern aus dem Landkreis Südliche Weinstraße hat die Polizei noch keine heiße Spur , wer einen 21-jährigen aus rumbach (kreis südwestpfalz) in der Nacht zum vergangenem Samstag nach einem Open-Air-Konzert in Vorderweidenthal derart zugerichtet hat, dass er vermutlich sein Leben lang an den Rollstuhl gefesselt ist.

Im Verlauf der Ermittlungen hatte sich bei der zehnköpfigen Sonderkommission "Sportplatz" ein Verdacht gegen die 18- bis 20-Jährigen erhärtet, so dass die Staatsanwaltschaft Landau beim Ermittlungsrichter die Durchsuchungsbeschlüsse beantragte. Das Trio, das der Polizei nach dem Verbreiten von rechtsradikalem Gedankengut aufgefallen war, gab zu, bei der Veranstaltung gewesen zu sein, bestritt aber jegliche Tatbeteiligung. Es wurden Kleidungsstücke sichergestellt, doch die kriminaltechnische Untersuchung derselben könne Monate in Anspruch nehmen, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage der Rheinpfalz.
Die Ermittlungsbehörden waren bei der Auswertung von weit über 70 Zeugenhinweisen auf die Spur der jungen Männer gestoßen, die nach der Vernehmung aber wieder auf freien Fuß gesetzt wurden. Es gebe zum jetzigen Zeitpunkt keinen sicheren Hinweis, dass die Tat einen rechtsradikalen Hintergrund habe. Das Problem sei, dass sich bisher kein einziger Zeuge gemeldet habe, der die Tat beobachtet hatte. Und der Betroffene kann sich an nichts erinnern.
Was feststeht: Nach der absolut friedlichen Veranstaltung des dortigen Sportvereins, bei der auch ein Security-Service eingesetzt war, begibt sich das Tatopfer gegen 2.15 Uhr mit seiner Freundin zu dem auf dem Hartplatz geparktem Kombifahrzeug: Mit zu viel Alkohol im Blut wird nicht mehr gefahren. Beide haben vorsorglich Schlafsäcke mitgebracht. Doch später hat der 21-Jährige das Fahrzeug wieder verlassen. Ob er im Sportheim oder im Wald ein Bedürfniss erledigen wollte? Jedenfalls muss er auf diesem Weg dem oder den Tätern begegnet sein.
Um 4 Uhr wird der Kaufmann sieben Meter von seinem Pkw entfernt von einem Konzertbesucher, der gerademit seinem Auto nach Hause fahren will, auf dem Boden liegend entdeckt. Zunächst keine Anzeichen für eine Schlägerei. Wegen des Verdachts auf eine übermäßige Alkoholeinwirkung wird er zur "Reaktivierung" in die Dusche gebracht. Dort klagt der Betroffene über starke Halsschmerzen. Ein Notarzt bringt ihn in ein Landauer Krankenhaus. Aufgrund der schweren Verletzung kommt er mit dem Rettungshubschrauber in die Unfallklinik Ludwigshafen-Oggersheim.
Seine Freundin bekommt von der Tat nichts mit, kann der Polizei also auch nicht weiterhelfen. Überhaupt gibt es keinen Zeugen, der die Geschehnisse auf dem Parkplatz beobachtet hat. Ist der 21-Jährige womoöglich gestürzt und hat sich die Verletzungen selbst zugezogen? Die Polizei sagt Nein. Die Gerichtsmedizinerin hat aufgrund des Verletzungsmusters eindeutig Gewalteinwirkung festgestellt. Außerdem muss das Tatopfer mehrere Meter auf dem Rücken liegend fortgeschleift worden sein. Durch die Operation mit Wundvorbereitung und Desinfektion gehen wahrscheinlichwichtige erkennungsdienstliche Hinweise verloren. Ein am Tatort entdeckter Haarbüschel ist kriminaltechnisch noch nicht überprüft.
Alles in allem: Die Polizei tappt weiterhin im Dunkeln, hofft, dass einer der rund 70200, zum fraglichen Tatzeitpunkt auf dem SV-Gelände befindlichen Besucher eine entscheidende Beobachtung gemacht hat. Jeder Hinweis, auch wenn er anonym eingehen sollte, wird verfolgt. Die Kontakttelefonnummer: 06341 2870.

-> Abgetippt aus der Samstagsausgabe der "Rheinpfalz" vom 23. Juli 2005

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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SCHEISSE — Zakentier!

The only — good

Warum...? — Christin-Sophie

Neonazi — AFA